Welpe beisst und knurrt nur mich an.

  • @ NeroHavi


    von harten Bandagen (so nenn ich mal deine Beispiele) redet doch schon lange keiner mehr, NiaPuppy wollte, so hab ich es verstanden, auf den Rat ihrer Tierärztin hören, der meinem wohl sehr ähnelt.
    Es ist uns allen klar, dass es ein 9 Wochen alter Welpe ist, und dieses Schnappen nichts Bösartiges ist. Dennoch ist es unangenehm und durch das auch von mir erwähnte Ignorieren kann man es ganz leicht in den Griff bekommen. Genauso mit dem Spielzeug wegräumen. Das hat nicht viel mit "Rangordnung durch Gewalt durchsetzen" zu tun, das musst du nun auch zugeben, ...
    Vor allem hat Spielzeug wegräumen einen weiteren Vorteil: Welpi macht es nicht kaputt und verschluckt somit keine Teile, die im schlimmsten Fall operativ entfernt werden müssten. Und wenn man das Spiel in der schönsten Phase abbricht (genauso wie das Üben von Kommandos), hat es den zusätzlichen Erfolg, dass zum einen subtil die Rangordnung gezeigt wird, aber vor allem Welpi oder erwachsener Hund sich beim nächsten Mal wieder viel besser motivieren lassen!


    Hier redet keiner vom Schnauzengriff, geschweige denn auf den Rücken werfen! Hier war die Rede von Ruhe und vor allem Konsequenz, und das hat bisher keinem Welpen geschadet, im Gegenteil, ... !!

  • Ganz genau, damit meinte ich, die Tierärztin hat mir das mit dem Rudelmitglied so erklärt. Ich will ihr nicht die Schnauze fest zudrücken, oder sonstiges. Ich weiß, dass sie ein Welpe ist. Sie ist auch nicht mein erster Welpe... Alelrdings hatte ich bei keinem Welpen bisher dieses Problem.


    Heute als sie wieder nur aufs Sofa gesprungen ist, hab ich sie immer runtergetragen und NEIN gesagt. Jedesmal wurde sie wilder und schnappte, knurrte und bellte wieder. Auch als sie wieder in die Hose gebissen hat habe ich wieder mit aller Ruhe NEIN gesagt. Hat natürlich gar nichts geholfen. Also hab ich sie ignoriert. Sie hatte dann nach einer Minute von selber aufgehört.


    Heute hat sie dann auch meine Schwester angesprungen und ins Bein gebissen, als sie NEIN sagte, weil Nia wohl mit der Gardine "spielen" wollte. :???:


    Ich hoffe, dass ich am Samstag noch Tipps bekomme, und ich dann weiss, wie ich mit ihr umgehen soll. Manchmal bin ich kurz davor echt auszurasten, aber wie gesagt... Ich will ihr nicht die Schnauze zuhalten oder ähnliches... Weiss nicht genau wie das geht, und bevor ich was falsch mache, lass ichs lieber. :roll:

  • Ich denke das jeder Hund so schnappt
    wie er es mit ihren Geschwistern gelernt hat.


    Das mit dem Schnauzengriff macht auch die Hundemutter
    mit ihren Welpen. :roll:


    Falsch machen kann man da eigentlich nicht wenn man nicht
    grade zuuu dämlich ist :^^:


    Sonst beisst er noch im zunehmenden Alter und das ist sicher
    nicht sehr angenehm. :/

  • Hallo NiaPuppy,


    DAs mit dem Schnauzgriff ist so eine Sache.


    Ja, Hunde machen das gegenseitig, aber sie machen es auf verschiedene Art und Weise, zu unterschiedlichen Zwecken. Da das nicht wirlich leicht zu unterscheiden ist, lasse ich das lieber sein.


    Zu den konkreten Problemen:


    Das Ball-Hergeben kannst Du ganz gut mit dem Clicker üben (den erst mal "aufladen", dann):
    Welpette kommt mit dem Ball zu Dir (Du hast einen zweiten Ball in der Hand) und machst sie ein bißchen heiß auf Deinen, in dem du selber aufgeregt damit spielst. Wenn sie ihren fallen läßt, clickst Dun und wirfst ihr sofort Deinen und sammelst dann den von ihr fallengelassenen Ball auf. Dieses fleißig üben. Nach und nach das "anheizen" reduzieren. Wenn sie trotzdem "ihren" Ball fallen läßt, kannst Du anfangen ein Signal (z.B. "Aus") dafür einzuführen, dass Du dann sagst, wenn Du denkst, dass der Ball gleich aus ihrer Schnute fällt. Auch dieses oft üben.
    Wenn Du den Eindruck hast, dass sie "Aus" verstanden haben könnte, "probierst" Du es aus, indem Du erst "Aus" sagst, darauf wartest, das sie den Ball ausspuckt, und dann erst den Ball hervorkramst und wirfst (anfangs natürlich zügig...). Wenn sie das macht, mußst Du sie natürlich auch noch ganz doll loben!!
    Dann versuchst Du das gleiche mit anderen Spielzeugen, damit sie lernt, dass "Aus" heißt, "egal was Du zwischen den Zähnen hast, lass es fallen".


