Können Hunde beleidigt sein?

  • Hallo zusammen,


    obwohl ich auch oft dazu neige, diese Formulierung spaßeshalber für das Verhalten meines Hundes zu verwenden, gehe ich mal davon aus, dass Hunde NICHT beleidigt sein können.


    Wie sollten sie auch?


    Eine Beleidigung setzt eine persönliche Kränkung voraus. Da Hunde aber weder eine Vorstellung von menschlichen Wertesystemen geschweige denn überhaupt von so etwas wie "Ehre" oder auch ihrer eigenen Persönlichkeit haben, würde es ihnen ja wohl sehr schwer fallen, diese als "verletzt" anzusehen.


    Leider steht der Mensch viel zu oft vor der Versuchung, dem liebgewonnenen Wesen seiner Umgebung ein ähnliches Verhalten und Verständnis innerhalb des ihm bekannten Gefühlsrahmens anzudichten, allein mit dem Ziel, ihm näher zu kommen, den "Graben" zwischen den verschiedenen Lebewesen zu überbrücken. Dass man annimmt, der Hund sei beleidigt, ist also nichts weiter, als eine Ausdrucksform der menschlichen Liebe.


    LG, Sub.

  • @ Subleyras:


    Spitzenerklärung.
    Somit sollte es jeder kapieren.


    Trifft übrigens auch auf die Eifersucht zu, das sind Hunde nämlich auch nicht.

  • Natürlich ist dieses Verhalten logisch. Wir Menschen bezeichnen es einfach als "beleidigt sein".


    Ich weiss mittlerweile genau, in welchen Situationen Mücke das macht. Daher ist es quasi vorhersehbar und eine Reaktion auf meine Aktion ( ich verbiete ihm etwas, was er gerne möchte, Schnuppern, zu anderen Hunden hinrennen o.ä. )


    Ich nenne das trotzdem "Beleidigt sein", weil mir nichts anderes einfällt, was passen würde.




    LG
    Melanie

  • Also kann man Hunde als Gefühlskalt bezeichnen.
    Berechnend in jeder Situation,Ausnutzen der Situationen
    des eigenen Überlebens willen.
    Manche wollen das nicht für wahr haben.


    Ein wenig OT... Hund...


    Deine Meinung habe ich gestern in dem Thread
    gesucht,ich glaube er hieß "Können Hunde trauern" oder so.
    Ich habe Deine Meinung ein wenig vermisst.... ;)

  • Zitat

    Also kann man Hunde als Gefühlskalt bezeichnen.
    Berechnend in jeder Situation,Ausnutzen der Situationen
    des eigenen Überlebens willen.
    Manche wollen das nicht für wahr haben.


    Müssen sie auch nicht, da es nicht stimmt.


    Gefühlskälte, Berechnung und Ausnutzung sind wiederum absolut menschliche Begriffe.
    Ein Hund hat Instinkte und Gefühle, aber er ist nicht in der Lage, über sein Verhalten und seine Emotionen dezidiert zu reflektieren. Dies allerdings würde wiederum für "Berechnung etc" vorauszusetzen sein.
    Im Gegensatz zum Menschen bilden Hunde nur "einfache" Vernetzungen, z.B. "Aktion -> Reaktion". Daraus können sie lernen und darauf zurückgreifen. Dank des höher entwickelten Gehirns ist ein Mensch in der Lage, zu einer Aktion verschiedene mögliche Reaktionen in Bezug auf verschiedene Situationen, Orte, Personen etc. abzuwägen und die bestmögliche Lösung mit sich zu vereinbaren. Auch dadurch ist der Mensch in der Lage zu Täuschungen, der Hund allerdings kann so komplex gar nicht denken.


    Liebe Grüße,
    Sub.

  • Zitat

    Müssen sie auch nicht, da es nicht stimmt.


    Gefühlskälte, Berechnung und Ausnutzung sind wiederum absolut menschliche Begriffe.
    Ein Hund hat Instinkte und Gefühle, aber er ist nicht in der Lage, über sein Verhalten und seine Emotionen dezidiert zu reflektieren. Dies allerdings würde wiederum für "Berechnung etc" vorauszusetzen sein.
    Im Gegensatz zum Menschen bilden Hunde nur "einfache" Vernetzungen, z.B. "Aktion -> Reaktion". Daraus können sie lernen und darauf zurückgreifen. Dank des höher entwickelten Gehirns ist ein Mensch in der Lage, zu einer Aktion verschiedene mögliche Reaktionen in Bezug auf verschiedene Situationen, Orte, Personen etc. abzuwägen und die bestmögliche Lösung mit sich zu vereinbaren. Auch dadurch ist der Mensch in der Lage zu Täuschungen, der Hund allerdings kann so komplex gar nicht denken.


