Husky aus dem Tierheim hat Panik

  • Hi erstmal!
    also... jetzt haben wir uns doch für einen alaskan husky entschieden, und zwar einen aus dem tierheim. leider hat der hund totale angst. :/
    also als wir ihn ausgeführt haben, haben wir uns zwar schnell in ihn verliebt, trotzdem haben wir gemerkt, dass er vor vieeeeelen dingen angst hat. er ist noch jung, naja 1 Jahr alt. Er hatte z.b. angst vor autos, angst vor der leine und seinem halsband usw.. Als wir z.B. einen anderen Hund trafen, blieb er ganz ruhig, hat an ihm geschnüffelt, naja, war sehr brav. doch als der hund wieder weg war, hat er sich auf die hinterbeine gestellt und wollte sein halsband loswerden. man hat richtig gemerkt, naja, dass er eben panik hat. Ich weiß jetzt nicht, ob es an dem anderem hund lag, aber als wir ihn nochmal trafen, passierte das gleiche.
    Ich wollte jetzt mal fragen, was das bedeuten könnte, und wie wir es aus ihm raus bringen könnten. er ist zwar sehr ruhig und lieb, hatte aber auch teilweise angst vor uns.
    Als wir die tierheimlady gefrsagt haben, hat sie auchbestätigt, dass er angst hat.
    Die Vorbesitzerin hat ihn nur im zwinger gehalten und ist nie mit ihm gassi gegangen, deswegen konnte er auch noch nicht richtig an der leine gehen. Wie kann man sich so einen hund nähern?


    Danke im vorraus, übrigens kommt er in der woche vor weihnachten.

  • Hi,


    genähert habt Ihr Euch ja schon - und entschieden wohl auch?
    Dann erstmal herzlichen Glückwunsch.


    Eigentlich gilt das für alle Hunde:
    sehr viel Geduld und liebevolle Konsequenz sind die wichtigsten "Zutaten".


    Bei einem ängstlichen Hund braucht es sicher wesentlich mehr Zeit - aber im Prinzip ist es immer das Gleiche: erwünschtes Verhalten verstärken (also loben, mit Leckerchen belohnen oder mit Spiel oder Streicheleinheiten) - und unerwünschtes Verhalten möglichst ignorieren (z.B. ängstliche Reaktionen), wenn es sein muss unterbinden.


    Ihr werdet wohl die Sozialisation nachholen müssen - ihn also schrittweise an alles Mögliche gewöhnen und ihn möglichst viel "Alltag" kennenlernen lassen. Ihr müsst nur darauf achten das sein Stresslevel nicht permanent hoch ist, d.h. kurzer Stress ist ok und nicht vermeidbar, aber danach muss er wieder in eine Situation gebracht werden wo er entspannen kann.

  • danke schön erstmal!
    also das sit ja unser problem- er lässt sich nur schwierig streicheln ohne wieder angst zu haben und irgentwie schmecken ihn meine leckerlies nicht...
    (ich hab jetzt zwei sorten bei ihm ausprobiert und bin immernoch fleißig am backen).Back ich nur schlecht oder schmecken ihm die leckerlies nicht? Er hat irgentwie angst davor... belohnt zu werden. wenn wir ihn z.b. streicheln wollten, ging er ängstlich zurück. wenn ich ein leckerlie raushole, kommt er zwar, schnuppert auch mal und so, geht aber dann gleich wieder weg. Er ist eben immer so... distanziert zu uns. Hat er generlell angst vor... kontakt oder berührung oder so?

  • Hi nochmal


    ich denke nicht das es an den Leckerlies liegt - er hat zuviel Stress zum fressen.
    Ist ja jetzt noch schwierig da Ihr den Hund ja noch relativ selten seht - trotzdem, vielleicht kannst Du Dich ja mal zurückhalten. Sei einfach mal da, in seiner Nähe - ohne Sprechen, ohne Locken, ohne Leckerlies UND ohne Streicheln.


    Du kannst Dich ja vielleicht zu ihm auf den Boden hocken und nur so für Dich mit irgendeinem Hundespielzeug (Tauknoten, Plüschtier - also nix extrem buntes oder quitschiges) bißchen rumspielen.
    Wenn er dann zu Dir kommt überläßt Du es ihm.


    Also warten bis er von sich aus auf Dich zukommt!


