Mein Hund hat Angst vor Männern und beißt!! Was tun?
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Hallo,
erst so kurz ein Mitglied und schon ein Problemthread:-) Ich habe folgende Probleme. Ich bin Besitzerin eines 3 Jahre alten Berner-Sennenhundrüden. Wir haben ihn als Welpen bekommen und ist seitdem der Mittelpunkt der ganzen Familie (3 fast erwachsene Kinder, mein Mann und ich). Als er ein halbes Jahr alt war, hatte er Beinprobleme und mein Tierarzt riet mir, 4-5 Monate mit der Hundeschule zu pausieren. Obwohl ich Angst um die soziale Entwicklung des Hundes hatte, hab ich seinen Rat befolgt und aufgepasst, dass er nicht zu viel tobt, um das Bein zu schonen.Wir haben ihn aber mit spielen und anderen Dingen gefordert. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass er, sobald ein fremder Mann auf mich oder meine Tochter zu kam, knurrte, den Schwanz einkniff und den Kopf duckte.
Er ist sowieso ein sehr ängstlicher Hund. Beim Anblick einer Sektflasche verzieht er sich in die hinterletzte Ecke und kommt für Stunden nicht mehr hervor, weil er Angst vor dem Knall hat. Wenn etwas im Haus umfällt, eine Tür zuschlägt oder sonst irgendetwas, was Geräusche macht, flitzt er wie ein Blitz in seine Ecke und ist von dort auch mit allen Mitteln nicht mehr weg zu locken. Wenn wir ihn ab und zu duschen, hat er zwei Tage lang Durchfall, weil es für ihn so ein unglaublicher Stress ist. Wir haben immer wieder versucht mit kleinen Schritten, ihn etwas selbstbewusster und mutiger zu machen, aber es hat nicht geklappt.Wenn alles seine Ordnung hat, d.h. es sind keine fremden Leute im Haus, keine ungewohnten Geräusche etc., dann ist er der liebste Hund, den man sich vorstellen kann. Er ist anhänglich, total verschmust, hört aufs Wort, ein absoluter Musterhund. Sobald sich an "seiner" Ordnung jedoch was ändert, ist er wie ausgewechselt.
Dasselbe gilt fürs Spazieren gehen. Wenn kein anderer in der Nähe ist, hört er aufs Wort, geht bei Fuß, absolut fabelhaft. Sobald jedoch ein anderer Hund(nur Rüden, bei Hündinnen ist er lammfromm), ein Radfahrer,ein Jogger oder irgendjemand anderes auftaucht, ist es vorbei. Nachdem er zweimal einen Radfahrer von Fahrrad geschmissen hat, nehmen wir ihn sobald jemand auftaucht an die Leine. Wenn der andere Hund dann vorbeikommt, macht er ein riesen Theater, steigt wie wahnsinnig in die Leine, knurrt und fletscht die Zähne.Unser Hundetrainer und der Tierarzt haben uns dann zur Kastration geraten. Die ist jetzt ein halbes Jahr her und es hat sich absolut nichts geändert.
Die einzigen Personen, die er immer unglaublich freudig begrüßt, sind Frauen. Alle Männer, außer die in unserer Familie, werden grundsätzlich angeknurrt und nach ihnen geschnappt. Letzte Woche hat er dann das erste Mal zugebissen. Obwohl er an der Leine war, schoß er völlig unberechenbar auf einen Freund der Familie zu und biss einmal so heftig ins Bein, dass es blutete.
Kurz gesagt, zuhause ist er ein Musterhund, aber draußen unberechenbar.
Außer meinem Mann haben mittlerweile alle Angst mit ihm spazieren zu gehen.Wir sind mit dem Problem schon bei 3 verschiedenen Hundetrainern gewesen. Alle haben uns gesagt, dass sie nicht wüssten, woher die Angst kommt, aber dass er aus der Angst heraus beißt.
Ich würde so gerne irgendetwas tun, aber ich verstehe den Hund nicht einmal mehr. Ich weiß nicht, woher es kommt. Um Ratschläge oder Erfahrungen mit solchen Problemfällen wär ich sooo dankbar!!
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Zuerst mal würde ich ihm einen Maulkorb anziehen. Meine ist auch so eine Zeitbombe und die läuft auch mit MK rum, wenn sie wieder mal spinnt! Es geht einfach mal gar nicht, das der Hund die Möglichkeit hat zu zubeissen! Der gehört abgesichert! Und wenn das mittels einer Leine nicht geht, weil er sein Körpergewicht/seine Kraft einsetzt und nicht hört (sonst würde er ja nicht zu den Leuten ziehen), dann gehört da ein MK dran!!
Gibt bei euch sowas wie eine Resozialisation? Das gibt es bei uns und dort sind genau so Hunde. Die greifen entweder Hunde oder Menschen an, oder auch beides. Dort wird ganz gezielt daran gearbeitet! Schau mal, ob es sowas bei euch gibt! Notfalls halt n bissel weiter fahren...
