Sozialhilfeempfänger mit Hund
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Das Frauen nach Zimmern bezahlt werden ist aber überall so ! Da fahren manche richtig gut bei ! Denn die Zeit die vorgegeben ist reicht alle mal ! Und wenn es Bleiber sind schaffen die sogar mehr als die Vorgabe ist !!! Und wer bitte sagt das die Frauen einen Hungerlohn bekommen ?????
Ich glaube das habe ich mit keinem Wort erwähnt !!!doch andrea, du selber hast gesagt hungerlöhne...
ZitatEinerseits verständlich, aber Angebot und Nachfrage regelt sowas auch auf dem Arbeitsmarkt ! Es wird immer wieder Leute geben die auch für einen Hungerlohn arbeiten, um nicht zuhause zu hocken und nicht das Gefühl haben zu müssen als Schmarotzer zu Leben ! Ich habe ein Zimmermädchen, die ist 59 Jahre alt, schwerhöhrig und seeeehr langsam. (die Frauen werden nach Zimmern bezahlt) Sie verdient auch einen "Hungerlohn". Aber sie sagt: na und, besser als zu Hause rum zu hocken und vom Amt zu Leben, ich habe auch meinen Stolz !
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Ja, da rede ich von dieser einen Frau !!!! Die aber selber sagt, das sie es so will, da sie zu Hause sonst kaputt geht ! Und sie würde auch keinen anderen Job mehr bekommen. Das weiß sie auch ! Das sagt sie auch immer wieder:" was soll ich denn zu Hause rum sitzen, hier komm ich wenigstens unter Laute und habe was zu lachen und bekomme noch Geld dafür" !
Ich habe Zimmermädchen die unterm Schnitt mehr Geld bekommen als ich, weil sie schnell sind ! Glaub mal nicht das die für 9 Euro oder so woanders hin gehen !!! -
Hier geht es ja richtig heftig zu
Ich möchte mich jetzt mal ganz neutral einklinken, um nur zwei Beispiele zu dokumentieren...und das völlig wertungsneutral.Das erste Beispiel bin ich und mein Mann als Unternehmer,
und das zweite Beispiel ist meine 24-jährige Tochter, die Hotelfachfrau gelernt hat.
Ich fange mal mit dem ersten Beispiel an.
Mein Mann und ich führen seid 22 Jahren ein zahntechnisches Labor.
Wir hatten anfangs wirklich goldene Zeiten, und das mit 15 Mitarbeitern.Im Zuge der Gesundheitsreform schrumpfte unser Unternehmen bedenklich, bis auf eine Mitarbeiterzahl von 1, plus meiner Wenigkeit! Erschreckend!
Zwischendurch gab es mal kurzfristig Aufwind, und wir haben per Arbeitsamt versucht, unseren Personalstand um eine Person aufzustocken.
Uns war es ganz egal, ob Männlein oder Weiblein, ob Mutter oder nicht....hauptsache qualifiziert.Angebote bekamen wir ca. 20 vom Arbeitsamt, 2 davon sind persönlich erschienen.
Einen davon haben wir genommen, er kam aus Sachsen.
Er hatte dort Familie, war sich aber bewusst, dass er Strapazen auf sich nehmen muss, nur um überhaupt eine Stelle zu bekommen.
Bei den anderen 18 "Interessenten" musste ich die Bewerbungsbögen wieder zurückschicken, natürlich mit entsprechendem Vermerk.
Dort stand:"Bitte kreuzen sie an, warum sie den von uns vermittelten Bewerber nicht eingestellt haben."
Bei "nicht persönlich erschienen" habe ich leider mein Kreuzchen setzen müssen. :/
So war es leider. Mir unverständlich nicht zu erscheinen.Dass unser wirtschaftliches System krankt, dass ist mir schon lange klar.
Dass nicht mehr die Löhne gezahlt werden können wie noch vor 10 Jahren, das ist auch klar.Aus Unternehmersicht gesehen ist ein Mitarbeiter ein wertvolles Gut.
Nicht nur menschlich gesehen, sondern auch finanziell.
Die Lohnnebenkosten sind ein so erheblicher Posten geworden, die einen kränkelnden Betrieb komplett auffressen kann, wenn die Umsätze schwächeln.Aus diesem Grunde habe ich mich ja nebenher noch selbstständig gemacht, und überlege mir momentan auch, dies noch professioneller auszubauen.
