Hund vom Züchter?

  • Ich habe einen Hund aus privaten Händen, es war ein Unfallwurf.
    Den Vater habe ich nie gesehen.


    Wir wollten uns erst einen aus dem Tierheim holen aber ich war 8 und die meisten Hunde dort sind Anlagehunde. Und bei allen stand was von: Kann Männer nicht leiden...oder ähnliches.


    Mein Hund war sozialisiert als wir ihn holten, mit ihm kann man super arbeiten und er war jahrelang nie richtig krank (außer vllt mal Grippe oder Magendarm). Wir mussten nie zum Arzt wegen Schmerzen oder sonst was.
    Ob jeder Züchterhund genauso ist, nur weil er vom ZÜCHTER kommt?!


    Und ich versteh nicht, warum es so schlimm ist, wenn ein Hund nicht einwandfrei gesund ist. Kann man dem Hund nicht trotzdem ein tolles Zuhause geben, für die Zeit, die er hier auf Erden hat??
    Soll man ihn einfach gegen einen anderen gesunden HUND eintauschen...



    Mein Hund ist ein Mischling, na und??! Er gibt mir etwas, was kein super Hund vom Züchter besser kann...

    • Neu

    Hi


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    • Hi Chicka,


      Zitat

      WARUM gibt es denn erst solche Krankheiten?


      Krankheiten, auch Erbkrankheiten haben erst mal NICHTS mit Rassehundezucht zu tun. Die Erbkrankheiten entstehen durch Mutationen. Diese Mutationen erst haben die Evolution möglich gemacht. Ohne Mutationen gäbe es nicht mal den Wolf, geschweige denn Hunde. Oder auch Menschen was das betrift. - es sei denn man wäre überzeugter Kreationist. Das scheinst Du aber nicht zu sein, da Du der Meinung bist, Hunde stammen vom Wolf ab, zumindest interpretiere ich dein Posting so.


      Die Evolution = Natur unterscheidet nicht zwischen gute und böse Mutation, sondern zwischen lebensfähig und nicht lebensfähig. Was nicht lebensfähig ist, stirbt => kann sich nicht weiter fortpflanzen => die entsprechende Mutation, der entsprechende Gendefekt, stirbt aus.


      Lebensfähig => überlebt => wird weiter vererbt. Ob die Mutation an sich nun wirklich sinnvoll war, zeigt sich teilweise erst im Laufe der Jahre des Lebens eines Individuums. Manche Mutationen werden rezessiv weitervererbt, manche dominant, manche intermediär. Manche bewirken, dass das Lebewesen mit dieser Mutation noch besser an die Umwelt angepasst ist, manche bewirken, dass das Lebewesen schlechter an die Umwelt angepasst ist, rsp. im Laufe der Jahre krank wird und sich dadurch seine Reproduktionsrate automatisch absenkt.


      Inzwischen gibt es immer mehr Gentests, die bei der Rassehundezucht auch Anwendung finden. Was den Vorteil hat, dass Erbkrankheiten rsp. die Träger von Erbkrankheiten frühzeitig erkannt und von der Weiterzucht ausgeschlossen oder zumindest nur unter entsprechenden Auflagen in der Zucht eingesetzt werden.


      In 10-20 Jahren dürfte das Thema "Erbkrankheiten" in der Rassehundezucht weitestgehend "gegessen" sein.


      Was man von Mischlingen nicht sagen kann. Ok, man könnte Mischlinge grundsätzlich auch entsprechend untersuchen. Aber wer macht das schon?


      Dass in manchen Rassen eine bestimmte Erbkrankheit gehäuft auftritt, hängt damit zusammen, dass unter den Vorfahren der Hunde dieser Rasse Träger oder Erkrankte waren, die man damals mangels Diagnostik nicht erkennen konnte. Die Erbkrankheiten rsp. der Gendefekt dazu entstand aber NICHT durch die Rassehundezucht.


      Kleiner, aber feiner Unterschied.



      Zitat

      Weil WIR schuld daran sind, weil WIR unsere GIER nach Hunden nicht befriedigen könen.


      Ehrlich gesagt ist das nicht mein Problem. Hundehaltung ist grundsätzlich reiner Egoismus. Wenn jemand kein Interesse an Hunden hat, wird er sich keinen Hund halten. So einfach ist das.


      Die Gründe, WARUM sich jemand einen Hund hält, die sind individuell verschieden. Aber in erster Linie hält sich JEDER, egal ob man Mischlinge oder Rassehunde hat, aus seinem eigenen, inneren Bedürfnis heraus einen Hund - aus reinem Egoismus.
      Welches Bedürfnis jeder Einzelne damit befriedigt, das steht dann auf einem anderen Blatt.
      Ein Schäfer wird sich wohl eher einen Hund, der zum Schafe hüten geeignet ist, holen. Also ist es ihm ein Bedürfnis, einen Hund, der hütet, zu erhalten. Entsprechend wird er seine Auswahl treffen.