Wie genau verhält er sich denn in den Situationen? Wurde er mal beim TA komplett durchgecheckt (Schilddrüse etc.)?
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Hallo erstmal und herzlich willkommen im forum
...obwohl ich erstmal schimpfen möchte...Nein, nicht mit Dir...aber wieso raten Hundetrainer und Tierarzt zur Kastration, was hat das mit den Ängsten Deines Hundes zu tun? :zensur:
Ich bin sicher hier melden sich noch die Experten mit ausführlichsten Erziehungstipps. Ich kann Dir nur soviel sagen: Ihr müsst an dem Problem arbeiten, keine Hundeseele ist verloren, auch die von Eurer Fellnase nicht.
Zur Sicherheit würde ich vorerst nur mit Maulkorb Gassi-Gehen, auch damit Euer Hund keinen "Lernerfolg" mit dem Beißen hat.
An den Mauli muss er natürlich langsam gewöhnt werden. Und wenn er ihn trägt müsst ihr ihn vor raufenden Hunden schützen, er kann sich dann ja nicht mehr selbst wehren.Was genau habt ihr denn bisher trainiert?
Also wie habt Ihr versucht ihm die Ängste zu nehmen und ihn selbstbewußter zu machen?
Was habt Ihr gegen Jogger- und Radfahrer-jagen unternommen? -
Zitat
Zuerst mal würde ich ihm einen Maulkorb anziehen. Meine ist auch so eine Zeitbombe und die läuft auch mit MK rum, wenn sie wieder mal spinnt! Es geht einfach mal gar nicht, das der Hund die Möglichkeit hat zu zubeissen! Der gehört abgesichert! Und wenn das mittels einer Leine nicht geht, weil er sein Körpergewicht/seine Kraft einsetzt und nicht hört (sonst würde er ja nicht zu den Leuten ziehen), dann gehört da ein MK dran!!
Ich gebe dir ja in sofern Recht, das ein Hund der unberrechenbar beisst, gesichert werden muss. ABER das ein Hund nicht die Möglichkeit haben soll zu zubeissen finde ich etwas SELTSAM, aber das ist ziemlich offtopic und oft diskutiert, muss hier nicht ausgetragen werden, aber :irre:
ZitatGibt bei euch sowas wie eine Resozialisation? Das gibt es bei uns und dort sind genau so Hunde. Die greifen entweder Hunde oder Menschen an, oder auch beides. Dort wird ganz gezielt daran gearbeitet! Schau mal, ob es sowas bei euch gibt! Notfalls halt n bissel weiter fahren...
SO HUNDE...Sorry ich hoffe du weißt echt besser Bescheid. Geholfen wird diesem Hund nur durch intensives Einzeltraining über mehrere Monate hinweg. Das kann nicht in der Gruppe behandelt werden.
[/quote]susami: Das mit Kastration frage ich mich allerdings auch, aber das hört man ja nur zu oft, das bei "Verhaltensstörungen zur Kastration geraten wird"Naja ok :x
MelanieMert:
Ich hoffe die wirklichen Experten hier können dir weiterhelfen, aber auf eine Internetheilung brauchst du dich hoffen, auch nicht darauf das hier einer den ultimativen Tip hat. Da wartet eine Menge Arbeit auf Dich, Geduld und Nerven. Hundetrainer ist nicht gleich Hundetrainer, und wie gesagt die Arbeit mit deinem Hund wird sicherlich mehrere Monate überdauern, wenn nicht sogar Jahre, abhängend vom Grund des Seltsamen Verhaltens. Na und das dein Hund aus Angst beißt, dafür brauchst du doch keinen Hundetrainer oder? Wichtig ist zu erfahren, welche Ängste du ihm genau nehmen musst, das er wieder ein glücklicher, selbstsicherer Hund wird. Ich drücke Euch alle Daumen.... -
Geht's noch??
Ein Hund gehört abgesichert! Was meinste was los ist, wenn da mal wer ne Anzeige macht!? Glaubst Du allen ernstes der Hund besteht in seiner momentanen Verfassung einen Test? Das wage ich zu bezweifeln! Und ja. Der Hund soll am beissen gehindert werden! Schon allein dadurch kann der Mensch ruhiger in der Situation bleiben. Ich verbiete meinen Hunden sicherlich kein drohen o.ä. Aber ein Hund der unberechenbar zubeisst, muß eben so gesichert werden, das Passanten nichts passiert!
Öhm...hab ich gesagt die Hunde werden aufeinander losgelassen und es findet kein Einzeltraining statt? Ich kann das nirgends lesen, Du etwa? Und mit so Hunde, meine ich u.a. auch meine Große. Die ebenfalls aus Unsicherheit heraus beißt....
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Zitat
Geht's noch??
Ein Hund gehört abgesichert! Was meinste was los ist, wenn da mal wer ne Anzeige macht!? Glaubst Du allen ernstes der Hund besteht in seiner momentanen Verfassung einen Test? Das wage ich zu bezweifeln! Und ja. Der Hund soll am beissen gehindert werden! Schon allein dadurch kann der Mensch ruhiger in der Situation bleiben. Ich verbiete meinen Hunden sicherlich kein drohen o.ä. Aber ein Hund der unberechenbar zubeisst, muß eben so gesichert werden, das Passanten nichts passiert!
