Schlagartig vom "ichwillspielen" zum "ichwill

  • Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und hab euch gefunden, weil wir mit einem unserer Hunde nicht mehr weiterwissen. Viele Seiten hab ich mich durchgewühlt und einige gute Tipps mitgenommen, aber so ganz... naja, lest selbst :hilfe:


    Wir haben zwei Labradormischlinge ( Rüden, nicht kastriert ), der eine 7 Jahre alt ( Flaschenkind ;) ), der andere 4 Jahre alt. Das Problem betrifft den jüngeren ( Paule ). Vorweg muß man sagen, dass die beiden sich supergut verstehen, Rangeleien zwischen ihnen gibt es nicht.


    Das Problem ist folgendes: Wir hatten von Anfang an beide Hunde sehr oft auf der Hundewiese, ständig Kontakt mit anderen Hunden, Haltern, Situationen etc. Paule fand IMMER ALLES supertoll. Hund, Mensch - völlig egal, alles wurde auf das freudigste begrüßt, Hunde zum spielen aufgefordert etc. Wenn das dem anderen Hund mal zu blöd war und er geknurrt hat o.ä. war auch gut, Paule ist abgedackelt und hat sich den nächsten gesucht.


    Vor ca. einem jahr waren wir ganz normal spazieren, beide Hunde von der Leine ( ja, da wars erlaubt ). Uns entgegen kommt eine Weimaraner- Hündin, wir völlig entspannt, weil ja noch NIE IRGENDWAS passiert war...


    Und Paule stürzt sich auf sie.. Ohne Vorankündigung, ohne warnendes Knurren oder irgendwas anderes ist er ihr in den Nacken gesprungen und hat sich da festgebissen. Nach dem ersten Schock Hunde gelöst, Paule mit "Nein" unterworfen und an die Leine genommen. ( der ältere Hund ist zwar mit zu dem anderen Hund hin, aber ohne zu scnnappen o.ä. und ließ/läßt sich auch wegschicken ).


    Nach dem "Erlebnis" haben wir erstmal gedacht "schlechten Tag gehabt, wer weiß, warum er die so gar nicht mochte etc." kurz, als "Einmalausrutscher " abgehakt.


    Das blieb er aber leider nicht... In der Folgezeit ( wir waren (noch) nicht bereit, ihn ständig an der Leine zu halten ) hatten wir noch einige dieser Vorkommnisse. Und leider ließ sich nicht das geringste Muster erkennen. Groß, klein, Rüde, Hündin, schwarz, weiß, kariert...- völlig egal. Alles, was "fremd" war wurde ohne Ankündigung angegriffen :kopfwand:


    Mittlerweile geht er an der Flexi spazieren, was mir im Herzen weh tut, weil ich ihn so gerne rennen seh :| . An der Leine das gleiche, sofortiger Angriff ( so weit die Leine es zuläßt ) wenn ein fremder Hund näher kommt. Schimpfen, unterwerfen, also ihm deutlich zeigen, dass es sch... ist, was er da tut, bringt überhaupt nix.



    :hilfe:

  • Hallo Labbimix..


    herrje, eigentlich klingt bei Euch alles nach Eitel Sonnenschein :roll: ,


    na gut....bis auf das Verhalten des Juniors :???:


    Du hast zwar alles super deutlich und ausführlich beschrieben, aber dennoch denke ich, dass da unmerklich bei Euch etwas vorgefallen sein muss.


    Ein 4-jähriger Hund fängt nicht urplötzlich grundlos mit der Keiferei an, da war ein auslösender Moment, ganz sicher.


    Kannst Du Dich an etwas Prägendes erinnern?


    Vielleicht erschien es Euch selber gar nicht so wichtig..., aber dennoch in Erinnerung?


    Überlege mal, vielleicht kommt doch das Eine oder Andere zu Tage :???:


    Ich mache mir ansonsten keinen Reim auf das atypische Verhalten Deines Hundes.
    Aber oftmals sind es nur abweichende Nuancen, die etwas ins Ungleichgewicht bringen können.


    Wir selber sind nicht sensibel genug, das zu erkennen.
    Aber vielleicht führt die Erinnerung an bestimmte Vorfälle/Situationen und Prägungen ans gewünschte Ziel.

