Warum kann ich so schwer damit umgehen?
-
-
Ich weiß ja nicht wie es anderen Senioren-Besitzern ergeht, aber für mich ist es unerträglich schwer mit anzusehen wie mein einst so sprühender und lebetoller Henry mehr und mehr alt und klapprig wird. Er ist zeitweiße Inkontinent, hat Gleichgewichtsstörungen, wirkt extrem verschusselt, sieht immer schlechter und hört nur noch spärlich. Er hat innerhalb des letzten Jahres zwei mal heftige Vestibularanfälle (Vestibular-Syndrom) bekommen. Beim ersten mal hat es fast 2 Monate gedauert bis er sich wieder davon erholt hat. Er bekam ständig Infusionen, regelmäßig Cortison und für eine bessere Durchblutung Karsivan. Vom zweiten mal hat er sich nie wieder richtig erholt, der TA hat das Cortison (da es ihm sonst mehr geschadet als geholfen hätte) nach einigen Eingaben abgesetzt, die Infusionen nach zwei Wochen ebenfalls eingestellt. Karsivan bekommt er weiterhin, aber so richtig wird er nicht mehr. Er ist um die Hüften rum sehr eingefallen und hat einen leichten Buckel, der durch sein klappriges Äußeres noch extremer aussieht. Es ist so schwer mit anzusehen wie der einst so perfekte Wegbegleiter nach und nach altert und immer komischer wird. Gewisse Altersschrullen- über die ich nur mit dem Kopf schütteln kann. Henry ist nun bald 13 Jahre alt und fast 6 Jahre bei uns/mir. Gestern Abend blieb mir beinahe das Herz stehen... Ich ging mit einer Freundin, deren Hund Benji und meinen beiden Hunden in der Aue spazieren. Es war schon dunkel und da dort auch Bäume sind kann man leicht die Orientierung verlieren. Wir waren in ein Gespräch vertieft und achteten irgendwie gar nicht mehr auf die Hunde die um uns herum frei liefen und ihren Spaß hatten. Jedoch irgendwann drehte ich mich um und stellte fest, dass nur noch zwei Hunde bei uns waren- der Henry war weg! Ich hätte auf der Stelle losheulen können, wo verdammt ist mein Hund?!?! Ich rannte so schnell ich nur konnte den Weg zurück und schrei mit meiner kräftigsten Stimme nach ihm (er ist allerings fast taub und sieht zudem noch sehr schlecht!!!) Irgendwann konnte ich von weitem ganz verschwommen etwas Schwarzes auf einer Wiese ausmachen, doch dieses Etwas lief in die Entgegengesetzte Richtung! Gott sei Dank hatte ich noch Janosch, meinen knapp 11 Monate alten Mixrüden der im Affentempo zu diesem schwarzen Etwas lief (es war ja gar nicht klar ob das Henry ist). Er rempelte es etwas unsaft an und ruckartig drehte es sich um und stolperte verwirrt hinter Janosch her, welcher schon wieder auf dem Weg zu mir war. Und ja, es war Henry... Ich war einfach nur froh und gleichzeitig kreidebleich. Mir zitterten die Knie und völlig aufglöst und den alten Henry an die Leine geschnallt ging ich zurück zu dem Platz wo meine Freundin im Dunkeln noch immer auf mich wartete...
Ou man ich musste einfach diesen Roman jetzt aufschreiben...
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich denke mal, es liegt daran, dass Du damit so schwer umgehen kannst, weil es Dein erster Hund ist, der Dich solange im Leben begleitet hat und den Du nun über kurz oder lang über die Regenbrücke begleiten darfst?!
Wie auch immer, geniesse die Zeit mit ihm, denn ihm fallen seine Wehwehchen und Macken nicht sonderlich auf, sondern er ist er, so wie er immer war und für Dich immer sein wird.
