Warum unterstuetzen nur wenige Tieraerzte BARF?

  • In den USA gibt es nicht gerade wenig in Sachen "holistic veterinarians" und auch so das eine oder andere zum Thema (Siehe Kymythy Schulze "The Ultimate Diet", und Shawn Messionier "Natural Health for Cats and Dogs", Elliot Harvey "The Healthy Holistic Dog" usw) und manches davon halte ich persönlich für wesentlich ausgereifter als das was auf dem deutschen Markt so rumkrebst. Aber auch da gibts halt was anderes. In Den USA ists wie überall anders auch. Tierärzte sind nun mal KEINE Tierernährungswissenschaftler.
    Eine andere Sache, die ich letztens erst gelesen habe ist das Beispiel "Science Diet". Weil die wurde ursprünglich von einem Tierarzt und Ernährungswissenschaftler entwickelt um die Voteile von selbstgemachtem Futter in Trockenfutter zu vereinigen und das Füttern einfacher und schneller zu machen. Als Science Diet dann so einen richtig guten Namen hatte hat irgendeine große Firma (vergessen welche) es aufgekauft und finanziell sarniert um den Gewinn zu optimieren (= billigere Zutaten und selber Preis). Allerdings ist angeblich gerade in den USA und auch in Deutschland "Science Diet" immer noch eine große Sache und gelobtes Beispiel in den Tiermedizinbüchern.
    [Den genauen Namen dieses Futter lasse ich lieber weg, keine Lust Probleme zu kriegen]


    Zitat

    Die Vets haben - genau wie die Mediziner für Menschen - keine spezifische Ernährungsausbildung. Ich habe schon von Vets persönlich erfahren, dass sie ein einziges Seminar über Ernährung hatten udn das war gesponsort von den großen Konzernen, die die allseitsbekannten Tierarzt-Marken herstellen. Daher kann man, finde ich, wohl nicht so pauschal sagen: "Die haben das studiert, also müssen sie es wissen."


    Nun gibt es mittlerweile immer mehr - aber im Vergleich immer noch sehr wenige TÄ, die sich extra mit Ernährung befassen. Und die sind dann dafür, Tiere (ebenso wie MEnschen) mit frischer, "echter" Nahrung zu füttern.


    Im Übrigen ist Fertigfutter noch nicht wirklich lange auf dem Markt (knapp 60 Jahre etwa) - daher finde ich es seltsam, dass über Rohfutter/Frischfutter (egal ob roh oder gekocht) so gesprochen wird, als sei es eine Modeerscheinung. Es ist ja wohl eher andersherum!?


    Sehe ich auch so. Sprichst mir aus der Seele.

  • Unser Stamm-Tierarzt ist selber von Barfen überzeugt. In seine Wartezimmer findet man mittlerweile keine Futterwerbung mehr. Er rät jedoch auch nicht jedem sofort dazu, nur, wenn es in seinen Augen besser für den Hund wäre (Allergie etc.).
    Er ist immer wieder begeistert von Meggys gesundheitlicher Besserunge :)
    Die Tierärztin, bei dir wir letztens waren hatte wieder Futter im Wartezimmer, hat aber nichts gesagt, als ich erwähnte, dass ich roh füttere.


    Generell sehe ich es, wie viele meiner vorredner: Ein Tierarzt ist kein Ernährunsgexperte.
    ABER: ich finde es nicht gut, wenn Tierärzte sich nicht auch in solchen Sachen "weiterbilden" und alles, was nicht ihren Vorstellungen entspricht sofort verteufeln und verusuchen, die Leute davon abzubringen.


    In einem Jahr werde ich vorraussichtlich auch Tiermedizin studieren. Da bin ich mal gespannt, was ich so über Ernährung unserer geliebten Vierbeiner lernen werden :)

  • Ach ich erinnere mich noch an das Gesicht meiner TÄ als Sie mich frage was ich denn meinen Hunden und Katzen füttern würde..und als ich antwortete ich Barfe, sind Ihr alle Gesichtszüge entglitten(mist, hätte ich ein Foto von machen sollen!), in vielen vielen Stunden hat sie versucht mich zu überzeugen das BARF was ganz unnatürliches ist und ich doch lieber TroFu füttern solle(natürlich das was Sie vertreibt)



    Fakt ist, das Tierärzte im Studium 2 doppelstunden über die Ernährung und Verdauung von Tieren unterrichtet werden, Fakt ist auch das alle Unis von irgendeinem großen Tierfuttermittel Konzern gesponsort werden.
    Und ein weiterer Fakt ist das sich viel TA's in sachen Ernährung nicht Weiterbilden, warum auch, sie haben ja alles gelernt :kopfwand:
    Fakt ist auch, das die meisten Krankheiten bei Hund und Katze durchs Futter kommen, was dort alles bei gemischt wird vom Druchfallmittel über Genmanipuliertes Getreite, Geschmacksverstärker bis zu irgendeinem Anti Aging Mist, dann noch hier ein doppeltes Plus an Calcium und da noch ein doppeltes Plus an Vitamin XY.