Ich werde 50 Jahre alt, aber an einen Ruhestand in 10 Jahren( so als Highlight) brauche ich überhaupt nicht zu denken.Arbeitssuchende Menschen, die nicht einmal zum Vorstellungsgespräch erscheinen...ja die kann ich in unserer wirtschaftlich miserabelen Lage nicht verstehen
Und nun komme ich zu meiner Tochter.
Sie hat in einer grossen Hotelkette ihre Lehre gemacht, anschliessend zwei weitere Jahre ausgelernt gearbeit.
Ihr wurde weder in der Lehre, noch danach auch nur eine Minute geschenkt.
Sie hatte einen 15-17 Stunden Job pro Tag ( Wochenenden eingeschlossen) bei 950 € netto!Ein hartes Brot, auch insofern, dass sie ihren bisherigen "Freundeskreis" völlig verlor.
Durch ihre Nachtschichten konnte sie keinerlei freundschaftlichen Kontakt mehr pflegen.
Ihre Freundin wurde im Gegenzug arbeitslos, und hatte am Ende des Monats mehr zur freien Verfügung als sie.
"Warum soll ich arbeiten, wenn mir das Geld auch so reicht." Das war die Reaktion der Freundin, die meine Tochter damals noch für bekloppt hielt, im Hotel weiter zu arbeiten.
Da hatte ich wirklich ganz grosse Angst, das der Einfluss prägen könnte.Vor 2 Jahren hat meine Tochter ihren Hoteldienst quittiert, und sie
kam bei einer bekannten Autovermietung unter.Man glaube ja nicht, dass es da besser zuging.
Zeitvertrag auf ein Jahr...Überstunden zum Abwinken, und das bei kläglichem Lohn.
Nach einem Jahr wurde ihr wegen "Vorbildlichem Verhalten" der Vertrag um ein Jahr verlängert.In der Zwischenzeit bewarb sie sich noch bei Lufthansa und Air Berlin...und dann kam plötzlich der Lohn für ihren Hungerlohn-Einsatz.
Sie bekam den Posten einer Filialleitung, einen unbefristeten Vertrag, einen Firmenwagen und Gehaltserhöhung.
Was genau dazwischen stattfand, das waren endlose Diskussionen zwischen ihr und mir, Heulen und Zähneklappern inbegriffen.
Ich habe ihr immer wieder gesagt: " Halte durch, es macht sich bezahlt..glaube mir, irgendwann bestimmt "
Und es hat sich bezahlt gemacht.
Hätte sie auf ihre Tarifstunden gepocht, ihre Überstunden eingeklagt, bei Nasekitzeln eine Krankschreibung hinterlegt...ja dann sähe es wahrscheinlich heute ganz anders aus.
Die goldenen Zeiten auf dem Arbeitsmarkt sind definitiv vorbei, wir müssen mehr arbeiten für unser Geld, grössere Umstände in Kauf nehmen, Qualifikation und Einsatz bringen.
Von nichts kommt nichts mehr.
Wir müssen eindeutig umdenken.
Was war eigentlich die eigentliche Frage?
Ob ein Hund in diese " Armut" passt?
Ja auf jeden Fall!
Ein Hund bereichert zwar nicht wirklich den Geldbeutel, aber unsere Seele macht er reich.
Und das gibt Kraft für neue Taten.
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:2thumbs:
Dem ist nichts hinzu zu fügen !P.S. ich kann Deine Tochter verstehen, wie gesagt ich habe Refa gelernt mit den gleichen Arbeitszeiten und allen persönlichen entbehrungen !!! Respekt das sie durchgehalten hat !
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Einmal war ich Arbeitslos, im Jahr 2000, Ausbildung zur Krankenschwester im August abgeschlossen. Meine Tochter sollte im November kommen (ist sie auch ) Hab mich denn noch für 6 wochen oder so arbeitslos gemeldet und was musste ich tun? Ich musste mich in einem Altenheim vorstellen, 50km entfernt. :irre: Die haben erstmal herzlich gelacht als sie mich gesehen haben und dem Arbeitsamt einen entsprechend ausgefüllten Bogen zurückgeschickt. Unglaublich oder?
