Ein schlechter Tag

  • Hallo,


    wir haben heute was erlebt, was uns noch immer an die Nieren geht.


    Heute Nachmittag mussten mein Mann und ich noch mal kurz zum einkaufen und wollten vorher den Müll wegbringen.


    Ich stehe auf dem Gehweg und warte, dass mein Mann vom Müllkeller wiederkommt. Da höre ich Ihn schon rufen: "komm schnell her, hier liegt eine tote Katze". Ich zur Treppe, die zum Müllkeller geht, von dort gehen noch ein paar weitere Stufen runter zum Fahrradkeller des Nachbarhauses.
    Dort lag sie, eine Tigerkatze.
    Tot.
    Wir haben vermutet, dass sie von einem Auto angefahren wurde und es noch bis dahin geschafft hat. (Die Treppen liegen außen am Haus).


    Wir haben uns vorgenommen, nach dem Einkaufen den Hausverwalter anzurufen, damit er sich der Katze annimmt.


    Auf dem Weg zum Supermarkt haben wir an einem Laternenpfahl ein Schild gesehen "Katze entlaufen" mit Foto und Telefonnummer und die Katze sah aus wie die tote Tigerkatze. Wir haben sofort die Telefonnummer angerufen und haben mit der Besitzerin der vermissten Katze gesprochen, ihr von der toten Katze berichtet und erklärt, wo sie liegt.


    Als wir vom Einkauf zurückkamen, fiel uns eine Frau auf, die in Richtung von unserem Müllkeller ging. Das war die Besitzerin mit der wir telefoniert hatten und die tote Katze war ihre, vermisste Katze.


    Nun standen wir zu dritt um diese Katze und fragten uns, was wir jetzt machen sollen. Während ich versucht habe die Frau zu trösten, hat mein Mann einen Pappkarton aus dem Müllkeller geholt und die Katze in den Karton gebettet. Die Frau hat selber keine Möglichkeit, die Katze zu begraben und wollte den Karton beim Tierarzt vorbeibringen. Oh man, war uns komisch.


    Sorry, das es etwas lang geworden ist, aber ich musste mir das mal vom Herzen schreiben

  • Hallo Kerstin,


    ...kann gut verstehe, Euch das Dich mitnimmt.


    'War ja nur ne Katze'... würde so mancher Zeitgenosse sagen.


    Und dann ist da jemand, der um nur diese Katze trauert.
    Für viele unverständlich.
    Für Tierhalter ein unvermeidliches, trauriges Ereignis.


    War lieb von Euch, dass ihr der Katzenbesitzerin angerufen habt
    und sie jetzt weiss was mit ihrem Tier passiert ist.
    Ungewissheit ist weitaus schlimmer.


    Unsere Tochter kam letztes Jahr auch nach Haus, total aufgelöst.
    Im Auto hatte sie in einer Pappe ihren Tarzan eingerollt.
    In einen Karton hatte er nimmer gepasst, er war ganz steif.
    Der Kopf ganz schief, ein Auge hing heraus.
    Auch ein Autounfall.
    Ob sie ihn bei uns im Garten bergraben dürfe, damit sie wenigstens
    weiss wo er ist.


    Das hat sie sehr mitgenommen.
    Und heute noch hat sie Tränen in den Augen, wenn sie Bilder von
    ihm sieht oder von ihm spricht.


    Wenn man dann wieder liest, was Menschen tun um Tiere zu quälen...


    Und dann ist da eine Frau, die heute Abend beim Einschlafen bestimmt
    um ihr Kätzchen weint.


    Schön, dass es so mitfühlende Leute wie Euch gibt.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Kann mich Patrick nur anschließen.


    Ungewissheit ist das schlimmste überhaupt.


    Auch wenn es ein trauriges Erlebnis war, habt ihr ein gutes Werk getan.


    Als Teenie hatten wir zu Hause eine kleine Mixhündin.


    Eines Tages, sie lief immer frei, erschreckte sie sich vor einem Knaller(war kurz vor Sylvester) und lief Richtung nach Hause.


    Von da ab war der Hund verschwunden.


    Haben Tagelang die ganze Siedlung zu Fuß und mit dem Fahrrad abgesucht, ohne Erfolg.


    Irgendwann erzählte uns jemand das in dieser Zeit wohl viele Haustiere verschwunden sind.


    Womöglich Tierfänger.


    Ich mag selbst heute noch nicht daran denken was unserer kleinen Tessy schreckliches wiederfahren ist.



    LG Ulli

  • Hallo,


    was ja obertragisch an der Sache ist, die Katze war kein Freigänger. Das war eine reine Wohnungskatze, die ausgebüxt war.


    Und noch schlimmer finde ich, dass keinem meiner Nachbarn (immerhin 12 Parteien-Haus) die Katze aufgefallen ist. Die hat wahrscheinlich schon ein paar Tage dort gelegen.


    Und ein paar Tränen habe ich auch vergossen, wir haben ja auch eine Katze

  • Hey!


    Ihr habt wirklich super gehandelt!


    Ich habe auch mal eine angefahrene Katze gefunden.


    Ich arbeite im ambulanten Dienst, bin Krankenschwester, und habe auf dem Weg zu meiner nächsten Patientin eine angefahrene Katze gefunden. Sie lag mitten auf der Fahrbahn, bäumte sich auf, konnte aber nicht weglaufen. Ich habe dann sofort angehalten, habe sie ersteinmal von der Straße geholt.
    Sie hatte beide Vorderbeine gebrochen, die Haut war richtig abgeldert, sodass man auch die Knochen sehen konnte. Sie hat aus Mundhöhle und Ohren geblutet, hatte einen total verschobenen Kopf und ein Auge fehlte ihr.


    Ich habe sie ins Auto gepackt und ab zum nächsten TA. Der einzige, den ich in meinem Arbeitsort kannte. Nur leider hatte der Urlaub. Habe dann schnell meinen Mann angerufen und der hat sie geholt und ab zum anderen TA. Leider war sie dort schon gestorben, oder für sie zum Glück? Ich weiß es nicht.


    Aber ich hätte sie auch nicht liegen und leiden lassen können! So hätte sie eingeschläfert werden können.


    Die Patienten haben dann zwar etwas gewartet, aber ich hatte ein gutes Gefühl un die Patientin Verständnis, denn sie hat selbst eine Katze!


    RoTy

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