großes problem mit rangordnung!!!

  • Ich denke, ihr solltet professionelle Hilfe suchen. Wenn ein Hund dazu übergeht sich gegen seinen Besitzer zur Wehr zu setzen, dann liegt da böse was im Argen. Und das geht immer vom Mensch aus. Ist ein einfaches "Gesetz", denn der Hund verhält sich so wie ein Hund sich verhält. Er kommuniziert auch so. Und wenn er sagt: "Lass mich bloß in Ruhe und rühr mich nicht an.", dann zeigt das, dass da ganz gewaltige Missverständnisse vorliegen.


    "Internetberatung" halte ich hier für völlig unzureichend und ich vermute, dass Ihr ganz dringenden Nachholbedarf in Sachen Kommunikation mit dem Hund habt.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,
    ich habe selbst eine Eurasierin, jetzt 8 Jahre alt, die ich mit 4 Monaten aus dem Tierheim hatte. Anfangs hatte ich auch das gleiche Problem, sie schnappte ab und zu beim Bürsten oder wenn sie sich hochgepuscht hatte und beim Spielen nicht ihren Willen bekam. Schimpfen hatte nur den Effekt, daß sie verstörter und noch unwilliger reagierte - ich drang dann garnicht mehr zu ihr durch. In allen Fällen hatte ich ganz guten Erfolg mit einer Art Tellington Touch für Simple. Ich glaube Eurasier brauchen mehr noch als viele andere Hunde Besitzer, die sehr ruhig und gelassen reagieren.
    Die gleichen Erfahrungen habe ich auch mit meinem Rüden gemacht, der leider schon tot ist.


    lg Roswitha

  • Zitat

    ich weiß nicht, woher das kommt. meine vermutung ist, dass sie nicht weiß, wo sie in der rangordnung steht und verwirrt ist. .


    Ihr Verhalten zeigt mir, dass sie sich der Rangordnung sehr wohl bewußt ist. Schließlich schnappt sie nur, wenn ihr sie so in die Enge treibt, dass sie keine andere Wahl hat. Schnappen ist in diesem Fall kein Zeichen von Respektlosigkeit sondern von Hilflosigkeit. Sie hat euch schon mit den verschiedensten Anzeichen ihr Mißfallen gezeigt, aber ihr bedrängt sie weiter.


    Zitat

    sie hat sich angewöhnt, gleich zu schnappen oder die hand wegzustoßen/abzuwehren, wenn sie auf etwas keinen bock hat. ab und zu hat sie auch schon geknurrt. z.b. ist sie beim bürsten (das sie sich eigentlich ganz gut gefallen lässt und wofür sie auch viel gelobt wird von uns) abgehauen, und als mein freund sie zurückgerufen hat und unter den tisch gesehen hat, wo sie sich verkrochen hatte, hat sie geknurrt und gebellt. sie zeigt schon auch mal kurz die zähne.


    Ein ängstlicher Hund zeigt mit den folgenden Anzeichen und genau in der Reihenfolge an, wenn ihm eine Situation mißfällt.


    1. weglaufen
    2. ducken, klein machen
    3. knurren
    4. schnappen
    5. beißen


    Wenn ihr jetzt ständig die Anzeichen von 1-3 ignoriert lernt der Hund wie wirkungslos sie bei euch sind. Also schnappt er gleich zu. Auch wenn wir die Ranghöheren sind gibt es uns nicht das Recht dem Hund unseren Willen aufzuzwingen. Wenn ihm nach 10 Minuten das Bürsten auf den Wecker geht, dann sollte man auch damit aufhören.
    Stell dir vor dein Freund will mit dir kuscheln, aber du hast nach einem stressigen Tag einfach keinen Bock darauf und sagst ihm das. Würdest du dann von ihm nicht auch verlangen diesen Wunsch zu respektieren ?
    Man muss zwar konsequent sein, aber das bedeutet nicht den Hund in Situationen zu zwingen die ihm total gegen den Strich gehen bzw. vor denen er sich fürchtet.


    Zitat

    mein freund nimmst sie mit ins büro, da wird sie mitunter lange zeit nicht beachtet. abends aber ist sie total im mittelpunkt, darf mit aufs sofa, kriegt jede menge streicheleinheiten etc.
    andererseits ist er teilweise wirklich sehr streng zu ihr, schimpft sie richtig heftig, wenn sie was "falsch macht", z.b. abhaut oder ihn eben anknurrt


    Dein Freund ziegt ein sehr verwirrendes Verhalten. Einmal wird der Hund von A-Z verwöhnt. Ein anderes Mal wird dein Freund zum wilden Tier.


    Stellt euch mal vor ihr hättet so einen Chef. Frühs ist er nett und lieb, räumt euch besondere Privilegien ein. Am Nachmittag macht ihr (evtl. unbewußt) einen Fehler und er brüllt euch an. Könntet ihr da noch entspannt mit ihm leben ? Vorallem wenn ihr kein Wort von dem versteht, was er da schimpft.