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Moin Britta,
Hotelfachmann/frau ist wirklich ein hartes Gewerbe, wo noch mehr als anderswo gilt 'Lehrjahre sind keine Herrenjahre'. Zwar bietet hier die erfolgreiche Ausbildung in einem guten Hotel quasi eine Jobgarantie, aber auch nur, wenn man auch bereit ist, anschließend sehr flexibel (einschließlich Ausland) zu sein.
Freut mich, dass Deine Tochter die Erfolgsspur gefunden hat.
Die Situation mit Eurer Firma erstaunt mich allerdings. Ihr habt schließlich qualifiziertes Personal gesucht, da sollte eigentlich die Einstellung stimmen. Hat sich das Arbeitsamt eigentlich (nach Eurer Einschätzung) an Euer Anforderungsprofil gehalten?
Das, was hier von einzelnen geschildert wird, gibt es natürlich.
Ich habe allerdings mit dieser Personengruppe (von 'Bewerbern') häufig aus einer etwas anderen Blickrichtung zu tun und sehe es vielleicht deshalb etwas anders.
Es ist nicht zwingend Bocklosigkeit, warum diese Menschen nicht zum Viorstellungsgespräch erscheinen. Es ist teilweise schlicht Versagensangst, weil sie ihre 100 und mehr Ablehnungen bereits erhalten haben. Da ist nichts mehr mit Motivation u.ä. oder gar Zukunftshoffnung.
Dazu kommt, dass Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit, Regelmäßigkeit, Ausdauer, etc. verlernt werden können oder nie vorhanden waren, weil sie nie gelernt wurden.
Wir haben eine Phase hinter uns (noch nicht mal ganz hinter uns), wo sich viele abstrampeln könnten, wie sie wollten, für eine große Gruppe gab es keine Stellen.
Ich denke, dass hier die Menschen einfach wieder früher abgeholt werden müssen. Ich bin ein großer Freund von 'fördern und fordern'. Das 'fördern' findet leider oft sehr pauschal und am Menschen vorbei statt.
Alle hier konkret geschilderten Fälle sind zu recht ärgerlich und machen den konkreten Arbeitgeber zu recht ärgerlich.
Aber wenn das -oft zwischen den Zeilen- pauschaliert wird auf alle Arbeitslosen (oder zumindest die meisten), dann trifft es meiner Ansicht nach viele zu Unrecht oder eben nur zum Teil zu Recht.
Es gibt in diesem Bereich viele Aspekte:
Das stöhnen der Unternehmer, dass Fachkräfte fehlen. Die gleichen Unternehmen haben in den vergangenen Jahren strukturell (also dauerhaft) Ausbildungsplätze abgebaut.
So manches Unternehmen hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt auch ausgenutzt: Dumpinglöhne, nur Praktikantenverträge, jede staatliche Förderung mitnehmend und sich anschließend von den Menschen wieder trennend (um dann für die nächsten die Förderung einzustreiten).
Ich denke, es gibt auch eine soziale Verpflichtung der Unternehmen. Das wollen manche Unternehmen heute nur nicht mehr wahr haben und viele werden diesem auch nicht mehr gerecht.
So, das waren meine 5 Cent dazu.
Tschüss
Jörg
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Eigentlich ging es hier doch um Hunde und nicht um HartzIV im Allgemeinen.
Man sollte doch mal daran denken, dass die Hunde oft das Letzte sind, was solchen Menschen bleibt. Es ist wichtig, dass ihnen die Tiere bleiben um nicht ganz die Hoffnung zu verlieren. Und das sehe ich dann nicht als Luxus. -
Zitat
Eigentlich ging es hier doch um Hunde und nicht um HartzIV im Allgemeinen.
Man sollte doch mal daran denken, dass die Hunde oft das Letzte sind, was solchen Menschen bleibt. Es ist wichtig, dass ihnen die Tiere bleiben um nicht ganz die Hoffnung zu verlieren. Und das sehe ich dann nicht als Luxus.Moin,
das passt eigentlich ganz gut, denn für das Thema Hunde gilt in diesem Zusammenhang das gleiche wie für das Thema generell:
Man sollte sich vor Pauschalurteilen hüten und auf den Einzelfall schauen.
