Wie wird man Therapiehund

  • bei uns im Altenheim hängt ein Flyer aus von ner Orga die Leute sucht (bzw. die Einrichtung wenn sie will) die alle 2 Wo. in verschiedenen Einrichtungen Besuchsdienste mit Vierbeinern machen. Unterstützt wurde es von Pedigr**
    "Tiere helfen Menschen e.V" hieß das und da stand da auch nichts von Ausbildung


    Grüße PollyNixe

  • Hi, ich kann Nellilly nur zustimmen.


    Ein Hund ist NUR Therapiehund wenn der Hundehalter bzw. Hundeführer selbst Therapeut ist!
    Wir dder Hund bei einem Therapeuten in der Praxis eingesetzt ist der Hund ein Therapiebegleithung.
    Alles andere sind Besuchsbegleithunde.


    Für Fachkräfte gibt es einige Ausbildungen und besonders viele gibt es auch für Nicht-Fachkräfte. Die Kosten ein bis zwei Haufen Geld und sind, wie Nellilly schon geschrieben hat weder Staatlich anerkannt noch ist die Zertifizierung anerkannt!
    Genau wie bei den Ausbildungen und Studiengängen zum Hundetrainer bzw. Hundepsychologen.
    Denn, es gibt ein Aus und Weiterbildungsgesetzt (in deutschlang geregelt auf Landesebene) und danach muss die Zertifizierung ausgelegt sein!
    Ist sie das nicht (und das steht auf der zertifizierung drauf) dann ist das agnze "unecht" und wenn ihr Pech habt wird euch das NICHT anerkannt bei einem Arbeitgeber!
    Etwas anders ist es bei Unternehmen die z.B. für ihre "Software" aus und weiterbilden (wie z.B. Microsoft), solche Sachen sind in der Regel anerkannt.
    Das gleiche gilt für irgendwelche "Diplome" die NICHT von irgendwelchen echten anerkannten Hochschulen sind...
    Fauler Zauber, viel zu teuer, aber die Branche brummt!


    Das was mir aber noch aufstößt sind die Ausbildungen selber.
    Der Inhalt lässt dringend zu Wünschen übrig!
    Das was ich mitkriege finde ich NUR unzureichend!
    Der wert wird häufig NUR auf den Hund gelegt - das ist zwar AUCH wichtig, aber für dich echte, richtige Arbeit nicht das wichtigste!
    Hier MUSS der Mensch im Vordergrund stehen.
    Er reflektiert die Geschehnisse, er Arbeitet mit dem Medium Hund, er baut die Projekte auf und auch er gibt dem Prozedere den Sinn!
    Nichts geht ohne den Menschen der HINTER dem Hund steht.
    Es IST Pädagogische und auch Therapeutische Arbeit!
    Das darf man nicht vergessen und dazu gehört weitaus mehr als hinzugehen, ne Stunde streicheln, bürsten und Leckerlis geben!


    Woher ich das weiß? Ich schreibe meine Diplomarbeit (SozialPädagogik) darüber und arbeite seit ich 11 Jahren in diesem Bereich und habe in dem alter meinen ersten Besuchsbegleithund ausgebildet und Ehrenamtlich gearbeitet in verschiedenen Einrichtungen, aber Hauptsächlich in Alten und Pflegeheimen.


    Ich denke als Ehrenamtlicher kann man wie Nellilly schon geschrieben hat, viel ausdrichten! Und das darf man nicht unterschätzen...aber wenn man seinen Hund "Therapiehund" nennt muss schon etwas mehr kommen können und vorallem von einem selbst!
    Das ist harte Kritik, ich weiß!
    Aber eigentlich ist es genauso und ich finde diese ganze "Leute-verarscherei" langsam nicht mehr Lustig!
    Diese Ausbildungen sind richtig teuer und Hundetrainer bieten Sachen an von denen sie keinerlei professionelle Ahnung haben, da die wenisgten ne Pädagogische Grundausbildung genossen haben!
    Dazu kommt das selbst "Züchter" und "Vermehrer" ihre Hunde als "Therapiehunde" bezeichnen und "Therapielinien" an sich gibt es nicht...