    Viel effektiver wäre es entweder schon vorher darauf zu achten, dass der Hund den Fehler nicht begehen kann oder hinterher ruhig zu bleiben und dem Hund durch Training klar zu machen, wie es richtig geht. Also nicht nur meckern, sondern auch das richtige Verhalten dem Hund zeigen.


    Zitat

    momentan versuchen wir es mit ausdauerndem ignorieren, lassen sie links liegen, wenn sie zu uns kommt und streicheln sie nur kurz, wenn wir sie rufen, abe rmehr fällt uns dazu nicht ein.


    Damit bestraft ihr euren Hund und er weis noch nichteinmal wofür. Zu einem Kind kann man sagen "Ich rede nicht mit dir, weil du vor 2 Stunden so böse warst." Somit weis das Kind wofür er bestraft wird. Aber wie macht ihr dem Hund klar, wofür er bestraft wird ?


    Ignorieren ist max. in den ersten 5 Minuten nach dem Fehlverhalten sinnvoll. Danach kann der Hund einfach keine Verbindung mehr zwischen Fehlverhalten und Bestrafung sehen. Es verunsichert/ überfordert ihn einfach nur und evtl. regiert er wieder mit knurren und beißen darauf.


    Ein guter Rudelführer strahlt Autorität, Ruhe, Zuverlässigkeit und Überlegenheit aus. Er hat es nicht nötig den Rangniederen seine Willen aufzuzwingen, weil diese genau wissen das es in ihrem Interesse ist seinen Anweisungen folge zu leisten.

  • Hi,


    Zitat

    der klapps auf die schnauze: hat man mir so geraten, und wie gesagt, der ist nur mit dem zeigefinger, also wirklich im wahrsten sinne des wortes ein klapps, ein "atippen", kein schlag oder sonstiges. ich würde ihr ganz sicher nicht weh tun!!


    nun ja, überlege immer, wie Du dich als Hund fühlen würdest, wenn Dir jemand auf die Nase "klappst".


    Für mich liest sich das nicht als "Rangordnungsproblem", wieso ist das immer der erste Gedanke, den Mensch hat, wenn Hund nicht "Friede, Freude, Eierkuchen" funktioniert?


    Mir liest sich das eher, als wäre eure Hündin völlig verunsichert dahingehend, was sie von euch zu erwarten hat. Und ihre einzige Möglichkeit, euch das zu zeigen, ist nun mal entweder weglaufen oder wenn weglaufen nicht hilft dann eben Knurren und ggf. Schnappen.


    Wie Corinna schon geschrieben hat

    Zitat

    dann liegt da böse was im Argen. Und das geht immer vom Mensch aus. Ist ein einfaches "Gesetz", denn der Hund verhält sich so wie ein Hund sich verhält. Er kommuniziert auch so. Und wenn er sagt: "Lass mich bloß in Ruhe und rühr mich nicht an.", dann zeigt das, dass da ganz gewaltige Missverständnisse vorliegen.


    Hunde können sich nur wie Hunde verhalten und auch nur wie Hunde kommunizieren.


    ME solltet ihr euch schnellstens nach jemandem umsehen, der auch wirklich Ahnung hat.


    Problem dabei ist, herauszufinden, wer von diesen ganzen Hundetrainern, Hundeausbildern usw. auch wirklich was taugt.


    Viele Grüße
    Cindy

  • ich habe ja selbst schon angesprochen, dass ich glaube, dass amélie verwirrt ist. meinem freund habe ich mittlerweile ja klar gemacht, dass er ruhiger und geduldiger werden muss, sieht er auch ein.
    die frage ist ja, wie man aus der situation wieder raus kommt.


    aber nochmal zum verständis: sie schnappt nicht, wenn sie "in die enge getrieben" wird, sie schnappt einfach, sobald ihr was nicht passt. das geht dann ganz schnell und ohne vorherige ankündiung. ich hatte schon einen hund und kenn das.
    aber das zeigt sie ja dann eben nicht vorher! es geht so schnell, im spiel etc., nicht, wenn wir ihr "unseren willen aufdrängen". in diesen situationen versteh ich das verhalten eben nicht. da bring ich es auch irgendwie nicht in zusammenhang mit der anfangs zu harten art von meinem freund.


    was das ignorieren betrifft: wir ignorieren sie nicht als strafe! jeder hat da eine andere meinung - ignorieren im sinne von mangelendem interesse, wenn SIE herkommt und spielen will.


    außerdem sehen wir wirklich nicht nur das negative! wenn wir mit ihr trainieren und sie z.b. sitz oder platz macht, wird sie ausgiebig gelobt, das macht ihr auch total spaß - uns natürlich auch.


    klar wollten wir ne hundeschule suchen! aber wenn man sich da mal die homepage der einen oder anderen ansieht, da vergehts einem doch. ich glaub, wenn man an einen schlechten trainer gerät, macht man das ganze noch schlimmer.

  • Such doch mal in Eurer Gegend eine Hundeschule/-trainer, die auf nordische Hunde spezialisiert sind. Meiner Erfahrung nach sind " normale" Hundeschule mit Eurasiern überfordert.


    lg Roswitha

  • Zitat

    die frage ist ja, wie man aus der situation wieder raus kommt.