-
Hallo,
mir geht es bei Babsi genauso, mir fällt das auch unheimlich schwer das mit anzusehen. Es ist noch garnicht lange her, da haben alle immer gesagt: "wie kann dass sein, dass so ein alter Hund noch extrem fit sein kann" Und jetzt... es ging so verdammt schnell auf einmal. Ich kann mich mit dem Gedanken auch überhaupt nicht anfreunden. Sie ist jetzt 7 Jahre bei uns, aus dem Tierheim. Und es hat ganze 4 Jahre gedauert bis wir sie soweit hatten, dass sie nicht mehr Angst vor sämtlichen Alltagsgeräuschen hat, dass man sie ohne Probleme anfassen kann, dass sie sich sogar von Kindern anfassen lässt, wo sie sonst immer alle Leute gebissen hat die ihr zu nah kamen. Alle Leute haben immer gesagt ich soll diesen Hund wieder ins Tierheim bringen, der hat doch ne Klatsche. Aber ich bin froh, dass ich nicht auf die anderen gehört habe. Es hat zwar lange gadauert, aber dafür ist sie mir auch sowas von dankbar, das zeigt sie mir jeden Tag. Und ich bin froh dass sie so geworden ist und noch ein schönes Leben haben konnte. Aber genau deswegen bin ich umso trauriger, dass es jetzt so rapide bergab geht und ich sie auch früher oder später über die Regenbogenbrücke begleiten muss. Das wird die Hölle für mich!!!
Mitfühlende Grüße
Krissy
-
hi,
versuche einfach die letzten tage, wochen, monate (von jahren traut man sich ja nicht mehr zu sprechen) mit deinem hund zu genießen!
ich kann dich ein gutes stück weit verstehen, weil ich selber eine 14 jahre und 4 monate alte hündin habe. die hört auch fast nichts mehr, das sehen wird glaub auch schlechter allmählich, aber sonst ist sie noch sehr fit. karsivan kriegt sie seit 4 wochen auch, weil die tierärztin sich davon erhofft hat, dass das mit dem hören noch mal ein bisschen besser wird - naja - schaden tuts ihr jedenfalls nicht.
aber abends, wenn wir kuscheln, ertappe ich mich auch immer mal wieder, wie mir ganz wehmütig ums herz wird und ich daran denken muss, dass unsere zeit zusammen immer schneller runtertickt.
letztes jahr hatte sie eine etwas schlechtere phase so um diese zeit, ohne dafür einen näheren grund ausmachen zu können. sie fing an, schlechter zu fressen, mäkeliger zu werden und dementsprechend auch dünner und müder - alles nur ein bisschen, eigentlich nur so, dass ich das wahrnehmen konnte.
weihnachten haben wir dann anlässlich der goldenen hochzeit eine einwöchige reise mit der ganzen familie geplant. für alle war klar, dass meine hunde mitmüssen, sonst wäre die familie ja nicht komplett (meine eltern kümmern sich tagsüber um die hunde, wenn ich arbeite. das passt sehr gut, weil sie nur 5 minuten entfernt von mir weg wohnen und die hunde sehr mögen. und der gesamte rest der familie mag die hunde auch). die reise wurde auf die erste maiwoche festgelegt. ich habe angefangen zu bangen, dass die große das nicht mehr schafft. aber ihre phase wurde wieder besser, wir haben mit futter rumprobiert und sie war mit. und wie sie das genossen hat. sie war jeden tag 12 stunden mit uns unterwegs und immer die erste, die mitwollte, wenns wieder losging. dafür hat sie die nächte fast komatös geschlafen, aber sie war nicht abzuhalten, selbst, wenn ich mit ihr in der pension bleiben wollte. am meer war sie auf einmal wieder mein junges weimiweib, mit dem ich die welt erobert habe. wieder zurück zuhause wurde sie noch mäkeliger mit dem fressen. wir waren dann im sommer in berlin bei freunden aus unserer berliner zeit. und da haben wir dann auf barf umgestellt. seitdem frisst die alte tante wieder gut, hat wieder eine ziemlich gute figur und ist wieder richtig aktiv. meine eltern motzen allerdings, dass sie bei ihnen fast den ganzen tag verschläft und nur kommt, wenn sie kekse will oder raus. meine ma meint, sie würde sich wohl für unsere abenteuer schonen wollen
immer sommer habe ich ihr dann jedenfalls gesagt, sie solle sich nicht einfallen lassen, wie mein erster hund direkt vor weihnachten zu sterben. bisher hält sie sich dran...