    Wer sich für diese Arbeit wirklich interessiert, im professionellen Rahmen, dem lege ich eine Pädagogische Grundausbildung ans Herz.
    Wer Ehrenamtlich daran interessiert ist, sollte auf eine wirklich gute und ausgewogene Prägung achten, eine Gute Basisausbildung und darauf das der Hund keine Angst davor hat berührt zu werden, nicht Aggressiv oder schreckhaft bei plötzlichen Bewegungen reagiert und sich soweit überall berühren lassen kann und es auch "nicht übel nimmt" wenn er einmal harrscher angefasst wird.
    Und der Mensch sollte eine gute Beziehung und Bindung, sowie ein vertrauensverhältnis zum Hund haben, sehr ruhig in seiner Art sein und vorallem reflektiert an die Sache heran gehen.
    Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, aber ich denke das ist gut zu machen.
    Anlesen kann man sich da auch sehr viel mittlerweile gibt es jede menge Literatur unterschiedlicher Kategorien und unterschiedlicher Güteklassen.

  • Guter Post!
    Deine Diplomarbeit interessiert mich sehr, Stellst Du Sie zum Verkauf, wenn sie fertig ist? Dann hätte icch gern so ein Exemplar!



    Ich finde aber trotzdem, wenn man eine Pädagogische oder therapeutische Grundausbildung hat, dann kann man mit der Arbeit mit seinem Hund auch Geld nehmen. Was ist verkehrt daran? Nur weil es andere ehrenamtlich machen, muss ich das ja nicht tun. Jeder muss sehen, wo er bleibt und wenn dass das zweite Standbein sein kann. Ich sehe das mit der Grundausbildung übrigens ganz genauso. Ich arbeite z.B mit Klang. Aber meine Musikinstrumente sind nur mein Medium, sie machen ca 20 Prozent der Arbeit aus, die anderen 8o ig Prozent an der Arbeit bin ich selbst, ist mein Gespür für Menschen, meine Beobachtungsgabe usw. Der Hund ist sicher etwas mehr, als ein Medium, da es ja ein eigenständiges Wesen hat, trotzdem muss ich inder Lage sein, waqhrzunehmen was passiert. Was im Klienten passiert, was im Hund passiert, was zwiswchen allen passiert und ich muss darauf eingehen können.



    LG Elbkaff

  • Ich weiß noch nicht ob ich sie zum verkauf stelle, je nachdem welche Note :p


    Hm, jap das sehe ich auch so! Natürlich ist ein Hund ein medium, ein lebendiges zwar mit wahrscheinlich mehr Ausstrahlung als ein Instrument, weil es eben lebt, ABER die wirkliche Pädagogische Arbeit macht imemrnoch der mensch...von ihm geht DAS aus was DAHINTER steht. Es geht ja nicht nur darum mal nen Hund gestreichelt zu haben für den Adressaten.


    Natürlich kann man geld dafür nehmen wenn man ein Profi ist!
    Ich finde auch Ehrenamtliche können manchmal eine kleine Anerkennung gut gebrauchen!
    Ich möchte damit ja auch mal Geld verdienen und wäre damals im Ehrenamt froh gewesen wenn es mal ne Anerkennung gegeben hätte bzw. auch als Praktikantin - deren Arbeit verdammt gerne genommen wurde überall ;)
    Das meinte ich auch nicht, ich finde nur das man Ehrenamt und Profession unterscheiden sollte!
    Die Leistung die dahinter steht ist eine völlig andere!
    Und genauso sieht es mit den Vorgegaukelten Ausbildungen aus.
    Der Name ist ganz groß...aber das was sie lernen ist gegenüber DEM was der Name eigentlich beinhaltet sehr gering...
    Aber das ist, wie gesagt, nur meine Meinung. ich kenne eine menge Leute die das völlig anders sehen und mit denen ich regelmäßifg Streit und ärger habe *gg*
    Eben z.B. mit Hundetrainern die sowas (Schulprojekte, Kind-Hund-Kurse, Ausbildung zum Therapiehundeteam, oder auch Hundephobiekurse...)anbieten oder mit "Züchtern" und auch mit Leuten die diese Ausbildung gemacht haben...


    Eben eins ehr schwieriges Thema :)


    Deine Arbeit finde ich aber auch sehr interessant :)
    Musikpädagoge(in)?