  • Genau DAS ist das Problem :/ . Wir haben KEINERLEI Erlebnis/ Ereignis/ Änderung oder ähnliches registriert. Wir haben uns wochenlang die Köpfe zerbrochen, die Hunde waren auch ab und zu mal für einen Tag oder zwei in einer Hundepension, in einem großen Rudel. Sowohl vor, als auch nach dem ersten "Angriff". Sie freuen sich immer tierisch, wenn sie dahin kommen, zeigen da keinerlei Auffälligkeiten, im Gegenteil, werden immer gelobt... Auf genaues, gezieltes, bohrendes Nachfragen ( und ich bin sicher, dass sie uns nicht belügen würden ) kam auch nur völliges Erstaunen über diese Auffälligkeiten, im Rudel da sei alles völlig normal. Also wenn da irgendwann irgendwas gewesen sein sollte wissen wir es nicht.


    Und ja, eigentlich ist alles eitel Sonnenschein... Paule ist der gelassenste Hund, den ich je erlebt hab, hat unendlich Vertrauen in uns, läßt alles mit sich machen ( z.B. bei kleineren Verletzungen kein wegziehen der Pfote u.ä., ist völlig ruhig, auch wenn der Große mal bellt... Sehr anhänglich, ein richtiges "Mamakind" *lach*. Intelligent ist er auch, begreift sehr schnell, was er darf und was nichtlernt sehr schnell, ist neugierig, aufgeschlossen, ein Superhund eigentlich - außer eben diese eine verdammte Sache



    :|


    Es ist zum heulen...



    Balljunkie: unterwerfen - auf den Rücken legen, nix schlimmes :)

  • Zitat

    Es ist zum heulen...


    Balljunkie: unterwerfen - auf den Rücken legen, nix schlimmes


    Ups, das finde ich persönlich schon ganz schön schlimm. :/

    Hallo und willkommen hier im DF :D


    Irgend etwas ist geschehen in der Vergangenheit.
    Es kann sein, dass ein fremder Hund kam und gleichzeitig ein Starfighter am Himmel die Schallmauer durchbrochen hat. Oder vielleicht ein Auspuffknall ... weiß der Deibel :???:
    Irgend etwas, das er als unangenehme Situation verknüpft hat.
    Und dies ist wahrscheinlich auch geschehen, als DU mit ihm draußen warst, nicht dein Freund.


    Du musst ihm dieses ungegenehme Gefühl wieder abtrainieren.


    Ein fremder Hund nähert sich ... schick ihn ins Sitz .... schieb ihm ein Leckerchen ins Maul lobe ihn wie doof .... sag "komm" (oder was auch immer) und gehe zügig mit dem Hund wieder zurück in die Richtung aus der ihr kamt. Oder nehmt eine Abzweigung - geht aber nicht an dem fremden Hund vorbei.
    Natürlich kannst und sollst Du im Laufe der Zeit den Abstand zum Fremden verringern, aber erst wenn Du ganz sicher bist, dass Paule nicht fixiert, nicht schon wieder auf Angriff geht ... dann sofort abbrechen und ..siehe oben ;)


    Er soll verknüpfen: ui, ein fremder Hund ...TOLL ... da gibts Leckerchen :liebhab:


    Ich fürchte Du wirst lange brauchen, um das Fehlverhalten zu löschen.
    Aber es müsste klappen.
    Was anderes fällt mir zZt. nicht ein.
    Aber mal schaun, was die Anderen noch schreiben.

  • Hallo Labbimix,


    na das ist ja heftig.
    Wenn ein Tier sich plötzlich so gravierend ändert, dann würde ich als allererstes den Hund gründlich vom Tierarzt untersuchen zu lassen.
    Vielleicht hat er ja zeitweise Schmerzen und reagiert deshalb so?!
    Ich kannte mal eine Katze, die durch einen Hirntumor mit ganz schlimmer Aggressivität gegenüber alles und jeden reagiert hat.


    Die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch, will Dich da nicht beunruhigen, aber ausschliessen würde ich das vorerst schon, bevor man weiter grübelt.


    Liebe Grüße
    Sinia

  • Da muß ich jetzt aber mal blöd fragen :???:


    Unterwerfen als Zeichen "ich bin Chef und nicht du " sollte man lassen ? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass wenn Alpha ( ich bzw. mein Mann ) die Situation/den anderen Hund etc. für nicht bedrohlich hält, dann der rangniedere (also die Vierbeiner) ruhig zu blieben hat.