lange rede, kurzer sinn: wenn ich mich dabei ertappe, wie ich wehmütig werde, zwinge ich mich zur räson. ich möchte, dass sie ihr alter bei mir genießen kann. dazu gehört auch, dass ich mich mit ihr zusammen auf jeden tag freue und nicht jetzt schon um sie trauere - HEY, sie ist noch da! genauso wie dein hund, der ist auch noch da! das leben wird für uns noch lang genug ohne diese schnuffelnasen, also nicht schon zu lebzeiten trauern!
meist gelingt mir das so.
ich wünsche dir jedenfalls noch eine schöne zeit mit deinem hundetier!liebe grüße cjal
p.s.: ich mache im moment bei jeder gelegenheit fotos von meiner großen alten. das hilft mir auch, weil ich weiß wie es ist, wenn man kaum fotos von seinem hund hat. von meinem neuf gibt es kaum welche, und die paar, die es gab sind noch durch eine ätzende trennung und nichtherausgabe dezimiert. fotos sind eine tolle erinnerung - bei mir zumindest, auch wenn alles im herzen ist.
-
ich kann dich gut verstehen. ich ahbe auch lange gebraucht, damit klar zu kommen, dass meine dicke nun ein senior ist und wir uns bald verabschieden müssen. ich habe mir immer wieder gesagt, dass sie ein langes glückliche leben hatte. das hat mir geholfen damit besser umzugehen. du musst den lauf der zeit akzeptieren. wünsche dir alles gute und nach eine lange zeit mit deinem henry.
-
-
hallo ,
mir geht es auch so ,sammy wird im januar 15 J.taub ist er auch schon längere zeit , laufen naja er trodelt neben mir her
wenn ich drann denke was haben wir für lange wanderrungen gemacht ,
seit oktober hat er einen tumor im oberkiefer ,
ich weiß das ich ihn demnächst verlieren werde ,
ich kann euch gut verstehen es zerreist einem das herz zu sehen wie sie tag für tag etwas mehr abbauenwünsche dir noch eine schöne zeit mit Henry
LG Carmen -
Mir geht es da ganz genauso! Ich darf gar nicht dran denken, dass meine Süße irgendwann nimmer da ist! Seit festgestellt wurde, dass sie einen Herzfehler hat und jeden Tag Tabletten nehmen muss, hat sie auch immer mehr abgebaut (das war im April 2006). Mittlerweile ist sie ne richtige Oma. Man muss sie teilweise richtig aus dem Körbchen tragen, damit sie mit gassi geht. Anstatt anstandslos mitzugehen, steht sie lieber einfach irgendwann mal auf und pinkelt einfach in die Wohnung. Sie steht ständig im Weg, schnarcht voll laut, und noch vieles mehr. Aber all diese Macken machen sie auch so liebenswert. Und wie gesagt, ich will gar nicht dran denken was in ein paar Monaten oder Jahren ist. Ich hoffe, sie bleibt noch gaaaaaaaanz lange!
-
Ich kann dich so gut verstehen!
Meine Kleine Trixi ist ja jetzt im Okt. auch schon 17 geworden und vor einigen Tagen gabs Probleme mit ihrem Beinchen, dass sie kaum noch laufen konnte! (hab auch n Thread gestartet)
Mittlerweile gehts wieder aber meine Maus wird immer zurückhaltener und lustloser! Nur noch beim Futtern ist sie mit vollem Elan dabei und gibt Johnny schon mal zu verstehen, dass SIE als erstes bekommt!Naja aber weißte was, wenn ich ehrlich bin, nehme ich schon fast seid 3-4 Monaten abschied!
Ich nehme mir Zeit mich einfach mal auf den Boden zu ihr zu legen (Couch findet sie doof)
Wir schwelgen in Erinnerungen (sind ne Menge, hab sie ja schon 17 Jahre) und kuscheln ganz sanft!Ich habe mir auch geschworen:
Wenn meine Maus ihren Stolz verliert, dann werd ich sie über die Regenbogenbrücke begleiten.
Denn meine Trixi war schon immer ein sehr sehr stolzer Hund, und das will ich ihr nicht nehmen!!Ich denke auch es wird mir leichter fallen, denn ich habe mich ja dann soo lange von ihr verabschiedet!
Also, lass den Kopf nicht hängen, denk dran was für deinen Schatz am besten wäre und lass ihn sich nicht quälen...
Du weißt was für ihn am besten ist....
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!