  • ich fänd deine Dipl.arbeit auch sehr interessant, ;)
    ebenso wie die beschriebenen negativ Aspekt. Denn ich wollte eigentlich zusätzlich zu meiner Ausbildung (Erz.)eine Weiterbildung in Richtung Tiergstützte Pädagogik (mit meinem eigenen Vierbeiner)machen.
    Ansätze davon hab ich im Anerkennungsjahr mal gemacht.
    Aber vermutlich wohl keine gute Idee...:???:


    Ich finde auch beide Seiten wichtig ;) denn für Leute im Altenheim (wo ich grad bin) seh ich wie wichtig "nur einfach streicheln" für die Leute ist, auch wenns nichts mit professioneller Therapie zu tun hat, wirkt es dennoch indirekt als Therapie.
    Ne Frau erzählt immernoch, wenn auch wirr :D von dem Hundebesuch vor Wochen.Deswegen fände ich hier Anerkennung auchmal nich schlecht.:2thumbs:


    Wenn man für teueres Geld ne Weiterbildung macht und diese dann als eigenen/zusätzlichen Zweig anbietet sollte dieser auch bezahlt werden.


    Grüße PollyNixe

  • Wird es ja auch, allerdings kann es da Probleme geben.


    Wenn du die Weiterbildung machen möchtest dann solltest du das mit der Einrichtung in der du als Erzieherin arbeitest (Erzieher im Altenheim? Was hast du da für Aufgaben?Hab ich noch nie gehört. Als Soz.Päd. haben wir den Sozialen Dienst aber wir haben ja auch andere Aufgabenbereiche als die Erzieher) absprechen!
    Denn du kannst dafür bezahlt werden und dir ggf. die Weiterbildung auch von der Einrichtung finanzieren lassen bzw. Teilfinanzieren lassen und es gibt auch Gelder vom Finanzamt für Weiterbildung wieder.


    ABER, das sollte wirklich mit der Einrichtung abgesprochen werden und ob sie das wollen. DENN, stell dir vor du machst die Weiterbildung weil du sie gerne machen möchtest und dann setzen sie dich nicht ein bzw. wollen das gar nicht, was dann?
    Dann hast du zwar die Weiterbildung aber machst "normalen" Dienst.
    Und wirst auch nicht "weiter" dafür bezahlt.


    Den "therapeutischen Effekt" haben natürlich auch Besuchshunde, ABER das was das wirklich "Therapeutische" daran ist, ist nicht unbedingt das "streicheln" ;)
    Das medium Tier kann in Alten und Pflegeheimen in verschiedensten bereichen eingesetzt werden.
    Du kannst über Wahrnehmungsschulungen - Reiz-Reaktion gehen.
    Also wirklich die Sinne ansprechen:
    Wie riecht ein Hund, wie riecht es wenn ein Tier ins Zimmer kommt?
    Wie riecht eine Katze/Kaninchen anders?
    Wie riecht ein Pony?


    Fühlen und Tasten: Weiches Fell, wie fühlen sich die Ohren an? Die Nase? Die Pfoten?
    Wie fühlt es sich an wennd er Hund über Hand, Arm oder nackte Füße lekt? Fühlt der Adressat das?


    Den Atem des Tieres spüren, das Herz fühlen.


    ABER: Das alles kann der Mensch spüren und fühlen und merken. Aber nicht wenn DU es nicht mit ihm erarbeitest. Also wirklich einen Focus darauf legen. Wenn der Adressat noch kann kannst du ihn die Gefühle beschreiben lassen. Ein Gespräch anfangen.


    Dann darüber Kontakt knüpfen, also ein Gespräch anzetteln:
    - Erinnern lassen, Erzählen lassen
    - Gesprächsvermittler zwischen verschiedenen Bewohnern/Adressaten beginnen lassen
    - Den Hund Situationen auflockern lassen
    - Aufbauen was ein Tier alles so braucht, Fragen stellen, Geschichten erzählen und erfinden lassen, Bilder malen
    etc.


    Auch hier ist das Tier im Mittelpunkt aber du leitest, zettelst initiierst Aktion. Und begleitest.


