Rettungshundeausbildung?????
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Hallo Ihr da draußen.
Nach langem hin und her hab ich mir überlegt, mit Oskar eine Rettungshundeausbildung zu machen. Jetzt hab ich beim Verein angefragt, wie die Grundvoraussetzungen sind und dort eigentlich nur als Antwort erhalten: Der Hund sollte nicht winzig sein, noch ziemlich jung und Spaß an der Arbeit haben.
Soweit sogut, diese Voraussetzungen haben wir aber jetzt mal ehrlich:
Auf was lass ich mich da ein? Können wir das Leisten? Hat Jemand Erfahrungen?
Erwartungsvolle Grüße Lena & Oskar
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- Vor einem Moment
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Hallo Lena!
Ich würde sagen, schau es dir an und lass es dir vor Ort erklären. Rettungshundearbeit ist SEHR aufwändig, gerade auch für den Menschen. Die Arbeit mit dem Hund nimmt eigentlich einen recht kleinen Teil nur ein. Erste Hilfe, Karte und Kompass usw. - all das mußt du lernen in Theorieabenden usw. Ich bewundere Leute, die RH-Arbeit machen, denn es ist irre zeitintensiv.
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Hallo Lena,
erstmal kommt es darauf an, ob du Rettungshundesport im Verein machst oder in einer Rettungshundestaffel einer Hilfsorganisation (DRK, ASB, JUH, THW, Malteser) ehrenamtlich arbeitest.
Bist du nämlich in einer Hilfsorganisation tätig kommt zusätzlich zur Arbeit mit den Hunden noch die ehrenamtliche Tätigkeit. D. h. du wirst zusätzlich noch Sanitätsdienste (z. Bsp. Absicherungen bei Veranstaltungen) haben.Rettungshunde suchen menschliche Witterungen in Wald und Wiesen, eingestürzten Häusern und Trümmerfeldern. Die Ausbildung bis zur ersten Prüfung bedarf mindestens 2 Jahre regelmäßigen Trainings. Mit einer bestandenen Prüfung darfst du mit deiner Staffel an Einsätzen teilnehmen. Die Prüfung muss in festgelegten Abständen wiederholt werden, d.h. auch nach den ersten 2 Jahren ist die Ausbildung von dir und deinem Hund nicht beendet.
Das Training an sich ist sehr zeitaufwendig und kraftraubend. Entweder tigerst du zusammen mit deinem Hund durch ein dichtbewachsenes Suchgebiet, dir schnippen andauernd Dornenzweige ins Gesicht, deine Schuhe sind durchnässt und auf dem Rücken ein mindestens 5kg schwerer Rucksack. Oder du liegts teilweise stundenlang als "Vermisster" in einem Wald o. ä., auch wenn's regnet, saukalt oder barbarisch heiß ist. Denn trainiert wird bei jeder Witterung. Ein normaler Trainingstag dauert mindestens 4-6 Stunden, mindestens einmal die Woche, jede Woche. Zusätzlich zum Suchtraining kommt noch die Gehorsamsausbildung und die Geräteausbildung.
Der zukünftige Rettungshund sollte einen guten (aber nicht zu stark ausgeprägten) Beutetrieb haben und nicht ängstlich sein. Viel wichtiger ist allerdings die Eignung des Hundeführers (also du).
Du solltest körperlich und geistig belastbar sein.
Du solltest mit mindestens 10h pro Woche an Arbeitsaufwand rechnen.
Du solltest teamfähig und lernfähig sein(als Rettungshundeführer muss man Lehrgänge ablegen).
Du solltest ausgeglichen und geduldig sein, um auch in stressigen Situationen souverän und besonnen reagieren zu können.
Du solltest einen guten Umgangston mit Hund und auch Mensch haben.Die Ausbildung an sich kann man unter Umständen noch als Hobby ansehen, einen Einsatz nicht mehr. Hier geht es dann um Menschenleben.
Alles in allem ist es eine ehrenvolle, aber auch "undankbare" Aufgabe. Denn du wirst keine Pokale erkämpfen können und wenn du mitten in der Nacht zum Einsatz fährst wirst du auch kein Dankeschön bekommen. Denn DAS ist schließlich deine Arbeit.LG Sylvia
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Hi!
Ich habe mit meinem Labbi damals diese Ausbildung angefangen.