Öhm...hab ich gesagt die Hunde werden aufeinander losgelassen und es findet kein Einzeltraining statt? Ich kann das nirgends lesen, Du etwa? Und mit so Hunde, meine ich u.a. auch meine Große. Die ebenfalls aus
Unsicherheit heraus beißt....Sorry, aber ich habe ebenfalls geschrieben, das Hunde unberechenbar beissende Hunde abgesichert werden müssen, da bin ich ja wirklich deiner Meinung. Ich bin jedoch nicht der Annahme das ein Hund am Beissen gehindert werden soll-denn wenn das so sein müsste, müsste jeder Hund einen Mk tragen! Jeder Hund kann in eine Situation gelangen in der er beisst!!!!!!!
Sorry, das mit dem Resozialisierungsprogramm hab ich bestimmt falsch verstanden. Ich hasse nur solche Vereinigungen von Tiertrainern, die meinen, jeden Hund gleich "resozialisieren" zu müssen. Wenn das dort nicht der Fall sein sollte, freue ich mich...
Ansonsten wollte ich dir nicht an den Karren pi...., tut mir leid wenn das falsch rüber kam.
Damit ist MelanieMert auch nicht geholfen...
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So, ich hab mir diesen Beitrag inzwischen einige Male durchgelesen, da mir bereits beim Überfliegen des Textes einige Gedanken durch den Kopf gegangen sind.
Deine Hundetrainer entsprechen ehrlich gesagt nicht ganz meinem Geschmack, dass man solche Probleme nicht per Kastration lösen kann sollte doch wohl klar sein :irre: seltsam...
Bei deiner Schilderung des Lebenslaufes eures Hundes und eurer Probleme schreibst Du ja, dass ihr von Anfang an Wert auf Hundeschule und Sozialisation gelegt habt, aber trotzdem schon lange Probleme habt.
Das ganze Verhalten hört sich einfach seltsam an, auch passt es eigentlich nicht zum normalen Verhalten eines Berners, die ja schon sensibel, aber eher nicht überängstlich-agressiv sind :/Wäre es vielleicht möglich, dass euer Hund schon von Anfang an und dauerhaft Schmerzen hat ? Meinem Gefühl nach spricht sein ganzes Verhalten dafür, dass er unter Stress steht - nicht nur durch von aussen erzeugten Stress, sondern auch eben möglicherweise dauerhaft/chronisch Schmerzen hat.
Du hast ja oben auch bereits beschrieben, dass er als Junghund Probleme mit dem Bein hatte und daher pausieren musste, was genau war es denn und wie war der Verlauf ? Hat er sich von Anfang an ängstlich verhalten oder es in dieser "Pause" im Junghundalter ?
Ich würde daher auch diesen Weg beschreiten und den Hund auf mögliche Schmerzquellen durchchecken lassen, am Besten nicht nur oberflächlich und von einem erfahrenen Tierarzt - einen Versuch sollte es wert sein.
Ihr scheint ja schon einige Hundetrainer (erfolglos) verschlissen zu haben, das scheint also nicht der unbedingt richtige Weg zu sein :|Vielleicht schreibst Du ja noch etwas mehr dazu
VG
Stefanie -
In so kurzer Zeit soo viele Antworten. Ihr seid super!!
Also als erstes zur Kastration: Sowohl Tierarzt als auch Hundetrainer empfahlen die Kastration, um das immer schlimmer werdende Dominanzgehabe und den Hass auf Männer und Rüden zu beheben. Ich war mir nicht 100 % sicher, aber da nichts half, dachten wir, dass es vielleicht die einzige Möglichkeit sei. Da es nicht geholfen hat, sehe ich das im Nachhinein anders, aber das hilft ja jetzt auch nicht mehr weiter.@ persephone: Wir haben ihn gründlich durchchecken lassen, der Tierarzt hat keinerlei Anzeichen für Schmerzen gefunden. Geröntgt haben wir ihn auch (für die Hd-Untersuchung) und damals, als die Schmerzen im Bein auftraten, aber es war alles ok. Als er kurze Zeit wegen einer Zerrung Schmerzmedikation bekam, hat er sich genauso verhalten wie sonst auch. Außerdem ist er zuhause quietschfidel, so dass ich eigentlich nicht davon ausgehe, dass er Schmerzen haben könnte.
Er ist von Wesen absolut untypisch für einen Berner. Ich kann mir einfach nicht erklären, wo diese Angst her kommt. Wir haben ihn, wie gesagt, als Welpen bekommen und es ist in seiner "Kindheit" absolut nichts vorgefallen, womit sich das erklären ließe. Die Hundetrainer haben alle gesagt, er sei hochsensibel, das stimmt, aber ich suche immer noch nach Möglichkeiten, ihm diese Angst zu nehmen, da würde es mir natürlich helfen, wenn ich wüsste, woher sie kommt
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