Bitte nicht zum Balljunkie erziehen !!

  • So, wie Todeszeitpunkt auch... aber wär's nicht schöner, wenn dein Hund wirklich dir die Aufmerksamkeit gäbe, und nicht dieses Stresserlebnis des Suchtmittels hätte? Ich stelle mir das für den Hund durchaus belastend vor... aber ich weiß halt auch, wie sich Zwangshandlungen anfühlen, die man immer wieder ausführt, auch, wenn man nicht will - wenn man das nicht kennt, dann sieht man das Schlimme daran vielleicht nicht.

  • Ich habe zwei Hunde, die sehr stark auf Umweltreize reagieren.
    Da wir nieniemals Ball spielen, kann ich sie gefahrlos auch da laufen lassen,
    wo schreiende Kinder Fussball spielen. Interessiert sie nicht.
    Da brauche ich dann auch keinen 'Gehorsam' oder 'Kommandos',
    die schnüffeln lieber direkt neben den Kindern im Gras.


    So mag ich das.


    Ich seh sowieso keinen Sinn darin, wenn ein Hund einem Objekt hinterherrennt,
    um es mir danach vor die Füsse zu spucken.
    Da lass ich ihn lieber suchen, oder wir zergeln gemeinsam mal.

  • Für mich ist alles okay, was keine Sucht ist. Bei uns gibts Balli, Dummy, Stöcke (wenn auch zB aus Plastik wg Splittern) - alles gibts! Ich fahr den Hund auch richtig, richtig hoch damit zuweilen (das geht mit werfen, zergeln, suchen, jagen...). Aber es wird alles so rationiert und verwendet, dass keine Abhängigkeit entsteht.


    Für mich ist es indiskutabel, ein Lebewesen in eine psychische Abhängigkeit zu treiben, damit es "funktioniert". Das ist für mich das selbe wie wenn man das mit Menschen machen würde. Menschen und Hunde sind soziale Lebewesen, die man anders lenken und leiten kann.

  • Ich hab hier keinen "richtigen" Balljunkie,ABER das potential ist vorhanden... Er spielt gerne mit SEINEM Spielzeug. Trotz seiner fast 12 Jahre ist mein Hund richtig fit geworden seit er bei uns eingezogen ist. Ende November bekamen wir hier ein übergewichtiges Häufchen Hundeelend. 30 kg bei ca 45 cm. Idealgewicht liegt bei 20-22 kg. Ganz langsam haben wir seine Kondition durch Waldspaziergange trainiert. Heute will er seine 2x 15-20 Minuten Pippi runde und 1,5-3 Stunden nachmittagsgassi. Je kälter es draussen ist umso länger möchte er gehen :lol: er ist auch kein schön Wetter Hund.
    Wir haben für uns da so eine Taktik... Wenn regen, keine Hundekumpels, weniger Zeit o.Ä. gehen wir die übliche wiesen runde dir aber selbst in langsamen Tempo in 30 Minuten durch ham und dann gibts ein bisschen power. 10 Minuten Bällchen aber eben mit verschieden Dingen kombiniert. Ich werfe, Herrchen versteckt sich, Hund muss ball bei Herrchen abliefern usw. Er klaut keine anderen Spielis, wenn Ball weg dann is OK oder ein konsequentes Nein und Ball im Sichtfeld alles kein Thema. Wir machen auch nie mehr als max. 15 Minuten mit Pausen.
    Ich denke bei einem Verantwortungsvollen Umgang und Sinn dahinter (Impulskontrolle, Gehorsamkeitsübungen etc.) Ist der Ball oder Spielis allgemein noch zu verteufeln.


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  • Mein Hund gehört zu der ganz seltenen Art, geworfene Bällchen etc. zu ignorieren, nach dem Motto: "Was du wegwirfst, hol dir gefälligst auch selbst zurück".
    Ich komme gerade vom Urlaub an der Ostsee zurück. 90 % aller Hundebesitzer standen am Wasserrand - mehr oder weniger bedrängt von ihren Hunden - und warfen Bällchen, Frisbys, Gummitiere etc. ins Wasser, möglichst noch unterstützt von einer Wurf"maschine", damit das Teil auch schön weit fliegt und der Hund doppelt so lange braucht, bis er wieder mit dem geworfenen Teil zurück ist.
    Ich wurde da immer bestaunt, wenn ich mit meinem Hund zusammen ins Wasser ging und ohne Bällchen im Wasser planschte. Das ging so weit, dass mir von mitleidigen HH Bällchen angeboten wurden, nach dem Motto "der arme Hund hat gar kein Bällchen".
    Ich weiss jetzt nicht, was anstrengender ist, Dauerbällchenwerfen oder gemeinsam im Wasser planschen, aber für Kitty war das gemeinsame Planschen das Größte.

