Kooikerhondje oder Toller ?
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hm, gute Frage, ob ein Toller mehr Kopfarbeit braucht. Wir hatten schon unterschiedliche Hunderassen (früher zu Hause Dackel und Setter, wir selber Golden Retriever und Mischling) und die haben eigentlich alle ihre Beschäftigung gefordert. Woran kann man das überhaupt messen? An dem Schadbild, das ein unterforderter Hund hinterlässt? Da gibt es sicher Unterschiede... Eine ruhige Rasse wird sich vielleicht eher in ihr Schicksal beugen und abstumpfen und "rumgammeln". Ich denke, manche Toller-Linien werden evtl. bei Unterforderung ihre Energie in ungute Aktivitäten kanalisieren. Da Toller ziemlich schlau sind, fallen ihnen da natürlich auch spannende Sachen ein...
Man läuft bei sehr aktiven Hunden - denke ich- leichter Gefahr, sie hochzutrainieren. Man möchte ihnen soviel Bewegung verschaffen, dass sie mal "platt" sind, mit dem Erfolg, dass sie das nächste Mal noch aktiver sind. Klar muß ein Hund viel Bewegung haben, aber gewisse Grenzen sollte man vielleicht einhalten. Man muß aus einem "Marathonläufer" nicht unbedingt einen "Ironman" machen, Marathon reicht auch.
Toller sind meist eher hochtourige Hunde, die man als Welpe nicht noch mehr hochfahren sollte. Wir haben von Anfang an mit jedem Welpen viel Abschalttraining und Kopfarbeit gemacht, um Ruhe in die Hunde zu bekommen.
Unser normaler Tag mit den Hunden sieht so aus: Mittags etwa eine Stunde und abends eine halbe Stunde Spazieren gehen. Jeden Tag mit jedem Hund einzeln 10-20 min Kopfarbeit. Das beinhaltet je nach Hund Dummyarbeit, Fährtensuche, Objektsuche, Dogdance, Grundgehorsam, Tricks, etc. Wir sind da ganz kreativ, was wir mit jedem Hund machen, je nachdem, woran sie Spaß haben. Mit den zwei jüngsten sind wir jede Woche je einmal auf dem Hundeplatz, sowie einmal pro Woche mit allen vieren zusammen. Wir haben den Hunden einige Dinge beigebracht, die auch im Alltag nebenbei laufen, z.B. Haushaltsdinge apportieren. Die Vier sind so ausgelastet, dass es auch keine Probleme gibt, wenn ich mal ein paar Tage weniger Zeit habe oder krank bin. Aber wie ich schon sagte, gibt es da in den rein jagdlichen Tollerlinien sicher Unterschiede zu unseren.
Liebe Grüße, Luzinde -
Hallo Mike!
Was sind eigentlich eure Beweggründe einen Hund anschaffen zu wollen?
Ich stelle diese Frage weil ich nämlich glaube aus deinen Texten herraus zu lesen dass man zwar schon gerne einen Hund hätte.... aber möglichst einer der keine allzu große Arbeit macht.
Nun, Hunde machen Arbeit und beanspruchen ziemlich viel Zeit!
Und Welpen machen umso mehr Arbeit, und die ersten Wochen sind in der Tat sehr, sehr wichtig für den Hund und gerade dort kann man sehr viel falsch machen - womit man einem Hund sein kurzes Leben ganz schön versauen kann!Ich glaube fest dass man sich zuerst einschlägig über Hunde als solches einmal informieren sollte, bevor man sich für eine Rasse endscheidet!
Mit der richtigen Literatur wäre man schon mal auf einem guten Weg....Aber hauptsächlich sollte man sich selbst fragen warum man überhaupt einen Hund will! Passt ein Hund zur eigenen Familie?
Liebste Grüße
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Danke für deine Antwort, so scheint das ja fast noch weniger zu sein wie ich mit meinem Setter mache. Aber wie du schon sagtest es kommt immer auf den Hund selber an.
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@Elchnase
Ich habe den Eindruck, daß sich Mike und seine seine Familie sehr wohl viele Gedanken im Vorfeld der Hundeanschaffung machen. Daß man auch otische Preferenzen hat, ist nicht verwerflich.
Sie planen schon ein ganzes Jahr intensiv und beschäftigen sich mit den Wesensmerkmalen ihrer Lieblingsrassen.
Es gibt genug Menschen, sie sich wesentlich unüberlegter einen Hund zulegen!!!
Und nicht zuletzt sucht er hier im Forum weitere, zur Entscheidungsfindung sachdienliche Hinweise. Sooo sicher ist er sich eben doch nicht und deshalb ist er hier.
Ich finde, man sollte ihn bei der Suche unterstützen und nicht seinen Hundewunsch in Frage stellen.LG Petra +Edvin
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Leoline
ja, das tägliche Programm ist nicht sooo fürchterlich viel, wohl eher so, wie es eigentlich alle Hunde bräuchten. Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch immer mal Tage haben, an denen es deutlich mehr ist. Wir fahren gerne ans Wasser und das ist überhaupt das Beste für Toller-apportieren aus dem Wasser. Wir könnten auch ohne weiteres das Dreifache mit den Hunden machen und die würden begeistert mithalten. Es ist unheimlich einfach, einen Toller ins Unerträgliche hochzufahren, weil die soviel Willen zum Apportieren mitbringen. Die rennen buchstäblich bis zum Umfallen, daher finde ich es eben so wichtig, als Mensch da gewisse Grenzen einzuhalten. Was ich geschildert habe, ist das Maß an Arbeit, was unsere brauchen, um ausgeglichen zu sein. Wenn man will, kann man noch viel mehr tun...
