Neu-Clicker, aber der Hund nimmts nicht an

  • hallo zusammen


    ich bin ganz neu. hier im forum, und auch was "mensch und hund" betrifft.
    habe keinen eigenen hund, weil ich leider dafür nicht genügend zeit habe (voll berufstätig). das möchte ich doch keinem hund zumuten.


    aber weil ich schon immer einen haben wollte, habe ich mir jetzt als alternative einen hund gesucht, mit dem ich jeden tag spazieren gehen kann. sie heißt sandy, und ist eine 6 jahre alte dobermannhündin.


    bevor ich mit ihr los bin, habe ich mich über einige grundsachen informiert. denn ich hab ja gar keine ahnung, da ich noch nie einen hund hatte. will ja nach möglichkeit nichts falsch machen. dabei bin ich aufs clickertraining gestoßen und dachte, dass das ein guter anfang für den hund und mich ist.


    sandy hat einen ausgeprägten spieltrieb - sie liebt ihren ball (allerdings nur auf dem hof). und auch ansonsten ist sie eine aufgeweckte sehr liebe und süße maus.
    allerdings ist sie - nun ja, ich will nicht sagen unerzogen - aber ein wenig "ungebildet". sie kennt die grundkommandos wie sitz, platz, bleib. wobei ihr das ausführen irgendwie schwer fäält, ich hab den eindruck, sie steht immer unter strom bwz ist gleich wieder auf dem sprung. aber dann hörts auch schon auf. mit "aus" und "hier" siehts schon mau aus, und beim spazierengehen interessiert sie sich weder für den ball noch reagiert sie auf kommandos.


    meine idee war jetzt, sie mit clickertraining dazu zu bringen, mehr auf das andere ende der leine zu reagieren bzw diesem (also mir *grins*) mehr aufmerksamkeit zu schenken.


    denn das hauptproblem ist, dass sie zwar AN der leine ganz brav läuft, sich auch her rufen läßt, und sehr folgsam ist - aber sobald man sie von der leine losmacht (und das weiß sie GANZ GENAU, wann sie an der leine ist und wann nicht) ist sie weg.
    sie rennt und rennt und rennt und rennt und rennt .... und dann kann es passieren, dass sie erst stunden später wieder zurückkommt und vor dem hoftor sitzt.


    also hab ich angefangen, sie auf den clicker zu konditionieren. 20 mal clicken und füttern. das hat sie auch sofort gerafft, was das bedeutet. aber ziel des clickertrainings ist ja, dass man eine AKTION vom hund belohnt. das hat sie irgendwie noch nicht raus. oder ich mach was falsch.


    für den anfang dachte ich mir, wir machen was einfaches, aber grundlegendes. ich will nur das "watch me" erreichen.
    also: jedes mal, wenn sie den kopf in meine richtung dreht, click und leckerli. sie kommt dann auch immer sofort angesprungen. aber nach 2 mal kopfdrehen hört sie auf damit für den rest des spaziergangs.
    wenn sie das aber nicht drauf hat, dann kann ich sie überhaupt nicht von der leine abmachen, weil der jagdaufseher sonst das recht hat, sie abszuschießen, wenn ich den hund nicht unter kontrolle habe.
    und ich würde ihr so gerne ermöglichen, frei zu laufen. was voraussetzt, dass sie abrufbar ist. ...


    wie kriege ich sie dazu, dass sie versteht, dass ihre aktion das leckerli hervorruft? denn verfressen ist sie wie noch was.


    oder ist das gar der ganz falsche ansatz?


    vielen dank für eure hilfe sagen
    isabel und sandy

  • Huhu!


    Ein Hund, der es nach 6 Jahren lernt, daß Kreativität Belohnung hervorrufen kann, der braucht vor allem Dingen eines: Geduld. Denn es ist ja für den Hund etwas ganz neues. Von daher festige das alles erstmal wirklcih mit ganz kleinen Übungen wie dem Watch. Biete ihr Gegenstände an, auf die sie agieren kann und mache dann freies shapen.


