Oh je und nu? Ich will ihn ja nutzen können !
-
-
Hallo zusammen !
Ich habe von meinem Bruder, der beruflich nach Singapur gehen muß, was vorher nicht abzusehen war, den Border Collie übernommen. Er ist jetzt zwei Jahre alt und ein ausgebildeter Rettungshund. Da ich aber einen Bauernhof habe und bei Bekannten gesehen habe, daß deren Border Collie ganz selbstständig die Kühe von der Weide holen geht, überlege ich, ob ich das mit dem kleinen auch machen kann. Insgesamt scheint das ein recht vorsichtiger Hund zu sein, der aber ansonsten auch völlig unkompliziert ist. Er läuft überall mit hin und freut sich dabei zu sein.
Vielleicht könnte er mir ja demnächst helfen die Kühe auf die Weide zu bringen bzw zu holen.
Jetzt weiß ich allerdings ja überhaupt nicht, wie das geht, also wie ich dem Hund das beibringe. Er steht den Kühen noch sehr skeptisch gegenüber und guckt eher weg, versteckt sich hinter mir. Den Pferden hat er dagegen schon gezeigt, wo der Hammer hängt, die also mal angeknurrt und ist so geduckt um die rum gelaufen.
Den Mähdrescher hat er auch schon versucht zu hüten, also in der typischen geduckten Haltung ist er drumherum gelaufen. Das war schon toll.
WIe gehts denn jetzt weiter mit ihm? Ich habe mich bei Anne Krüger bei einem Seminar beworben. Hilft mir das? Reicht mir und dem Hund das?
Viele Fragen hoffentlich viele Antworten
Gruß
Stephan -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Oh je und nu? Ich will ihn ja nutzen können !* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Hallo Stephan,
der Border wird Dich heilig sprechen, wenn er in Zukunft am Vieh arbeiten darf. Super gute Sache
Bedenken solltest Du folgendes:
der Hund wird nicht von ganz allein die Kühe von der Weide holen und seinen Job so machen, wie Du Dir das vorstellst. Er benötigt, wie Du schon richtig geschrieben hast, eine solide Ausbildung. Ein Seminar bei Anne Krüger wär schon eine klasse Sache. Du kannst mal auf die Internetseite von der Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland (ABCD eV) gehen und nach weiteren Angeboten in Deiner Nähe schauen. Da gibt es ne Menge zu sehen. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, den Hund zunächst an Schafen zu trainieren und dann erst mit der Arbeit an Großvieh zu beginnen. Kühe lassen sich nicht so einfach wie Schafe arbeiten und für den Hund ist es leichter, seine Ausbildung an Schafen zu beginnen. Ich selber arbeite auch mit Kühen, allerdings Mutterkuhhaltung und zum Training ist mein Hund an den Schafen (habe leider keine eigenen)
Hm ja, daß er den Mähdrescher hütet ist für mich Ausdruck dafür, daß Dein Hund dringend einen wirklichen Job braucht, also nix wie los zu Hüteseminaren. Und Du wirst sehen, Spaß macht das Ganze außerdem noch. Bin gespannt auf Deine Begeisterung, wenn Dein Hund nächstes Jahr ein echt guter Helfer auf dem Hof ist, den Du dann nicht mehr missen möchtest.Liebe Grüße Sanny
-
Bestens Redborder!
Hätte ich nicht schöner schreiben können!
Anmerkung noch, halte den Hund von den Pferden fern. Pferde sind keine Hüteobjekte, genauso die Mähdrescher!
Denke das dein Hund da typische Annomalien entwickelt hat, die du ihm aber dank deiner Vorstellung der Arbeit mit Rindern sicher nehmen kannst.
also, nur ran an den Speck! Suche dir dazu passend noch eine Trainingsmöglichkeit in deiner Nähe! Mit einem Seminar wirds nicht getan sein. Aber ein Anfang ist es auf jedenfall!
