Immer wieder Horrorgeschichten über Knochen!?

  • Jetzt muss ich das mal hier loswerden! Ich bin ja gerade dabei mich übers barfen einzuarbeiten. (Hab ja auch schon toll hilfe hier bekommen! :gott: ) Hab Buch und großes scharfes Messer gekauft, stöbere im Netz und suche gerade Fleischquellen um zu gucken ob es für mich bezahlbar ist. Da habe ich bei einem Geflügelhof angerufen und die Frau dort sagte mir wenn man so Hähnchengerippe gibt muss man die unbedingt abkochen weil die sonst viel zu spitz sind für Hunde und durchs abkochen werden die weicher und der Hund kann sie fressen. Ihre Tochter arbeitet in einer Tierklinik und dort kämen ständig Hunde mit Verletzungen weil sie rohe Knochen gekriegt haben! :shocked:


    Warum hört man das immer wieder!?????
    Passiert so was nur wenn der Hund die Knochen falsch frisst? Woanders hab ich gelesen das sich ein Hund anscheinend an einem Stück Brustbein verschluckt hatte wo doch eigentlich gerade Brustbein für Anfänger geeignet sein soll, oder? :irre:


    Ich möchte wirklich gerne barfen, auch mit Knochen, denn ohne wäre das für mich irgendwie auch nicht das richtige, aber solche Meldungen beunruhigen mich doch ehrlich gesagt ziemlich! :???:
    LG, Birgit

  • Leben ist lebensgefährlich.


    Im Netz stehen immer wieder sehr widersprüchliche Angaben was Knochenfüttern betrifft.


    Wenn du dich hier an die tatsächlichen praktischen Erfahrungen der Barfer hältst, bist du schon gut informiert.


    Ein paar Regeln vorweg:
    Nie gekochte, gebratene oder gegrillte Knochen verfüttern.
    Die Knochen müssen zum Hund passen, Ein kleiner Hund fängt auch erst mit kleinen Knochen an.
    Mit weichen Knochen wie Hühnerhälsen einsteigen.
    Ein Fertigfutter gewöhnter Hund muss behutsam an Knochenfütterung rangeführt werden.
    Es kann zwar sein, dass es für ihn von Anfang an kein Problem ist, muss aber nicht.
    Nicht zu viele Knochen auf einmal füttern, könnte Verstopfung geben.


    Sicher ist es möglich, dass auch rohe Knochen mal splittern, z.B. wenn sie von sehr alten Tieren stammen.
    Knochenfütterung beaufsichtigen und eventuell den weniger geeigneten Knochen weg nehmen.


    Gruß, Friederike

  • Dem ist nichts mehr hinzu zufügen. Knochen werden durch Erzitzen spröde und fangen gerade dann an zu splittern. Wenn man den Hund mit Sinn und Menschenverstand an den Knochen heran führt, gibt es keine Probleme.


    Nicht nur die Hundeverdauung muß erst wieder lernen, mit Knochen um zugehen. Auch die Hunde, die jahrelang mit kleinen TroFu-Pellets gefüttert wurden oder ihr Dosenfutter hinunter geschlungen haben, müssen erst mal wieder lernen richtig zu kauen. Deshalb am Anfang schön langsam und mit weichen Knochen beginngen und nach und nach dann steigern.


    Übrigens würden meine 2 für eine ordentliche Hühnerkarkasse mit allem drum und dran alles tun :D :D

  • Zitat

    Nicht nur die Hundeverdauung muß erst wieder lernen, mit Knochen um zugehen. Auch die Hunde, die jahrelang mit kleinen TroFu-Pellets gefüttert wurden oder ihr Dosenfutter hinunter geschlungen haben, müssen erst mal wieder lernen richtig zu kauen.


