Bitte nicht zum Balljunkie erziehen !!

  • Zitat

    Interessanter Thread aber mir bleibt dennoch eine Frage, ich hab nen Border mit extrem starkem Jagdtrieb an dem wir nun auch mit Trainer arbeiten.
    Dieser meinte aber das wir ihm beim Spazierengehen den Ball gerade werfen sollen um ihm eine alternative zum Jagen lebendiger Dinge anbieten zu können.
    Das wichtige daran sei immer während dem werfen ein lautes "Hols" zu rufen sodass er verknüpft -> Jahen ist ok WENN ich das Kommando dazu bekomme.
    Totaler Schwachsinn oder doch eine gute Sache? :???:


    Ich nehme gerne einen Ball beim Anti-Jagd-Training bzw. auch einen Dummy (funktioniert auch seeeeehr gut, läßt nur Fietes Hirn nicht zu Matsch werden, wie wenn er einen Ball sieht. BALL = Hirn abschalten :verzweifelt: )


    Ich mache es so, daß ich ihn bei Wildsichtung (Anfangs unter Sicherung mit der Schlepp) zu mir rief und sofort ein wildes Zergelspiel mit ihm anfing. Das hat echt bei uns den Durchbruch gebracht. Impulskontrolle wurde natürlich auch geübt - mittlerweile geht das auch schon richtig gut, wenn er hinter dem fliegenden Dummy oder Ball hinterherrennt. Auf mein Rufen legt er sich ins Platz.


    Nur den Ball werfen und Hundi hinterherrennen lassen würde ich nicht. Ich glaube nicht, daß der Hund dadurch das Interesse am Wild-Hetzen verliert - eher im Gegenteil.

  • Zitat

    Interessanter Thread aber mir bleibt dennoch eine Frage, ich hab nen Border mit extrem starkem Jagdtrieb an dem wir nun auch mit Trainer arbeiten.
    Dieser meinte aber das wir ihm beim Spazierengehen den Ball gerade werfen sollen um ihm eine alternative zum Jagen lebendiger Dinge anbieten zu können.
    Das wichtige daran sei immer während dem werfen ein lautes "Hols" zu rufen sodass er verknüpft -> Jahen ist ok WENN ich das Kommando dazu bekomme.
    Totaler Schwachsinn oder doch eine gute Sache? :???:


    Es kommt drauf an, WIE du das machst - nur einfach als Ablenkung wird es eher nicht funktionieren. Trainierst du aber "Ball jagen" (oder ein anderes Spielzeug) gezielt und kontrolliert als Ersatzjagd, so kann es funktionieren. Die neuronalen Verknüpfungen zum "Ball Jagen auf Signal" werden immer stärker, die Ersatzbeute wird lohnender, denn diese Jagd auf Signal ist ja auch erfolgreich, im Gegensatz zu der unerlaubten (die natürlich verhindert werden muss).


    Wichtig ist aber der langsame, strukturierte Trainingsaufbau ohne Ablenkung, also nicht in der Nähe von Wild oder anderen Tieren. Erst wenn sich der Hund zuverlässig mit dem neuen Jagdsignal von einem fliegenden, hüpfenden Ball oder Beuteobjekt abrufen lässt, wenn man überall sonst sofort seine volle Aufmerksamkeit hat auf das Signal hin, kann man bei Präsenz von Wild trainieren.

  • Muss ein balljunkie immer so "übertriebene" symptome aufweisen? Also gerade unser rüde spielt extrem gerne mit dem ball. Dann hab ich letztens ausprobiert ihn abzulegen und dann den ball zu werfen. Erst hab ich nicht weit geworfen. Da das aber wunderbar geklappt hat hab ich den ball schneller geworfen, auch das hat geklappt ( also ist beides mal liegen geblieben). Auch hab ich letztens das objekt der begierde mit ins wohnzimmer genommen und vor meine füße gelegt, er durfte es nicht haben. Er hat sich zwar schnell hingelgt, allerdings hat er immer geschaut, wenn ich de ball mit den füßen bewegt habe, erst nach ca 20 min hat er angefangen zu dösen.
    Bei allem bleibt er aber ruhig. Also er fängt nicht an zu kläffen, fiepen oder derartiges.


    Heißt das jetzt dass er kein junkie ist? :???: oder gibt es sowas wie abgeschwächte formen? Wirkt es "vorbeugend", wenn ich die aktion im wohnzimmer ab und an mache?

