Und in der Schweiz essen sie Hunde...

  • Ich würde lieber einen Hund in der Schweiz essen als ein Huhn aus Deutschland.


    Denn hier sind viele haarsträubende Methoden verboten, die leider in der EU erlaubt sind. In Deutschland war ich Vegetarier, hier in der Schweiz kann man zumindest noch davon ausgehen, dass die Tierchen einigermassen gut gehalten werden.


    Kaja

  • Zitat

    Ich würde lieber einen Hund in der Schweiz essen als ein Huhn aus Deutschland.


    Denn hier sind viele haarsträubende Methoden verboten, die leider in der EU erlaubt sind. In Deutschland war ich Vegetarier, hier in der Schweiz kann man zumindest noch davon ausgehen, dass die Tierchen einigermassen gut gehalten werden.


    Kaja



    Hallo Kaja,


    ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber ich befürchte, dass die Massentierhaltung ein Problem ist, welches auch vor der Schweizer Grenze nicht halt macht. Zur Information: http://www.vgt.ch/news2007/070307-tierfabriken.htm


    Im Übrigen bin ich weit davon entfernt, andere Länder aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten zu verdammen oder missionieren zu wollen. Wenn man sich den Fragen nach Nutztierhaltung und Fleischkonsum widmet, so kommt man gar nicht umhin, diese mehrseitig zu betrachten.


    Selbst meine eigene Meinung zu diesen Themen ist bei weitem nicht homogen... persönlich lebe ich zwar seit Jahrzehnten vegetarisch und habe meine Familie dazu gebracht, biologisch artgerecht "hergestelltes" Fleisch zu verköstigen, andererseits würde global betrachtet ein ganzer Wirtschaftszweig zusammenbrechen, wenn tatsächlich alle so handeln würden.


    Nicht nur auf dieser Ebene müssen wir uns eben mit den Folgen des Industrialismus auseinandersetzen - die angenehmen zu nutzen und die weniger schönen Seiten zu verdammen ist sowohl menschlich, als auch - zumindest der erste Teil - aufgrund unseres kulturellen Fortschritts unabdingbar.


    Die romantische Utopia eines harmonischen Zusammenlebens und Achtens aller Kreaturen sowie eine schadlose Nutzung unseres Ökosystems wird leider weiterhin ein Ideal bleiben, zu dem wir nicht zurückkehren können. Selbst wenn man den heroischen Vorsatz leben möchte, den Natur- und Umweltschutz im eigenen Haushalt zu praktizieren, wo sollte man am besten beginnen? Bei der Stillegung des Autos, dem Verzicht auf Fleisch oder doch schon bei der Verwendung von alltäglichen Annehmlichkeiten wie Tesafilm, Zahnbürsten oder Haushaltsgeräten, deren Herstellung Unmengen von Ressourcen verschlingt?


    Die "totale Umstrukturierung" der Industrienationen hin zu dieser Utopia wird definitiv nie erreicht werden. Was wir jedoch tun können ist, unser Bewustsein für die diversen Problemfelder zu öffnen und potentielle Lösungsansätze und eine gewisse Maßhaltung im Umgang mit den vielen uns zur Verfügung stehenden Gütern zu fördern. Ob das allerdings wirklich etwas bewirkt oder ob sich damit nur neue Probleme offenbaren, werden erst viele Generationen nach uns feststellen können.


    So, das war jetzt aber genug OT.


    Liebe Grüße,
    Sub.

  • Meine Meinung zum Thema Hundefleisch hab ich ja schon in dem anderen Thread dargestellt.


    Was mich aber immer wieder erstaunt, ist diese Doppelmoral - hat ein Schwein ein minderes Gefühlsempfinden als ein Hund? Kann es nicht genauso Schmerz empfinden?


    Den Vergleich mit dem Apfel finde ich übrigens völlig daneben - hört man ja ganz gerne, um das Argument des Schmerzempfindens von Tieren zu relativieren. Kann ich echt nicht verstehen, wieso das ins Lächerliche gezogen wird. Würde man sich das tagtägliche Tierleid in den Fleischfabriken auf der Welt mal realistisch vor Augen führen, das könnte ein gesunder Menschenverstand kaum ertragen. Ich kann darüber zumindest nicht lachen, und ich mag es auch nicht verdrängen, nur damit ich "reinen Gewissens" meinen Burger essen kann.



