Langsam wird´s ernst....

  • *schüchternmeld*


    Ich finde die Thematik "Rassehund vom seriösen Züchter" versus "Mischling" hochinteressant.
    Vielleicht sollte man dieses Thema in einem eigenen Thread nochmal aufgreifen und sachlich diskutieren?

  • Zitat


    Auch wenns keinen interessiert.....ich guck mich etz auch mal nach nem andren Forum um. Eines wo es um das wesentliche geht. Und in meinen Augen ist das der Hund. EGAL ob vom Vermehrer oder nicht.
    Enttäuschte Grüße


    :D immer diese "Mistverständnisse"
    Du, schau' Dich um, ich habe es auch gemacht :ops:
    Letztendlich bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass es auch hier um den Hund geht, und das wirklich tiefgründig.


    Den Ausspruch "Schönreden" hatte ich ja heute hier schon irgendwo mal angewandt...und darum geht es mir.
    Es nützt mir nüscht, wenn mir nur "Ja und Amen" gepredigt wird.


    Auch ich war hier mal ahnungslos neu :reib: , und wurde gleich bei meiner ersten Frage( Futterrubrik) ins Jenseits befördert :lachtot:


    Tja, der Mutige sitzt das aus und lernt dadurch.


    OT-Anfang


    Zitat

    ja aber ich muss nicht so reden. Ein Arzt wird auch kaum verstanden, weil er "fachchinesisch" spricht.


    Nur mit dem Unterschied, dass wir deutschsprachig sind und in Deutschland leben.
    Mit der chinesischen Sprache haperts bei mir ehrlich gesagt auch :ops: , allerdings mache ich mir darüber nicht allzu viele Gedanken.


    Ist ja schliesslich nicht der Kulturkreis, in dem wir zwingend leben müssen.


    OT-absolutes Ende

  • Herrje, wie kann man nur so aneienander vorbeireden?


    Es hat hier (zumindest so lange, wie ich in diesem Forum mitlese) NIEMAND etwas gegen MischlingsHUNDE.


    Aber sehr wohl gegen die Art und Weise ihrer "Produktion".


    Um das ganze mal "aufzuklamüsern": Wie kommen denn diese niedlichen Mischlinge zustande?


    Variante 1: "Der Zufallstreffer". Hündin aus privater Haltung wird läufig, Halter hat wahlweise zu wenig Ahnung oder schlecht aufgepasst und schwupp, lieber Bastelfreund, war der Nachbarsrüde auch schon "drübba". Die "liebevolle Familie" hat ein hausgemachtes Problem am Hals und meines Erachtens nach grob fahrlässig gehandelt. Selten ist die Vaterschaft tatsächlich bekannt und noch weniger, ob eventuell genetisch bedingte Krankheiten gleich mitvererbt wurden. Egal, wie niedlich die Welpen auch immer sind - wer so wenig auf seine Hündin Acht gibt, dem ist es auch zuzutrauen, dass er beim nächsten Mal ebenso unbedarft ist. Warum auch besser aufpassen? Die lieben Kleinen waren doch süß und sind im Internet weggegangen wie geschnitten Brot...


    Variante 2: "Der Kinderwunsch". Süßer Wauzi aus privater Haltung ist ja ach so lieb, doch leider wird auch sein Leben mal zu Ende gehen. Entweder, er sollte vor seinem Dahinscheiden doch bitte noch mal ge*piep* haben oder man vereinbart gleich mit der schicken Hündin von Atze Peng einen Wurf "unter Kumpels", um sich weiszumachen, man könnte einen Teil des liebgewonnenen Hundchens für die Ewigkeit bewahren, indem man es vermehrt.
    In meinen Augen blanker Egoismus. Bestenfalls wurden zwei Rassen gewählt, die noch einigermaßen miteinander harmonieren, aber nur um den eigenen Emotionshaushalt zu bewältigen Gen-Roulette zu spielen ist absolut unverantwortlich.


    Variante 3: "Der perfekte Hund". Da Rasse X und Rasse Y momentan wieder furchtbar hipp sind und man zufällig eine (oder beide) davon besitzt, kann man ja mal fleißig mischen. Passt doch prima und Interessenten sind auch nicht weit. Vielleicht klappts auch beim nächsten Versuch, dann könnten wir damit in Serie gehen...
    Liest man gelegentlich ins dhd24, so gewinnt man fast den Eindruck, als wären "private Neukreationen" grade der letzte Schrei, auf Wunsch auch auf Bestellung...
    Das ist für meine Begriffe schon fast kriminelles Handeln.


