richtiges Agi Training?

  • Hallo,


    bei uns läuft das wie folgt ab: Wir bieten einen Anfängerkurs und einen Fortgeschrittenenkurs. Im Anfängerkurs lernen die Hunde die Geräte kennen. Erstmal die Hürden, den Tunnel, dann die Wand, den Tisch... Steg und Wippe kommen recht spät, weil das eh kritische Geräte sind. Die Hunde sollen erstmal Spaß an der Sache bekommen. Hürden werden eh nur ganz niedrig trainiert. Nach ein paar Mal werden auch ein paar Geräte nacheinander gelaufen. In so einem Anfängerkurs hat man viel Zeit und Geduld auch für ängstliche Hunde. Wem das Ganze Spaß macht, geht in den nächsten Kurs. Hier werden schon kleine Parcoure geübt. Kontaktzonentraining wird auch berücksichtigt. Erst nach diesem Kurs werden die Leute in weiteren Gruppen je nach Können verteilt.


    Zum richtigen Training an sich. Ein Trainer ist zum Trainieren da, evtl. mal auch zum Helfen da, aber nie zum Leckerchen geben... Das muss der Hundeführer schon selber machen. Wie soll man denn sonst zum Team werden? Ich habe schon erlebt, dass ein Hund während einem Turnier zum Trainer lief, um sich sein Leckerchen abzuholen. Da wurde wohl was falsch verknüpft! Auch sonst muss der Hundeführer durch sein Timing den Hund dazu bringen, die Kontaktzone zu berühren. Das heißt, er muss evtl. schneller oder langsamer werden, oder den Hund auch mal zum Stehen bringen und dann selber loben! Trifft der Hund die Kontaktzone nicht, wird er nicht zurückgeschickt oder draufgehoben und dann gelobt. Was lernt der Hund da? Dass er abspringen soll und dann erst wieder auf die Kontaktzone soll. Dann gibts Futter. Richtig wäre, den Hund das Gerät von vorne beginnen zu lassen und so zu üben, dass der Hund die Kontaktzone berührt. Das Leckerchen gibt es nur, wenn er diese hat! Das kann ruhig sehr langsam eingeübt werden. Wichtig ist auch im Agility alles in kleinen Teilschritten einzuüben und am Schluß alles in ein großes Ganzes zu verwandeln! Also, ein Platz oder Steh am Ende einer Kontaktzone und der Befehl zum Weiterlaufen und das am Ende sehr schnell, wird erfolgreich sein. Um dahin zu kommen, muss man evtl. auch viel üben, je nach Hund. Der Hund ist immernur so gut, wie sein Mensch. Der Trainer sollte sich in den Lauf nur so weit einmischen, indem er zeigt, wie man es besser machen könnte. Er sollte in den seltensten Fällen den Hund beeinflussen.


    @ Mecki91
    Wir trainieren max. 1-2 mal die Woche, auch unsere Kracks und das meist mit niedrigen Hürden. Nur vor Turnieren wird hoch trainiert, um die Gelenke zu schonen.


    Gruß Kindhund

  • Ich trainiere auch 2 Mal die Woche im Schnitt, dann für jeweils insgesamt ca. 15 Minuten pro Hund (nicht am Stück, sondern immer im Wechsel).

  • Hi Abisha,


    Zitat

    1.Halte ich es für sinnvoll, wenn man jedes Hinderniss erst einmal einzeln beibringt, also erst einmal mit laufen, dann schicken, dann abrufen, von versch. Anlaufwinkeln etc. und dann erst dieses Hinderniss im Parcour einbaut.


    Von meiner Seite aus ein ganz klares JA. V.a. bei schwierigeren Hindernissen, also K-Zonen, Slalom, Reifen usw.. Allerdings gibt es viele verschiedene Wege, die nach Rom führen.


    Zitat

    Auch bei einer geraden Strecke von 4 Hindernissen sind die Hunde bzw. die Führer überfordert. Ist dies nicht ein Zeichen dafür, dass man viel zu schnell vorgegangen ist?


    Ehrlich gesagt finde ich eine Gerade von 4 Hindernissen recht schwierig. Es sei denn, man ruft Hund ab. Voranschicken ist nämlich immer so eine Sache. Das hängt davon ab, wie gut sich der Hund löst und wie gut er sich voranschicken lässt. Meine Hunde drehen sich spätestens dann, wenn sie 2 Hindernisse vor mir sind, erst mal um, um sich zu vergewissern, dass ich auch wirklich in diese Richtung laufe. Und dann kann es schon mal passieren, dass sie das nächste Hindernis verpassen. V.a. bei Nele ist das ein Problem, da sie sehr gross ist und zwischen den Sprüngen max. 2 Galopp-Sprünge macht.


    Zitat

    2.Wird seit einen halben Jahr, man muss sagen wirklich sehr konsequent, Kontaktzonen Training gemacht.


    Auch beim K-Zonen-Training führen viele Wege nach Rom. Ich würde, wenn, dann das Leckerchen auf die Zone legen und nicht von einem Helfer geben lassen.


    Zitat

    Nun sieht man aber zu 50% der Fälle (auch nach dem halben Jahr) die Hunde von der Kontaktzone springen und dann das Leckerchen nehmen zu wollen.