Welche Auswirkung hat der Hund auf den Menschen und die Familie (das kann positiv wie auch negativ sein:
fehlt's dadurch an Geld für die Kinder?; behindert der Hund die Jobmöglichkeiten gravierend; erhält der Hund die Lebensfreude und Motivation? Wie gut geht's dem Hund dabei selbst? Gibt's weitere Notlagen (z.B. braucht der Hund eine teure OP)? Wie lange ist der Hund schon da? usw.Wer da pauschaliert, liegt mit Sicherheit falsch.
Tschüss
Jörg
PS: Und letztlich, und das ist nicht das unwichtigste: Arbeitslose sind nicht entmündigt und sollten das letztlich selbst entscheiden.
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Och, dann steig ich mal auf Seite 15 ein...
Ich kann euch von beiden Seiten berichten.
Da ist zum einen meine Mutter, die kurz nach der Wende arbeitslos wurde. Sie arbeitete 15 Jahre lang in einer Lederfabrik als Kassiererin. Buchhaltung etc. waren also ihre Hauptaufgaben. Doch 1991 ging die Firma pleite, genau wie viele andere im Osten. Meine Mutter bewarb sich sofort neu, doch es kamen nur Absagen. 1992 wurde mein Vater arbeitslos, doch die Bundeswehr hielt Einmarsch und übernahm ein Gebiet in der Gegend als Truppenübungsplatz, auf dem er nach 2 Monaten eine Stelle bei der Feuerwehr bekam...Meine Mutter suchte weiter...
TÄGLICH schrieb sie Bewerbungen. Überall hin. An die Ostsee, Stuttgart, Dortmund.. Als Tellerwäscher, Putzfrau, als Buchhalterin, usw.
13 Jahre lang...
Doch jeden Tag kamen die Absagen ins Haus - fast 50, viele Jahre arbeitslos, aus dem Osten. Die Chancen waren schlecht. Zum Glück verdient mein Vater nicht schlecht...
Zwischendurch fand sie einen kleinen Job beim Bäcker als Verkäufer, der aber nach wenigen Jahren pleite ging...
2005 zog meine Mutter aus, bezog lieber SH statt bei meinem Vater zu leben. Kurz zuvor hatte sie eine Stelle gefunden in einer Fabrik am Fließband - für sage und schreibe 2,80€ die Stunde!! So verdiente sie nebenbei etwa 450€ im Monat als "Taschengeld". Doch mit dem Auszug musste dieses Geld nun reichen. 450€ im Monat, sie beanspruchte einen Wohnungszuschuss, die Miete belief sich auf knapp 200€, wovon der Staat 76€ übernahm. Die 13 km von der Wohnung zum Job und zurück nahm sie bei Wind und Wetter mit dem Rad auf sich, denn der Bus hätte das Geld gefressen. Das Radfahren wurde ihr am 31.8.2005 zum Verhängnis, als sie bei einem Unfall starb.
Im Nachhinein erzählten uns Freunde, dass meine Mutter selten Essen im Kühlschrank hatte. Teilweise sind Freunde mit ihr einkaufen gegangen, vor allem wenn mein Bruder oder ich zu Besuch kamen - damit wir ja ncihts merken. Als wir Einsicht in die Akten nahmen nach ihrem Tod ist uns das Herz stehen geblieben. Im August 2005 zum Beispiel verdiente sie 213€. Wie hätte sie damit überhaupt überleben sollen!? Meine Mutter war immer zu stolz mehr Hilfe vom Staat in Anspruch zu nehmen.
Dann sehe ich eine Freundin von mir. Sie ist 23 Jahre, ihr Freund 27. Er bezieht Hartz4, sie ist als Saisonkraft in einem Großlager angestellt. Zusammen bleiben ihnen etwa 1200€ im Monat, die gemeinsamme Wohnung wird bezuschusst. In den letzten 3 Monaten kamen zu dem schon vorhanden Leguan, ein weiterer, 2 andere Echsen, 2 160l Aquarien mit Barschen und eine Hamsterfamilie.
Allein die Anschaffungskosten der Becken und Terrarien kann ich mir nicht leisten...2 völlig unterschiedliche Welten...
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@ sternenflut: es tut mir sehr leid, dass deine mutter verunglückt ist :nosmile:
meiner meinung nach gehörte sie zu genau den menschen, für die die sozialen sicherungssysteme gemacht wurden. kaum nachvollziehbar, was sie durchgemacht hat.
ganz anders hingegen deine freundin...
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