Wirst sehen, feine Sache, wenn man nicht mehr selber hinter den Rindern herlaufen muß!VG Kai
-
Hallo
Wo genau in der eifel wohnst du?? Ich komme nämlich aus dem nördlichen Saarland und meine Border arbeiten auch an Kühen.
Hab eaber ebenfalls meine Hund an Schafen antrainiert.Gruß
Kathrin & Mädels -
Sehr gut Kathrin,
guter Einsatz, da kann ja quasi nix mehr schiefgehen!VG Kai
-
-
Vielen lieben Dank für Eure Antworten !!!
Ich komme aus dem Kreis Euskirchen, wenn Du weißt wo das ist?
Ja, das mit den Schafen hatte ich mir fast gedacht, wie ihr das geschrieben habt.
Vom Mähdrescher hab ich ihn auch zurückgeholt, die Gefahr ist schließlich zu groß, aber interessant war es trotzdem...
Tja, dann muß ich mich jetzt wohl mal weiter bemühen.
Lieben Dank jetzt schonmal
Gruß
Stephan -
Hallo zusammen !
Nach so kurzer Zeit bin ich nun schon ziemlich enttäuscht...bin ja fast bereit den Hund wieder abzugeben.
Hatte also ein Angebot von einem Ausbilder, der mir mal zeigen wollte, wie denn so ein Hund an Kühen arbeiten kann. Wir wollten also die Kühe mittags holen gehen, er hatte seinen Australien Shepherd bei sich. Ich fuhr wie immer mit dem Fahrrad zur Weide, machte den Zaun auf und nach kurzem Rufen kamen die Kühe auch schon angelaufen. Nur die eine, die nur selten kommt, blieb stehen. Er meinte, er könne ja den Hund schicken, sonst müsse ich ja immer gehen. Der Hund rannte auf die Kuh zu und trieb sie ganz locker Richtung Ausgang. Ich machte das Tor zu und wir fuhren/gingen hinter den Kühen her. Kurze Zeit später rannte der Hund auf die letzte Kuh los und bieß sie ins Bein. Diese erschrak sich und galloppierte natürlich sofort los. Der Ausbilder meinte, das der Hund den Kühen ja erstmal zeigen müsse, daß er Chef ist...
Kurz bevor die letzen Kühe dann im Stall waren, biß der Hund wieder eine Kuh, diese rannte los auf den Spaltenboden, rutschte aus und seit dem habe ich ein Hinkebein. Sie lag fast ne Minute da und konnte nicht aufstehen. Der Hund bellte die Kuh an und zuckte immerwieder auf die Kuh zu ohne sie zu berühren. Ich war natürlich mächtig sauer, schließlich war das meine bald 100.000 l Kuh und wischte mehr oder weniger im Affekt mit dem Stock nach dem Hund, erwischte ihn aber nicht, worauf er aber aufhörte.
Abends bemerkte ich dann, daß sich ein Kalb ebenfalls eine blutige Nase geholt hatte...anscheinend hatte der Hund das Kalb in die Nase gebissen.Also ehrlich gesagt bin ich seit dem nicht auf dem Training gewesen und werde wahrscheinlich auch nicht hingehen und mir auch den Hund nicht ausbilden, wenn das Hütearbeit bedeutet. Meine Kühe arbeiten auch so - bis auf einzelne wenige - immer gerne mit und tun das, was man ihnen sagt. Einen solchen Hund kann ich nämlich nicht gebrauchen. Wenn die Verletzung bei der alten Kuh nicht heilt, werde ich sie schlachten müssen und das wäre wirklich ärgerlich.
Einen enttäuschten Gruß
Stephan
-
Hallo Stefan,
ich kann dir versichern, dass meine Hunde nur im Notfall, d.h wenn die Kuh auf den Hund losgeht, die Zähne auspackt. Aber auch dann nur so, dass sie in die Fesseln beißen. Ich verlade mit Fly Kälber, Kühe und auch Enten. Spätestens hier wäre ein beißender Hund fehl am Platz.