    Ihr müßt nur euer Verhalten ändern. Dem Hund fällt das dann auf und sie wird sich neu orientieren. Es geht nicht von heute auf morgen, dass sie vergißt wie er war, aber jedes richtige Verhalten von deinem Freund wird die Erinnerung an sein vorheriges falsches Verhalten ein Stück weiter verdrängen. Im Gegensatz zum Menschen sind Hunde nicht nachtragend.


    Zitat

    aber nochmal zum verständis: sie schnappt nicht, wenn sie "in die enge getrieben" wird, sie schnappt einfach, sobald ihr was nicht passt. das geht dann ganz schnell und ohne vorherige ankündiung.


    da bring ich es auch irgendwie nicht in zusammenhang mit der anfangs zu harten art von meinem freund.


    Sie hat gelernt, dass nur dieses Verhalten sie zu ihrem Ziel bringt. Jetzt wäre die Frage was ihr Ziel ist ? Wenn ihr etwas nicht paßt dann sollte man das je nach Situation auch akzeptieren.


    Wie verhaltet ihr euch, wenn sie zwickt ? In welchen Situationen hat sie gezwickt ?

  • "arg geschimpft": er hat sie halt 2 oder 3 mal ziemlich angeschrien, als sie z.b. fast auf die straße gelaufen wäre. er hat sie auch einmal geschimpft, als sie wieder zurückgekommen ist - da war sie natürlich erst recht verwirrt. klar was das falsch, hat er aber erst danach gemerkt. und sein NEIN-Training war auch einfach zu hart, zu laut, etwas grob, wie ich finde. da ich aber nur am WE dabei bin, weiß ich vieles nur aus erzählungen.


    die situationen, in denen sie geschnappt hat, waren sehr unterschiedlich. z.b. hat sie die nase auf dem sofatisch. zuerst kommt dann ein kurzes, deutliches NEIN (kennt sie, klappt normalerweise ganz gut. manchmal sogar "zu gut", da hüpft sie dann richtig weg - für mich wieder ein zeichen, dass sie da weiteres schimpfen von meinem freund befürchtet oder so)
    wenn ich z.b. dann schnell ein glas in sicherheit bringe und damit ihr in die quere, kann das schon reichen. oder ich drücke sie (vorsichtig!) auf die seite, wenn ich vorbei muss.
    oder ich lege ihr das geschirr an etc., wirkliche sehr unterschiedliche situationen. mal könnte es natürlich sein, dass sie sich bedrängt fühlt (geschirr), aber bei anderen situationen ist es eher ein "geh weg, ich bin hier beschäftigt".


    wenn sie zwickt beim spiel, unterbrechen wir es mit einem NEIN. und dann gabs da den besagten klapps auf die schnauze. keine ahnung, wie wir uns da verhalten sollen!! idee?


    insgesamt ist sie einfach oft zu grob, auch beim spielen.
    z.b. spielen wir mit dem ball. ich werfe ihn, sie bringt ihn zurück, läuft wieder mit ihm weg etc., lässt ihn dann fallen, damit ich wieder werfe.
    nach paar minuten ist sie so aufgeheizt, dass sie ständig mit offenem maul auf mich zuläuft und mich in den arm zwickt/meinen arm in ihr maul nimmt.
    sie war von anfang an recht grob beim spielen, wir haben dann jedes mal kurz das spiel abgebrochen.
    und jetzt macht sie das eben immer wieder. wir machen keine kraftmessspiele wie zerren am tau etc. mehr, aber auch beim ballspiel wird sie wild und grob.


    langsam hab ich echt das gefühl, dass alles falsch ist.
    auch ratschläge von wegen "verhalten ändern" verwirren mich nur noch. ich war ja ihr gegenüber immer recht ruhig und konsequent, mein freund hat sich jetzt auch im griff. wir erwarten keine wunder und keine besserung innerhalb von paar tagen.
    tipps bekommt man leider oft von leuten, die von eurasiern keine ahnung haben und sich wundern, warum der hund nicht "folgt", wenn man sich nur so und so verhält. aber es funktioniert einfach nicht so leicht, wie ich von meinem alten eurasier oder von grundlegend eher unkomplizierten hunden kenne.


    ich kenne leider keine hundeschule mit eurasiererfahrung und möchte nicht auf selbsternannte erziehungsexperten reinfallen, die mit der hundeschule nur geld machen wollen.
    also wenn jemand eine schule in münchen oder augsburg oder umgebung kennt, bitte sagt mir bescheid! :???:

  • Huhu blitzdess
    ich kann Dir eine sehr gute Hundeschule Nähe FFB empfehlen. Da wird auf jedes Mensch-Hund-Team individuell eingegangen und es sind fast alle Rassen da vertreten. Kann leider keine PM schreiben deshalb setz ich den Link einfach mal hier rein.
    http://www.anda-hundeschui.de rufe die Dagi einfach mal an ( am besten abends ).
    Vielleicht sieht man sich ja mal ;)
    LG Yvonne + die Montagshunde

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