  • Zitat

    Für mich ist alles okay, was keine Sucht ist. Bei uns gibts Balli, Dummy, Stöcke (wenn auch zB aus Plastik wg Splittern) - alles gibts! Ich fahr den Hund auch richtig, richtig hoch damit zuweilen (das geht mit werfen, zergeln, suchen, jagen...). Aber es wird alles so rationiert und verwendet, dass keine Abhängigkeit entsteht.


    Für mich ist es indiskutabel, ein Lebewesen in eine psychische Abhängigkeit zu treiben, damit es "funktioniert". Das ist für mich das selbe wie wenn man das mit Menschen machen würde. Menschen und Hunde sind soziale Lebewesen, die man anders lenken und leiten kann.


    Dem kann ich mich vollumfänglich anschliessen!! :gut: :gut:

  • Zitat

    Mein Hund gehört zu der ganz seltenen Art, geworfene Bällchen etc. zu ignorieren, nach dem Motto: "Was du wegwirfst, hol dir gefälligst auch selbst zurück".
    Ich komme gerade vom Urlaub an der Ostsee zurück. 90 % aller Hundebesitzer standen am Wasserrand - mehr oder weniger bedrängt von ihren Hunden - und warfen Bällchen, Frisbys, Gummitiere etc. ins Wasser, möglichst noch unterstützt von einer Wurf"maschine", damit das Teil auch schön weit fliegt und der Hund doppelt so lange braucht, bis er wieder mit dem geworfenen Teil zurück ist.
    Ich wurde da immer bestaunt, wenn ich mit meinem Hund zusammen ins Wasser ging und ohne Bällchen im Wasser planschte. Das ging so weit, dass mir von mitleidigen HH Bällchen angeboten wurden, nach dem Motto "der arme Hund hat gar kein Bällchen".
    Ich weiss jetzt nicht, was anstrengender ist, Dauerbällchenwerfen oder gemeinsam im Wasser planschen, aber für Kitty war das gemeinsame Planschen das Größte.


    Das ist meine persönliche Hölle. In unserer Würzburgrunde geht das mal noch so, aber meine Hunde würde da voll abdrehen. Wir selbst haben solche Spiele ja nie gemacht und die Hunde bekommen bei uns auch eher selten Spielzeug, aber die zwei puschen sich dann dermaßen hoch. Denen geht es auch nicht ansich um das Spielzeug, wenn, dann nehmen die eh nur ihr Eigenes, Fremdes lassen sie liegen, aber dieses Hinterherrennen, das ist für die das Größte. Ich könnte an dem Strand vermutlich keine halbe Stunde aushalten. :muede:

  • Janosch ist leider ein Balljunkie und absolut süchtig.
    Er kam so schon zu mir und auch ein Jahr ohne Ball hat ihn davon absolut nicht abgebracht.


    Zurzeit versuche ich über den Ball mit ihm die Impulskontrolle zu üben. Wenn es da klappt, klappt es auch überall anders. Er lässt sich von dem geworfenen Ball abrufen wenn er vorher saß. Aus dem Aufstacheln heraus müssen wir das noch üben.
    Ich seh das ganze sehr kritisch und gucke sehr genau, ob es Janosch stresst und wo sein Limit ist.


    Vorteile sind bei uns:
    - er ist abrufbar von anderen Hunden und ist nicht auf Ärger aus
    - es beruhigt ihn wie einen Schnulli (traurig aber wahr)
    - man kann ihn damit super motivieren
    - er interessiert sich trotzdem für seine Umwelt. Spielt zum Beispiel mit anderen Hunden
    - er akzeptiert sehr schnell wenn ich den Ball wegpacke
    - er hört auch wenn ich den Ball nicht dabei habe
    - er fängt nicht so schnell an zu pöbeln wenn er das Maul voll hat


    Nachteile:
    - teilweise überdreht er
    - wenn ich nicht aufpasse verteidigt er den Ball anderen Hunden gegenüber


    Übrigens auch wenn er ein Balljunkie ist, können wir problemlos auch nahe an fußballspielenden Kindern vorbei gehen.
    Mit dem Ball haben wir viel erreicht. Er kommt inzwischen gerne mit dem Ball zu mir. Früher ist er einfach mit Ball weggerannt und hat sich dann ewig selbst beschäftigt. Ich war überhaupt nicht mehr wichtig. Jetzt liebt er es wenn er bei mir sein Freudentänzchen aufführen darf und ich ihn derweil streichle.
    Damit zu üben hat uns sehr viel gebracht, auch wenn ich das lieber ohne geschafft hätte.

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