Es ist schon ärgerlich, wenn ein 100.000l Kuh was abbekommt. Ich achte sehr genau darauf, dass nichts passiert. Bei den heutigen Milchpreisen ist man ja wohl auf jeden Liter an gewiesen. Und Streß im Kuhstall bedeutet ja das Gegenteil.
Die Kühe müssen es zuerst lernen, dass sie gehen müssen, wenn der Hund kommt, aber das geht ganz schnell.
Wenn du Zeit hast, kann du am 24./25. Sept mal nach Kirchwald ( ist in der Nähe von Mayen) kommen. Dann können wir uns mal darüber unterhalten und du sieht Border Collies bei der Arbeit. An diesem datum findet dort die Rheinland Pfalz Meisterschaft statt. Nähe Infos unter http://www.abcdev.de/events/termine.html Dort findet du auch eine Wegbeschreibung.
Was ich noch vergessen habe. Aussis haben einen anderen Arbeitsstil als Border Collies.Gruß
Kathrin & Mädels -
Hallo Stephan,
> Nach so kurzer Zeit bin ich nun schon ziemlich enttäuscht...bin ja fast
> bereit den Hund wieder abzugeben.das wäre schade, denn irgendwie hab' ich das Gefühl, Du bist beim falschen Ausbilder gelandet...
> Kurze Zeit später rannte der Hund auf die letzte Kuh los und bieß sie ins
> Bein. Diese erschrak sich und galloppierte natürlich sofort los. Der
> Ausbilder meinte, das der Hund den Kühen ja erstmal zeigen müsse, daß
> er Chef ist...
Eine in meinen Augen völlig unsinnige Attacke und eine falsche Argumentation des Ausbilders - klingt doch eigentlich eher danach, daß er seinen Hund nicht unter Kontrolle hatte. In einer solchen Situation (Biß von hinten, während das Tier sich doch eigentlich in die richtige Richtung bewegt) zu beißen, ist doch eher ein Zeichen von Unsicherheit als von Chef-Sein... Ein "Chef"-Hund hat das nicht nötig...> Kurz bevor die letzen Kühe dann im Stall waren, biß der Hund wieder eine Kuh
Siehe oben ?!?> Der Hund bellte die Kuh an und zuckte immerwieder auf die Kuh zu ohne sie zu berühren.
Warum reagierte der Ausbilder nicht ???> Also ehrlich gesagt bin ich seit dem nicht auf dem Training gewesen und
> werde wahrscheinlich auch nicht hingehen
DA würde ich auch nicht mehr hingehen wollen.> und mir auch den Hund nicht ausbilden, wenn das Hütearbeit bedeutet.
Tut es aber nicht. Wie Kathrin schon schrieb - normalerweise ist ein Beißen des Viehs nicht notwendig.> Einen solchen Hund kann ich nämlich nicht gebrauchen.
Wer kann schon einen Hund brauchen, der völlig überflüssig beißt ?
Aber man kann ihm durch Ausbildung zeigen, WIE er seine Stärken einsetzen kann, um die Kühe OHNE Schaden zu bewegen.Ich fände es schade, wenn Du jetzt aufgeben würdest - für Dich UND für den Hund.
Doris :schreiben:
-
Kann mich den anderen nur anschließen. Ein Hütehund darf nie unnötig beißen und selbst wenn es nötig ist, darf er das Vieh nicht verletzen.
Geh bloß nicht wieder zu DEM Ausbilder.Allerdings muss sich der Hund bei Rindern tatsächlich etwas heftiger durchsetzen als bei Schafen oder Geflügel.
Aussies sind keine Border Collies auch wenn sie sich ähnlich sehen mögen.Vielleicht solltest Du zum Hütetraining auch nicht unbedingt die teuersten Milchkühe benutzen, sondern erst einmal mit Färsen oder trockenstehenden Rindern anfangen. Die Milchkühe, die ich kenne können sich dank ihres Euters kaum bewegen. Ich hätte ehrlich gesagt Angst, dass sie sich, wenn erschreckt, aufs eigene Euter latschen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!