Blöde Frage - immer leckerlis?

  • Huhu Steffi!


    Jaa, die Gefühle, die hatte ich ganz vergessen... :roll:
    Aber auch die sind ja nicht unbedingt bewusst steuerbar, also mit Reflexen "vergleichbar". (wie Du ja auch geschrieben hast, "niedere" Ebene - Freud lässt grüßen :D)


    Jedoch kenne ich mich mit der klassischen Konditionierung von Gefühlen nicht so aus... :ops:


    Was ich mir allerdings vorstellen könnte, dass ein klassisch konditionierter Reiz / das Gefühl alleine nicht ausreicht, um als Verstärker bei der operanten Konditionierung eingesetzt zu werden.


    Zudem, ist es nicht aber auch bei der klassischen Konditionierung so, dass die Reaktion irgendwann ausbleibt, wenn nur noch die Glocke läutet, ohne dass es Futter gibt?


    :?


    Hui, ich glaube, ich muss auch gleich mal ein paar alte Bücher auspacken....

  • Huhu Caro,


    heidewitzka... Meine Denkmurmel arbeitet :D


    Zitat

    Zudem, ist es nicht aber auch bei der klassischen Konditionierung so, dass die Reaktion irgendwann ausbleibt, wenn nur noch die Glocke läutet, ohne dass es Futter gibt?


    Ja, genau. Das ist dann die Löschung, aber Pawlow meinte wohl, es gäbe keine komplette Löschung, nur eine Hemmung oder Abschwächung.


    Hm, was Gefühle und klassische Konditionierung angeht: Da kenne ich eindrückliche Beispiele eben nur mit Angst (eben der arme Albert oder auch das Beispiel mit den Fliegeralarmen aus dem 2. Weltkrieg). Wie das mit Freude ist - keine Ahnung...


    Guck mal, hab ich hier: http://arbeitsblaetter.stangl-…tionierungKlassisch.shtml gefunden:



    Aber auch da geht es wieder hauptsächlich um Angst *grmpf*
    Ich suche und suche, aber ich find nix...
    Also klar, mit positiven Emotionen lernt es sich besser, mit negativen wird das Lernen gehemmt (ja gut, auch nicht immer...) - auf alle Fälle haben Emotionen immer was mit Lernen zu tun - limbisches System und so.
    (Oh mann, lauter Brocken und Erinnerungsfetzen...)
    Viele Menschen erziehen ihre Hunde doch nicht mit Leckerli, sondern mit Lob - also Gefühlen (der sozialen Zugehörigkeit?) im Hund. Dabei sind dann ja nur Gefühle der Verstärker. Also wären positive Gefühle dann hilfreich beim Lernen, auch beim Hund.




    Zitat

    Was ich mir allerdings vorstellen könnte, dass ein klassisch konditionierter Reiz / das Gefühl alleine nicht ausreicht, um als Verstärker bei der operanten Konditionierung eingesetzt zu werden.


    Hm ja, das wäre dann die zweite Erklärung... Hört sich auch plausibel an!




    Also, ich fasse mal unsere Denkansätze zusammen :)
    1.) Hunde sind zu intelligent :) Das kann ich aber nicht begründen, belegen... Eigentlich ist das Käse, weil klassische Konditionierung bei Menschen ja auch klappt, also warum nicht bei Hunden?!?
    2.) Das Löschen geht so schnell, weil Hunde sehr schnell Negatives generalisieren aus "Überlebensgründen".
    3.) Gefühle alleine reichen nicht aus, um als Verstärker eingesetzt zu werden



    Hat noch jemand gute Ideen? Oder vielleicht gar des Rätsels Lösung?

  • Zitat


    1.) Hunde sind zu intelligent :) Das kann ich aber nicht begründen, belegen... Eigentlich ist das Käse, weil klassische Konditionierung bei Menschen ja auch klappt, also warum nicht bei Hunden?!?


    Doch, klassisches Konditionieren funktioniert doch beim Hund. Siehe Pawlows Hunde. ;)


    Oder wie meintest Du das? :?

  • Huhu Caro,


    hihi, da war ich gestern schon ein bisschen müde.


    Ich meinte das so:
    Wenn Hunde zu "intelligent" wären für klassische Konditionierung, dann würde das ja bei ihnen nicht funktionieren. Aber es funktioniert ja. Und beim Menschen, dem man eine höhere Intelligenz zugesteht als Hunden, funktioniert es auch!
    Ok, es wird nicht logischer, glaube ich :o)


    Aber auch dieses Argument, "Hunde sind zu intelligent", weist ja eigentlich in deine Richtung: Klassische Konditionierung (auf positive Emotionen) reicht nicht aus, um beim operanten Konditionieren als Verstärker zu dienen.



    Ooooooooooh, mir fällt grad was ein: In meiner Hundeschule wurde mal ein Hund auf diese Discs konditioniert. Er war nicht schreckhaft auf Geräusche (ist ja auch gut so), weshalb der Klang der Discs alleine nicht reichte (ich glaube, ihm sollte das Anspringen aberzogen werden).
    Gleich mal vorneweg: Ich finde die Methode nicht grad schön, aber es zeigt etwas, worauf ich hin will.
    Also, der Disc-Ton wurde so konditioniert, dass die Trainerin klapperte und gleichzeitig den Hund dabei massiv erschreckte (wahrscheinlich noch körpersprachlich unterstützt wie durch Aufbauen o.ä.).
    Nach einigen Wiederholungen waren die Discs bereit zum Einsatz am Anspringen. Der Ton der Discs reichte aus, um den Hund vom Anspringen abzuhalten.
    Nach einigen Wochen musste die Verbindung noch mal hergestellt/verstärkt werden - die Discs hatten nicht mehr die gewünschte Wirkung.


    Das wäre doch eigentlich genau Clickern nur andersrum, oder?
    Die Discs wurden per klassiche Konditionierung mit Angst/Unangenehm verbunden.
    Dann wurden die Discs als negative Verstärker eingesetzt im Sinne einer positiven Bestrafung (also Hinzufügen einer negativen Konsequenz).
    Da die Konditionierung der Discs sich langsam löste/schwächte, musste "Nachkonditioniert" werden.


    Also: Mit negativen Reizen funktioniert das anscheinend schon....!



    Wo liegt dann beim Clickern der Wurm?


    Bedeutet das jetzt, dass negative Emotionen viel besser wirken?
    Oder reicht Futter nicht aus, um positive Emotionen zu erzeugen? Müsste man bspw. eher den Clicker mit Lob/Streicheln/--- (was weiß ich, was ist der stärkste Trieb beim jeweiligen Hund?) verbinden?



    Bin gespannt auf deine Meinung!

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