      Ein Polizist/Diensthundeführer/Rettungshundeführer wird sich einen Hund anschaffen wollen, der die notwendigen Eigenschaften mitbringt.


      Ein Hundesportfan wird sich idealerweise einen Hund des Typs anschaffen, der für die von ihm favorisierte Sportart zumindest geeignet ist.


      Ein Jäger wird einen Hund haben wollen, der entsprechende Eigenschaften mitbringt, die ihm bei der Jagd nützlich sind.


      Diese Liste könnte man endlos fortsetzen. Letztendlich wird jeder Hundehalter schauen, dass sein Bedürfnis, weswegen er sich einen Hund anschafft, möglichst erfüllt wird.


      Und, ja, auch Tierschützer etc. schaffen sich ihre Hunde aus reinem Egoismus aufgrund ihres eigenen Bedürfnisses an. Und wenn es "nur" das Bedürfnis ist einem Tier zu helfen. Aus welchen Beweggründen auch immer. Und auch wenn Du es vielleicht abstreiten möchtest, es gibt genügend Tier"schützer", bei denen zumindest ein Teilbeweggrund für ihre Aktivitäten ist, ihr Bedürfnis nach Selbstbeweihräucherung a la "ach wie toll ich doch bin, ich rette ein armes unschuldiges Tier" zu befriedigen. Ich sage nicht, dass das bei allen so ist. Aber doch bei mehr als genug.


      Und auch wenn Du es abstreitest, die beste Art von Tierschutz Hunde betreffend ist eine seriöse Rassehundezucht.


      So, das war nun genug oT von meiner Seite.


      Viele Grüße
      Cindy

    • Natürlich, WÜRDE es denn NUR seriöse Züchter geben, gäbe es vllt. auch kein Tierheim.
      Aber solange die Zustände so sind, das (z.b. Spanien) alle paar minutan lange wegen Überfüllung töten muss, sehe ich keinen weiteren Grund darin, zu züchten.


      Gewisse Punkte streite ich nicht, ab im Gegenteil, gewisse Zuchten befürworte ich, wie dusagtest, Diensthunde, Behindertenbegleithunde, Jagdhunde, SCHÄFER-Hunde.


      Weniger Sinn sehe ich darin, die Rassen immer weiter fortzu führen, wieviel Hunderte Rassen haben wir?


      Wenn du mir für jede einzelne, eine bestimmte Aufgabe stellst, bin ich zufrieden, aber nichts doppelt nennen, denn dafür könnte man die nadere Rasse nehmen, ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus will?


      Wir BRAUCHEN NICHT so viele Rassen!
      Ohne Rassen diskriminieren zu wollen, ganz im Gegenteil, aber wofür braucht man Dt. Doggen, Schnauzer (in 3 Varianten), Schäferhunde mit langem, kurzem, gelocktem Fell, Bullterrier-Miniatur Bullterrier? Die Liste kann man so weiter führen, doch fehlt mir grad die Lust dazu.


      MUSS das sein?


      Ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus will.
      Es REICHT doch, für jede Aufgabe, eine Rasse, nein, es müssen 15 sein. Und dann doch bitte nur für den wirklichen Bedarf züchten, von mir aus auch mit Blutlinie XY.
      Wir züchten wahllos, und das ärgert mich so.
      Ich mach jetzt nen Wurf aus Pusemuckel und Timbuktu und promt, neue Rasse, die ich weiter züchten muss, MUSS aber nicht sein.


      (Schonmal den Begriff 'reinrassige Mischlinge' gehört? Ich zerbrech mir darüber immer wieder den Kopf, verstehen tu ichs trotzdem nicht)


      LG

    • Das Thema ist so zweischneidig, dass man NIE zu einem Ende kommen wird. Sicher haben beide Seiten Vor- und Nachteile.


      Was mir immer wieder zu denken gibt:
      Der Mensch züchtet. Er entscheidet, was Standard bedeutet. Der Mensch hat beim Schäferhund das Hinterteil so tief gezüchtet, dass es nur Probleme gab. Nun wird wieder zurück gezüchtet. Das soll richtig sein?
      Bei Perserkatzen und Mopsen wurde die Nase fast weggezüchtet, nun gibt es sogenannte Retro-Mopse wo die Nase wieder da ist. Was soll das bitte? Das hat mir natürlicher Selektion nichts zu tun. Das gibt es bei "Senfhunden" nicht.


      Ein weiterer Punkt - mit dem ich vermutlich auch anecken werde:
      Warum werden weiter Flugpaten gesucht? Es werden täglich "geschundene", "gequälte" und teils "ungesunde" Hunde importiert - aus allen möglichen Ländern. Unsere eigenen Tierheime sind aber rappelvoll - teilweise mit Rassehunden (bestes Beispiel Listenhunde). Und mit diesen Mischlingen wird teilweise ""gezüchtet"".... Solange das kein Ende nimmt, werden die Tierheime nicht leerer.