    Zu dem Schnappen beim Tierarzt.
    Hunde müssen erst mal lernen, dass Menschen komische Tiere sind, die sie ständig anfassen wollen. Manche finden das nämlich ausgesprochen blöd, vor allen Dingen, wenn es Fremde Menschen und/oder fremde Situationen sind. Du hast geschrieben, dass sie bei fremden zunächst "fremdelt"...
    Du kannst diese Situation (untersuchen lassen, auf einem Tisch stehend) üben, indem Du eben genau das machst. Eine gute Methode um das ruhige stehen zu fördern ist, den Hund zu lehren, seine Schnautze in Deine Handfläche zu legen (also sozusagen, Schnauzengriff verkehrt herum.
    Mit Crispel habe ich das auch geklickert. Ich habe mich zu ihm auf den Boden gesetzt und habe meine Handfläche waagerecht (Handinnenfläche logischerweise nach oben zeigend) hingehalten. Alle seine Kopfbewegungen in die Richtung der Hand habe ich geclickert.
    Man erhöt dann schrittweise sein Kriterium - heißt, man achtet auf Bewegungen, die z.B. dichter an die Hand heranführen, und clickt nur noch diese. Dann clickert man nur noch, wenn die Hundenase die Hand berührt und dann "Shapet" man die Hundeschnauze "auf die Hand"...
    Nach und nach belohnt man schließlich nur noch, wenn der Hund auch "im Nacken nachgibt" und seinen Kopf wirklich in die Hand ablegt.
    An dem Punkt, wo sie Dir den Kopf in die Handlegt, wenn Du die Hand ausstreckst, kannst Du dafür ein Signal konditionieren. Meinst, ganz unkreativ ist "Kinn".



    Wenn sie das kann, hast Du einen Hund, der entspannt dasteht, mit dem Kopf in Deiner Hand, und der Arzt kann sie gelassen untersuchen.



    Crispel kann auch noch die "umgedrehte" Version davon, sprich er schiebt seinen Nasenrücken in die jetzt nach unten zeigende Handfläche - sehr praktisch, wenn man die Zähnchen untersuchen möchte. Auch das habe ich geclickert.




    Das NiaPuppy ist ja noch ein Baby - das erst noch lernen muß, sich auch wider zu beruhigen. Eine gute Möglichkeit dazu ist ein konditioniertes Entspannungssignal - wenn Du den Begriff in die Suchfunktion eingibst, findest Du beiträge, in denen beschrieben ist, wie das funktioniert, und wozu das gut ist.

  • hi,
    der welpe sollte ganz schnell lernen, dass beißen weh tut. macht er das: quietsch ihm ein schrilles autsch zu, dreh dich ab und ignoriere ihn - achne, ist ja ne "sie", gell :D geht aber bei "ihr" auch so.
    da sie ja spielen will, wird sie es sich beim nächsten - oder übernächsten male überlegen, was sie tut. gib ihr aber ein paar übungs-bisse, sie lernt ja noch.
    doch vergis eines nicht: was hänschen nicht lernt, lernt hans nimmer mehr. so ungefähr. was der welpe schnell (also im zartesten alter) lernt, brauchste nachher nicht mehr länger mit ihm üben (wie mit den kids).


    an der hose zoppeln: geht mal gar nicht. ein ernstes (tiefe stimme!) "nein" oder "Pfui" oder hier auch "aus", ggf. hund wegtun und mal wieder (kurz) ignorieren. macht sie es dann richtig, muss auf jeden fall auch gelobt werden. sie muss ja wissen, dass es "so" dann richtig ist was sie tut - oder net tut ;)


    schnauzengriff: :???: habe ich nie angewendet, wollte ich auch nie, hab ich auch nicht gebraucht. über positive lenkung ging das mit kaya recht einfach. aber das war / ist halt kaya - nicht nia.


