Hund als Deckrüde?

  • Registerpapiere kannst Du bekommen, mit denen kann man aber nicht züchten. Und das ist auch sinnvoll, denn gesundheitliche Probleme z.B. erstrecken sich über weitaus mehr Generationen als lediglich die Elterntiere.


    Ich konnte übrigens nirgends herauslesen, dass irgendjemand was gegen Neuzüchter geäußert hat.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Um ein Deckrüde zu werden, braucht dein Hund erstmal eine Zuchtzulassung, die bekommst du nur wenn du auf Austellungen gehst.


    Moin,


    das ist so pauschal falsch.


    Das ist ein Weg (meiner Ansicht nach sogar der schlechtere).



    Der andere Weg ist, über Arbeits- und/oder Jagdprüfungen zu gehen.




    Zum Threaderöffner:


    Da wir eine Zuchtzulassung für unseren Rüden (FLat-coated, also auch ein retriever) haben, kann ich Dir gern mal ein bisschen was dazu schreiben:


    Er kommt selbstverständlich aus VDH-Zucht. Wir sind Mitglied im DRC/VDH.


    Es wurde der Formwert beurteilt, sprich das Aussehen und ob er den Anforderungen an diese Rasse entspricht. Minimum ist hier ein sehr gut.


    Gesundheitsuntersuchungen: HD und ED, selbstverständlich auch die Augen (diese Untersuchung muss meines Wissens vor einem Deckakt wiederholt werden, wenn sie älter als 1 Jahr ist)



    Um die Zuchtzulassung zur Standardzucht mit Auflage zu erhalten, mussten wir:


    Die jagdliche Jugendprüfung (ersetzt mit BHP den Wesenstest, genauer: geht deutlich darüber hinaus) machen, Dummy A und die Begleithundeprüfung A und B



    Für die Zuchtzulassung zur speziellen jagdlichen Leistungszucht mussten wir ferner die Bring-Leistungsprüfung machen (und die beiden Elterntiere zur jagdlichen Leistungszucht zugelassen sein).



    Daneben heißt es, auf workingtests teil zu nehmen oder bei jagdlichen Prüfungen und den Hund so in seinem Leistungsvermögen vorzustellen.




    Nur mit Arbeitserfolgen kann er beweisen, dass Zucht mit ihm sinnvoll ist.
    (nun gut, unser hat das inzwischen bewiesen, so viele Rüden gibts ja nicht bei der speziellen jagdlicher Leistungszucht)



    Jetzt ist er soweit, dass er vielleicht mal decken wird, wenn ein Hündinnenhalter sich für ihn interessiert und beide Seiten den Eindruck haben, dass so ein Deckakt dort Sinn macht.





    Insofern:
    Züchten mit einem Rüden bedeutet viel Arbeit,
    viele Nachweise, dass es sich mit dem Rüden überhaupt lohnt


    Und letztlich auch Verantwortungsbewusstsein, im Zweifel lieber darauf zu verzichten.




    Wer just for fun decken läßt oder nur, weil er meint, sein Hund wäre doch so toll, den nennt man schlicht Vermehrer. (siehe Diskussionen hier im Forum)



    Tschüss


    Jörg

  • Jörg,
    genial.


    An den Threadersteller:
    das ist son Ding mit den Papieren. Beim VDH-angeschlossenen Verein bekommst du nur Registerpapiere, wie schon gesagt wurde.
    Bei anderen Vereinen, die zB UCI oder DRC Soltau angehören, kriegst du auch Papiere, mit denen du "züchten" dürftest - aber die Zuchtanforderungen sind so gering, dass du dir diese "Papiere"auch selber schreiben könntest, hätte denselben Effekt. Welpenkäufer, gerade der Retrieverrassen, mit denen soviel Schindluder getrieben wurde, wissen das meist. Was meinst du, hat das für den Verkauf der Welpen zur Folge?


    "Echte Papiere", mit denen du deinen Hund in einer seriösen Zucht einsetzen darfst, wirst du nicht bekommen. Einen Zuchteinsatz muss man sich so gesehen schon überlegen, bevor man den Welpen kauft. Was auch sinnvoll ist.


    Gibt es nicht irgendwo auch ein Retriever-Forum? vielleicht findest du da Retrieverzüchter, die dir das genau erklären können.


    Viele Grüße
    Silvia

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