  • Mein Junkie hat auch nie gekläfft oder gefiept. Bei ihm merkt man es über den Stress den er hat und die Reaktionen wenn der Ball wieder weg kommt. Meiner hat das typische Stresshecheln (was man schnell übersieht, weil der Hund eh hechelt wenn er viel rennen muss), festkrallen in den Boden (wenn er zB Platz machen muss), Übersprungshandlungen wie häufiges Schütteln, Kratzen, extrem übertriebenes Gras fressen. Er braucht dann einen Moment um wieder "runter" zu kommen.

  • Zitat

    Also gerade unser rüde spielt extrem gerne mit dem ball.


    Wieso glaubst du das ?
    Flippt er bei dem Ball völlig aus ?
    Kann es kaum erwarten, daß du wirfst - Rennt hochgepuscht hinterher - schmeißt dir den Ball vor die Füße (oder in die Hand) - erwartet sofort ein erneutes Werfen - "spielt" er bis zum Umfallen oder hört er von alleine auf ?


    WARUM glaubst du, macht ihm das "Spaß" ?


    Nimmt er andere Hunde wahr, wenn du den Ball hast ? Kannst du den Ball werfen und dann locker mit dem Hund in die andere Richtung gehen ? Oder den Ball werfen und einfach stehen bleiben, Hundchen im Sitz ?


    Warum wirfst du überhaupt den Ball ? ;-)


    Gruß, staffy

  • Naja, was heißt ausflippen er schaut mich dann an wie die hündin mich anschaut wenn ich was zu essen in der hand hab :lol:
    Ja er gibt mir den ball in die hand, aber nur weil ich es ihm sage. Er hört auch auf, falls man zu oft werfen sollte, aber meist beende ich das spiel, aus prinzip. Und das ist für ihn auch kein problem.
    Andere hunde nimmt er definitiv wahr.
    Zu dem ruhig bleiben: da wir ja zwei hunde haben, haben wir ihnen beigebracht "einzeln" zu spielen. Also der eine legt sich wo hin ( unmittelbare nähe) und muss warten während der andere bespaßt wird ( das machen wir bei tricks, fellpflege, suchspielchen und eben andere spiele).
    Ob ich ihn im vollem lauf ins sitz bekommen würde weiss ich nicht, aber es funktioniert 100% dass er liegen bleibt wenn ich ihn werfe ( auch lange und schnelle würfe)


    Ball spielen tun wir vorallem zur abwechslung und zur action.
    Wenn ihr noch spielideen habt als alternative bin ich gerne zu bereit :smile:

  • Es gibt auch ganz leise Balljunkies. Schau Dir die ganzen Border Collies an. Kein Wau, kein Hüpfen, nichts dergleichen... und trotzdem total ausgeblendet und in der Erregung so hoch, dass es nicht höher geht.


    Den Hormonkick bekommen sie auch, wenn sie es leise tun und auch, wenn man zwischendurch Kontrolle einbaut. Meine Ex-Junkie-Hündin ist absolut kontrollierbar. Aber auf einem anderen Stern. Sie ist dann so angespannt, dass sie mir fast die Fingerkuppen abbeißt, wenn ich ihre ein Leckerchen gebe (was sie dann widerwillig frisst). A propos: Wenn ein Hund, der normalerweise Leckerchen nimmt keine mehr will oder die eher hektisch genervt aus der Hand reißt, dann ist er in der Regel hocherregt ;) Wär vielleicht auch mal ein Test...

  • Hey,


    ich habe auch einen Border Rüden.
    Wir spielen auch ab und an mit dem Ball.
    Allerdings nicht nur stupides Werfen so muss er zum Beispiel liegen bleiben und darf ihn erst auf brings holen.
    Ab und an wird er wieder abgerufen beim holen und auch mit Ball auf dem Rückweg kann ich ihn aus der Ferne ablegen oder ähnliches. Wenn er ankommt und ich nen Leckerlie hab lässt er denn Ball los und macht lieber ein paar Trickss oder sucht etwas. Mit dem Wort ,,Ende" hört er auf und geht seines weges.
    Kommt ein andere Hund ist es auch viel wichtiger mit dem zu Spielen als der blöde Ball.
    Aber ab und an gerade am See zum reinwerfen spielen wir halt doch gerne.
    Es kommt auch öfter vor das er keine Lust hat, dann darf ich den Ball wieder zurück holen ;)


    Ich denke nicht das hier ein junkie vorliegt?