    (Ich habe mal so ein Seminar, welches eigendlich für Tierärzte ist, über Ernährung und so weiter mal mit gemacht. Ist super interessant, habe viel gelernt. Nur leider war kein einziger Tierarzt dabei)



    Wenn jemand mir erzählen will Rohfütterung wäre schädlich dann, frage ich nur "Warum? die Zootiere und wildlebende Fleischfresser überlebt es doch auch. Und wie wurden wohl die ersten domestizierten Hunde gefüttert? Sicher nicht mit Frolic !!?!?!?"




    EDIT:


    Zu dem BARF wäre nur eine Modeerscheinung.
    Ich denke das das nicht so ist, denn heute machen sich viel mehr Menschen auch gedanken darüber was sie selber essen und achten vermehrt darauf was sie kaufen und wo sie kaufen und warum soll man das nicht für seinen treusten Begleiter auch so machen? Ausserdem wird den meisten immer mehr bewuss, sei es durch Bücher oder TV o.ä., was die Futtermittel Industrie so alles ins Futter mit rein matscht.
    Dennoch, haben viele Tierbesitzer keine Lust oder was auch immer, sich mit dem Thema Tierfutter auseinander zusetzen, das ist sehr schade.

  • Hallo,


    mag sein das hier für einige Barf eine Modeerscheinung ist. Ich komme aus der ehemaligen DDR und da war allenfalls TroFu (aus dem Westen) eine Modeerscheinung. Es war das natürlichste und oft auch die einzigste Alternative, seinem Hund, selbstgekochtes oder rohes Fleisch mit Gemüse anzubieten. Öle, Ei u.a. gehörte dort schon immer auf den Speiseplan der Vierbeiner. Ob sie nun gesünder gestorben sind, weiß ich nicht. Mir jedenfalls ist kein Hund bekannt, der wegen Mangelerscheinungen im frühen Alter von uns ging. Die meisten Hunde wurden über 13 Jahre alt und starben an Altersschwäche. Ich persönlich kenne keinen Hund, der mit 4 oder 5 Jahren an Krebs verstarb oder schon 3x operiert wurde, weil die Gelenke kaputt waren. Heute kenne ich diese Hunde anmass.


    Mir persönlich ist es egal, was jeder seinem Hund füttert. Ich füttere meine Hunde auch nicht einfach aus der Laune heraus natürlich. Unser Deutscher Schäferhund Rüde fing bereits mit 4-5 Monaten an ständig zu lahmen in den Vorderpfoten. TA konnte ausser Schmerzmittel geben, nichts dagegen machen. Ich bekam von unserem Trainer aus der HuSchu damals den Tipp eine andere Ernährung zu suchen. Seither keine Lahmheit mehr mit einer Ausnahme im Urlaub. Wir haben uns TroFu besorgt für die Hunde, weil es für diese Zeit das einfachste und bequemste war. Was soll in 14 Tagen schon passieren. Nach 8 Tagen fing der DSH wieder an, stark zu lahmen.


    Unser TA war damals auch nicht begeistert von der Ernährungsumstellung, hielt mir auch einen langen Vortrag von der Rohernährung wie schädlich diese sein könnte. Ich sagte ihm, ich würde sofort das Futter auf TroFu umstellen, wenn er mir sagen könnte welche gesunden Inhaltsstoffe dort enthalten sind und was tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse usw. sind. Das einzige was er darauf erwidern konnte, ist halt das die Mineralien, Vitamine und Ca/Ph auf den Hund abgestimmt sind. Heute ist es so, dass er selber barft, wir oft fachsimpeln und jedes Jahr abchecken, ob die Hunde ausreichend versorgt sind. Nach 3 Jahren barfen bisher alles bestens. Ich denke ein Risiko bleibt bei jeder Ernährung. Mir ist nur wichtig, dass ich das so gering wie möglich halte und mich weiterhin über alles neue was BARF anbetrifft informiere.


    Gruß Henner

  • wird immer so ein Theater drum gemacht :opa:
    für mich ist es selbstverständlich das ein Tier Rohes fleisch frisst


    Un vorallem auch frische sachen wir menschen essen auch nich alles aus der tüte manche haben vorstellungen :aufsmaul:

  • Ich kann euch nicht sagen, warum TÄ im Allgemeinen dem barfen eher skeptisch gegenüber stehen, kann mir aber vorstellen, daß bei Frischfütterung ohne vorheriges einfrieren die Gefahr einer Parasitose die auch für den Menschen gefährlich sein kann, durchaus gegeben ist. Das juckt das freilebende Tier freilich wenig, es ist hier Bestandteil eines natürlichen Kreislaufes. Aber der Hund lebt nunmal dicht mit dem Menschen zusammen. Dies muß jeder für sich selbst entscheiden.