      Warum auch ich eher zu einem Mischling tendiere? Hmm, gute Frage. Vor hunderten von Jahren kostet kein Hund Geld. Nun muss man je nach Rasse teilweise einen Monatslohn hinlegen und hat oft immer noch keine Garantie, dass Krankheiten ausgeschlossen sind (wie viele HH haben einen Hund trotz toller Zucht mit HD?). Und ja, ich weiß dass richtige Zucht den Züchter eine Menge Geld kostet - aber es sind doch alles "Hobbyzüchter", oder nicht (für weitere Gedankengänge freigegeben)?!


      Vermutlich liegt es daran, dass ich einen Mischling bevorzuge, weil ich keinen Hund möchte, der aussieht und sich verhält wie der vom Nachbarn. Der große Vorteil beim Mischling ist die Individualität. Stellt euch vor beim Menschen gäbe es Standard.......


      Nachdem ich also erst Mal bei der Umfrage nicht gewertet habe (siehe Kommentar ein paar Seiten vorher), habe ich nun doch bei "nicht vom Züchter" ein Kreuz gemacht.


      LG, Bianca

    • Zitat


      In 10-20 Jahren dürfte das Thema "Erbkrankheiten" in der Rassehundezucht weitestgehend "gegessen" sein.


      sorry, aber wovon träumst du nachts? wenn dies so wäre, wäre ja alles super... dem ist nicht so! es weitaus länger dauern, bis man soweit ist, erbgänge erforscht zu haben, die eben mehrere gene beeinflussen, bis es zur krnkheit kommt... und da ist die medizin erst am anfang! HD ED ist erblich (mal abgesehen von der richtigen aufzucht eines welpen). und das wird in 10-20 definitiv NICHT gegessen sein! schön wärs... und so verhält es sich auch mit anderen krankheiten... SE etc.

    • Hi ironbabe,


      nun, warten wir ab, wie es in 10-20 Jahren aussieht. Dann sehen wir, wer was nachts träumt.


      In den letzten Jahren wurden für genügend Erbkrankheiten die auslösenden Gene und die Erbgänge gefunden. Und so wird es wohl in den nächsten Jahren immer weiter gehen.


      Aufhören wird es nie, da stimme ich Dir zu. Denn solange es Vererbung über DNA gibt, solange wird es Mutationen geben. Also immer. Das heisst, es werden auch immer mal wieder Defektgene auftreten.


      Was aber vorbei sein wird, sind rassetypische Erkrankungen. Nehmen wir mal PRA. Inzwischen wurden immerhin 7 verschiedene Genorte gefunden. Je nach Rasse teilweise unterschiedlich. Das heisst, PRA als rassebedingte Erbkrankheit beim Pudel ist nun für das prcd-Gen Geschichte.
      MDR1-Defekt bei den Briten - als rassebedingte Erbkrankheit Geschichte.
      vWD beim Pudel - Gentest - Erbkrankheit Geschichte.


      Und das geht in den nächsten 10-20 Jahren auch weiter so. Sicher werden nicht alle Erbkrankheiten bis dahin erforscht sein. Aber die multigenen Erbkrankheiten, die sind idR nicht rassetypisch. HD bsp. gibt es in allen Rassen - also NICHT rassetypisch. Und ganz sicher werden immer wieder mal neue Erbkrankheiten auftauchen. Aber da wird die Medizin so einiges an Fortschritten machen in den nächsten Jahren.


      EDIT:


      http://www.haz.de/newsroom/regional/art185,561272


      so viel zum Thema Forschung auf Erbkrankheiten.



      Viele Grüße
      Cindy

    • Diese Aussage aus diesem Artikel finde ich besonders interessant:


      Zitat

      Aus seiner Sicht hat HD absolut nichts mit Überzüchtung zu tun. Auch bei wildlebenden Wölfen sei die Krankheit feststellbar.

    • Stimmt, diesen Absatz finde ich auch sehr interessant, da er sehr aufschlussreich darlegt das HD bei wildlebenden Wölfen vorkommt.


      Leider ist nicht ersichtlich wie sie das ermittelt haben, ob Durch eine Vielzahl eingefangener Wölfe die geröntgt wurden oder durch eine großflächige Blutentnahme oder sonstigem DNA-fähigen Material um das neue Gentestverfahren anzuwenden.


      So eine Aussage ist genauso pauschal wie diejenigen die auschließlich darauf bestehen das HD ein Überzüchtungsergebnis ist.


      Es ist schon bezeichnend das Clemens Lux direkt dazu Stellung bezieht, da er ja das größte Interesse an dieser Studie hat ;)

    • Ich würde generell keinen Hund KAUFEN. Ich lass die Hunde mich aussuchen. :p In der Bekanntschaft haben wir mehrere Leute, deren Hunde ich komplett kostenlos haben könnte und sogar noch 100 € dazu, nur dass er weg is. Traurig.
      So ähnlich hab ich das Juletier bekommen, ein italienischer Schönheitspreisträgermix ausm Bach. Wie sie da reinkam weiß man nicht.......

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