Calming Signals
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lumagotee hat geschrieben
ZitatBei meiner Hündin habe ich z.B. eher den Eindruck, dass Gähnen weniger der Beschwichtigung dient, als ein eindeutiges Signal ist, dass mir sagen soll: "Mach so nicht weiter." (z.B. falsche Stelle gekrault;-) - Also weniger beschwichtigend als dominant.
Sei mer net bös, aber wenn deine Hündin gähnt, weil du "die falsche Stelle kraulst", hat das sicher wenig mit "Dominanz" zu tun, sondern mit der einfachen Tatsache, dass sie sich in dem Moment unwohl fühlt - und somit "beschwichtigt" - was du eigentlich selbst sagst: "Mach so net weiter". Dein Bauchgefühl trügt dich also nicht wirklich.
@ all
Und noch einmal: Niemand, auch nicht Turid Rugaas oder Clarissa von Reinhardt oder sonst jemand aus "diesem Clan" haben je behauptet, dass ein Gähnen grundsätzlich ein CS ist. Sämtliche CS, die im Buch vorgestellt werden, sind situationsabhängig zu beurteilen. Darauf wird auch hingewiesen.
Bei der Beobachtung des eigenen Hundes oder des eigenen Hundes in Interaktion mit anderen Hunden bedarf es schlicht und ergreifend des Mitdenkens.Somit überholt sich auch die hier genannte "Studie" von Blochs Studentin, die einfach mal das Ganze ins Gegenteil verkehrt... Wer lesen kann ist genauso klar im Vorteil wie jener, der Augen im Kopf hat, einen offenen Geist sowie über ein gewisses Bauchgefühl verfügt.
LG
cazcarra -
- Vor einem Moment
- Neu
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Lassen wir die fachliche Kompetenz, sowie wissenschaftliche Studien, Abhandlungen, Beobachtungen, ... mal vollkommen aussen vor und betrachten nur dieses Buch, welches doch recht häufig zitiert und folge dessen auch gelesen wird.
Eine Empfehlung an Neuhundehalter (oder generell HH), sich mit der Sprache, der Ausdrucksform der Hunde zu beschäftigen ist an sich sehr lobenswert, gibts doch reichlich Fachliteratur zu diesem Thema.Jeder liest ein solches Buch anders, aber der absolute Laie, der nimmt jedes Wort wie geschrieben an und versucht es umzusetzen. Und da liegt das Problem !! HH glauben an "diese Beschwichtigungssignale" (ich lass es mal wertfrei so stehen), mißverstehen deren Bedeutung vollkommen und machen gewaltige Fehler im Umgang mit ihren Hunden.
DAS ist für mich das Hauptproblem !!
Gruß, staffy
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erstens: dein Ton mir gegenüber gefällt mir nicht. Was soll das?
Ich bin durchaus in der Lage, zu lesen! Und auch zu verstehen. Spiel dich also bitte nicht so auf!zweitens: Vielleicht habe ich auch ein falsches Beispiel ausgewählt...
Mir ist durchaus bekannt, dass die CS situationsabhängig zu bewerten sind.Was ich als Kritik anmerken wollte zu dem Buch:
Ich hätte mir die Analyse dieser Situationen noch tiefgehender gewünscht. Es ist ein Anfang gemacht, aber es sollte hier noch weiter gearbeitet werden.Die Anwendung und Bedeutung der e i n z e l n e n CS, ihre Kombination, etc. müsste halt noch besser erforscht und analysiert werden.
P.S.
Bei unserer Diskussion ist mir auch aufgefallen, dass der Ausdruck "Beschwichtigungssignale" oder "Calming Signals" auch etwas unglücklich gewählt ist. Neutraler "Körpersprache" oder "Verständigungssignale" wäre vielleicht sinnvoller. "Beschwichtigung" klingt in meinen Ohren nach "Unterordnung" - Diese Funktion haben meiner Beobachtung nach viele Signale eben n i c h t ;-) -
@ bungee
Zitaterstens: dein Ton mir gegenüber gefällt mir nicht. Was soll das?
Ich bin durchaus in der Lage, zu lesen! Und auch zu verstehen. Spiel dich also bitte nicht so auf!Zum einen möchte ich mich erst einmal dafür entschuldigen, dass ich dich mit dem falschen Namen angesprochen habe. Das kommt davon, wenn man drei Sachen gleichzeitig macht. Sorry.
Zum Zitat: Ich habe damit nicht dich persönlich gemeint, wie aus meinem Posting auch eindeutig hervorgeht, sondern der Hinweis mit dem "Lesen" war allgemein gehalten - da auch das "Lesen" der hundlichen Kommunikation erlernt werden muss.