    Variante 4: "Der Hobbyzüchter". Das hat zwar nichts mit Mischlingen zu tun, ist aber die am weitesten verbreitete Variation des "Vermehrens". Man hat schon einen Hund Rasse X, die Tante Liesl hat auch einen und schwupp kommen 1a "Rassewelpen" raus. Warum auch erst kompliziert einem Verein beitreten, Tiere untersuchen und kören lassen, Seminare besuchen, Inzuchtkoeffizienten errechnen und Bücher über Genetik lesen, wenn es doch so viel einfacher geht. Und billiger anbieten kann man sie obendrein. Die Welpen werden "liebevoll aufgezogen", also was will man mehr?


    Vom Polenimport will ich erst gar nicht anfangen.
    Das große Problem bei all diesen "Entstehungsgeschichten" ist leider immer noch die Verblendung und mangelnde Information der Elterntier-Halter.


    Bei der nicht aus einer qualifizierten, VDH-anerkannten Zucht entstandenen Verpaarung werden wahllos Hunde gekreuzt, die im schlimmsten Fall der nächsten Generation gesundheitliche Schäden mit auf den Weg geben. Oder aber die rassespezifischen Merkmale verstärken sich bzw. verkümmern und tragen so zu Problemen bei der Haltung bei.


    Fakt ist auch, dass ein erschreckend großer Teil dieser Hunde irgendwann ein Tierheim von innen sehen wird, denn leider verleitet die große Flut von Dumping-Preis-Hunden viele Menschen dazu, sich völlig unüberlegt ein Tier anzuschaffen, mit dem sie meist recht schnell überfordert sind. (DAMIT MEINE ICH HIER NIEMANDEN PERSÖNLICH!!!)


    Solange immer noch Welpen aus Variante 1-4 gekauft werden, also ein Markt bestehen bleibt, werden auch welche nachproduziert. Aus welchen Gründen auch immer.


    Ich finde es richtig, darauf hinzuweisen, dass man solche unverantwortlichen "Nichtaufpasser", "Egomanen" und "Vermehrer" nicht auch noch dadurch unterstützt, dass man von ihnen einen Welpen erwirbt. Erfolg bestätigt nur andere, es ihnen gleichzutun und so nimmt die Kette von Angebot und Nachfrage ihren Lauf.


    MischlingsHUNDE sind bestimmt nicht "weniger wert" als Rassehunde, dennoch sollte man ihre Produktion nicht durch Direktkauf unterstützen. Wer einen süßen Mischling haben möchte, der wird bestimmt auch im Tierschutz fündig - denn wie hier schon mehrfach betont wurde, kommt dann das Geld wenigstens bei den Richtigen an und untermauert nicht die Inkompetenz der Vermehrerklientel.


    Liebe Grüße,
    Sub.

  • @sub


    DAS ist richtig gut gemacht und hilft sicher zum besseren Verständnis :2thumbs:


    Sehe das auch genauso.


    Was ich kritisch hinterfrage sind die verschiedentlich gemachten Äußerungen zu Krankheiten.
    Klar, wenn ich die Elterntiere sorgfältig auswähle und nur gesunde Tiere verpaare minimiere ich das Risiko auf gewisse Krankheiten. Das wird ein seriöser Züchter auch tun. Einen solchen zu suchen liegt im Verantwortungsbereich des potentiellen Käufers. Was er hoffentlich auch tut.


    Aber was ist mit rassespezifischen Probleme?
    Mir fällt da spontan die platte Nase des Mopses ein, der oft mit einem Unterbiss zu kämpfen hat.
    Oder die vielen Rassen mit HD Problematik.
    DAS sind doch Probleme, die erst durch die Zucht entstanden sind.

  • naja das die verpaarung von mutter und sohn, oder unter geschwistern auch zur zucht gehört, wurde vergessen zu erwähnen.


    verstehe trotzdem noch immer nicht, warum zum einen die themenstarterin so "abgeschossen" wurde und zum anderen,


    warum is das was ein Züchter macht in ordnung? Nur weil er es im verein macht?


    Wieviele Züchter sind dazu übergegangen Hunde zu züchten, die im prinzip keiner braucht? Warum werden "neue" rassen erzüchtet? Bringen die "alten" nicht mehr genug ein?


    warum wird in dem geburtsvorbereitungsthreat so dermassen wild geschossen? Die verpaarung is doch schon geschehen, da nutzen vorwürfe doch nichts mehr. Da wäre doch Hilfestellung geboten. Stattdessen wird "theater" geschoben. Nennt man das dann Tierschutz oder zum wohle des Tieres?


    Ich verstehe euch nicht, wirklich nicht.

  • Hallo Tirili,


    da es hier ja schon lange nicht mehr um die Ursprungsfrage geht...


