Holländische Schäfer problematisch?

  • Guten Abend,


    vor einiger Zeit beschäftigte ich mich mit der Rasse Hollandse Herder oder zu Deutsch, Holländischer Schäferhund.
    Ich war begeistert von den Rassebeschreibungen und befragte Schäferhundbesitzer zu dem Thema.


    Zum Großteil wurde mir von der Rasse abgeraten, da Agressionen und Unverträglichkeit wohl sehr häufig vorkämen. Sie seien laut Schäferfreunden eher nicht für Schäfer-Anfänger geeignet.


    Was sagt ihr dazu?



    LG, Susi

  • Der Hollandse Herder ist ähnlich wie der Mali. Allerdings steht er zum Teil im Trieb noch höher.


    Das sind einfach Powerhunde, dafür sind sie gezüchtet, mit viel Arbeitseifer und - wille, enormen Temperament und Selbstbewusstsein.


    Der Umgang ist schon eher für Hundeerfahrene, jedoch kann man auch als Laie mit viel Einsatz und Konsequenz und einer ausreichenden Beschäftigung (nicht Bällchenspiele, sondern Powersport wie VPG, THS, Agility, Obedience...) diesen Hund zu einem tollen Kameraden bringen, er ist auch sehr Führerbezogen.


    Du willst ja eher einen ruhigen Hund...also verabschiede dich lieber schnell von dem Gedanken an diesen zugegebenermaßen hübschen Hund.

  • Ich kenne nur einen und den würde ich nicht mal geschenkt nehmen. Nicht wegen seinem verhalten zu anderen Hunden oder so, sondern wegen der Arbeit die er will. Der Hund steht mehrmals in der Woche auf dem Platz und wird dort gearbeitet und zwar richtig!


    Soweit ich weiß, sind das Arbeitstiere und keine Hunde die sich mit ein bissel UO und Gassi zufrieden geben.

  • [quote="*Wilma Wolf*"]Guten Abend,


    Zum Großteil wurde mir von der Rasse abgeraten, da Agressionen und Unverträglichkeit wohl sehr häufig vorkämen. Sie seien laut Schäferfreunden eher nicht für Schäfer-Anfänger geeignet.


    Was sagt ihr dazu?



    Hallo Susi,


    ich habe einen Hollandse/Mali/DSH-Mix. Was die Aggressionen und Unverträglichkeit betrifft, kann ich bestätigen, wobei ich dazu sagen muss, dass Lola super unsicher vom Wesen her ist. Hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, hätte ich mich für eine andere Rasse entschieden, zumal ich ziemlich hundeunerfahren war, als wir sie geholt haben. Ansonsten ist sie eine superliebe Maus, aber sobald wir das Haus verlassen mutiert sie teilweise zum Monster. Lola ist unberechenbar und geht nach vorne wenn man gar nicht damit rechnet.


    Ein Holländer ist ein Arbeitstier, d.h. er muss vom Kopf her ausgelastet werden, er lernt sehr schnell (was auch bei Lola der Fall ist) und auch gerne. Ich mache mit Lola 2 x die Woche HuSchu, je 1 x wöchentlich Agility und Obidience. Ist sie nicht ausgelastet oder gelangweilt macht sie nur Blödsinn.


    Aber es gibt keine Probleme mit ihr, die nicht zu lösen wären (Leinenaggression und Aversion gegen manche andere Hunde....)


    LG Marion

  • Zitat

    Der Malinois und Hollandse Herder zählen zu den absoluten Gebrauchshunden und wollen ständig gefordert werden. Der Lerneifer und Tatendrang sind nahezu unerschöpflich. Es ist für den Hund von elementarer Bedeutung, seine Triebe auszuleben!
    ....


    Der Malinois und Hollandse Herder sind 2 ganz besondere Hunderassen! Nur dem Hundeführer, der sie mit sehr viel Einfühlungsvermögen, Liebe und Konsequenz zu leiten vermag und ihnen die angemessene Beschäftigung bietet, wird sich das einmalige Wesen dieser Hunde offenbaren! Es sind keine Hunde für "Jedermann".


    Quelle: http://www.hollandseherdernet.de/home.html

  • Also, mir könnte man sie auch schenken ;) Mein Freund hat eine Langhaarhündin, das ist n echtes Mädchen :barb: Zu anderen zickig, kloppend, pöbelig, aber wehe einer macht das bei ihr :( Im Rudel (mit meinem) selbstbewußt und instinktsicher, sie weiß, wie weit sie bei ihm gehen kann (bis ans Ende der Welt ). UO solala, beim Laufen Neigung zum Beißen ins Bein.


    Ein Langhaarrüde in meinem Verein ist auch so ne Püppi. Pißt ans Sofa, wenn er seinen Willen net kriegt etc. :/ Verarscht oft bei Laufdisziplinen.


    Vom Verhalten her mit dem Mali zu vergleichen sind wohl eher die Kurzhaarigen.
    Kenne leider keinen Rauhhaarigen.


