Sind Mischlinge gesünder?

  • Zitat

    Vererbungslehre heißt ja, 2 kranke Gene (eins mütterlicherseits, eins väterlicherseits) müssen aufeinander treffen um eine genetische Veränderung herbeizuführen oder Träger dieser zu sein.


    Je nach Krankheit reicht ein krankes Gen völlig aus.

  • Zitat

    Ehrlich gesagt: Ich glaube, wir sind noch weit davon entfernt, dass die Hunde aussterben. Und solange noch Hunde in den Tierheimen warten (auch viele Rassehunde) sehe ich keinerlei Sinn, noch weitere Tiere zu produzieren, wo wir doch sowieso in jedem Land einen riesengroßen Überschuss davon haben.


    Und dieser Überschuss, der entsteht doch durch unkontrollierte Vermehrung, also Unfälle, oder?


    Ich habe ja selber einen Hund aus dem Tierschutz und würde mir auch nur solche Hunde holen.


    Das heißt aber nicht, dass ich unkontrollierte Vermehrung gut finde, bzw gegen die Rassezucht bin.
    Ich denke, es gibt sehr viele Leute, die gewisse Ansprüche an ihre Hunde haben, und sei es nur eine gute Sozialisation.
    Hunde aus dem Tierschutz sind nichts für jedermann, das ist einfach so. Ich denke nicht, dass man da irgendjemandem etwas aufzwingen kann.


    Aber die Hunde, die geplant gezüchtet werden, die sollen doch wenigstens gesund sein, oder? :)

  • Hi Susanne,


    Zitat

    sehe ich keinerlei Sinn, noch weitere Tiere zu produzieren, wo wir doch sowieso in jedem Land einen riesengroßen Überschuss davon haben.


    Stellt sich mir die Frage, wo der "Überschuss" herkommt.


    Von der seriösen Rassehundezucht sicher nicht.


    Eine ganz einfache Rechnung. In D leben derzeit etwa 5 Mio Hunde, Tendenz steigend. Gehen wir einmal von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 10 Jahren aus.


    Dann braucht es pro Jahr 500.000 Welpen rsp. Neuzugänge, um den aktuellen Stand zu halten.


    Der VDH als grösster der mehr oder weniger seriösen Zuchtverbände produziert derzeit pro Jahr etwas über 90.000 Welpen. Tendenz in den letzten Jahren deutlich fallend. Vor etwa 10 Jahren waren es noch um die 110.000.


    Nehmen wir mal an, dass die restlichen Rassezuchtverbände auch nochmal auf diese Zahl kommen.


    Das macht dann ganze 180.000 Rassehundewelpen pro Jahr. Das entspricht gerade mal 1/3 bis 2/5 der Welpen/Neuzugänge, die notwendig sind, um den Status quo zu erhalten. Und Pi mal Daumen auch dem Anteil an der Gesamtpopulation.



    Weitere 320.000 Welpen rsp. Zugänge werden aber gebraucht, um den Status quo zu erhalten.


    Und dazu kommt der ganze "Überschuss".


    Woher kommen diese ganzen Hunde?????????


    - durch Importe von Tierheimhunden aus dem Ausland
    - durch Hundevermehrer und Händler im In- und Ausland
    - Uups-Würfe



    Seien wir ehrlich, würden die Punkte "uups-Würfe" und "Hundehändler/Vermehrer" wegfallen, dann wäre der Status quo an Hunden nicht aufrechtzuerhalten. Die ganzen Tierschutzorgas zusammen importieren keine 300.000 Hunde pro Jahr nach D.


    Würden also diese zwei "Produktionszweige" wegfallen, dann gäbe es keinen Überschuss mehr. Die Tierheime wären nicht mehr voll und wer keinen Rassehund möchte, hat im Tierschutz immer die Möglichkeit an Mischlinge jeden Alters, Geschlechts,Grösse, .... zu kommen.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Zitat

    Und dieser Überschuss, der entsteht doch durch unkontrollierte Vermehrung, also Unfälle, oder?


    Natürlich auch... aber nicht nur. Sonst würde man nicht so viele Rassehunde in den Tierheimen finden.


    @yanne: Du meinst also, der Überschuss anderer Länder geht uns nichts an? Bevor ich einen putzigen Welpen kaufe, "importiere" ich mir lieber ein Tier, das ansonsten keinerlei Chancen hat. Und wenn die Züchter keinen Überschuss mitproduzierten: Woher kommen die vielen Rassehunde in den Tierheimen? Nicht jeder will einen Rassehund.
    Edit: Sorry... ich hab' Dein Posting nicht richtig gelesen! Wir sind ja eigentlich auch der gleichen Ansicht - nur dass ich hinsichtlich der Zucht radikaler bin und solange dieser Überschuss generell besteht bin ich zu 100% dagegen (und natürlich noch mehr gegen Uuups-Würfe und Hinterhofvermehrer).