Zuerst mussten wir ( damals war er ca. 5 Monate ) eine Eignungsprüfung ablegen. Da wird geschaut wie der Hund mit gewissen äußeren Einflüssen klar kommt, ob er ängstlich ist und es wurde getestet ob er anschlägt wenn er eine versteckte Person findet ( in dem Fall war es das Frauchen ) .
Als er die Bestanden hatte kam das "normale" Training. Das fand jedes Mal wo anders statt und die Fahrerei war sehr Zeitaufwändig. Das Training an ich dauerte immer den ganzen Tag. Dabei kam jeder Hund nur ca. 1 Stunde ( auf mehrere Etappen ) verteilt dran. Den Rest der Zeit sass er in der Box. Also wir haben ganz schnell wieder damit aufgehört, da wir unserem Hund nicht zumuten wollten den ganzen Tag in der Box zu sitzen um dann mal kurz einpaar Übungen zu machen. Er ist exrtem aktiv und es war für ihn mehr Stress und Unbehagen als Spaß. Wenn Dein Hund das aber mitmacht ist es sicher eine tolle Sache. Ich würde es einfach mal versuchen.Liebe Grüße,
Steffi -
Vielen Dank für eure Antworten.
Bin immernoch am Grübeln.
Ich würde mir sehr gerne die Zeit nehmen mit Oskar eine Sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Wenn es tatsächlich darauf hinaus laufen sollte, dass er die meiste Zeit in der Box verbringen soll- NEIN DANKE!
Ich werde mir mal den Verein im Bereich Mannheim - Ludwigshafen genauer angucken...
Ich fände es schade, Oskars Freude am arbeiten in Spielereien aufdröseln zu müssen. Klar lernt er gern Tricks und so, aber irgendwie ist er vom Wesen her nicht so sehr der Clown- Typ... Hoffentlich finde ich bald das Richtige für uns.
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Hallo,
wie Sylvia schon sehr klar geschrieben hat, es ist der absolute Unterschied, ob Du "Rettungshundearbeit" in einem Verein machst, also hundeschulmäßig, oder ob Du Rettungshundearbeit in einer Organisation machst, mit dem Endziel später auf Einsätze zu gehen.
Zum ersteren: es ist sicher ein super toller Spaß für den Hund und eine vielschichtige Ausbildung. Sicher auch nicht so zeitintensiv wie in einer "echten" Staffel.
Zur "echten" Staffel: hier finde ich es eine absolute Zumutung allen anderen gegenüber, "nur mal zum Spaß" reinschnüffeln zu wollen. RH Arbeit ist eine sehr ernste Geschichte. Hier geht es nicht drum, den Hund zu bespaßen, sonder im Endziel darum, Menschenleben zu retten. Für jeden Hund müssen sich die Ausbilder viel Zeit nehmen, diese Zeit könnten sie deutlich sinnvoller einsetzten, wenn es jemand wirklich ernst meint. machst Du diese Ausbildung, dann musst Du wissen, daß Du sehr viel Zeit investieren musst, daß Du später zu jeder Tages-und Nachtzeit für einen Einsatz parat sein musst, daß die Ausbildung nicht immer ein Zuckerschlecken ist, daß auch einiges an Kosten auf Dich zukommen wird.
Zeit: Die Übungen finden jedes Wochenende an min. 1 Tag statt. Dauer jeweils ganztags. Wie schon erwähnt, Dein Hund kommt pro Tag ca. 2-4x an die Reihe. Den Rest des Tages verbringst Du je nach Wetter in der Matsche oder im Gestrüpp. Und Dein Hund sitzt diese Zeit im Auto. Allerdings ist es für ihn nicht sooo schlimm. Eine Suche ist anstrengend und er wird sich über eine Ruhepause freuen. Dabeneben hast Du Geräteübungen: meist auch 1x in der Wochen 1 Abend. Du hast Hundeführerbesprechungen. Und nun die Theorie: Karte/Kompaß/erste Hilfe, Trümmerkunde/ Funk usw. Theoriestunden, in denen Dein Hund auch wieder im Auto oder zu Hause sitzt. Daneben: öffentliche Auftritte: Sammlungen, Vorführungen und und und. Desweiteren Hubschrauberfliegen, Abseilübungen... Kansst Du Dir nun ungefähr den zeitlichen Rahmen vorstellen, der auf Dich zukommt?Zur Zeit zähle ich auch die Anfahrten zu den Übungen. In der Regel nicht vor der heimischen Haustür. d.h. Du bist 30-60 Minuten zu jeder Übung unterwegs. Das sind Auto-und Benzinkosten, die Dir niemand zahlt.