    Wir sind allerdings mal mit nem BC-Schäferhund mix unterwegs gewesen der die ganze Zeit neben Frauchen lief um es ja nicht zu verpassen das sie wirft. Er war nicht in der Lage mit anderen zu spielen, weil er Angst hatte er könnte es verpassen wenn der Ball fliegt. Auch als sie den Ball weggelegt hatte, konnte der Hund nicht entspannen.


    Lg Liny

  • So, ich habe jetzt natürlich nicht alle 49 Seiten gelesen, nur so quergelesen...
    Aber ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu bzw bitte um Tips:


    Seit etwas über einem Monat habe ich meine Lotti nun. Sie ist ein Mix aus Yorkie und vermutlich Mittelschnauzer, steckt also ne Menge Terrier drin (was man auch am Verhalten mittlerweile sehr deutlich merkt).
    Sie ist übrigens bereits 5 1/2 Jahre alt.


    Die Vorbesitzer haben sie mir als Balljunkie beschrieben. Wie ich es mitbekommen habe (und mittlerweile deutlich gemerkt), wurde mit ihr NIE gearbeitet. Ich glaube, das Einzige, was der Hund gemacht hat, war, im Haus/Garten rumzuspringen und im Wald/Feld frei rumzulaufen (angeblich war sie immer super abrufbar wenn Wild vorbeikam). Die Kinder (3 und 6 Jahre) spielten ab und an mit ihr und es wurde mal ein Ball geworfen.
    Dann kam sie zu mir. Die erste Woche war sie null an irgendwelchem Spielzeug oder an Herumtoben mit anderen HUnden etc interessiert, aber klar, normal, Umgewöhnung etc.
    Dann habe ich nach einer Woche ca gemerkt, dass sie einfach total unausgelastet ist und mal langsam versucht, herauszufinden, was ich denn mit ihr machen könnte, damit sie sich ein wenig auspowert. Futtersuchen haben wir dann angefangen, das ging relativ gut. Und ich hab begonnen, ihr ein, zwei SPielzeuge vorzustellen - ein Zerrseil (so ein Tau) und ein Ball. Das Zerrspiel fand sie ab und an ganz witzig, der Ball hat sie absolut null interessiert.
    Dann habe ich ihr vor zwei Wochen mal so ein Quietschie gekauft, einfach nur um zu sehen, wie sie darauf reagiert.. Ja, das soll ich sagen, das war wohl das Dümmste was ich tun konnte. Sie ist absolut süchtig nach dem Quietschie, sie klaut es sich vom Regal runter (anfangs habe ich da nicht gut genug aufgepasst) und kaut stundenlang drauf rum, tötet es sozusagen immer wieder, schüttelt es, verbuddelt es. Wenn man es schmeisst, wie ienen Ball, rennt sie wie eine Bekloppte hinterher und bringt es wieder.
    Ich würde also sagen, ich habe unabsichtlich einen Quietschie-Junkie herangezüchtet :ugly: :hilfe:
    Mittlerweile hab ich das Quitschie weggepackt, das gibts erstmal nicht mehr. Das heißtjetzt aber wiederum, dass sie nicht spielt. Sie ist an keinerlei anderem SPielzeug interessiert, auch wenn ich beispielsweise einen KOng befülle UND ihn mit HUndeleberwurst oder Ählnichem beschmiere (damit sie es auch wirklcih checkt) und den dann wegwerfe, interessiert es sie nicht die Bohne. Habe auch mit Clickertraining angefangen und begonnen, den Kong beispielsweie zu beklickern (Nasen-Target erstmal), aber sie scheint es absplut nicht zu kapieren/es scheint ihr egal zu sein. Da kann noch sowas tolles drin sein, sie legt sich daneben und pennt.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll - wie kann ich meinen Hund zu "ordentlichen" Spielen animieren? Immer nur Futtersuchen ist ja auch nicht das Wahre... Sie ist allerdings so ein Energiebündel, dass sie wirklih Beschäftigung braucht! Zwei Runden Gassi am Tag tun es noch laaaaaange nicht.


    Also, wer auch immer eine IDee hat - her damit! Bevor ich nämlich anfange, das Nächste auszuprobieren oder so, würde ich gerne ein paar Feedbacks bekommen, damit ich nicht irgendwann jede WOche was Neues ausprobiert hab und irgendwann hab ich alles durch, der Hund ist nur noch verwirrt und nix klappt.... :verzweifelt:


    Ja, ihr merkt schon, ich bin ein wenig ratlos ;)

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