    Von Wolfsrudeln kenn ich es auch nur so, dass, wenn sich zwei Rudel begegnen, die Alphas die Situation klären und das "Restrudel" sich solange ruhig verhält.


    Dazu muß ich noch sagen, dass ich ihn nur auf den Rücken schmeiße, wenn ich ihn anders gar nicht mehr unter Kontrolle kriege, also wirklich nur im Notfall, wenn er droht, mich durch die Botanik zu ziehen. Im Moment ist das ganze noch etwas schwieriger, weil ich mittlerweile im 7. Monat schwanger bin, dadurch sowieso immer ein wenig auf Spannung, wenn wir jemanden treffen ( ja, hab ich alles gelesen, wenn ich gespannt bin, dann der Hund auch :) ) und dementsprechend auch vorsichtiger.



    Ach, eins noch: das aggressive Verhalten ist das gleiche, wenn mein Mann ihn an der leine hat, nur das der ihn natürlich zur Zeit besser halten kann *seufz* ( rein von der Kraft her )

  • Hallo Labbimix,


    das hört sich in der Tat nicht gut an und auch ich bin der Meinung, dass was vorgefallen sein muss.
    So ganz ohne grund geht sowas nur sehr selten.
    Da du, wie ich sehe, in Köln wohnst, wüßte ich jemanden, der dir bei dem Problem helfen könnte.
    Da auch ich einen Problemhund habe, kann ich dir diesen Trainer nur allerwärmstens ans Herz legen und zwar bevor Paule dazu verdonnert wird, einen Wesenstest machen und vielleicht den Rest seines Lebens Maulkorb tragen zu müssen.
    Da ich nicht weiß, ob ich die HP hier so einfach veröffentlichen darf, schicke mir bitte eine e-mail an


    [email='marianne_blum@arcor.de'][/email]


    Ich gebe dir dann alle notwendigen Kontaktdaten.


    LG
    Marianne

  • Zitat

    Genau DAS ist das Problem . Wir haben KEINERLEI Erlebnis/ Ereignis/ Änderung oder ähnliches registriert. Wir haben uns wochenlang die Köpfe zerbrochen

    Das heisst nicht viel., weil manchmal merkt man diese Veränderung als Mensch nicht.
    Wir sind da oftmals nicht sensibel genug.

    Zitat

    die Hunde waren auch ab und zu mal für einen Tag oder zwei in einer Hundepension, in einem großen Rudel. Sowohl vor, als auch nach dem ersten "Angriff". Sie freuen sich immer tierisch, wenn sie dahin kommen, zeigen da keinerlei Auffälligkeiten, im Gegenteil, werden immer gelobt.

    Entschuldige bitte den Vergleich, aber das erinnert mich an meinen Sohn. :ops:
    Der war überall, im Kindergarten, bei Freunden und auch bei fremden Personen, so extrem brav, es wurde mir immer ein Lob ausgesprochen, was für ein tolles Kind ich habe. :D
    Zuhause hat er sich zeitenweise aufgeführt wie der Rotz am Stecken.
    Er hat mit seinen Freunden, die zum Spielen kamen, gestritten wie ein Kesselflicker.


    Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, bis ich durch Zufall folgendes erfuhr.....


    er wurde sowohl im KiGa, als auch in der Schule übelst wegen seiner Brille gehänselt.
    Zuhause dann, hat er mich, seine Familie und Umfeld als Ablassdruckventil benutzt.


    Manchmal sind diese Vergleiche gar nicht mal so schlecht, denn ein Kind leidet sehr darunter...und ein Hund würde Ähnliches verspüren.
    Und wenn ich es nicht mal auf Anhieb bei meinem Kind gespürt habe :kopfwand:, dass es brennt...dann bei meinem Hund schon mal gar nicht.


    Könnte es sein, dass in der Hundepension etwas Unmerkliches vorgefallen ist? Das wäre doch möglich, auch ohne Beweise der Pfleger.
    Denn die, das glaube ich mal, können auch nicht immer anwesend sein.


    Nach wie vor: Ein bestimmtes Erlebnis hatte Dein Hund, sicher! :???:

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