Dominanz
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Hallo Ihr Lieben,
wenn ich eines in meiner Ausbildung von einem sehr namenhaften Verhaltensbiologen gelernt habe, dann folgendes:
DOMINANZ ist keine Eigenschaft, die ein Hund mitbringt! Also sowas wie mein Hund ist schwarz. Dominanz sagt etwas über eine Beziehung aus! Mein Hund kann nur dominant sein, wenn ich mich dominieren lassen. Damit ist Dominanz also vom Untergebenen abhängig.
Lieber Gruß
Jenni
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Zitat
Lies dich z.B. mal durch die Veröffentlichungen von Bloch (Der Wolf im Hundepelz usw.) oder eben vieler anderer Verhaltensforscher.
Ich denke, ein wenig beurteilt es jeder anders.
Für mich steht aber ganz klar fest, daß Dominanz NICHTS (oder nicht zwangsläufig) mit Ressourcenverteidigung zu tun hat. Das ist vielleicht ein ganz kleiner Aspekt des Ganzen.
Och nö, ich dachte das bleibt mir erspart wenn ich dich nett frage :| Thera hat dir ja auch ne kurze Def. gepostet, aber gut... dann google ich mal oder schau wo man sich den leihen kann denn Geld geb ich für sowas ganz sicher nicht aus
Aber warum steht das denn für dich fest? Ich wills nur wissen, weil ichs nicht versteh... Welchen biologischen Sinn hat denn dann Dominanz für dich? Und die Natur erstellt keine sinnlosen Verhaltensmuster, die keinen greifbaren Nutzen einbringen. Wenn nicht zur Verteidigung und Kontrolle von Ressourcen? Denn darum geht es überall, Kosten und Nutzen.
Meiner Meinung nach sind nur Menschen übermäßig Dominant, wobei ich dieses Wort nicht benutzen würde, sondern es eher Herrsch- und Kontrollsüchtig nennen würde...
sara
Einigen wir uns doch auf knapp und/oder wichtig für den einzelnen Hund, oder?ZitatBei Beschneidung der Bewegungsfreiheit würde mir als erstes Kontrolle in den Sinn kommen, mit dem biologischen Endziel Fortpflanzung.
Genau. Und auch das ist nichts weiter als eine Ressource. Neben Futter ist Fortpflanzung sogar die wichtigste -
Zitat
@ Thera: Wenn auf freiem Feld ein Hund dem anderen die Bewegungs- oder auch Handlungsfreiheit beschränkt, und der andere dies akzeptiert, dann hat er ihn in dieser Situation doch auch dominiert, oder nicht?
Das ist jetzt rein fiktiv, oder?
Keine Ahnung. Dafür müsste ich die Hunde sehen bzw. brauche eine genauere Beschreibung.
Wenn hinter Hund A Hündin C wäre und Hund A Hund B daran hindern würde zu Hündin C zu gelangen, kann man von Dominanz sprechen. Wobei es in dem Fall nicht darum ginge Hund B in seiner Bewegungsfreiheit einzugrenzen, sondern daran zu hindern zu Hündin C zu gehen. Entfernen dürfte sich Hund B ja.
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Hm, so gesehen könnte man dann ja alles unter das Wort "Ressource" fassen, sei es nur mittelbar indirekt, oder?
Für mich ist Fortpflanzung ein Trieb, der durchgesetzt werden will, keine Ressource, die es zu verteidigen gilt.
Dominantes Verhalten kann sich durchaus auf diesen Trieb beziehen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sich letztlich alles Verhalten auf den Fortpflanzungstrieb bezieht.
@ Thera: Hast Du das noch nie gesehen, dass ein Hund in einer Gruppe die anderen erstmal "unterjocht"? Dann, wenn alle ihm nachgegeben haben, ist es okay. Aber vorher wird jeder, der eigene Wege gehen will, erstmal in seine Schranken gewiesen.
Gerade letztens habe ich einen Schäferhund getroffen, der der Sara auch erstmal klar gemacht hat, wer die Hosen anhat. Er wollte durchaus kontrollieren wo sie hinzugehen hat, und wo nicht. -
Ist schon kompliziert.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
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Zitat
Welchen biologischen Sinn hat denn dann Dominanz für dich?
Die Anführerschaft einer Gruppe, die generell vom erfahrenstens, sichersten, souveränsten Tier übernommen werden wird / sollte.