    Jep, das ist SEHR wahr.
    Als ich Henna neu bekam war sie ein Häufchen Elend und fand ihre Füsse viel leckerer als diese komischen Preßknochen die nach nix schmeckten. Und Blut schmeckt auch auch schön salzig, also: Füsse kauen, nicht knochen!
    Dann habe ich im Supermarkt in der Hundeabteilung mal geguckt, was es so alles an Hundekauzeugs gibt, und da gab's in der Hundefuttergefriertruhe so einen Beutel mit frischen Rinderknochen (Rippen und Brustbein). Ich dachte mir: Hund und Knochen? Klingt wie eine vernünftige Kombination! Und habe den gekauft. Und, siehe da, Knochen kauen schmeckt VIEL besser als Füsse kauen, und so bekamen wir das in den Griff. Allerdings, anfangs gab's regelmäßig rückwärts essen der Knochen, weil Henna die so in 3cm langen Stücken runtergeschluckt hatte, was dann irgendwie nicht allzu gut von ihr verdaut werden konnte. Hat sie dann nochmal ordentlich durchgekaut und dann war auch gut. Im Laufe der Zeit hat sie dann gelernt gleich gescheit zu kauen und ihr Magen sich dran gewöhnt und wir hatten wie wieder Probleme.

  • Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Silky seinen ersten Hühnerflügel bekam. Mein alter Ex-und-Hopp-Schlinger nimmt das Dingens in die Schnute und will, nach kurzem leichten draufbeißen, den Flügel am Stück schlucken. Ging natürlich nicht, so daß er ihn erst mal leicht entsetzt wieder ausgespuckt hat. Fleisch und es wiedersetzt sich seiner Freßattacke?? Was soll denn das??


    Er hat sich dann das Ganze erst mal genau angeschaut und dann den Flügel ein zweites mal in Angriff genommen. Diesmal hat er beherzter und fester zugebissen und siehe da, die Knochen ließen sich zerbeißen. Also noch mal und ruck zuck, war der erste Flügel weg. Von da an, war das Futter mit Knochen kein Thema mehr.


    Auf der einen Seite habe ich mich etwas darüber amüsiert. Sein fast schon entsetztes Gesicht, als sich der Flügel seinem ersten Versuch wiedersetzt hat, war schon süß. Auf der anderen Seite fand ich es eigentlich todtraurig, daß ein fast 3 Jahre alter Hund, erst wieder erlernen mußte, wie er seine natürliche Nahrung, nämlich Fleisch mit Knochen, überhaupt zu fressen hat. Das er sich diese KnowHow erst mal aneigenen muß.

  • Der erste rohe Knochen für unsere Hunde war Reh. Ich erinnere mich noch ganz genau an die Rehkeule, das Fleisch gab's für uns als Gulasch. Ich bin im Ausbeinen nicht so gut und hab den Knochen mit der Astschere zerteilt, Fleisch hing noch dran. Opa hat geschimpft, weil ich den Knochen roh gegeben habe. Von unseren Hunde hörte man eine Zeit lang nichts mehr. Sie lagen im Garten im Schatten und kauten genüßlich den Knochen.
    Es ist überhaupt nichts negatives passiert. Bis heute nicht.


    Unsere Hunde sind vielleicht ein wenig naturnäher als manche andere, denn wir leben auf dem Land und Opa hat selber geschlachtet - jedenfalls Geflügel, Kaninchen und Fische geangelt. Für die Hunde gab's immer irgendwelche Reste.
    Balu kam damals auch über den Darm (mit Inhalt) eines frisch geschlachteten Schweines. Muß sehr lecker gewesen sein.


    LG, Andrea

  • Unser Hund ist schon seit einigen Wochen jetzt Hühnerhälse und Flügel gewohnt. Rinderbrustbein auch kein Problem, und Wild auch nicht....bis auf vorgestern. Da hat sich ein Stück Knochen am hintersten Backenzahn verhackt. Ich hatte eine Panik"!! Und unser Hund erst. Kopf am schütteln, am jaulen weils wohl weh tat, ich musste ihn festhalten. Mein Freund kam dann mit einer Zange und brach ein Stück vom Knochen ab...dann kam er so raus. Hätte ich ihn nicht beim Fressen beobachtet wäre vielleicht noch Schlimmeres passiert. Daeb ist er kein Schlinger oder so. Hat sich halt verhackt. Zumindest bekommt er jetzt keine Knochen mehr. Nur noch HH. Bin erst mal geheilt....fand ich das Barfen doch so toll....:-(

  • Huhu,


    Unfälle gibt es auch mit FroFu, wenn der Hund die Presslinge gierig schluckt und es dann in den "falschen" Hals bekommt.


    Da gibt es auch so ein Drama.


    Auch mein TA erzählte mir von einigen Hunden, die wg. Knochenfüttern auf seinem OP-Tisch geladet sind.


    Ich fragte nur: "Und wieviele davon waren Hunde die gebarft werden und ans Knochenfressen langsam herangeführt wurden?"