    Ich meine übrigens gelesen zu haben, dass in der Schweiz Hunde nur für den eigenen Verzehr geschlachtet werden dürfen. Vielleicht ist es (auch) deswegen nicht allzu bekannt.


    LG, Caro

  • Zitat

    Hey - da bekommt doch der Spruch "Mit dem Essen spielt man nicht" plötzlich eine ganz andere Bedeutung.


    ... und jetzt ganz schnell weg :)!


    na dann... eine große schweizer sennenwurst bitte! xD


    *auf anarny's huckepack spring und auch schnell weg*

  • Hey Sub!


    Danke für den Link - und Deinen sehr guten Text dazu! :2thumbs:


    Sicherlich ist auch die Schweiz ein industrialisiertes Land und somit in
    vielerlei Hinsicht schuld daran, wohin die Welt so steuert...


    Ich freue mich aber einfach, wenn ich für 6 Eier SFr 4.80 zahle!


    Auch teures Fleisch ist etwas sooo tolles!! Ich meine, wenn man in
    Deutschland Fleisch so günstig bekommt, wie es verlangt wird, dann KANN
    die Haltung nicht artgerecht sein. Ich plädiere für teure tierische Produkte.


    Und finde es völlig okay, wenn man sich nur 2 mal die Woche Fleisch
    leisten kann, es dafür aber dem Bauer / Hersteller etwas bringt und er mit
    dem Geld die Tiere gut halten kann. Wobei das natürlich auch hier nicht
    überall so ist, aber die Voraussetzungen sind besser als sie leider in
    andern Ländern sind.


    OT auch fertig :D


    Gruss
    Kaja

  • Hm, was gibt es überhaupt für fleischfressende Tiere, die wir essen? :???:


    Mir fallen grad nur so exotische Sachen wie Krokodil und Haifisch ein.



    EDIT: Ähem, was ich grad bei Wikipedia gelesen habe:


    "In der EU war das Schlachten von Hunden sowie der Handel mit Hundefleisch seit 1986 zeitweilig verboten. Das Fleischhygienegesetz ist aber mit diesem Verbot aus § 1 S. 4 und mitsamt seinen Strafvorschriften 2005 außer Kraft gesetzt und 2006 durch das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch ersetzt worden, das kein entsprechendes Verbot mehr enthält (Gesetz aufgehoben durch Artikel 7 Nr. 7 des Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermitterechts vom 01. September 2005, BGBl. I S. 2618. Hundefleisch ist daher legal. In der Schweiz ist nur der Handel verboten, private Schlachtungen werden toleriert"


    (http://de.wikipedia.org/wiki/Hundefleisch)



    Es ist also in der EU nicht mehr verboten, versteh ich das richtig???

  • Auf diesen Thread hin, habe ich mal ein wenig nach den geltenden Vorschriften gestöbert und dabei ist mir aufgefallen, dass das Fleischhygienegesetz durch das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB) abgelöst wurde.


    Dies geschah durch Artikel 7 des Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts im Jahre 2005.


    So das interessante dabei ist:


    Im Fleischhygienegesetz gabe es die folgende Verbotsvorschrift:


    Code
    § 15
    
    
    Allgemeines Verbot
    
    
    Es ist verboten, Fleisch von Hunden, Katzen, anderen hundeartigen und katzenartigen Tieren (Caniden und Feliden), Dachsen und Affen in den Geltungsbereich dieses Gesetzes einzuführen oder sonst zu verbringen.


    Eine vergleichbare Vorschrift konnte ich im Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB) nicht ausmachen.


    Kann mich mal bitte jemand aufklären, aus welcher Vorschrift das "Hundefleischverbot" das seit 1986 im Fleischhygienegesetz bestand, nun hervorgeht.


    Ich bin da doch gerade etwas verwundert. :???:


    sara:
    Wie Du siehst bin ich da auch gerade drauf gestoßen, hab' jetzt die letzten 1 1/2 Stunden recherchiert um den Beitrag zu schreiben. Ich glaube zwar grundsätzlich nicht alles was auf wikipedia steht, allerdings steht eindeutig fest, dass das Fleischhygienegesetz - mit der eindeutigen Regelung - 2005 aufgehoben wurde und dafür jetzt das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB gilt und in diesem konnte ich eine solche Regelung nicht ausmachen.


    Da aber mittlerweile manches auch in EU-Richtlinien steht, weiß ich jetzt auch nicht was gilt. Bin mir daher auch nicht sicher, ob das Hundefleischverbot aktuell noch besteht.

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