Diese Erfahrungen haben auch viele andere Tollerbesitzer, die ich so kenne, also scheinen diese Werte doch halbwegs repräsentativ zu sein.
Vielleicht muß ich noch dazu sagen, dass wir beim spazieren gehen nicht einfach so rumlatschen. Ich lasse die Hunde dabei viel apportieren, suchen und kleine Übungen machen.
Liebe Grüße, Luzinde -
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Leoline
freut mich, wenn ich Dir neue Infos geben kann. Du hast einen Setter? Wir hatten früher auch Setter und diese habe ich als schwieriger erlebt, als Toller. Ich fand es wesentlich aufwändiger, ihren Jagdtrieb zu kanalisieren, als einem Toller genügend Arbeit zu verschaffen. Vielleicht fehlte uns damals auch nur die Erfahrung...
Liebe Grüße, Luzinde -
Hallo
unsere Funny ist als "Mischling" aus dem Tierschutz zu uns gekommen, ist aber ein eindeutiger Koojker was das Aussehen und das Wesen angeht.
Wir haben ebenfalls Katzen und Kinder und beides bedeutete - bis auf die Eingewöhnungphase - keine Probleme für unseren Hund.
Sie ist quirlig und lauffreudig, allerdings kein "aufgescheuchtes Nervenbündel", kann also sich auch ganz ruhig und lieb verhalten. Eine gute Hundeschule würde ich auf jeden Fall anraten, denn jede Rasse kann man so oder so erziehen...
Unser Koojker ist sensibel, auf laute Worte oder "bestrafende" Massnahmen (Discs, Rütteldose z.B.) brauchen wir NIE zurückgreifen, da sie auch einen konsequenteren Tonfall sofort versteht. Sie lernt gerne, ist leicht motivierbar.
Diese Rasse würde ich absolut als Familienhund empfehlen, ein lieber Begleiter, der aber auch seine "Eigenarten" hat, wenn ihr eine eher ruhige Familie seid, super, bei viel Hin und Her, Streit etc. wäre ein Koojker zu sensibel. Wenn ihr noch Fragen haben solltet, gerne her damit;-)
LG
aus Köln
Kamelmama -
Hallo
Habe den Thread leider erst jetzt entdeckt.
Ich besitze eine Kooikerhündin. Sie wird bald 5 Jahre alt und ist für mich super (habe noch einen Border Collie, meine alte Mischlingshündin musste im Mai eingeschläfert werden). Aber ich würde den Kooiker definitiv nicht als Familienhund bezeichnen.
Er kann ein Familienhund werden, wenn man genügend mit ihm arbeitet. Aber einfach so mit Kindern rumhängen, wie man das vielleicht von einem Golden Retriever kennt, das ist nichts. Und bei Kindern unter ca. 7-8 Jahren würde ich von einem Kooiker abraten. Wenn der Kooiker bedrängt wird, wenn an den Haaren gezupft wird, dann kann er durchaus mal schnappen. Und dann, wenn er dafür bestraft wird, habt ihr ihn schon fast "verloren". Denn das nimmt er einem sehr lange übel. Er ist ein Sensibelchen in diesen Dingen.
Meine Hündin jagt (leider). An einem Maisfeld ab ca. 1 m Höhe muss ich sie an die Leine nehmen. Denn sonst ist sie beim kleinsten Geräusch weg, keine Chance auf bremsen. Wenn ich nicht dran denke, dann ist sie weg. Meist kommt sie nach ca. 10-20 Sekunden zurück, aber leider nicht immer. Und Katzen werden sowieso gejagt. Sie hat schon Vorhänge runtergerissen, nur weil sie draussen eine Katze sah.
Ausserdem sind die meisten Kooiker keine Kuschelhunde. Sie wollen Action. Mein Border ist eigentlich eher ein Schosshündchen, die kuschelt gerne. Aber der Kooiker kläfft uns an und will arbeiten.
Ich mache Agility, jogge, Unterordnung, am Wochenende meist Wettkämpfe, Fährten. Und manchmal habe ich doch das Gefühl, dass es nicht genug ist.
Als Ersthund würde ich den Kooiker nur bedingt empfehlen, wenn man bereit ist, sein Leben auf den Kopf zu stellen, viel zu arbeiten, viel zu lernen.
Gruss
LilyEdit: Mir ist gerade noch was eingefallen: eine befreundete Kooikerzüchterin hat auch eine Welsh Springer Spaniel Hündin mit der sie ab und zu einen Wurf hat. Die sehen sehr ähnlich aus, sind etwas grösser, und scheinen mir nicht ganz so quirlig und recht ruhiger zu sein. Scheinen mir für eine Familie eher passend. Die Hündin jagt nicht, aber ich weiss nicht, wie es mit anderen aussieht...
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