    Du kannst Ressourcen weiterentwickeln und verfeinern, aber auch weiter stärken bzw. versuchen zu erhalten:
    - Feinmotorik (Leckerli geben)
    - Bürsten
    - Leine halten
    - sich über seine Wirkung wieder bewusst werden lassen: Mensch etwas sagen lassen und ihm zeigen welches Signal der Hund versteht und dann erfahren lassen.
    - In Kontakt gehen MIT dem Hund- eine Interaktion beginnen lassen
    - Spiele und Spielsituatiionen
    - Man kann den Hund einsetzen um einen gewissen Tagesablauf zu strukturieren. Es hat so einen SINN aufzu stehen und auch wieder raus zu gehen! Denn das tTer, braucht DICH! Der Mensch wird gebraucht..


    Entspannung:
    - verkrampfte Hände und Füße können bei Berührungen entspannen
    - unruhige können mit dem Kopf auf dem Hund ruhiger werden
    Das Tier ist warm, weich und es lebt. Man kann es spüren, fühlen, riechen


    Kommt natürlich immer aufs Jeweilige Klientel an!
    Bei einem bettlägerigen Adressaten würde ich nun keinen Rottweiler aufs Bett setzen ;)
    Und Jemanden der zwar so noch fit ist, aber kaum Kontakte hat, braucht ja was anderes als jemand anderes :)
    Aber das Tier steht zwar jedes mal im Mittelpunkt aber DU machst erst was daraus.
    Das waren jetzt nur ein paar Dinge.
    Dazu kommt eben noch das der Mensch die Aufarbeitung und Reflexion übernimmt. Für sich und für das Klientel.
    Was kann man rausholen, was braucht der Mensch, der Adressat?
    Also über das WARUM zum WIE :)


    Und das auch im Altenheim!
    Für mich persönlich ist profession sehr wichtig! besonders wenn man eben von "Therapie" spricht"
    Tiere tun GUT und das eigentlich fast IMMER!
    Der wirklich echte Therapeutische Effekt setzt erst dann ein wenn man eben weiß warum man etwas tut bzw. tun muss/sollte udn vorallem dann auch WIE man es macht.
    Und das können Ehrenamtliche natürlich so nicht bringen!
    Vorallem wenn sie es in der Ausbildung so auch gar nicht wirklich lernen... leider.
    Wenn sie es würden, könnten sie schon etwas mehr...und dann auch ein gewisses maß an Entlohnung verlangen.


    Ich habe auch 5 jahre in Alten und Pflegeheimen gearbeitet im Sozialen Dienst und eben auch Ehrenamtlich. Habe auch viele Praktika hinter mir...natürlich alles unbezahlt (Und ich hatte da zum teil auch eigene Wohnung, Auto und sowas, richtig Mistig - da arbeitet man nur ins Minus :( ). ich weiß wie doof das ist, deswegen würde ich irgendwie immer versuchen zu entlohnen! Wie auch immer und wenn ich kein Geld bezahlen kann dann mit Freizeit oder irgendeiner kleinen vergünstigung, Spritgeld sowas. (Das kann man nämlich absetzen) leider kommen nur zu wenige auf die Idee!


    Was meinst du mit dem Negativ Aspekt?


    ich hoffe es wird ein bissel deutlich wieso ich so "extrem" von Profession spreche...was nunmal (meistens) das Gegenteil vom Ehrenamt ist.
    Außer du hast Jemanden der in seiner profession Ehrenamtlich arbeitet, das sind dann andere Qualitäten. Aber das kann man sich ja teilweise gar nicht erlauben wenn man keine andere Einnahmequelle hat um den Lebensunterhalt zu finanzieren.


    Nina

  • Estmal UNTERSTREICH ALLES!!!


    Ja so wie Du es beschreibst stelle ich mir die Arbeit mit dem Hund auch vor. Ich habe eine Ausbilderin gefunden, die meinen Hund für die Bereiche mit mir ausbildet, in denen ich ihn einsetzen möchte. Und so arbeite ich auch mit meinen Musikinstrumenten.
    "Thrapieren" darf man rechtlich gesehen übrigens sowieso nur, wenn man eine therapeutische Ausbildung hat. Ichn zum Beispiel bin Musik-und Klangtherapeutin, aber als Grundlage habe ich Erzieherin lernt. D.H. ich darf mich zwar "Klangtherapeutin" nennen (darauf habe ich mich spezialisiert), darf aber nicht "therapieren". Es sei denn ich mache noch z.B den Heilpraktiker hinterher, dann könnte ich meine Arbeit auch mit der Krankenkasse abrechnen. Da ich aber Erziehrin bin, darf ich nur "klangpädagogisch" arbeiten, sonst könnte es echt Ärger geben.
    Auch wenn man vielleicht etwas ganz Ähnliches macht, wie der "Therapeut" darf man es eben nicht so nennen. Ich denke mal, da bewegen sich ganz schön viele Ehrenamtliche auf dünnem Eis, die davon gar nichts wissen.