    JEDE Rasse hat ihre spezifischen Merkmale - sowohl, was Aussehen, Zuchtziel und Charakter, als auch gesundheitliche Dispositionen angeht.
    Platte Mopsnasen z.B. sehe ich persönlich sogar als Qualzucht an (das ist jedoch wiederum meine Privatmeinung und soll bitteschön von Mopshaltern nicht sofort als Angriff gewertet werden) und aufgrund von jahrhundertelanger Zucht unter kulturhistorisch bedingter Informationsarmut in Bezug auf Genetik und Krankheiten wurden leider viele Rassen "kreiert", die durch körperliche Gebrechen gekennzeichnet sind.


    Die Liste ist lang... von Atemnot und Zahnproblemen wegen verkürzter Schnauzen bis hin zu massiven Gelenkschäden oder Krebsanfälligkeit.
    Aber genau hier setzt die "moderne" Zuchtauffassung neue Maßstäbe an.
    Kein verantwortungsbewußter Züchter dürfte überhaupt kranke Hunde weiterverpaaren.


    Der VDH hat hierfür Richtlinien geschaffen, die die jeweiligen biologischen Merkmale der verschiedenen Rassen in so fern berücksichtigen, als dass zwar sowohl die Kennzeichen des Rassestandarts erhalten werden, Verbesserungen der Lebensqualität der Hunde jedoch ausdrücklich erwünscht sind und dafür auch "Verschiebungen" z.B. des Äußeren in Kauf genommen werden. Ein gutes Beispiel wären die Mastiffs: Hier wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte die maximale Gewichtsgrenze für die Zuchtzulassung immer weiter zurückgesetzt, da die "Übergröße" hauptverantwortlich für Knochen- und Gelenkprobleme ist.


    Dass die spezifischen (und auch anderen) Krankheiten innerhalb einer Rasse a)erkannt, b)selektiert und c)nicht bewusst oder zumindest "unwissender Weise" weitervererbt und somit erhalten werden, ist einer der Punkte, der vom Verband kontrolliert werden.


    Solche Kontrollen existieren bei "Hobbyzuchten" einfach nicht.
    Natürlich gibt es auch bei "guten" Zuchtwelpen immer wieder kranke Hunde von gesunden Eltern - ich habe einen davon... Aber zumindest kann ich besten Wissens und Gewissens sagen, dass ich in meiner Verantwortung als Käufer bei der Auswahl eines guten Züchters alles getan habe, um meinem Hund die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben angedeihen zu lassen.


    Die Krankheit meines Hundes ist kein Resultat eines vorab blauäugig in Kauf genommenen Risikos oder unbewusst herbeigekreuztes Problem, sondern die 0,01% "Chance", dass so etwas auch bei den bestmöglich ausgesuchten, tierärztlich rundum untersuchten und geringstmöglich miteinander verwandten Elterntieren "mal passieren" kann.

    Bei einem Mischling oder einer "naiven" Verpaarung von Haltern, die in Sachen Zucht nur über laienhaftes Vorwissen verfügen, ist diese "Chance" exponentiell höher. Selten werden die Elterntiere tatsächlich auf die diversen Krankheiten hin untersucht bzw. könnten dann Ergebnisse vorweisen, mit welchen sie in einem seriösen Verein noch zugelassen werden würden.


    Noch seltener ist bei diesen Elterntieren ein Stammbaum vorhanden, über den eventuelle Krankheiten zurückverfolgt, vermerkt und von der Zucht ausgeschlossen werden können. Gelegentlich überspringen Veranlagungen ja auch die ein- oder andere Generation.


    Vom Verhalten bzw. dem Charakter der Hunde, welches bei der Zuchtzulassung ebenfalls eine Rolle spielt, ganz zu schweigen.


    LG, Sub.

  • Hallo Sub


    Danke für deine Ausführungen.


    In einem anderen Thread habe ich schon mal geschrieben, falls Rassehund, dann nur von einem seriösen, ausgewählten und verantwortungbewussten Züchter. Hobbyzüchter/Vermehrer würden für mich nicht in Frage kommen. Das sehe ich so wie die Meisten hier auch.


    Dass die moderne Zucht neue Zuchtmaßstäbe anlegt, wusste ich nicht. Interessant zu wissen. Gut so! Habe mich mit der Materie als "Mischlingshalter" noch nicht weiter befasst.


    Aber ist es nicht schwierig, jahrzehntelang gemachte Fehler hinsichtlich der Rasseausprägung ohne Rücksicht auf genetische Fehler oder körperliche Probleme auszumerzen?
    Was sagen Zuchtvereinigungen zu - mal ganz vorsichtig ausgedrückt - Qualzuchten? Warum wird da nicht eingeschritten? Oder gibt es da keinen Dachverband?
    Damit kenne ich mich leider gar nicht aus, würde mich aber sehr interessieren.

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