    Im Endeffekt ist es so, daß sehr sehr viele dieser Unfälle in der Grill-Saison passieren, wo unbedachte Leute, das übrig gebliebene Grillfleisch bzw. die angeknabberten Knochen dem Hund geben, oft auch ohne Wissen des HH.


    Sie meinen es gut, denn wer seinen Hund immer mit FroFu füttert, weiß nicht unbedingt um die tücken gekochter/gegrillter Knochen.


    Oder der Hund klaut was nach der Grillparty, oder findet draussen Reste vom "wilden" Grillen auf Wiesen und an Flußufern.


    Es muß auch nicht immer der gekochte/gegrillte Knochen sein!


    Einige HH, die den Hund nur mit FroFu/DoFu füttern, kaufen Fleisch am Knochen, verbrauchen das Fleisch und denken sich: "Da tue ich meinem Waldi einen Gefallen und überrasche ihn mit einen rohen Knochen."


    Der HH fühlt sich sicher, weil er irgendwo im Netz gelesen hat (ohne sich in die Materie zu vertiefen), daß man den Hunden NUR rohe Knochen geben darf.


    Die meisten Hunde finden rohe Knochen "geil"!
    Nur daß ein ungeübter, TroFu fressender Hund, auch wenn er den Knochen vernüftig kaut, ihn kaum verdauen kann.


    Denn seine Magensäure ist nicht scharf genug für die Zersetzung von Knochen! Der Magen wird seit Jahren mit "vorverdauten" Futter (TRoFu/DoFU) gefüllt und braucht keine starke Säure um den schon fertigen Futterbrei zu verdauen.


    Und von den Schlingern, die am liebsten den Brustbeinknochen im Ganzen
    runterschlucken, rede ich gar nicht mehr.


    charlie: Ein bedauerlicher Unfall, sicher nicht so schnell zu vergessen.


    Aber... wenn sich dein Hund ein Bein verstaucht, weil er in ein Mauseloch im Feld tritt, würdest du ihn nie wieder auf einem Feld laufen lassen?


    Verdaue du das Ereignis und gibt deinen Hund erstmal nur ganz weiche Knochen und Knorpeln.


    Dein Vertrauen kommt dann wieder und deine Angst geht.


    LG, Josephine

  • Hallo!


    Ich glaube meine Emotionen gehen da auch schnell hoch. Auf jeden Fall wird mit barf und Knochen angefangen. Mich hat jetzt halt am meisten interessiert ob es wirklich nur am falschen Fressen liegt oder ob Knochen wirklich soooo gefährlich sind weil immer das Argument mit den Tierärtzen kommt.


    Aber der Vergleich mit dem Mauseloch war wirklich sehr gut. Da hab ich auch so was. Meine Maus hat so ne Rennstrecke, so nen Hang rauf und runter und da hat sie sich auch mal den Fuß verknackst aber sie darf trotzdem noch da rumdüsen!


    Na ja, wir werden uns langsam an die Knochen rantasten!


    LG und danke für eure Antworten!


    Birgit

  • Zitat


    Nur daß ein ungeübter, TroFu fressender Hund, auch wenn er den Knochen vernüftig kaut, ihn kaum verdauen kann.


    Denn seine Magensäure ist nicht scharf genug für die Zersetzung von Knochen! Der Magen wird seit Jahren mit "vorverdauten" Futter (TRoFu/DoFU) gefüllt und braucht keine starke Säure um den schon fertigen Futterbrei zu verdauen.


    Sorry, aber das ist eine Barf-Legende! Die Magensäure ist immer dieselbe Salzsäure - eine sehr starke Säure. Durch den Reiz "Fleisch" werden schnell grosse Mengen gebildet - das muss ein Hund nicht lernen, das passiert beim gesunden Hund einfach. Durch den Reiz "Getreide" oder "Gemüse" dauert die Bildung länger, aber im Endeffekt wird der gleiche Säuregrad erreicht wie nach der Fleischmahlzeit.


    Die Gewöhnung ist eher notwendig, weil der Magen durch die zu gross abgeschluckten Knochensplitter erst mal gereizt wird. Die Toleranz ist auch individuell verschieden: es gibt Hunde, die trotz sorgfältiger Gewöhnung Knochen nur schlecht vertragen, und andere, die Trofu fressen und mühelos den gelegentlichen Knochen verdauen.

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