    So jetzt hab ich nen Termin und schreibe später weiter....



    LG Elbkaff

  • Das ist ja mal ein interessanter Job!
    Dann verstehe ich auch was du im Altenheim machst :)


    Jap, so ist das leider mit der "Therapie". Als Soz.Päd. kann man noch eine Weiterbildung zum Kinder und Jugendtherapeuten (Verhaltenstherapie) machen und auch Soz.Päds. an sich bieten eine Art Therapie natürlich an, ABER dennoch rechnen wir nicht über die Krankenkassen ab und somit ist es offiziell eigentlich auch keine richtige Therapie.


    Es heißt mittlerweile viel mehr Therapie als sich überhaupt nennen dürfte.
    Eben ganz viel was "Gut tut" und "Hilft". ABER, ich sehe noch etwas dahinter: Es verkauft sich als "Therapie" besser als wenn man z.B. Reit- und Hippotherapie "nur" Heilpädagogisches Reiten nennen würde...
    Letzteres hört sich gleich ne "Schiene" langweiliger an, oder nicht? :p


    Ich persönlich denke, wenn man GUT ist und als Profi mit dem Menschen arbeitet (weiß wodrauf es ankommt) und sich schon lange mit dem Wesen Hund beschäftigt auch ganz viel selbst machen kann.
    Einen Trainer zur Hilfe zu haben kann gut unterstützen, mir fehlt bei vielen Hundetrainern nur der "Menschenverstand", nicht im Sinne von Sie sind nicht "ganz dicht", sondern weil sie selten Ahnung vom Menschen haben - von DEM mit dem sie eigentlich arbeiten!
    Denn mit den hunden können sie nicht arbeiten, die gehören ihnen ja nicht. Ihre Aufgabe ist es ja eigentlich die Menschen zu befähigen mit ihren Hunden umzugehen und sie auszubilden und zu unterstützen.
    Mein Lieblingsspruch: Hilfe zur Selbsthilfe.
    Aber da mit Menschen "Ja JEDER umgehen kann" und man keine Ausbildung dafür braucht sehe ich immer mehr Probleme!
    das geht oft so "schräg" daneben und die User der Huschus und Vereine lernen nur halb so viel wie sie könnten wenn man es denn richtig machte und wüsste WAS man da eigentlich tut. Huschu ist eben im weiteren Sinne auch nur eins: Erwachsenenbildung und Außerschulische Bildungsarbeit.


    Ich krieg in letzter Zeit nen Rappel wenn ich Vorträge von Ethologen, Hundeverhaltensberatern oder Trainern höre, nicht weil sie "schlecht" sind, aber mir FEHLT das Entscheidende...
    Aber das führt zu weit.


    Ich habe damals mit 14 meinen Retriever-Hovawart ausgebildet mit Hilfe der Hundetrainerin der Huschu in die wir gegangen sind, zum Besuchsbegleit- und "Therapie"hund für andere Hunde.
    Das war überhaupt kaum wirklich schwierig, mittlerweile würde ich noch ein paar Zusätze machen und je nach Einsatzort spezifischer an die Sache rangehen aber eigentlich war es, meienr Meinung nach, genau SO gut wie es war.
    Das wichtigste war eben noch das ICH mich weiterentwickelt hab.


    Zitat

    Ich denke mal, da bewegen sich ganz schön viele Ehrenamtliche auf dünnem Eis, die davon gar nichts wissen.


    Jap, aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!
    Natürlich können Ehrenamtler nicht alles wissen, das brauchen sie auch gar nicht sonst hätten wir einen dicken Überschuss an Professionellen ;)
    ABER, ich finde es schlimm das "Ausbilder" und "Trainer" und auch Organisationen welche genau DAS ausbilden nichts dagegen sagen...
    Denn, wenn sie wirklich PROFIS wären, wüssten sie darum Bescheid und würden auch genau DAS in der Ausbildung oder im Lehrgang thematisieren!
    Oft sind sie es aber leider nicht bzw. liegt häufig auch der Fokus auf etwas anderem...