    Das kann verschiedene Gründe haben. Zum einen, dass die Hunde nicht gelernt haben, sich rechtzeitig zu versammeln. Zum anderen, dass der Helfer mit dem Leckerchen dem Hund den Arm vor die NAse steckt. Dadurch blockiert er einerseits den Lauf des Hundes. Hund versucht auszuweichen und springt entweder seitlich am Arm vorbei oder obendrüber. Oder zweite Möglichkeit, die eigentlich mit der ersten in Verbindung steht. Hunde haben eine individuelle Arbeitsdistanz/Arbeitsabstand. Tritt nun ein Helfer neben/vor den Hund um ihn auf der Zone zu bremsen (nichts anderes ist das "Leckerlie entgegenstrecken") dann wird dieser Arbeitsabstand unterschritten, Hund versucht, den Arbeitsabstand wieder herzustellen und weicht logischerweise aus. Das kann dann aber auch mit dem eigenen HF passieren. Wobei ich nicht verstehe, warum ein Helfer das Leckerchen gibt. Was ich verstehen könnte, wenn dieser das Leckerchen auf die Zone legt, damit Hund nicht mitbekommt, dass HF das Leckerchen hinlegt. Und dass der Helfer dabei steht um nötigenfalls, wenn Hund von der Zone springt, ihn daran zu hindern, sich das Leckerchen anschliessend noch zu schnappen.


    Zitat

    3.auch trainiert der Trainer mit einen Hund mit.
    Kann er sich denn so überhaupt auf das Training konzentrieren?


    Weiss ich nicht. Manche können das trotzdem. Bei manchen funktioniert es nicht.


    Zitat

    4.Auch kann der Trainer uns Fortgeschrittenen keine Ratschläge mehr geben


    Das ist immer ein Problem wenn Vereine relativ neu und unerfahren anfangen und der Trainer noch nicht wirklich weiter ist als diejenigen, die er trainiert.


    Vielleicht wäre es sinnvoll, ihr würdet mal versuchen, bei ein paar Seminaren mitzumachen. Dürfte sich zwar für dieses Jahr bereits als schwierig erweisen, so von wegen ausgebucht und voll. Aber vielleicht habt ihr ja Glück.


    Zu deiner Frage wie bei unseren Vereinen etc. das Training so läuft. Was genau möchtest Du da wissen? Aufbau der Geräte, allgemeiner Trainingsablauf, ... ?


    Also, meine erste Hündin hat die Zonen ähnlich gelernt wie Du es beschrieben hast. Wirklich sicher in den Zonen ist sie nicht. Meine zweite Hündin hat sie anders gelernt. Aber da ich in den letzten 1,5 Jahren sehr geschlampt habe im Training (habe mich zu sehr darauf verlassen, dass sie die Zonen wirklich gut kann, konnte sie ja auch) neigt sie im Moment wieder sehr zum springen. Obwohl es noch geht. Sagen wir mal so - Trefferquote liegt bei etwa 80-85% derzeit. Meine jüngste Hündin hat derzeit eine Trefferquote von 99,9%. Was nicht daran liegt, dass sie gerade mal 30 cm gross ist. Allerdings hat mich bei unserem ersten gemeinsamen Seminar die Trainerin darauf aufmerksam gemacht, dass ich auch bei ihr schon wieder dazu neige, zu schlampen. Noch nicht extrem, aber eben ..... . Das ist eine ganz grosse Gefahr. Nimm grundsätzlich nie etwas als gegeben hin.


    Meine beiden jüngeren Hündinnen haben die zonen wie folgt gelernt:


    1. Hund wird auf die Abgangskontaktzone gestellt und dort erst mal mit Leckerlies abgefüllt - von mir! Das über einige Trainingseinheiten. Pfoten rot-grün. Falls Dir das nichts sagt, die hinteren Pfoten stehen auf der Zone, die Vorderpfoten im Gras. Ich verwende hierfür das Signal "Halt" und als Freigabesignal "OK". Hund wird grundsätzlich NUR mit Freigabesignal von der Zone wegrennen lassen.


    Ach so, vergessen - ich übe dabei grundsätzlich auch, dass ich weggehe und Hund in der Position bleibt, gehe dann wieder hin und gebe Leckerlies und mal wieder weg und wieder hin. Freigabe erfolgt eben über ein zweites Signal.


    2. Hund wird etwas oberhalb der Abgangskontaktzone auf das Gerät gestellt. Läuft bis zur Position und bleibt dort stehen - wird abgefüllt ;). Ansonsten siehe 1.


    3. Hund darf kontrolliert über das gesamte Gerät. IdR das Gerät so niedrig wie möglich (gilt auch für Schritt 1 und 2). Halt-Signal am Ende und erst mal wieder abfüllen. Kontrolliert heisst nicht automatisch langsam, sondern einfach, dass man sich sicher ist, den Hund am Ende des Geräts gestoppt zu bekommen. Wenn das mit dem Halte-Signal funktioniert ist das gut.


    4. Das ganze dann langsam mit mehr Geschwindigkeit und Distanz meinerseits.



    Viele Grüße
    Cindy

  • Zitat

    Aus der Nähe von Reutlingen bei Stuttgart.


    Nein, ich bin überhaupt nicht neugierig, aber darf man fragen wo genau :sport:


    Grüßle
    Angie und die Schobären-Bande

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