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Hallo,
mal eine Frage... was sind die nachteiligen Wesensveränderungen bei Kastrationen (die übrigens eine jahrhundertelange Geschichte haben und nicht erst vor kurzem in Mode kamen)?
Liebe Grüße
Susanne -
- Vor einem Moment
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Zitat
Sterilisation: JA
Kastration: NEIN ?
Die einzige Auswirkung der Sterilisation ist, daß die Wechseljahre früher eintreten können ! Somit, wenn es rein um Geburtenkontrolle geht und "sein muß", das Mittel der Wahl !Zitat... was sind die nachteiligen Wesensveränderungen bei Kastrationen
Dir das aufzuzählen dauert etwas länger !
Die Veränderung hängt auch davon ab, wie das Tier vorher war. Ein paar Grundlegende Kenntnisse dürfte ja jeder besitzen und das Hormone einen enormen Einfluß aufs Verhalten haben, sollte auch jedem bekannt sein. Nimm einfach nur das Problem Schilddrüse und welche teils extremen Auswirkungen eine Über- bzw. Unterfunktion haben können !!
Testosteron und Östrogene haben ja ihre Daseinsberechtigung, fördern oder unterdrücken manches Verhalten. Durch eine Kastration ändert sich der Status, d.h. das ursprüngliche Hormon geht gegen Null und das vorher kaum vorhandene steigt an.Was ich persönlich als sehr negativ werte (viele aber gerade so toll finden) ist, daß männliche Tiere diesen gewissen Stolz, dieses Machogehabe, einen Teil ihrer Persönlichkeit verlieren.
Wenn ich Curtis, meinen liebsten Hengst sehe, der mit seiner Stutenherde glücklich draussen lebt, was für ein natürliches Verhalten der an den Tag legt, der sein Revier absteckt, täglich an den Grenzen patroulliert und seine Stuten bis zum letztem verteidigt ... ich habe selten ein derart charakterstarkes, verläßliches Pferd geritten. Meine Wallache hingegen - zwar vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten, aber kein Vergleich mit Curtis - schade !Wenn dich das Thema wirklich interessiert, kann ich dir das neue Buch von Gaby Niepel wärmstens empfehlen, auch Gansloßer hat sehr gute Fachlektüre zu dem Thema.
Gruß, staffy
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Zitat
Seit der Mensch denken kann, versucht er alles zu seinem Vorteil zu beeinflussen und er wird immer bequemer - auf Kosten der Tiere !
Früher wurden die robustesten, gesündesten Tiere vermehrt, die, welche alle Anforderungen erfült haben und kastriert ... das Wort gab es bis vor einigen Jahrzehnten gar nicht. Das ist eine Erfindung, um die Tierhaltung für den Menschen einfacher und angenehmer zu machen.
Da hast du zum Teil schon recht. Aber leider leben wir und unsere Tiere eben nicht mehr wie früher und von daher muss man schon gewisse Abstriche machen.
Mir persönlich geht es nicht darum, mir mein Leben einfacher zu machen, sondern darum, weiteres Tierleid so gut ich es kann zu verhindern.
Wenn ich in der Lage bin, ungewollten Nachwuchs anders zu verhindern, dann ist es ja gut. Mein Rüde ist inzwischen 12 Jahre alt, unkastriert und recht triebig, wenn er läufige Hündinnen riecht. Trotzdem hat er noch keine Nachwuchs gezeugt, weil ich ihn eben nicht auf läufige Hündinnen rauf lasse.Bei meinen zwei Stallkaninchen sieht die Sache aber schon anders aus. Ich kann nicht den ganzen Tag im Gehege stehen und den Bock jedesmal runterschubsen, wenn er auf die Häsin geht.
Früher wurden Stallkaninchen gehalten, damit sie sich vermehren und regelmäßig eins in den Topf wandern konnte. Meine Stallkaninchen sind sozusagen nur Hobby. Sie werden eines Tages hoffentlich an Altersschwäche sterben und nicht als Braten auf dem Tisch enden. Von daher wäre es nicht nur total überflüssig, wenn sie sich vermehren würden, es wäre in meinen Augen auch nicht tierschutzgerecht. Wohin sollte ich denn mit den ganzen Kaninchenbabies gehen? Ins Tierheim? Oder den Zaun vom Gehege niedriger machen, damit der Fuchs die Anzahl ganz natürlich in Grenzen hält? Oder Bock und Häsin eben doch getrennt halten?Bei Pferden kann ich deine Argumentation dann schon wieder etwas besser nachvollziehen.
Der Irrglaube, dass Wallache besser händelbar seien, als Hengste, hält sich nach wie vor. Ich persönlich kenne aber jede Menge gut händelbare Hengste und eine Menge absolut sturköpfige Wallache.
Ein Problem sehe ich aber trotzdem in der Haltung.
Eine reine Hengstgruppe kann funktionieren, muss aber nicht. Einen Hengst mit Stuten zusammen halten, endet natürlicherweise in Fohlen.
Das muss natürlich auch nicht schlecht sein, aber da wären wir dann wieder beim Thema Zucht und Zuchttauglichkeit von Hengst und Stute.
Und das sehe ich bei Pferden wieder genauso, wie bei Hunden. Wenn die Elterntiere nachweislich gesund sind, keine Genfehler, oder versteckte Krankheiten in sich tragen und die Nachkommen einen Anteil an der Gesunderhaltung und typgerechten Weiterführung einer Rasse haben werden, dann okay. Aber einen Hengst einfach mal so mit Stuten auf eine Weide packen.....das erinnert mich doch stark an die Hinterhofvermehrer von Hunden.Was wäre also die Alternative? Eine Sterilisation? Käme sicher bei einigen Tierarten in Betracht.