Und zuguterletzt die Einsätze: Du kannst Dir nicht aussuchen, wann es losgeht. Der Abend mit Freunden, aber Du bist nicht da. Heilig Abend: anstatt Deinen Baum zu schmücken robbst Du in der Matsch rum (das ist mir fast jedes Jahr passiert. Das Fest der "Liebe", soviel Depressionen und Streit gibt es sonst das ganze Jahr nicht.)
Überlege es Dir gut, wenn man selber mit Leib und Seele dabei ist, dann ist es auch eine super Aufgabe für den Hund.
Grüße Christine
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Zitat
Das Training an ich dauerte immer den ganzen Tag. Dabei kam jeder Hund nur ca. 1 Stunde ( auf mehrere Etappen ) verteilt dran. Den Rest der Zeit sass er in der Box. Also wir haben ganz schnell wieder damit aufgehört, da wir unserem Hund nicht zumuten wollten den ganzen Tag in der Box zu sitzen um dann mal kurz einpaar Übungen zu machen.
Dies ist sicherlich richtig! Überlegt aber bitte auch warum:
1. Die Sucharbeit ist für einen Hund immens anstrengend, da sie eine hohe Konzentration erfordert. Daher sind gerade in der Ausbildung lange Ruhepause nötig!
2. Werden ja nicht mehrere Hunde gleichzeitig trainiert, sondern immer einer nachdem andern, damit sich Hundeführer und Ausbilder auf diesen einen, mit seinem spezifischen Ausbildungsstand, konzentrieren können!
3. Werden auch die anderen Hundeführer als Versteckpersonen gebraucht!
Und zum reinschnuppern:
Ich bin selbst Ausbilder und Staffelleiter und bin um jeden Interessenten froh, der nach vorherigem Informationsaustausch zum reinschnuppern kommt. Denn erst wenn man mal ein Training erlebt hat, kann man sich erst so richtig vorstellen, was alles an Arbeit, Zeit und Aufwand hinter der Rettungshundearbeit steckt! Und erst dann kann man eigentlich wirklich entscheiden ob es ein Hobby ist, dass man für sich vorstellen kann.
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Aaaaaalsooooooo: Ich hab jetzt mit dem Verein telefoniert und auch eine Bekannte "verhört", die dort ist und am Samstag mein erstes Schnuppertraining!!!!
Ich werde berichten.
Gespannte Grüße Lena und Oskar
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Ich selber kenne mich da nicht so aus, aber Bonny's( mein Hund) Papa war in der Rettungshundestaffel Köln aktiv tätig.
Er war im ständigen rollenden Einsatz, auch nach dem Erdbeben in der Türkei, wurde er eingesetzt.
Es erfordert schon unglaubliche Disziplin, ganz besonders auch vom HH.Tag und Nacht in Rufbereitschaft zu sein.
Ich bewundere dieses Engagement wirklich sehr, denn es ist schon sehr aufopfernd und fordert Mensch und Hund enorm.Eine Userin hier im Forum, es ist MausiPetriWe, die hat sich dazu entschlossen, mit ihrem Hund diese Strapaze auf sich zu nehmen vor diesem Vorhaben.
Vielleicht kannst Du Dich ja mit ihr kurzschliessen, als Interessenaustausch sozusagen.Sie wollte uns diesbezüglich sowieso auf dem Laufenden halten.
Also ich persönlich ziehe wirklich meinen Hut vor solchen Menschen, die ihr Privatleben für einen guten Zweck hinten anstellen.
Echt klasse! :2thumbs:
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So. Da bin ich wieder. War beim Training, hat auch spaß gemacht. Die Leute gehen wirklich toll mit den Hunden um.
Wenn es aber um Oskar geht: Ich weiß nicht ob es was für ihn ist. Er hatte tierisch stress im Auto und hat fast die ganze Zeit gebellt.
Des weiteren war er sehr zurückhaltend mit den Fremden und hatte auch stress dort zu fressen (Leckerlie-Belohnung). Obwohl ich super lecker Lyoner dabei hatte ...
Vielleicht war's auch nur bissl viel für den Anfang, aber ich bin jetzt noch mehr verunsichert als vorher....
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