-
-
Ich habe einen neuen Welpen zu meinem 8 jährigen Rüden.
Überlege ob ich das Clickern anfangen soll, gab es damals noch nicht.Warum Clickern?
Kann ich nicht loben (wie bisher) statt clicken? Warum ist clicken besser, und ist es übrehaupt besser? Was ist der Unterschied zw. Clicken und Loben?
Muß ich dann immer den Clicker dabei haben?? Und wenn ich ihn mal nicht dabei habe, ist mein Hund dann irritiert, und hört er dann nicht mehr?
Kann ich nicht dort immer loben, wo in den Trainigsbüchern bei den Übungen Clicken steht?
Wäre schön, jemand weiß Antworten.
Danke schon mal!
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Der Click ist als konditiniertes Lob-signal besser als die Stimme, weil er punktgenauer eingesetzt werden kann. Dadurch kann man im free-shapen viiiieeel besser bestimmte Verhaltensweisen einfangen und dann eben "formen", bis man zum gewünschten Ergebnis kommt.
Wenn du clickerst heisst das nicht, dass du den Clicker immer dabei haben musst. DU kannst ihn auch nur in deinen Übungssessions benutzen und draussen durch die Stimme belohnen. Der Click dient ja nur dazu, dem Hund schneller und besser verstaendlich zu machen, was man eigentlich von ihm will. Hat er das gewünschte Verhalten gelernt, wird dieses unter Signal gesetzt und - wenn der Hund es beherrscht - laesst man den Clicker weg und geht zu stimmlichem Lob und variabler Belohnung über.
Les dich doch noch ein wenig durch diese Rubrik, da findest du viele viele Infos zum Thema und auch tolle EInsteigertipps
-
Zitat
Ich habe einen neuen Welpen zu meinem 8 jährigen Rüden.
Überlege ob ich das Clickern anfangen soll, gab es damals noch nicht.
Super, das Du Dich jetzt schlau machst!Zitat
Warum Clickern?
Weil der "Click" so etwas wie ein Übersetzungswerkzeug ist: Hunde verstehen kein Deutsch und wissen nun mal nicht von Geburt an, wie sie sich richtig verhalten sollten. Sie lernen durch "versuch macht kluch!" - also dadurch welche Konsequenzen ihr Verhalten hat - folgt ihrem Verhalten etwas für sie tolles, lernen sie, dieses Verhalten zu wiederholen, folgt was für sie blödes, lernen sie, dieses Verhalten zu vermeiden.
Sie "kombinieren" Konsequenz und Verhalten aber nur miteinander, wenn die Konsequenz 1-2 Sekunden auf das Verhalten folgt.
Mensch muß also eine Möglichkeit finden, das gewünschte Verhalten UMGEHEND mit einer tollen Konsequenz zu verknüpfen - und da kommt der Clicker ins Spiel: er fungiert wie eine "Brücke" - er "beginnt" genau beim Stattfinden des gewünschten Verhaltens und "endet" wenn der Hund die Belohnung erhält.
Man kann sich den Clicker auch wie einen Fotoapperat vorstellen: So wie Du mit dem Fotoapperat einen Schnappschuß eines tollen Moments machst, "fängst" Du mit dem Clicker einen tollen Hundemoment ein. Und konservierst ihn.ZitatKann ich nicht loben (wie bisher) statt clicken? Warum ist clicken besser, und ist es übrehaupt besser? Was ist der Unterschied zw. Clicken und Loben?
Ich finde loben recht unpräziese - schon alleine der Beriff "Loben" ist unpräzise. Ich will ein bestimmtes Verhalten, dass mein Hund zeigt "festnageln" - der Hund muß wissen "wenn ich exakt diese Muskeln genau so bewege, mache ich das richtige!"
Beim Loben muß ich erst mal Luft holen (schnauf) dann sage ich vielleicht mal "Fein", mal "suuuuuuuuuuuper", mal "super!" mal "oh, fein", oder "toll gemacht" oder was auch immer.... abgesehen davon dass Du so ziemlich viele Markersignale konditionieren müßtest - wieviel Zeit vergeht, und wieviele andere Bewegungen hat Hund in der Zeit schon alles gemacht?ZitatMuß ich dann immer den Clicker dabei haben?? Und wenn ich ihn mal nicht dabei habe, ist mein Hund dann irritiert, und hört er dann nicht mehr?
Nein, mußt Du nicht. Wie ich in dem anderen Thread schon geschrieben habe, kannst Du mehrere Signale als Markersignal konditionieren.
Ich würde mit dem Clicker anfangen (und das Timing kanst Du ohne Hund üben: schau ein Tennisspiel und versuche immer genau so zu clicken, dass das Geräusch des Clickers mit dem Gräusch des aufditschen des Balles übereinstimmt. Oder beim Interview mit einem Fußballspieler - immer wenn er zum "ja gut" ansetzt oder "Ähhh" sagt - obwohl, das ist viel zu einfach :D. Tischtennis ist schwieriger... ).
Wenn Du das Timing mit dem Clicker "drauf hast" konditionierst Du ein "knackig kurzes" Verbales Markersignal - das kannst Du überall in immer benutzen und mußt also den Clicker nicht immer mit"schleppen". Ich wüßte aber auch nicht, was dagengen spräche, ausser die eigene Schusseligkeit (trotz ca 6 Clickern vergesse ich manchmal einen mitzunehem, oder finde meinen Lieblingsclicker nicht :/ )ZitatKann ich nicht dort immer loben, wo in den Trainigsbüchern bei den Übungen Clicken steht?
Jaaaaaaaaaa, schon, aber siehe oben: Präziser ist besser!