Aber da wären dann die Tierärzte gefragt, sich mit diesem Thema zu befassen und eine Sterilisation auch RICHTIG durchzuführen. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass nachweislich sterilisierte Katzen nach ein paar Jahren plötzlich doch Junge auf die Welt brachten. Die durchschnittenen Eileiter sind mit der Zeit wieder zusammengewachsen.
Und das kann ja auch nicht der Sinn und Zweck einer Sterilisation sein.liebe Grüße
Steffi -
Zitat
Bei meinen zwei Stallkaninchen sieht die Sache aber schon anders aus.
Hm, warum eigentlich ? Kaninchen soll gut schmecken und gesünder kannst du deinen Hund nich barfenNee im Ernst, es gibt Ausnahmen, wo man ein Tier besser kastriert, als lebenslange Einzelhaft anzuordnen ... eine andere Haltung wäre zwar immer möglich, aber meist zu teuer und zu arbeitsintensiv - in unserer schnellebigen "Geiz ist Geil"-Welt leider untragbar geworden !
Warum hast du nicht zwei gleichgeschlechtliche Karnickel ??
Gruß, staffy
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Zitat
Hm, warum eigentlich ? Kaninchen soll gut schmecken und gesünder kannst du deinen Hund nich barfen
Meine Hunde bekommen zwar hin und wieder Karnickel, aber nicht unsere.
Ich futter (und verfütter) grundsätzlich nichts, dessen Namen ich kenneZitatWarum hast du nicht zwei gleichgeschlechtliche Karnickel ??
Weil die Anschaffung der Karnickel nicht geplant war, Karnickelhaltung im allgemeinen nicht beabsichtigt war und ich sowieso keinerlei Wahlmöglichkeiten hatte
Aber wenn eine junge Tierärztin vor dir steht und dich mit wässrigen Augen fragt, ob du nicht diese zwei armen kleinen Tierchen bei dir noch aufnehmen könntest (du hast ja einen großen Garten und sowieso jede Menge Viehzeug rumlaufen), dann sagst du halt doch mal ja (die Kaninchen sind beide ehemalige Labortiere).
Also zimmerst du schnell einen Stall und ein Freigehege zusammen (bzw. beauftragst du deinen Mann damit) und ZACK bist du Kaninchenhalter.
Dass es eben ein Bock und eine Häsin waren, war Zufall.liebe Grüße
Steffi -
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Zitat
... und dich mit wässrigen Augen fragt, ob du nicht diese zwei armen kleinen Tierchen bei dir noch aufnehmen könntest
OT: Dann weiß ich ja jetzt, an wen ich mich demnächst wende, wenn wir wiedereinmal so ein armes, kleines Geschöpf ....Ganz liebe Grüße, staffy
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Zitat
OT: Dann weiß ich ja jetzt, an wen ich mich demnächst wende, wenn wir wiedereinmal so ein armes, kleines Geschöpf ....
Ööhmmm
liebe Grüße
Steffi -
Bei vielen Weibchen wird wirklich geraten,eine
Frühkastration vornehmen zu lassen ( bei
Hunden meistens kurz nach der ersten Läufigkeit),
um Mammatumoren vorzubeugen.
Was ist Eure Meinung dazu? -
Zitat
Was ist Eure Meinung dazu?
Da zitiere ich gerne Gaby Niepel, damit ist alles gesagt:Genehmigte Auszüge aus ihrer Studie :
ZitatDer gegenwärtig zu beobachtende Trend der Frühkastration von Hündinnen muss als besorgniserregend betrachtet werden. Nicht nur, weil solche Hündinnen nie richtig erwachsen werden können und den Schub Richtung reifen Erwachsenenverhaltens, der in der Pubertät ansteht, nicht bekommen, sondern auch aus handfesten medizinischen Gründen. Wer allein wegen der Unannehmlichkeiten in der Läufigkeit seine Hündin kastrieren lässt, dem ist erstens zu entgegnen, dass er sich tierschutzwidrig verhält, und zweitens, dass er mit einem Stoffhund wohl besser beraten wäre. Zum Lebewesen Hund gehören auch sein geschlechtsspezifisches Verhalten, die Stimmungsschwankungen bei hormonellen Veränderungen und seine Veränderung im Wesen, wenn er pubertiert und langsam erwachsen wird. Wer diesen Weg nicht mit seiner Hündin mitgehen will - der sollte auf das Halten eines Hundes besser verzichten. Oberstes Entscheidungsprinzip in der, Frage der Kastration sollte das Wohl des Hundes sein. In jedem Einzelfall ist zu klären, ob eine Kastration vielleicht angebracht wäre. Nur eine feste Regel kann man Hündinnenbesitzer an die Hand geben: Wenn Sie kastrieren lassen wollen - bitte warten Sie ab, bis Ihre Hündin das erste Mal läufig gewesen ist, und danach noch gute zwei Monate mit der Operation.
...
Denn der einzige Vorteil für die Hündinnen, der in der erwiesenen Reduktion des Mammatumorrisikos besteht, wird angesichts der gegebenen Wahrscheinlichkeit dieser Erkrankung und der möglichen Nachteile mehr als aufgehoben.Gruß, staffy
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Zitat
Denn der einzige Vorteil für die Hündinnen, der in der erwiesenen Reduktion des Mammatumorrisikos besteht, wird angesichts der gegebenen Wahrscheinlichkeit dieser Erkrankung und der möglichen Nachteile mehr als aufgehoben.
Dem dürfte nun auch nichts mehr hinzuzufügen sein
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