    Liebe Grüße,
    Sub.


    Ausnahmen? Gibt es Hunde, die weiterdenken können?
    Gibt es Beispiele?
    Evolutionstechnisch müßten sich unsere Vierpfoten eigentlich
    in die höhere Ebene weiterentwickeln durch die ganzen Umweltreize.
    Wie siehts da aus? Möglich oder nicht möglich?

  • Ich hatte auch mal eine solche Situation.


    Meine Tochter hatte keine Lust auf Schule und ich habe sie geschickt, trotz das sie mir ankündigte ich sags dem Lehrer und dann mußt Du mich holen.


    So war es dann auch.


    Ich hatte die Kleine da noch nicht lange und hab sie im Auto mitgenommen.


    Ich war recht aufgebracht und bemerkte nach dem aussteigen aus dem Auro nicht das sie mir nachgehen wollte und sie bekam die Autotür vor einen Teil ihres Körpers.


    Jedenfalls hat sie mich den Rest des Tages nicht mehr wahrgenommen.
    Ich konnte machen was ich wollte, das einschleimen half auch nicht.


    Bin aber der Meinung, sie konnte mit dem "ihr weh tun" nichts anfangen, weil sie nichts böses getan hat und mein eingeschleime verunsicherte sie nur noch mehr.

  • Ob das "Beleidigtsein" nur uns Menschen zugeschrieben werden kann, da bin ich mir nicht so sicher.



    Wenn mein Mann beispielsweise auf die Jagd fährt, und er Bonny aus verschiedenen Gründen an diesem Tag nicht mitnehmen kann,


    dann geht Bonny, sobald mein Mann das Haus verlässt, ab in den Keller.



    Da liegt auch immer das ganze Jagdgerödel.
    Dort bleibt er mindestens eine Stunde lang, wenn nicht sogar länger , liegen.


    Da könnte ich oben einen Idiotentanz aufführen :D


    Dann, wenn er wieder nach oben kommt, ist alles vergessen, und die Welt scheint in Ordnung zu sein.


    Wie nennt man dann dieses Verhalten, wenn nicht " beleidigt sein" :???:

  • in Erinnerung schwelgen wohl kaum... :???:
    Geniesst er einfch das er den Tag dann nicht
    Arbeiten muß? :???:
    Oder wartet er auf Deinen Mann? :???:


    Denkt, er hätte was falsches getan und kommt nicht
    damit zurecht? :???:
    Ob wir das jemals herausfinden werden?
    Aber an beleidigt sein glaube ich kaum..

  • Hey, hier sind ja schon eine Menge Meinungen zusammengekommen! :2thumbs:


    Ich bin auch immer noch am Grübeln....
    Ihr habt so viele Beispiele genannt, wo mir wirklich auch kein anderes Wort als 'beleidigt' sein für einfällt.
    Voll niedlich eure Hunde, was die sich so alles einfallen lassen, wenn sie 'beleidigt' sind. :lachtot:


    Was Subleyras geschrieben hat, leuchtet mir aber auch irgendwie ein. -grübel- Der Hund reagiert auf eine Aktion, die der Mensch gebracht hat. Okay, soweit so gut. Zumindest in dem Fall persönliche Kränkung die der Hund demnach ja nicht empfinden kann.
    Und wie ist es dann in dem Falle, den ich anfangs genannt hatte? Schmerz kann der Hund ja in jedem Falle empfinden! :denken:
    Das ist doch mal interessant, warum der Hund da mit 'beleidigt' sein reagiert!


    Kathrin:
    Du hast ganz sicher Recht! Ich fühlte mich auch ein wenig 'zum Affen gemacht' gestern. :ops: Bei anderen Situationen meinem Hund gegenüber reagiere ich auch nicht so. Im Gegenteil, ich schätze mich schon als recht konsequent ein und Tyler probiert niemals Machtkämpfe mit mir.


    Aber du kennst das ja sicherlich auch, wie leid es einem tut, wenn man dem Hund versehentlich mal weh getan hat....

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