-
meine erfahrung:
ich fand klickern immer doof und überflüssig, schließlich hat rocky auch ohne gut gehört und wahnsinnig viel gelernt. er konnte mit 16wochen schon sachen die andere hunde ihr leben lang nicht lernen, einfach nur mit der lob und leckerlimethode. naja jedenfalls hab ich nen jahrlang ganz ohne clickern ihm wahnsinnig viel beigebracht und er ist super erzogen für sein alter. beim dogdancing haben außer mir alle geclickert und ich hab mich näher mit der methode beschäftigt. als einmal im training meine trainerin ihn zufällig geclickert hat (macht sie bei den clickerhunden, zur unterstützung für die besitzer) und rocky drauf reagiert hat, dachte ich mir, ok...ausprobieren kannste es ja mal. hab mir dann einen ausgeliehen, rocky drauf konditioniert und innerhalb von ner stunde hab ich ihm den "diener" beigebracht was ich davor schon 3 monate lang versucht hab. das hat mich überzeugt. rocky ist NOCH motivierter was zu lernen wenn ich clicker.und mit dem clicker kann ich free-shaping üben. den drang das zu machen hatte er schon ne weile aber nur mit stimme hat das irgendwie nix gebracht. mit dem clicker klappt das wunderbar und es macht ihm wahnsinnig viel spaß
edit: bis auf die morgenspaziergänge vor der schule hab ich den clicker IMMER dabei. manchmal üb ich bewusst "bei mir" laufen aber eigentlich benutze ich den nur für clickerübungen also tricks. oder wenn ich bewusst fuß-laufen üb oder nach dem abliegen clicke.. aber dann wird er vorher drauf eingestimmt. auf dem hundeplatz clicker ich derzeit alle übungen, werd es aber vor der BH aber natürlich abbauen
-
Danke für Eure Antworten!
Ich werde es auch bei dem Welpen zuerst probieren, ich habe nur Angst, daß ich mich zu doof anstelle.
Was ist denn Free-Shaping?
-
-
Ach quatsch!
Jder hat doch mal angefangen, und jeder "stellt" sich am Anfang eben etwas ungeschickt an.
Deshalb habe ich ja geschrieben, dass man ab Besten auch erst mal Trockenübungen macht (das mit dem Tennisball-aufditsch-Clickern...)Free-Shaping, wenn man ein Verhalten lehrt, ohne Hilfsmittel wie Futterlocken oder Targets - man "zerlegt" das gewünschte Endverhalten in möglichst viele kleine Schritte und planz möglicht vorher genau, was der Hund wohl von sich aus anbietet und wie man dieses Verhalten durch gezieltes Clickern so "formt", dass man sich dem gewünschten Verhalten Schritt für Schritt nähert.
Als Übung könntest Du folgendes machen. Du bist mit deinem Hund in einem Raum und legst eine Decke irdenwoaus.
DAs gewünschte ergebnis ist: Du sagst ein Signal, z.B. "geh ins Bett" und Hund läuft zur Decke und legt sich darauf.
Da ein Hund ja in den seltensten Fällen den ganzen Ablauf von sich aus macht, kann man den ganzen Ablauf in kleinste Schritte zerlegen:
1. Clicken, wenn Hund in die ungefähre Richtung der Decke guckt.
2. Clicken, wenn Hund in die genaue Richtung der Decke guckt.
3. Clicken, wenn Hund den Kopf in Richtung der Decke dreht.
4. Clicken, wenn Hund einen Schritt in Richtung Decke macht.
5. Clicken, wenn Hund zwei-drei....
6. WEnn Hund bis zur Decke geht...
7. Wenn Hund bis auf die Decke geht....
8. Wenn er sich auf die Decke setzt
9. WEnn er sich auf die Decke legt
10. Signalwort hinzufügen.
11 Feddich!
12. oder auch nicht: Hund aus einem anderen Raum auf die Decke schicken
13. Decke in einen anderen Raum legen....
14. Funktioniert es auch, wenn es geklingelt hat
15. oder wenn Besucher Leckerchen in der Hand haben?
16. funktioniert es draussen?Für jede Neuerung (ab 12.) muß man einige Trainingsschritte zurück gehen, denn neue Umgebung ist für den Hund gaaaaaaaaaaaanz was anderes!
-
zwei dinge fallen mir in unseren kursen immer wieder auf:
1. wenn du clickst muss die belohnung folgen. wenn du falsch geclickt hast (zu langsam, abgelenkt) ist das dein pech, aber der click ist ein "heiliges versprechen" auf belohnung
2. der clicker ist KEINE fernbedienung für den hund, d.h. clicken und dann auf die gewünschte aktion warten is nich...
unglaublich hilfreich und interessant ist es, den click mal am eigenen "leib" zu erleben.
man nehme wahlweise einen bereits erfahreneren clicker (dann spielst du den hund), oder eine andere person (die du dann clickerst), und los gehts! die leberleckerli müssen dann ja nicht sein, geht nur darum, das prinzip und die wirkung zu erleben. der "mensch" überlegt sich, was er seinem "hund" per shaping beibringen will (z.b. auf einen bestimmten stuhl setzen, auf den boden legen usw.), wie beim echten shapen sind hör- und sichtzeichen tabu, der "hund" muss sich an den clicks orientieren, wie beim topfschlagen die "kalt" oder "warm" hinweise. und dann ist es am "hund" auszuprobieren, und am "mensch" richtig und hilfreich zu clickern....
auch als länger-praktizierende clickerin ist es jedesmal wieder hochinteressant und nicht immer einfach, als "hund" zu verstehen, was der "mensch" da von mir will....
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!