    Wie gesagt, bei sowas ist echt richtig viel Geduld gefragt

  • Ich würde auch sagen, lass ihn auf dich zukommen.
    So wenig wie möglich bedrängen. Wenn du das eine zeitlang machst, wirst du sehen, das er dir jedes Mal mehr Vertrauen entgegen bringt.
    Man muss mit solchen Hundes sehr behutsam umgehen und viel Geduld haben. ;)

  • ok danke!
    leider schaffen wir es nur jeden sonntag, ihn auszuführen, da das tierheim ziemlich weit von uns weg ist.
    es hat nur von 14:00 - 16:00 offen, also haben wir nur 2 Stunden mit ihn.
    Das reicht ja nicht mal ganz für den weg, den wir immer gehen wollen, deswegen müssen wir uns immer beeilen. Also --> haben wir nur sehr wenig zeit, um ihn besser kennenzulernen. wir haben den weg auch schon verkürzt,
    hätten dann ein 1/2 stunde mit ihm. Ist das zu kurz, um spielzeucg oder ähnliches mit ihm zu machen? sollen wir noch weniger laufen? Ein husky braucht ja viel auslauf und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll:
    langer weg oder lämger beschäftigen mit ihm?
    Was würdet ihr sagen?

  • Zitat

    Ein husky braucht ja viel auslauf und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll:
    langer weg oder lämger beschäftigen mit ihm?
    Was würdet ihr sagen?


    Hallo Gobba,


    das ist ja kein Widerspruch. Ihr könntet Beschäftigungen finden, bei denen Ihr Euch mit ihm viel bewegt. Z.B. mal gemeinsam über einen umgestürzten Baum springen, ein bißchen an der langen Leine traben (zusammen) oder einfach nur rumtoben - natürlich nur, sofern er daran Spaß findet.


    Sollte er tatsächlich zu viel Angst auch vor Euch haben, würde ich erstmal nur gemeinsam spazieren gehen, damit er sich in Ruhe an Euch gewöhnen kann. Das ist auch schon Bindungsarbeit.


    Wenn er dann später bei Euch zu Hause ist, solltet Ihr in nicht zuviel beachten, sondern einfach ganz normal Euren Alltag durchführen. Nicht, dass er sich überfordert oder bedrängt fühlt, wenn Ihr ihn zu doll betüddelt.


    Ich würde auch evtl. auf ein "ausbruchsicheres" Geschirr umsteigen. Wenn er jetzt schon aus dem Halsband raus will, wird es nicht mehr lange dauern, bis er es auch schafft. Das könnte mitunter böse ins Auge gehen.


    Liebe Grüße,
    Sub.

  • Danke für deine antwort!
    also das mit dem geschirr ist ok, das werd ich gleich morgen machen, aber wir wollten schon eine lange für ihn nehmen, durften es aber vom tierheim aus nicht. Weil er "ein bisschen verrückt" ist, haben sie gesagt. ich glaube, dass sie gemeint haben, das er noch nicht leinenführig ist.
    Und ohne Leine will ich ihn nicht laufn lassen, er kennt uns ja noch nicht.

  • Ohne Leine laufen lassen ist bei einem Husky sowieso eher schwierig und bei einem mit Angst sollte man erst gar nicht daran denken.


    Ich habe schon 2 serh verängstigte Hunde aus dem Tierheim geholt und kann nur sagen das die Zeit hier die meisten Wunden heilen kann.


    Bei der ersten Hündin saß ich 3 Wochen 3x die Woche im Tierheim im Zwinger nur damit sie sich an meine Anwesenheit gewöhnen konnte. Kein Anfassen, kein weiterer Kontakt. Sie war extrem panisch. Dauerte dann auch ca 3 Jahre bis sie alle ihre Panikanfälle los war.


    Der zweite Angsthund hat sich sehr an meiner Hündin orientiert und von ihr gelernt, dass wir Menschen gar nicht so schlecht sind ;) Habe ihn auf mich zukommen lassen und es hat ca 4-5 Monate gedauert bis die Angst soweit im Griff war. Er ist heute immernoch ein eher unsicherer Hund, aber de schlimmsten Ängste sind weg.


    Mit Leckerchen brauchte man den Angsthunden nie kommen, die hatten zu viel Stress zum fressen.


    Wenn man extrem verfressenes Exemplar besitzt kann zwar ein wenig Fleischwurst in der Tasche Wunder bewirken, aber ihr wollt ja ehrliche und keine erkaufte Zuneigung :roll:


    Nur Mut diese Hunde sind hinter ihrem Mantel aus Angst die tollsten Begleiter und lernen in jedem Alter und nach auch so viel Versäumnissen noch alles was ein Hund wissen muß.

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