Genervt von meinem Hund

  • Hallo alle zusammen,


    Ich besitze seit Januar einen Hund (jetzt 1 Jahr alt), der auch echt klasse ist.
    Aber er ist sehr ängstlich bei einigen Dingen u´nd er nervt mich gerade furchtbar damit. Klar jeder sagt ignorier es, aber ich kann es nicht gerade. Er bringt mich zum rasen damit. Seit neuestem ist es die Spülmaschine, und mein Toaster ist schon im Schrank verschwunden.
    Ich will keinen Hund der nur in der Ecke rum liegt und sich kaputt hechelt, ich will aber auch mein Leben durch "solche" Angstanzeichen nicht einschränken. Die SpüMa hat ihm nie was gemacht bis vor ca 4Wochen das von jetzt auf gleich anfing, obwohl alles wie immer war.
    Er bringt mich gerade echt zur Weißglut. :kopfwand:
    Habe ihn jetzt mal in den Garten gepackt (hat ne Hundehütte) weil ich immer schlechter drauf werde gerade, denke das ist das bessere gerade!
    Und keiner versteht mich. Bin auch nicht immer gut drauf. Was soll ich tuen????? :hilfe:
    Wer weiß was es morgen ist...


    LG
    Jule

  • Erstmal würde ich dir raten, dass du ein, zwei Gänge runterfährst und dich mal beruhigst.
    So angenervt wie du schreibst, so angenervt kommst du auch bei deinem Hund rüber und das spürt er und das verunsichert ihn nur noch viel mehr -und an dieser Stelle beisst sich nun auch die Katze in den Schwanz!


    Es wäre hilfreich, wenn du mal ein bischen mehr über deinen Hund erzählen könntest - wo hast du ihn her, was wurde bis jetzt mit ihm gemacht, hat er nur Angest vor unbekanntem, hat er auch vor Personen Angst, nimmst du ihn viel mit usw.


    Und jetzt geh und mach dem armen Kerl die Tür wieder auf, der weiß doch gar net was los ist!

  • Hallo,


    Er heißt Murphy ist fast 12 Monate alt und ich habe ihn seit Anfang januar.
    Haben ihn von Züchtern wo er im eigenen Rudel 3 Monate echt lieb aufgewachsen ist. Bin mit ihm seit Anfang an in der HuSchu. Draußen klappt auch alles super klasse, hört super lernt schnell. Naja und hier lernt er auch schnell, Angst vor sämtlichem Mist zu haben. Ich bin letztens an eine Teppichecke mit dem Schuh ran gekommen und der Teppich ist minimal umgeknickt, was macht er? Kommt den ganzen Tag aus seiner Ecke nicht mehr raus!
    Er hat vor neuem schon Angst, aber auch vor Sachen die er von Anfang an kennt. Siehe SpüMa. Das hat nie was gemacht sonst.
    Und ich kann gerade nicht runter schalten. Also sollte er draußen bleiben. Wenn er doch von selber raus rennt bringt es doch acuh nichts jetzt hinter ihm her zu rennen und ihn rein zu holen. Das ist dann doch auch eine Art Bestärkung. nach dem Motto ich habe Angst, lauf weg und Frauchen kümmert sich, nene... Das bringt mir dann auch nichts. man wird von allen Seiten nur kritisiert wenn man selber auch mal Schrott genervt ist von irgendwas! Das kanns doch nicht sein. Ich muss mich gerade nur noch einschränken damit er keinen Stress hat?? ich möchte mein Leben zu Hause und vor allem in der Küche so führen wie vorher, will aber keinen Stress für Murphy, aber beides zusammen geht wohl nicht? Also SpüMa nicht mehr laufen lassen und kein Toast machen?!?!?
    Wenn man es ignoriert sitzt er den ganzen Tag teilweise 2 Tage in ner Ecke und das wars, naja bis aufs Gassi gehen. Da startet er dann durch als wenn nichts wäre. Ich glaube ich habe echt alles falsch gemacht, sonst wäre er ja nicht so. Der Lebensgefährte meiner Trainerin sagte ich hätte es ihm anerzogen. Nur leider nützt auch der Ratschlag es zu ignorieren nichts... Ich weiß echt keinen Rat mehr.


    Lg
    Jule

  • Könnte es sein, dass dein Hund Stress mit dir hat? Wenn du so genervt bist, merkt das dein Hund!


    Was tust du gegen seine Angst, wenn du so nervig bist, sagst du ihm ja buchstäblich, dass die Angst berechtigt ist. Ich hatte einen ängstlichen Hund, der kannte nix und alles war schlimm. Wie würdest du reagieren, wenn du überall grüne Monster sehen würdest? Da reichte ne umgefallene Gießkanne.


