Keine Lust zum freien Formen?
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Hallo!
Ist es möglich, dass es Hunde gibt, die keine Lust zum freien Formen haben?
Janosch, seit seiner 10ten Lebenswoche (jetzt 22 Monate alt) auf den Clicker konditioniert tut sich immer noch schwer damit.
Er ist insgesamt nicht "der Schnellste", lässt sich teilweise nur schwer motivieren und leicht ablenken.
Gestern ging es soweit, dass er anstatt mit mir zusammen zu arbeiten lieber den Vögeln vor dem Fenster zugeschaut hat! :x
Es ist nun allerdings nicht so, dass er ansonsten auch ein ziemlich ignoranter Hund ist, bei der "normalen" UO, die allerdings komplett ohne Clicker aufgebaut ist (!!!), arbeitet er freudig mit!
Vielleicht ist Emma, die schon alles mögliche anbietet wenn ich den Clicker nur aus der Schublade hole auch ein schlechter Vergleich, hm...ich weiß nicht?
Liegts an mir, oder kann es sein, dass es ihm wirklich einfach keinen Spass macht? -
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Vielleicht hat er auch einfach nicht genug Anreiz?
Bei Sascha sah es mit den normalen Leckerlies ähnlich aus. Seit ich mit Wurststückchen clicker, überschlägt er sich vor Begeisterung und hat richtig Spaß an der Sache bekommen.EDIT
Wie sieht es denn aus sonst, hat er viel Erfolg, also gibt es häufig einen Click? Oder könnte es vielleicht auch sein, dass du (wenn Emma so schnell ist) auch von Janosch zu große Schritte erwartest? -
An den Leckerchen kann es eigentlich nicht liegen.
Er ist ziemlich verfressen und freut sich eigentlich über alles!
Hab auch zwischen normalem TroFu, Trockenfisch und Käse noch keinen Unterschied feststellen können.
Ansonsten gibt er mir teilweise gar nicht erst die Möglichkeit zu clickern.
Gestern habe ich z.B. eine Klappbox in den Raum gestellt und wollte, dass die Hunde selbst auf die Idee kommen dort rein zu hüpfen und dort sitz zu machen.
Hat mit Emma keine 5 Minuten gedauert.
Sie hat die Box beschnuppert - click
Sie hat die Vorderpfoten reingestellt - click
Sie ist drüber gesprungen - click
Sie hat sich reingestellt - click
Sie hat sich hingesetzt - click
Dann hab ich Janosch ins Zimmer geholt.
Er hat sich umgeguckt, hat sich neben mich gesetzt, zweimal gebellt, weil ihm wohl schon klar war, dass ich etwas erwarte und dann saß er da, und saß und saß und irgendwann begann er dann Vögelchen zu beobachten.
Er zeigt halt so keinerlei Eigeninitative.
Sobald er eine Ahnung davon hat, was ich will, dann klappts auch eingermaßen, aber wenn er einfach ein bisschen rumprobieren soll, eine Katastrophe... -
Das Freeshapen ist auch nicht so unser Ding.
Diese blöde Box... sie hat sie nicht mal angeschaut. Saß daneben und hat bedröpst in der Gegend rumgeschaut... Laaangweilig!
Ich habe das bei ihr eher darauf bezogen, dass ich sie früher rein mit Locken erzogen habe, so dass ihr diese Eigeninitiative einfach schwer fällt bzw dass es für sie ungewohnt ist, nicht nur zu reagieren.Ich finde, man muss das auch nicht unbedingt erzwingen. Manche Hunde sind halt kreativer, andere lernen besser mit "Anleitung".
Die Sara reagiert total gut auf Sichtzeichen, so hab ich ihr zB Down beigebracht. Erst ins Platz legen lassen, dann mit dem Finger auf den Boden zeigen, Kopf folgt - Click. So kapiert sie das total schnell.
Man muss ihr nur einen kleinen Anschubser geben, dann läuft das ganze.Ich würde mir da net so nen Kopf machen, jeder Hund lernt anders.
Oder gibt es einen bestimmten Grund, dass Du unbedingt Freeshapen willst?
LG, Caro
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Zitat
. Manche Hunde sind halt kreativer, andere lernen besser mit "Anleitung".
LG, Caro
Hallo Björn,
ich schliesse mich da Caro an...
Ehrlich gesagt freut es mich, in Deinem Posting zu lesen,
dass Emma so gut mitarbeitet
( wo sie doch sonst eher der "Problemhund" ist...) .Bei uns ist es ähnlich.
Bonny ist sehr clever und flexibel, Cooper braucht länger um zu ahnen, was ich von ihm möchte, und lernt am besten mit klarer Anleitung.Ich passe mich da an.
Jeder Hund wird so gefordert, wie es am besten zu ihm passt.Viel Spaß noch mit Deinen Fellnasen.
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Oh wie gut ich das kenne.
Unsere legt sich dann auch auf den Boden und schaut doof aus der Wäsche. :irre:
auch wenn die Hundetrainerin meinte, ich soll Gedult haben, nache einer halben Stunde rumsitzen hab ichs aufgegeben. -
Hi Björn
ZitatEs ist nun allerdings nicht so, dass er ansonsten auch ein ziemlich ignoranter Hund ist, bei der "normalen" UO, die allerdings komplett ohne Clicker aufgebaut ist (!!!), arbeitet er freudig mit!