Ansonsten gehe ich absolut mit dir konform. Hier sind weitere Studien notwendig und sinnvoll. Und auch der Begriff "Beschwichtigungssignale" ist wirklich überdenkenswert.
@ staffy
Ich weiß, was du meinst. Dennoch: Der Neu-HH oder anderweitig unerfahrene HH, der dieses Buch liest, lernt doch zumindest schon einmal, besser hinzuschauen und gewisse Dinge zu bemerken, die ihm seither entgangen sind. Allein das ist doch schon mal positiv. Wenn dann im Umkehrschluss der Hund ständig angeblinzelt, angegähnt wird oder sich Mensch über die Lippen leckt.... Nun ja. Das ist natürlich Mist. Da fragt sich Gefährte Hund dann schon, ob eigentlich mit seinem Menschen noch alles in Ordnung ist.
Andererseits ist es schon ganz hübsch, wenn Mensch lernt, dass ein einfaches Abwenden des Kopfes - oder auch des ganzen Körpers - oft viel Druck aus gewissen, für den Hund unangenehmen Situationen nimmt. Was ihm wiederum bei der nächsten Begegnung mit einem "aggressiven" Hund helfen könnte.
Mit anderen Worten: Ich finde es sehr gut, wenn Mensch mittels diesen Buches einen kleinen Einblick über die Vielfalt der Kommunikationsmittel des Hundes bekommt und so einfach sensibler wird.
LG
cazcarra -
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Zitat
cazcarra: Was spricht deiner Meinung nach dagegen, seinen Hund anzublinzeln, anzugähnen und sich über die Lippen zu lecken? Wieso bezeichnest du das als Mist?
Hmmm...sie hat ja geschrieben wenn der Hund staendig mit Beschwichtigungssignalen ueberhaeuft wird, und nicht lediglich situationsbedingt.....Hund muss dann ja denken das mit dem Halter etwa nicht stimmt
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Ok, hatte es so verstanden, dass es als Mensch auch situationsbedingt nicht angebracht sei, weil Mensch kein Hund ist ;).
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Ganz einfach:
Wenn wir wirklich von BESCHWICHTIGUNGSsignalen reden, dann wendet die IMMER ein angegriffener, unterwürfiger Hund an, also definitiv der, der damit den Ranghöheren (oder Angreifer) beschwichtigen will - als Deeskalationsgeste.Wenn mein Hund z.B. unsicher ist, nicht weiß, was er tun soll, dann wäre es das verkehrteste was ich tun kann, dem Hund zu suggerieren (wenn ers denn verstehen würde), daß ich ihn beschwichtigen wolle !!
Einem unsicheren Hund gebe ich Sicherheit, da bleib ich souverän und ruhig, strahle Selbstbewußtsein aus und versuche nicht, ihn zu Beschwichtigen !!
Wenn wir über Calming reden, das würde Beruhigung heißen ... da würde ich aber wieder zum ruhigen, souveränen Verhalten tendieren und nicht meinen Hund angähnen ...
Gruß, staffy - selbst KEIN Hund
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Zitat
Ganz einfach:
Wenn wir wirklich von BESCHWICHTIGUNGSsignalen reden, dann wendet die IMMER ein angegriffener, unterwürfiger Hund an, also definitiv der, der damit den Ranghöheren (oder Angreifer) beschwichtigen will - als Deeskalationsgeste.Noe....Hunde zeigen dieses Verhaltensmuster, calming signals, auch auf um sich lediglich selbst zu beruhigen wenn sie gestressed, aengstlich etc sind......auch wenn kein anderer Hund in der Naehe ist.
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Richtig, tagakm.
Und bis zu einem gewissen Grad stimme ich auch mit dir überein, staffy.
In irgendeinem anderen Thread hab ichs schon mal geschrieben. Ich finde es sehr angenehm, dass ich zum Beispiel einen total nervösen Hund dadurch ein wenig beruhigen kann, indem ich mich entspannt hinsetze, zurücklehne und einfach mal herzhaft gähne. Vielleicht auch zwei Mal. Das reicht dann aber auch schon. Und das erwähnte Kopf/Körper abwenden in Situationen mit einem Hund, dessen Individualdistanz ich evtl. versehentlich unterschritten habe - oder der mir auf dem Waldweg begegnet und mich ankeift, hat auch noch nie geschadet. Der Hund versteht selbstverständlich, was dieses Abwenden besagen soll - denn er kennt es aus seinem Kommunikationsrepertoire. Somit deeskaliere ich aktiv eine evtl. brenzlige Situation.
Ständiges "zutexten" des Hundes durch Blinzeln, Gähnen oder was weiß ich ist völliger Quatsch. Doch in manchen Situationen eben .... siehe oben.
LG
cazcarra -
- Vor einem Moment
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