    Für mich gilt Holländer "no way" -> Malipower :D

  • Also, ich träume ja davon eines Tages mal einen "Holländer" zu haben. Wollte ich eigentlich immer, nur in Finnland werden die kurzhaarigen, gestromten, wie die wovon ich träume nicht gezüchtet irgendwie. Nunja. Meine Erfahrung mit Holländern (es gibt hier nämlich einige und die langhaarigen Holländer trifft man oft bei den langhaarigen Belgiern) und ich kann nur sagen, daß die vom Charakter her den Belgiern die hier rumlaufen sehr ähnlich sind. Extrem viel Arbeitseifer, extrem eigensinnig, sehr intelligent, sehr sensibel. Sehr wenig selbstständig und wenig eigeninitiative und sich stark am Menschen orientierend. Und sie tendieren (genau wie die (finnischen) Belgier) dazu bei Unsicherheit, Streß, Angst, Mißverständnis von gesendeten "Signalen" oder Unterforderung aggressiv zu werden/zu reagieren und sind nur sehr selten verschüchtert und zurückgezogen. Natürlich ist das jetzt eine grob fahrläßige Verallgemeinerung, aber ich hoffe die Grundidee kommt rüber.


    Ich würde generell sagen, daß ein Holländer aus Arbeitszucht (und aus anderer Zucht gibt es die so gut wie nicht) genauso wie ein Belgier aus Arbeitszucht unter Umständen nicht in Anfängerhände gehört. Ich bin nicht jemand der sagt man solle so einen Hund nicht als Ersthund nehmen. Ich meine, warum bitte sollte man zehn Jahre lang einen "Anfängerhund" haben den man eigentlich nie wollte um dann endlich den ersehnten "Fortgeschrittenenhund" zu bekommen? Anders gefragt: Gibt es überhaupt "Anfängerhunde"?
    Wenn Du Dich da tatsächlich für interessierst, dann finde doch ein paar Züchter und tausche Dich mit denen aus. Optimal wäre es, wenn Du einen Züchter in Deiner näheren Umgebung findest, der Dir zusagt und bereit ist Dir zu helfen und Dich anzuleiten. Holländer wie Belgier sind generell relativ leicht zu erziehen, da sie oftmals gefallen wollen und sehr auf "ihre Menschen" fixiert sind. NUR: die brauchen ein Leben lang eine gute Auslastung und den meisten Belgiern die ich kenne ist Agility oder Obedience einfach viel zu doof. Das ist immer das gleiche, es geht nur darum zu gehorchen. Ich kenne zwar Belgier und holländer die erfolgreich Agility oder Obedience machen, aber die haben nebenher die nütige geistige Auslastung. Einw Dobermann beispielsweise macht Obedience oftmals mit Begeisterung, während meine Henna mir nachdem ich das vierte Mal mit ihr "bei Fuß" um eine Kurve gegangen bin mir einen Vogel zeigt wenn ich meine sie solle das weiter machen. Das ist ihr langweilig, dann fängt sie an sich diese Übung selber interessanter zu gestalten, indem sie halt mal über die Agilitygeräte rennt anstelle von bei Fuß oder aber sonstwohin guckt und lieber die anderen Hunde anbellt, weil es nun WIRKLICH zu langweilig ist.

  • Hallöchen,


    ahaaa... also stimmen die Gerüchte schon. Schade.


    Ich weiß momentan echt nicht was für ein Hund wohl für mich geeignet wäre.


    Er soll ja spitze stehende Ohren haben, kurze Haare, buschiger Schwanz und vom charakter anhänglich, unproblematisch, lernfreudig, lieb. Gesundheitliche Probleme wären auch sehr schlecht. Eigensinnig wäre nicht gut und extrem arbeitswütig sollte er auch nicht sein. Hundesport wie Schutzdienst oder Agility würde ich schon gerne machen.



    LG, Susi

  • Zitat


    Er soll ja spitze stehende Ohren haben, kurze Haare, buschiger Schwanz und vom charakter anhänglich, unproblematisch, lernfreudig, lieb. Gesundheitliche Probleme wären auch sehr schlecht. Eigensinnig wäre nicht gut und extrem arbeitswütig sollte er auch nicht sein. Hundesport wie Schutzdienst oder Agility würde ich schon gerne machen.


    Mal ehrlich, so einen Hund findest du nicht einfach so...
    Das muss man einem Hund so gut wie alles beibringen.


    Ich glaube im Moment wär ein Plüschhund oder ähnliches besser für dich...
    Sorry.


    LG Ulrike

  • Zitat


    Zum Großteil wurde mir von der Rasse abgeraten, da Agressionen und Unverträglichkeit wohl sehr häufig vorkämen. Sie seien laut Schäferfreunden eher nicht für Schäfer-Anfänger geeignet.


    Dazu kommt es bei der Rasse wohl häufig, wenn die Hunde unterbeschäftigt sind. Das sind Tiere, die eine Aufgabe fordern und wenn sie unausgelastet sind, alle möglichen Macken entwickeln.


    Ich kenne einen holländischen Schäferhund, der seit längerem im Tierheim ist und genau deshalb abgegeben wurde. Der Hund war unterfordert und unausgeglichen und ging dann gegen seinen Besitzer. Wenn man ihn im Tierheim sieht, kann man das kaum glauben, er ist furchtbar offen und schmusig. Wir waren an ihm interessiert, hätten ihm aber nicht gerecht werden können.


    LG Andrea

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!