ZitatMeiner Meinung nach sind nur Menschen übermäßig Dominant
Warum belegst du das direkt wieder negativ? Warum ist Dominanz übermäßig? Ich denke nämlich, genau das ist sie nicht. Dominanz regelt das Gefüge unter Hunden, wobei das wie ja schon gesagt, für mich kein starres ist. Es gibt Hunde, die führen gern, sind demnach in dem Sinn erstmal "dominant". Aber warum sollte das negativ sein? Für mich sind grade diese Hunde diejenigen, die man am aller leichtesten im Alltagsleben einbinden kann. Aber das heißt ja auch nicht zwangsläufig, daß diese Hunde eine Art Machtstreben gegen z.B. ihre Menschen entwickeln. Denn das ist für mich indiskutabel, so blöde sind Hunde nicht, Menschen von Hunden nicht unterscheiden zu können. Dominanz ist für mich ein Ding, was einfach nur innerartlich abläuft. Und für mich gibt es einfach keine übermäßige Dominanz. Der Hund der wirklich dominant agieren und reagieren kann, der wird keine Übermäßigkeiten brauchen. Er ist es einfach, er strahlt es aus, und keiner, der ihm das Wasser nicht reichen kann, wird das anzweifeln!
Wie gesagt - das alles gilt für mich nur und ausschließlich in Beobachtungen unter Hunden, NICHT im Zusammenhang Mensch-Hund, denn da denke ich, hat dieses Wort rein gar nichts zu suchen.
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Zitat
Hm, so gesehen könnte man dann ja alles unter das Wort "Ressource" fassen, sei es nur mittelbar indirekt, oder?
Ja ich glaube schon Ich denke deswegen ist es auch so schwer, sich auf eine Vorstellung von "Dominant" zu einigen, weil ja jeder eigene Vorstellungen und Interpretationen von diesen Begriffen hat, ähnlich wie Sylvia schon erwähnt hat.
Edit:
Sylvia
Entschuldige, das kam nicht ganz klar rüber, der letzte Absatz auf den du das beziehst war nicht an dich gerichtet und sollte auch nicht auf einen Mensch-Hund Vergleich abzielen! Und Dominanz unter Hunden auch nicht negativ anfärben! Er war an die addressiert, die sich stützend auf die Dominanz etc. Theorien alles und ausschließlich darüber interpretieren, DAS finde ich dann übermäßig und aus menschlichen Gedankengut entspringend. Weißt du was ich meinte?
Deine letzte Erklärung fand ich gut, v.a., dass du Mensch und Hund trennst! Spalten tut uns die Annahme, dass du dominant mit Führen und Souverän vergleichst und ich das halt trenne und Dominaz für mich v.a. in dem von Thera genannten Zusammenhang auftritt. Da scheidet sich dann unsere Auffassung von Dominanz.
Richtig so?
Find ich übrigens schön, dass wir uns alle ganz normal und sachlich über ein so strittiges und heißes Thema unterhalten können! :^^:
Das tut richtig gut! -
Zitat
da scheidet sich dann unsere Auffassung von Dominanz.
Richtig so?
Jap, das ist richtig. Ich sehe eben den von euch genannten Aspekt nur als einen Bestandteil möglichen dominanten Verhaltens. Ich finde es deutlich weitgehender, wie von euch genannt. -
Ja das stimmt, je mehr man unter den Begriff Dominanz steckt, desto weitgehender wird der...
Persönlich ist es aber ganau das, was mir an diesen Theorien nicht so behagt, denn man sucht sich ganz viele Verhaltensweisen und Eigenschaften, die solch eine Theorie unterstützen und stopft die zusammen. Damit hat man einen sehr weitgehenden Begriff von Dominanz.
Der wenig Platz lässt für andere Theorien und ohne zu merken, dass aufeinmal ganz viel hundliches Verhalten auf Dominanz reduziert wird.
Edit: Gerade noch eingefallen damit meine ich wieder NICHT dich Sylvia! Sollte nur ein Denkanstoß für die sein, die sich sehr auf Rudel, Dominanz etc. eingeschossen haben. -
Ja, das ist eh immer das Problem. Daher rolle ich grundsätzlich auch immer die Augen, wenn jemand anfängt "ich habe einen dominanten Hund", weil eifnach iel zu viel in viel zu wenig reingedeutet wird und dann solche Dinge wie Kekse essen und nach mir durch die Tür gehen, dabei rauskommt, was teuer als Buch usw. vermarktet wird.
Daher eben mein kleiner Kampf für "seht die Dominanz als positive zwischenhundliche Eigenschaft und vergesst den Kram, sobald der Mensch ins Spiel kommt". Ich habe ja auch die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, aber mich lehrt einfach die Erfahrung, daß man ohne den Begriff Dominanz viel viel besser fährt.
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