    Immerhin haben auch und gerade viele Ehrenamtler solche Ausbildungen.
    Und auch da kommen Diskrepanzen hoch. Diese ausbildungen sollen für Ehrenamtler und Profis sein (also Erzieher, Heilpädas, Soz.Päds. etc.)
    ABER was liegen da für Welten zwischen?
    Dem Profi muss ich gewisse Dinge einfach nicht mehr erklären... die weiß er und die verstehen sich von selbst.
    Diese wären also gelangweilt wenn man gewisse Berufsethiken durchsprechen würde oder wenn man den Aufbau eines Projektes bespricht und Reflexionsmöglichkeiten, Kontaktmöglichkeiten, Arbeitsweisen, Pädagogische Hintergründe etc.
    Für die Ehrenamtler und Menschen aus ganz anderen Bereichen wären aber genau SOLCHE Punkte von enormer Wichtigkeit!
    Wie kann man diese zusammen Unterrichten?
    Tja und da wird mir dann auch klar wieso das alles weg fällt...
    a) weil manche die es anbieten selbst gar nicht können, kennen oder wissen
    b) weil man es für "nicht so wichtig hält" und das Tier in den Vordergrund stellt, immerhin bekommt das Tier ein Zertifikat auf dem ausgebildeter Therapiehund steht... das verzerrt natürlich gewisse Tatsachen.
    c) Weil die Profis eben gewisse Dinge vielleicht voraussetzen und nicht abgleichen


    Immerhin ist es schon wirklich schwierig dann auch noch ZWEI Gruppen unterrichten zu müssen mit verschiedenen Inhaltlichen Voraussetzungen und das kostet Zeit und Geld, da die "Ausbilder" dann auch noch weniger Zeit haben selbst in die Praxis zu gehen und Projekte etc. anzubieten.
    Und sooo gut wird das alles nun auch nicht bezahlt. Ich denke das meiste geht über Fortbildung rein... ist ja eigentlich immer so. besonders im Sozialen Bereich.

  • Hallo Nina!
    Stimm zu! Stimm zu! Deshalb mache ich ja die Ausbildung bei ner Frau, die für mich zugeschnitten ist. Einzeln! Für mich ist es ganz selbstverständlich, dass es in erster Linie um die Ausbildung des HH geht, er ist es schliesslich, der den Hund führt und mit ihm zu den Menschen geht. Aber es stimmt, was Du sagst, ich gehe da auf Grund meines Hauptberufes so an die Sache ran, andere machen sich darüber vielleicht gar keine Gedanken. Du hast mich übrigens verwechselt. Ich bin nicht die die im Altenheim arbeitet, zur Zeit jedenmfalls nicht. Habe ich aber auch schon angedacht. Im Moment arbeite ich mit Schwerstbehinderten, die man mit Klangvibration sehr gut erreicht.


    Liebe Grüße von Elbkaff

  • :ops: Die Verwechslung tut mir leid!


    Jap, ich denke "Man sieht nur was man weiß..." trifft es da schon.
    Wenn die geschulte Wahrnehmung andere Dinge offenbart ist es ja völlig logisch das es für dich ganz selbstverständlich ist, für viele andere aber nicht.
    Das schlimme ist aber, das ich auch viele Fachleute kenne die in dem Punkt nicht so denken. DAS finde ich Schade!


    Ich schreibe gerade einen kleinen Aufsatz zur Wahrnehmung und Theoriefindung von einzelnen Leuten. Bezogen auf die Dominanz und Rangordnungstheorien und ihre Kritiker/Gegner.
    Also nicht: gibts Dominanz oder nicht (für mich ne mittlerweile einfache Frage, NEIN - aus MEINER Sicht :p) sondern WIESO sehen manche Menschen in der gleichen Situation Dominantes Verhalten, andere aber nicht!
    Wieso gibt es Menschen die sowas völlig ablehnen, auch aus einem inneren gefühl, wie andere die aus einem Inneren gefühl sagen: Das gibts doch!
    Ist sehr interessant :)


    Auf jeden Fall stimme ich dir auch zu :)


    Nina

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!