    Um die Angst abzubauen habe ich meinem hund gezeigt, dass alles ncht schlimm ist. Ich habe alles angefaßt und gestreichelt und meinen Hund mit Leckerchen gefüttert. Und immer habe ich den Hund näher rangeführt und Leckerchen draufgelegt.


    Mich wundert die Angst vor der Spühlmaschine. Hast du ihn da mal weggeschickt? Oder ist es nur, wenn sie läuft? Dann könnte es das Geräusch sein, was ihm Angst macht.


    Wenn du aber wütend wirst, wirst du für deinen Hund unerträglich. Werde geduldig und bemühe dich. Er spricht deine Sprache nicht, also hilf ihm.


    Mein Hund hat übrigens alles gelernt, die Gießkanne, den Schneemann, die gelben Säcke, ein Dreirad, ein alleinstehendes Fahrrad, Traktoren, Lastwagen , Wasserhydranten, ein komischer Ast auf dem Boden, ein Plüschtier mit Augen....... Hat mich nur eine Million Leckerchen gekostet! ;)

  • Kann mich Biber nur anschließen.


    Zeig deinem Hund, dass seine Angst unberechtigt ist. Aber dazu musst du selbst ganz ruhig sein. Ich weiß, dass das Nerven kostet, aber es lohnt sich.


    Und dein Hund ist grad in einem Alter, da wird durch die Pubertät bzw. Rüpelphase sowieso noch einiges anders, als es vorher war.


    Tyson hatte z. b. Angst vor Zucchinis... :irre:
    Die hat er angeknurrt und angebellt ...


    Ich hab ihn ganz langsam ran gerufen und leise gesprochen: Alles ist gut. Wenn er ruhig war und interessiert geschnuppert hat, hab ich sofort gelobt. Er hats überwunden.


    Hab Geduld und es wird sich lohnen. Glaub mir.


    Jetzt trink erstmal n Kaffee :kaffee2: und rauch eine :joint: (das hilft mir zumindest um runterzufahren).
    Wenn du wieder ruhiger bist, hol deinen Murphy wieder zu dir! Er hat doch nur dich!

  • Hallo Jule,


    Du bist grad echt wütend und auch verzweifelt. Das kann ich nachvollziehen.


    Nicht nachvollziehen kann ich, dass Du dem Hund die Schuld daran gibst und ihn bestrafst, indem Du ihn aussperrst (es ist sehr wohl ein Unterschied, ob er selbst rausrennt oder ob er dann nicht mehr reindarf!).


    Du schreibst ja selbst, dass er 3 Monate ziemlich liebevoll beim Züchter lebte und dann zu Dir kam.


    Also muss in den letzten 9 Monaten wohl einiges bei Eurem Zusammenleben schief gelaufen sein, denn Angst kommt bei keinem Lebewesen von ungefähr.


    Mein Vorschlag fürs erste wäre, in der Zeit, wo die Spülmaschine läuft, mit ihm Gassi zu gehen, um den Stress für Euch beide (vor allem für Dich!) nicht noch weiter raufzuschrauben.


    Und erst, wenn DU (!) Dich wieder einigermaßen abreagiert hast, dann hat es Sinn, gegen die Angst beim Hund vorzugehen.


    Überleg doch mal: Selbst bei uns hier kommen Deine Worte voll heftig an. Was meinst Du, wie sein Hund sich derzeit fühlt? Und für seine Angst kann er doch nix!


    Hast Du sonst vielleicht Ärger, weil irgendwie kommt mir das so vor. Stress in der Beziehung in der Arbeit oder sonstwas?


    Erstmal tief Luftholen und dann erzählt noch etwas mehr. Wann genau hat er Angst und wie äußert sich diese Angst.


    Doris

  • Na das dachte ich mir. auch ihr gebt mir die Schuld, tut gerade so als wenn ich den Hund quäle. Schade, dachte hier würde ich Unterstützung bekommen.

  • Hallo,


    ich hatte selber eine sehr ängstliche Hündin. Die Angst kam bei ihr durch ihre Erlebnisse auf der Strasse, ist ein spanischer Straßenhund. Ich habe sie vorsichtig aber ohne verhätschelei an die Dinge herangeführt die ihr Angst machten, ähnlich wie Biber es geschrieben hat, und hab heute in Alltagsleben einen Angstfreien Hund.
    Angst machen ihr nur noch unbekannte Sachen an die sie dann aber wieder herangeführt wird wenns möglich ist.


    Was du richtig erkannt hast ist, wenn er die ersten Monate so aufgewachsen ist wie du es beschrieben hast, das du ihm seine Angst anerzogen hast.
    Darauf dann genervt und sauer zu reagieren ist absolut kontraproduktiv und wird dem Hund die Angst gewiss nicht nehmen.
    Du musst ihn wirklich zeigen das die Dinge die ihm Angst machen nicht gefährlich für ihn sind und das mit Ruhe und Ausdauer. So etwas lässt sich nicht von heute auf morgen wieder hinbiegen.