Ich würde sagen, zunächst mal hat er vermutlich nie gelernt, wirklich eigenständig zu handeln und aktiv zu werden. Es gibt solche und solche Hunde. Hunde haben bsp. eine unterschiedliche Frustrationstoleranz. Und reagieren auf Frust auch völlig unterschiedlich. Über eines muss man sich im Vorfeld im Klaren sein. Shaping erzeugt Frust. Punkt. Und Hund muss lernen, damit umzugehen. Deine Hündin gehört anscheinend zu dem Frusttyp, der zum einen eine recht hohe Frustrationstoleranz hat und zum anderen Frust in Aktivität und Kreativität wandeln kann. Sprich, die trotz oder gerade wegen des Frusts noch motiviert mitarbeiten, denken und ausprobieren kann.
Dein Rüde scheint eher zu dem Frusttyp zu gehören, der sagt "wie, das war's nicht? dann lass ich's lieber". Vermutlich hat er auch nicht wirklich gelernt sich rein selbständig Lösungen zu erarbeiten. Bei solchen Hunden muss man wirklich absolut minimale Schrittchen machen. Wobei hier dann wieder die Gefahr ist, dass man zu wenig schnell vorwärts geht und der Hund dann meint "das ist es" und nichts mehr weiter anbietet. Eben weil er nie wirklich gelernt hat, anderes anzubieten.
Ich habe auch so eine Hündin. Bei ihr kommt hinzu, dass meine erste Hündin, mit der ich Clickertraining angefangen habe, zum ersten Typ gehört. Sprich, sie bietet, wenn kein Click kommt, immer weiter Verhalten an und variiert dann auch. Ihre Frustrationstoleranz ist wirklich gross.
Und ich hatte am Anfang massiv Probleme, mich auf die zweite Hündin einzustellen. Was letztendlich dazu führte, dass ich viel zu schnell "geholfen" habe. Ende vom Lied ist, dass sie eben gelernt hat, diese Hilfe einzufordern, wenn sie nicht mehr weiter weiss, anstatt selbst nachzudenken und Neues auszuprobieren.Hier kann man nur durch gezielte Kreativitätsübungen mit sehr, sehr kleinem Anspruch und langsamem, SEHR langsamem Aufbau der Frustrationstoleranz weitermachen. Und da ist die Geduld und Konsequenz der Hundehalter gefragt.
Ich für meinen Teil halte die "1001-Sachen-Kiste", sprich Box oder ähnliches, für eine sehr schwere Übung und nicht wirklich geeignet, einem Hund, der bisher mit Locken zu völlig unselbständigem, rein reaktivem Verhalten erzogen worden ist, selbständiges Arbeiten und Mitdenken beizubringen. Zumal eben die meisten Hundehalter dann recht schnell die Geduld verlieren und wieder mit Locken und Hilfestellungen arbeiten. Und damit eben wieder den Hund "verunselbständigen".
Viele Grüße
CindyViele Grüße
Cindy -
Hallo Cindy,
klingt sehr einleuchtend was du da schreibst.
Was hälst du den für einen gut Idee für den Anfang?
Also mir klommt es immer so vor, als weiß mein Hund gar nicht was ich von ihr will. Es scheint als hat sie noch nie eigenständig arbeiten müssen.Grüße
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Hab auch nen freeshapingresistenten Hund hier. Kopf selbst benutzen? Geht kein Weg ran. Aber sie kapiert eh ziemlich langsam. Bei Manchen zieht das halt nicht so, ich hätte auch keinen Bock auf das ewige Rätselraten.
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Bei Lucy war es damals so: ich clicke ein paar mal mit anschließendem Leckerlie, dann habe ich sie angeschaut und wollte clickern, was immer sie anbietet. Sie setzt sich hin: click. Sie sitzt da und schaut mich an ...und schaut...und schaut... schließlich (nach ungefähr 10 Minuten) habe ich winzigste spontane Kopfbewegungen von ihr geclickert. Daraus ist binnen kürzester Zeit das Kommando "Nicken" geworden. Sie hat darüber dann auch schnell das shapen begriffen. Vor allem ist sie sehr konzentriert beim Clickern
Grisu jetzt dagegen hat den Clicker so verstanden: biete irgendwelchen Blödsinn an, aber bloß nicht das, was du gerade erst gezeigt hast. Er wirft sich hin, macht Männchen, nickt, macht eine Laola-Bewegung mit seinen Körper, rennt los etc.. Wenn ich nur eine bestimmte Richtung clicker, verliert er die Lust daran oder bellt frustriert. Er dreht auch sehr auf, wenn er den Clicker sieht, dabei versuche ich, die Ruhe selbst zu sein, nur zu clickern, wenn er ruhig und bereits ausgelastet ist etc.
Ich glaube, es eignet sich einfach nicht jeder Hund dazu.
Bei einem eher ignoranten, ruhigen Hund würde ich aber schon versuchen, Dinge zu clickern, die er selber zeigt (und seien es nur winzige Kopfbewegungen). Bei Lucy hat es Wunder gewirkt, sie ist konzentriert, arbeitet mit, ist motiviert, Grisu spielt nur verrückt... Ich erkenne mich und meine Hunde da in Yane`s Text sehr wieder!! Lucys Frustrationstoleranz ist auch um Welten höher als Grisus..., auch probiert sie geduldig immer weiter, während Grisu schnell Hilfe möchte.
Bei Grisu klappt es ohne Clicker mit leisem "Fein" und tatsächlich Hilfestellung besser. Wie gesagt, er bietet alles mögliche an, aber konzentriert mitarbeiten geht nur, wenn er sich angeleitet fühlt, was er sich sich durch den Clicker nicht fühlt.
Ich versuche es jetzt so, dass ich nur noch das clicke, was er tatsächlich gerade tut (vor ihn nicht vorhersahbar, er sieht den Clicker nicht), aber nicht free-shape. Das geht tatsächlich in die Richtung, dass er überlegt, was habe ich geclickert und versucht das dann nochmal anzubieten.
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