    Zitat

    Das heißt aber nicht, dass ich unkontrollierte Vermehrung gut finde, bzw gegen die Rassezucht bin.


    Bitte verstehe mich richtig: Ich spreche mich sowohl gegen kontrollierte, als auch unkontrollierte Vermehrung aus.


    Zitat

    Ich denke, es gibt sehr viele Leute, die gewisse Ansprüche an ihre Hunde haben, und sei es nur eine gute Sozialisation.


    Sozialisation ist nun gerade ein Argument, das für Straßenhunde spricht.


    Zitat

    Hunde aus dem Tierschutz sind nichts für jedermann, das ist einfach so. Ich denke nicht, dass man da irgendjemandem etwas aufzwingen kann.


    Aufzwingen natürlich nicht, aber ich bezweifle, dass sich ausschließlich Rassehunde durch spezielle Eigenschaften auszeichnen. Es gibt so extrem viele Tierschutzhunde - da ist es lächerlich, wenn jemand behauptet, dass er darunter nichts findet (man muss vielleicht nur etwas länger suchen - wie ich mit meiner letzten Hündin).


    Und nochmal nicht falsch verstehen: Ich entscheide das alles, was ich geschrieben habe alleine für mich. Ich verurteile niemanden, der sich beim Züchter einen Welpen kauft (so es denn kein Hinterhofzüchter ist), ich verurteile auch niemanden, der seinen Mischling vom nächsten Bauern holt. Nur ich selbst gehe eben einen bestimmten Weg und sage: Ich unterstütze keine Züchter mit meinem Geld.


    Liebe Grüße
    Susanne

  • Zitat

    Ehrlich gesagt: Ich glaube, wir sind noch weit davon entfernt, dass die Hunde aussterben. Und solange noch Hunde in den Tierheimen warten (auch viele Rassehunde) sehe ich keinerlei Sinn, noch weitere Tiere zu produzieren, wo wir doch sowieso in jedem Land einen riesengroßen Überschuss davon haben.


    Und idealerweise wäre das Verhältnis Angebot:Bedarf 1:1 - solange das nicht so ist, werde ich weiterhin gegen Zucht jeder Form sein :)


    Auch wenn es eigentlich schon längst nichts mehr mit dem Eröffnungsthread zu tun hat, stimme ich Dir 100 %ig zu!!!


    Doris

  • Zitat

    Sozialisation ist nun gerade ein Argument, das für Straßenhunde spricht.



    Wieviele Straßenhunde sind denn bitte gut sozialisiert?


    An Busfahren, Autos, laute Geräusche etc gewöhnt? Haben sie das auf der Straße, in der Tötungsstation oder im TH gelernt?? Da kümmert sich doch keiner drum, dass die Welpen sozialisiert werden!



    Wenn ich einen gesunden, gut sozialisierten Hund möchte, der zuverlässig seine Arbeit verrichtet bzw der gewisse Wesensmerkmale hat, die ich erwarte, dann fällt meine Wahl doch auf einen Rassehund, der seit Jahrhunderten zu diesem Zweck gezüchtet wird. Und nicht auf ein Überraschungspaket aus dem Tierschutz.

  • Eigentlich sollten wir doch froh sein zumindest die Mischlingsliebhaber,


    denn diese Tiere sind Unikate und es kommt kaum einer der sagen kann "so einen habe ich auch, sieht ganz genauso aus" ;)

  • Zitat


    Wieviele Straßenhunde sind denn bitte gut sozialisiert?


    Sozialisiert im Sinne von gutes Sozialverhalten gegenüber Artgenossen. Wohl deshalb, weil sie im Rudel auf der Straße leben und sich sozial verhalten müssen, um vom Rudel akzeptiert zu werden.

  • Zitat

    Sozialisiert im Sinne von gutes Sozialverhalten gegenüber Artgenossen. Wohl deshalb, weil sie im Rudel auf der Straße leben und sich sozial verhalten müssen, um vom Rudel akzeptiert zu werden.


    Aber Sozialisation beschränkt sich nun mal nicht nur auf das Verhalten gegenüber Artgenossen.


    Da gehört schon mehr dazu.

  • Zitat

    Aber Sozialisation beschränkt sich nun mal nicht nur auf das Verhalten gegenüber Artgenossen.


    Doch, was Du meinst wäre familien- und verkehrstauglich!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!