    Die Leinengeschichte stell erst noch weit nach hinten. Dafür könnte ich dir aber Schleppleinentraining emfphelen (gib das mal in die Suche ein)


  • Du schaffst das schon und wir sind zur Not ja auch noch da :D

  • hallo


    danke - schleppleinentraining werde ich mal ausprobieren.
    sollte man das dann mit clickern kombinieren? oder lieber erstmal nicht, weil der hund sonst überfordert ist? naja, wahrscheinlich bin dann eher ich überfordert, beides richtig und gleichzeitig anzuwenden und durchzusetzen ... :roll:


    nochmal eine frage zum clickern: ich dachte, dass man ein verhalten des hundes erst einübt, durch click + leckerli bestätigt - und dann, wenn er es drauf hat, ein kommando dafür findet? wenn ich zuerst ein kommando gebe, und der hund das dann ausführt, ist es doch keine aktion sondern eine REaktion des hundes. ich dachte, dass man genau das nicht machen sondern kreativität belohnen soll? also dass der hund von sich aus ein gewünschtes verhalten zeigt?


    danke für eure unterstützung,
    ich fühl mich grad im hundepsychologie-wald ... :???:
    isabel

  • Zitat

    sollte man das dann mit clickern kombinieren? oder lieber erstmal nicht, weil der hund sonst überfordert ist? naja, wahrscheinlich bin dann eher ich überfordert, beides richtig und gleichzeitig anzuwenden und durchzusetzen ... augen rollen


    Genau so ist es. Fuchs dich ins Schleppi-Training ein, fuchs dich getrennt davon ins Clickern ein und dann wirst du eigentlich relativ schnell für dich auch beides kombinieren können. Allerdings sollte dann auch der Hund 2-3 Schritte weiter sein in seinem "Clicker-Denken"


    Zitat

    ich dachte, dass man ein verhalten des hundes erst einübt, durch click + leckerli bestätigt - und dann, wenn er es drauf hat, ein kommando dafür findet?


    Genau so sollte es sein. Das Verhalten sollte erst sitzen. Allerdings "schummele" ich auch gern mal. Meine Hunde sind relativ clicker-erfahren und testen eben alles was geht. Wenn ich mit dem Schade-Wort da nicht durch komme, führe ich oft schon ein Kommando ein, bevor das Verhalten richtig sitzt. Meist haben sie dann schon im Hinterkopf "ah - das hat die Olle letztes Mal schon immer gesagt, ich glaub, ich weiß, was sie will"


    Bei dir fände ich jetzt erstmal wichtig, bzw. dem Hund, daß du gar nicht wirklich gezielt clickerst. Einfaches Free-Shapen mit ungewissem Ausgang. Beispiel: Ich habe meinen Weibern mal einfach einen leeren Eimer hingestellt und geschaut, was passiert. Ich habe am Anfang JEDE Aktion in Richtung Eimer beclickert. Erst das pure Hinschielen, dann das Hinsehen, dann die Nase in die Richtung usw. usw. Bei beiden Mädels ist ein ganz anderes Ergebnis raus gekommen. Pebbles ist los und hat Spielzeug usw. in den Eimer geräumt. Face hat den Eimer umgedreht und sich drauf gesetzt. Solche Übungen solltest du machen, damit du lernst, schon Winzigkeiten im Fortschritt zu sehen und zu beclickern und damit dein Hund lernt, daß ausprobieren erlaubt ist und sich lohnt.

  • vielen dank für die "erste - hilfe" . :gut:


    werde ich heute einfach mal machen. irgendwas nehmen, hinlegen und "ausprobieren" üben. mal sehen, was passiert.


    werde dann berichten.


    lg, isabel



    hallo zusammen


    was das clickern betrifft: ich habs ausprobiert, das "ausprobieren". leider kein erfolg. egal, was sie gemacht hat, ich habs belohnt. nach ca. 40 sekunden hatte sie völlig das interesse verloren, auch an den verschiedensten leckerlies. und das, obwohl sie ein verfressener hund ist, und sich beim spazierengehen die mäuse lebendig aus ihren löchern klaut und frisst. vielleicht ist clickern und krativität einfach nicht ihr ding. :???:


    schleppleine hab ich auch gemacht. das kannte sie wohl schon von früher, denn sie wusste SOFORT, dass sie ihre aufmerksamkeit total auf mich zu richten hat, bei den diversen dauernden richtungswechseln. sie war ständig da, immer an meiner seite und bleib bei fuß. echt cooooooooool. :2thumbs:
    aber: sobald ich nicht andauernd die richtung gewechselt habe, hat sie gemerkt: oho, wir gehen mal 20 schritte am stück - und ihre aufmerksamkeit war dahin. alle mäuse im straßenrand waren wesentlich interessanter als das, was ich gemacht habe. also, bei schnellen wechseln hats supergut geklappt, aber dann .... :ka:
    ich muss wohl einfach üben, oder?


    grüße,
    isabel

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!