    Wenn du es ihm anerzogen hast dann solltest du auf dich sauer sein und nicht auf den Hund da du die Verantwotliche für die Situation bist.
    Und wenn du so mit Hund leben willst wie vorher kann ich dir nur dazu sagen das das nicht funktionieren wird. Ein Hund im Haus bedeutet immer auch eine Veränderung. Für mich sehe ich das allerdings nur als positiv an.


    Und jetzt stell dich deiner Verantwortung und hör auf den Hund für seine Ängstlichkeit zu bestrafen, Ausschluss aus dem Rudel ist nämlich eine Strafe, und versuch behutsam mit dem Hund umzugehen.


    Schönen Gruß,
    Frank

  • Ich kann dich gut verstehen - ehrlich.
    Ich besitze eine sehr unsichere spanische Straßenhündin, die sich die ersten 10 Monate ihres Leben alleine durchschlagen mußte.
    Wir haben zwar keinerlei Probleme innerhalb unserer Wohnung, dafür aber draußen, sie ist wahnsinnig geräuschempfindlich und sobald wir uns in reizüberfluteten Situationen befinden gerät sie in kopflose Panik!
    Und ja, dieser Hund schränkt mich ein, ich habe mit ihr seit zwei Jahren nicht mehr die Innenstadt betreten und werde es auch in Zukunft wohl nicht können, egal wo ich mit ihr bin, ich muß immer darauf gefasst sein, dass sie wohlmöglich eine Panikattacke bekommt.
    Und ich bin ganz ehrlich, das nervt mich manchmal, das frustriert mich und macht mich manchmal wütend und ja, ich habe auch schon öfter darüber nachgedacht, dass das Leben ohne sie um einiges unkomplizierter wäre...
    ABER, der Hund kann da nichts für. Sie reagiert ja nicht so ängstlich, um mir das Leben schwer zu machen, sie bekommt ja keine Panikattacken um mich zu ärgern...
    Hunde sind nun mal wahre Meister darin Fehlverknüpfungen herzustellen.
    Ich hab es heute schon in einem anderen Thread erwähnt, unser Zweithund, der normalerweise absolut angstfrei durchs Leben geht fährt heute noch nur sehr ungerne Straßenbahn, und soll ich dir mal sagen warum?
    In seiner Junghundezeit ist neben ihm ein Fahrrad in der Bahn umgefallen und er hat sich wahnsinnig erschrocken. Er hat diesen Schreck allerdings nicht mit dem Fahrrad in Verbindung gebracht, sondern mit der Situation des Bahnfahrens allgemein, vor Fahrrädern hatte er hinterher keine Angst, vor dem Bahnfahren allerdings schon!
    Und es war ein langer und harter Weg mit ihm wieder einigermaßen entspannt Bahn zu fahren.
    Eigentlich sehe ich für dich nur zwei Möglichkeiten:
    Entweder du fängst an seine Unsicherheit zu akzeptieren und liebst ihn für das was er ist und nicht für das was du gerne hättest.
    Das heißt natürlich nicht, dass du nicht an diesen Problemen arbeiten solltest.
    Such dir einen wirklich kompetenten Hundetrainer, der euch im Alltag begleitet, lese alles, was du über Desensibilisierung und Stress bzw. Angst bei Hunden finden kannst und erfreue dich an den kleinen Fortschritten aber sei dir dessen bewußt, dass dein Hund wohl nie vollkommen angstfrei durchs Leben gehen wird.
    Oder du gestehst dir ein, dass du auf Dauer nicht damit leben kannst, es gibt einfach Mensch/HUnd-Konstellationen, die nicht zusammen passen und dann sollte man auch so ehrlich und fair dem HUnd gegenüber sein und ihm ein anderes Zuhause suchen in dem mehr oder anders auf seine Problematik eingegangen werden kann.
    Aber die derzeitige Situation kann ja wohl kein Dauerzustand sein...

  • Zitat

    Na das dachte ich mir. auch ihr gebt mir die Schuld, tut gerade so als wenn ich den Hund quäle. Schade, dachte hier würde ich Unterstützung bekommen.


    Keiner tut so, als ob Du den Hund quälst.


    Und Du bekommst hier Unterstützung. Aber Du musst sie halt auch annehmen. Musst verstehen, dass wir nachfragen und musst auch akzeptieren, dass Du Deinen Teil dazu beigetragen hast, dass der Hund nun so ist wie er ist. Ohne das wird es nicht funktionieren.


    Also komm ... wir sind da ... gib uns Infos ... bitte ... Deinem Hund und auch Dir zu Liebe, versuch es doch wenigstens!


    Doris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!