    fressen von unrat: an der leine kannst du sie schon im vorfeld davon abhalten - bzw. musst du das sogar. du musst sehen, was da so alles in ihrer zugänglichen nähe rumliegt. könnten ja auch mal scherben sein... bei kaya hatte ich da ein hilfsmittel: wurfdisks. aber vorsicht: nicht jeder welpe kommt mit den "schepperdingern" klar!! diese übung war für mich auch eine absolute spitzen-motorische sache! hund an der leine, disk werfen, gleichzeitig ein "pfui" und sanfter (!!!!) leinenruck. aber bitte: nur für hunde/welpen mit dickerem fell. meine konnte das ganz gut vertragen. und bei erfolg: loben was das zeug hält in verpaarung mit lekerlis!


    mit kommandos, ingnorieren und konsequenz kommst du bestimmt auch bald ans ziel bzw. dem ein ganzes stück näher. wäre ja gelacht ;)
    und wenn welpi dich anknurrt: könnte eine spielaufforderung sein. dazu müsstest du aber das knurren einordnen können. meine "knottert" auch - aber das ist okay, denn reden oder so kann sie ja nicht. und ein böses knurren würde ich erkennen - doch sie hat das noch nie getan. siehste ja auch an der körperhaltung.
    wünsch dir noch viiiiel spass mit und in der erziehung!

  • Beim Spielen stört mich ihr Zwicken ja überhaupt nicht. Sie wird ja nur dann so wild, wenn ihr ihr NEIN sage. Dann fängt sie an zu beissen, und das stört mich.


    Sie ist auch ständig jede Nacht von 2-4 Uhr wach und will nur spielen. Licht aus, alles ruhig etc hält sie davon auch nicht ab. Auf Dauer geht das einfach nicht.


    Kann es sein, dass sie so "hyperaktiv" ist, weil ich doch viel zu viel von ihr verlange? :hilfe: Hat jemand das Buch "Mit Hunden sprechen - von Jan Fennell" gelesen? Was haltet ihr von ihrer Theorie? Und vor allen Dingen bei einem so jungen Hund? :???:


    Ich glaube, ich überfordere sie etwas?! Was habt ihr denn eurem Hund als erstes beigebracht? Ich dachte ich kenn mich mit Hunden aus, aber irgendwie ist bei ihr alles anders. :???:




    Und danke für den hilfreichen Tipp mit dem Clicker. Hab schon angefangen mich in die Thematik einzulesen, und werd mir schnellstmöglich einen Clicker zulegen. :gott:

  • also da kann ich mich den vorherigen kommentaren nur anschließen.


    1.) wie bereits erwähnt, es ist ein baby ;) also schön sachte ^^
    2.) ich würde die beschriebenen maßnahmen einfach staffeln je nach situation, soll heissen
    -> leichtes spiel (kratzen kauen, etc.) kurz quieken und dann ignorieren. erst nach ca. 5 min. wieder weiterspielen
    -> mittleres spiel (es wird etwas intensiver :D ) hörbefehl oder ignorieren
    -> hartes spiel und gezieltes schnappen mit hörbefehl und schnauzengriff unterbinden


    konsequent bleiben und immer wenn das gewünschte resultat eintritt sofort ganz dolle loben und streicheln. so hats bei unserer kleinen auch funktioniert.


    jetzt kanns natürlich sein dass wieder jemand sagt man soll dem tier keine schmerzen zufügen (thema schnauzengriff), darüber muss man aber nicht diskutieren denn da sind wir uns alle einig. man soll dem welpen damit ja auch nicht richtig schmerzen zufügen sondern ihn einfach körperlich leicht ermahnen. es ist quasi ein ersatz für ein leichtes zwicken / fellzupfen, was erwachsene hunde durchaus auch praktizieren wenn ihnen das spiel der welpen zu heftig wird. die welpen werden dadurch auch nicht psychisch geschädigt oder so, es ist nur wichtig, dass du das von dir unerwünschte verhalten konsequent unterbindest und die negative erfahrung die der welpe macht (ignoranz, hörbefehl, schnauzengriff) sofort wieder aufhebst indem du sein richtiges verhalten (nicht beissen, nicht an hose ziehen, etc.) sofort positiv verstärkst durch dein lob und streicheleinheiten.


    das funzt prima und ist wirklich zu empfehlen.


    ein dominanzverhalten oder ein richtiges rangordnungsproblem würd ich hier auch nicht vermuten, es ist und bleibt ein welpe.

  • NiaPuppy:


    genau das gleiche Problem habe ich auch mit meinem kleinen gehabt. In manchen Situationen sogar immer noch.


    Tyson ist jetzt 12 Wochen alt und hat sein Beißphase "Gott sei Dank" :gott: schon fast hinter sich.