    Auch wenn Fleisch für den menschlichen Verzehr freigegeben ist, heißt die Empfehlung immer, nicht nur für Hack, sondern auch für Schweinefleisch, Pferdefleisch und Geflügel: durchgaren.
    Schweine sind Allesfresser. liegt eine tote Ratte im Stall, wird sie mit allem was sie so in sich trägt wissentlich vertilgt!
    Ansonsten halte ich persönlich das barfen für eine gute Idee, solange man vorher mindestens zwei Wochen einfriert.
    Und nicht für jeden Hundehalter ist diese Fütterungsweise geeignet.


    Weswegen ich hier allerdings antworte:
    Jedoch möchte ich darauf hinweisen, daß Tierernährung ein eigenständiges Fach ist im Vet.Studium, welches im Examen geprüft wird.
    Also können TÄ die Ihr so gefragt habt, sich eventuell einfach nicht mehr daran erinnern!?!
    Sicher werden alle Tierarten gelehrt, allerdings wird zum Zeitpunkt dieser Lehrveranstaltungen das Grundwissen um Verdauungsvorgänge im tierischen Körper nicht mehr gelehrt, dies ist ein anderes Fach! Es geht rein um Bedarfszahlen, Bedarfsberechnungen, Futtermittelrecht, Futtermittelherstellung, etc. etc.


    Sponsoring? Aha, müßt ich mal die Augen offenhalten, wäre mir neu.


    hier die Stundenzahlen nach TappO 1999


    Futtermittelkunde 42 Stunden
    Tierernährung 56 Stunden
    Botanik einschließlich Futter-, Gift und Heilpflanzenkunde 70 Stunden

  • Also wenn ich die Zeit zusammenzähle, die ich schon mit dem Sammeln von Informationen, lesen von Büchern usw. zum Thema Barf verbracht habe, kann ich die die 98 Stundne für Futtermittelkunde und Tierernährung locker toppen.

  • Bin bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen, dass meine TÄ barfen n i c h t gut finden könnte...
    Okay, die Hygiene. 14 Tage einfrieren - werd ich nicht machen.


    Ich glaube, es ist wirklich Einstellungssache mit dem Barfen! Mir gefällt die Moral nicht, dieses "Barfer sind die besseren HHs", was so gerne mitschwingt. Deshalb artet ein besser-schlechter-Diskussion auch so leicht aus. Weil es ein Einerseits und ein Andererseits gibt - normal! Wer Bock auf Beschäftigung mit dem Fressen des Hundes hat (oder halt nen Hund mit Allergie oder anderen Problemen), barft und die anderen meinen es auch gut. Und wenn andere lebenslang Leberwurststullen füttern - da mach ich nix dran und für wirkliche Tierquälerei halte ich das auch nicht. Vielleicht ist die Frage der Ernährung des Hundes wirklich ein Luxusproblem?

  • Hihi, nach Weihnachten mussten wir zu einer Ersatztierärztin, weil "unserer" im Urlaub war. Als wir ihr erzählt haben, daß wir barfen, ist sie fast umgefallen. "Um Gottes Willen! Da bekommt der Hund nie, was er braucht. Sie sollten unbedingt zu konventionellem Futter wechseln, am besten Trockenfutter. Was tun Sie dem Tier nur an!" Ich hab dann nur jaja gesagt und bin gegangen. Im Nachhinein ärgere ich mich, daß ich keine schlagfertige Antwort auf der Pfanne hatte.

  • Ich denke mal, dass TÄ, die ein/zwei oder mehr Jahrzehnte schon über ihr Studium hinaus sind :D, sehr genau wissen, welche Ernährung für einen Hund gut ist. Und wie schon gesagt wurde, die Fertigfutternahrung hat auch in den letzten Jahrzehnten enorm aufgeholt und sollte nicht nur verteufelt werden.


    Dass ein TA einem Barfen nicht gleich ans Herz legt, sondern da durchaus sehr skeptisch ist, finde ich persönlich eher gut. Denn man muss sich mal auch durchaus bewußt machen, welches "Klientel" da tagtäglich bei ihm reinschneit und einem Großteil von diesem würde ich auch nicht diese Futterempfehlung geben, weil sie damit schlichtweg überfodert wären und ihren Hund völlig falsch ernähren würden.


    Wenn man denn BARFEN will, dann muss man sich sehr genau informieren, Mahlzeiten im Detail zusammenstellen und auch die Zeit dazu aufwenden. Und wenn man sich damit intensiv auseinandersetzt hat und das seinem TA gleich mal vorneweg berichtet, wird man da sicherlich kaum bei einem TA auf Mauern stossen, sondern seinen Plan noch genauer mit ihm ausarbeiten können und auch die letzten Fragen mit ihm klären können.


    Und sicherlich gibt es noch die TÄ, die das total "verteufeln", aber bei denen ist man dann genauso schlecht beraten wie bei anderen Dingen, die sie so ganz anders sehen als man selbst. :roll:

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