    Er ist auch jedes mal ausgetickt wenn ich NEIN gesagt habe und hat erst recht Müll gebaut und fing regelrecht an aggressiv zu werden. Das Einzige was dann wirklich geholfen hat (auch wenn es jetzt keiner lesen will) ist, dass ich ihm kurz die Schnauze zugehalten hab. So lange bis er Ruhig war. Das hat dann keine 5 Sekunden gedauert.


    Anfangs hatte ich auch gesagt das mit dem Zuhalten mache ich nicht aber es hilft.


    Mittlerweile hört er von alleine auf, sobald er merkt das sich meine Hand seiner Schnauze nähert. Und nun mach ich es so gut wie gar nicht mehr. Ein NEIN reicht jetzt auch schon aus.


    LG

  • Hi NiaPuppy,


    wenn sie nachts so ein Theater macht - hast Du schonmal über eine Box nachgedacht?
    Ich weiß - einige hier halten garnix davon, anderen hat es aber geholfen.


    Wenn Du das Gefühl hast zuviel zu machen: achte mal drauf wie lange Du am Stück mit ihr spielst/übst - und wie oft am Tag.


    Ich finde so 15-20 Minuten Einheiten in Kombination mit dem ja ohnehin fälligen Gassi-Gehen zwecks Stubenreinheitstraining ganz gut. Und dann erstmal Ruhepause - für alle Beteiligten.


    lg susa

  • Zitat

    Sie ist auch ständig jede Nacht von 2-4 Uhr wach und will nur spielen. Licht aus, alles ruhig etc hält sie davon auch nicht ab. Auf Dauer geht das einfach nicht.


    Kann es sein, dass sie so "hyperaktiv" ist, weil ich doch viel zu viel von ihr verlange?


    Wahrscheinlich habt Ihr Euren Tagesrhythmus einfach noch nicht gut aufeinander abgestimmt. Ich würde evtl abends noch mal eine spätere Spielstunde mit anschließender Gassirunde einlegen, danach machst Du (wie bei Kindern) ein Einschlafritual mit Kraulen, Massieren, (habe ich hier in dem Thread schon "Entspannungsignal" geschrieben? :D ). Wenn sie dann nachts doch noch mal anfängt rumzubollern, wiederholst Du einfach noch mal das Einschlafritual. Auch ich denke, dass das Schlafen in einer Box sinnvoll sein könnte, weil es ihren Aktionsradius etwas einschränkt.




    Zitat

    Hat jemand das Buch "Mit Hunden sprechen - von Jan Fennell" gelesen? Was haltet ihr von ihrer Theorie? Und vor allen Dingen bei einem so jungen Hund?


    Habs gelesen, ist gut geeignet - um im Kamin ein paar warme Minuten zu erzeugen :D .... Im Ernst, die Dame entwickelte ihre Methode, nachdem sie eine Dokumentation über Wölfe im Fernsehen sah... Würde ich eine Welpenerziehungsmethode entwickeln, die auf den "Dokumentationen" die derzeit z.B. auf VOX laufen, entwickeln, ständen Euch die Haare zu Berge...
    Es gibt gute Bücher, die in den Quellen angeben, welche wissenschaftlichen arbeiten den beschriebenen Methoden zugrunde liegen - Lerntheorie ist einfach extrem gut erforscht, weil der Mensch extrem daran interessiert ist, wie man am schnellsten, sichersten, nachhaltigsten lernt, warum sich da auf "die Alpha-Wölfe essen als erste und darum gibts für mich immer zu erst einen Keks!"-Geschwafel einlassen??
    Wölfe essen auch Plazentas, und rollen sich in Tierkadavern...



    Zitat

    Ich glaube, ich überfordere sie etwas?! Was habt ihr denn eurem Hund als erstes beigebracht? Ich dachte ich kenn mich mit Hunden aus, aber irgendwie ist bei ihr alles anders.


    Hunde sind eben auch Individuen und Du bist an ein "energetisches" Exemplar geraten. Das wird schon, ihr kennt Euch doch gerade erst, dass muß sich erst einspielen.




    Zitat

    Und danke für den hilfreichen Tipp mit dem Clicker. Hab schon angefangen mich in die Thematik einzulesen, und werd mir schnellstmöglich einen Clicker zulegen.


    Jaaaaa! Suuuuuuper! Klickklack --> Leckerchen :D


    Welpen sind "Lernmaschinen" (ich glaube das hat Dr. Ian Dunbar gesagt)
    Du wirst sehen - bald werdet Ihr ein eingespieltes Team sein!!

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