Ängstlicher Hund - HH Anfänger

  • Hallo :)
    bereits in der Vorstellung hatte ich *gewarnt* - Ihr werdet gelöchert...
    also: wir waren bereits einmal im Tierheim, und fahren auch morgen wieder hin.
    Jetzt sind mir zwei Hunde "ins Auge gefallen", die aber beide bei der Charakterbeschreibung "ängstlich" bzw. "schreckhaft" stehen haben.
    Eine Hündin wurde bereits nach 3Tagen zurückgegeben, da die Leute laut Infoblatt "plötzlich Angst um das Baby hatten"


    Einen solchen Hund gleich wieder neu mitnehmen?


    Oder sollte ich generell keine ängstlichen oder schreckhaften Hunde in Erwägung ziehen?
    Wir wollen auf jeden Fall HuSchu und Sport, vielleicht Agility(?) machen, deshalb sind die zwei auch 55 bzw 58cm Schulterhöhe.


    Übernehme ich mich als Anfänger mit solchen Hunden, oder ist Vertrauen aufbauen und HuSchu okay?


    vielen Dank
    liebe Grüße
    Constanze

  • Hi,


    ich finde, das kann man so einfach nicht beantworten :???: !!!


    Kommt drauf an, was genau mit dem Hund ist, wie viel Zeit und Nerven du hast, ob du tatsächlich kompetente Hilfe organisieren kannst (HuSchu vorhanden? Kosten?), welche Erwartungen du an den Hund ansonsten stellst, wie du mit möglichen diesbezüglichen Enttäuschungen umgehen kannst etc....


    Das würde ich mir als "Anfänger" sehr genau überlegen!


    LG
    der Miniwolf

  • Warum wollt ihr Euch als Hundeanfänger gleich einen Problemhund holen?
    Es sitzen soooo viele nette, gut sozialisierte Hunde in TH oder Pflegestellen.
    Macht es Sinn sich gleich so sehr zu fordern?
    Währe schade wenn dann der erste Thread den Du starten musst, nachdem der Hund bei Euch eingezogen ist, ein Hilferuf ist.
    Wenn Ihr einen relativ großen Hund möchtet, schaut in die TH, große schwarze Hunde ohne ende. Kein Mensch will sie weil sie so "böse" aussehen und es meist garnicht sind. Warum gebt ihr nicht so einem Kandidaten die Chance auf ein tolles Hundeleben.
    Sicher ist es eine tolle Sache wenn man einen verstörten Hund wieder "hinkriegt", aber es kann eben auch leicht in die Hose gehen.
    Alles neue ist mit Erfolgserlebnis viel schöner als mit ewigen Rückschlägen.


    LG
    QUendolina


    die sich mit Rückschlägen leider auskennt

  • Zitat


    Einen solchen Hund gleich wieder neu mitnehmen?
    Oder sollte ich generell keine ängstlichen oder schreckhaften Hunde in Erwägung ziehen?


    Es stimmt, was die anderen beiden sagen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass du es mit wenig Hundeerfahrung schwer haben wirst, mit einem gestörten Vierbeiner. Andererseits IST ein Hund nicht ängstlich oder schreckhaft. Das sind keine Eigenschaften, die "eben so sind". Das Selbstbewusstsein des Hundes kann man auch wieder aufbauen mit guter Erziehung. Dazu musst du kein Wunderheiler sein. Wenn du dir der Verantwortung bewusst bist, und vielleicht in deinem Leben schon so manche Schwierigkeit gut gemeistert hast, dann hol dir solch einen Hund, und gib ihm ein gutes Leben.

  • Hallo
    und Danke für die ersten Hilfestellungen!
    Am Samstag war so viel Trubel im TH, dass ich das Gefühl hatte, ALLE Hunde sind auf/überdreht. Deshalb fahren wir morgen gleich zur Öffnung hin. Ich habe mir jetzt noch mal ganz viele Beschreibungen durchgelesen, auch von Hunden, die wir Samstag (noch) nicht gesehen haben, deshalb wollte ich vorab mal "antesten" ob ich solche gleich gänzlich aus der (Wunsch)-Besuchsliste streichen sollte. Allerdings kam es mir grad so vor, als stünde fast bei jedem Hund "ängstlich" dabei...zumindest bei denen aus meiner *lernen wir morgen kennen"Liste. In Abstufungen von "etwas" bis "sehr" ängstlich bzw.schreckhaft.


    Und: ich finde schwarze Hunde toll :)
    ein Neufundländer-Mix in rabenschwarz hatte mir schon Samstag zugesagt, allerdings konnten wir den nicht ausführen, da er leichte Magenprobleme hatte und nicht raus durfte.
    Die andere, ängstliche Dame wäre eine belgische Schäferhündin, und nachdem ich duchgeg*** habe, muss ich sagen, dass mir die grundsätzliche Rasse-/Charakterbeschreibung zusagt...ob diese spezielle Hündin dann *ins Herz trifft* bleibt noch offen, die würde ich erst morgen sehen.


    Werde dann morgen berichten, was aus dem TH-Besuch wurde
    liebe Grüße
    Constanze

  • Zitat


    Am Samstag war so viel Trubel im TH, dass ich das Gefühl hatte, ALLE Hunde sind auf/überdreht.


    Die sind gestresst. Liegt einfach daran, dass sie dort keine Ruhe finden. Sie müssen sich von morgens bis abends bis morgends, 24 Stunden das Gekläffe der anderen anhören. Irgendwann fangen sie selber an. :ka:

  • Ich will dir auf keinen Fall einfach als Hundeanfänger zu einem ängstlichen oder panischen Hund raten, aber ich denke, dass man da keine allgemeine Antwort geben kann.
    Als ich Jenna zu mir holte war sie ca. 12 Wochen alt. Ich habe jahrelang Bücher gelesen ,mit Haltern gesprochen und versucht, so viel Wissen wie möglich zu sammeln. Trotzdem war ich eine Hundeanfänger, denn in der Praxis läuft immer alles anders als in Büchern :roll:
    Ein Experte hätte mir (gerade auch in meinem Alter) von diesem kleinen Welpenbündel abgeraten. Jenna war beim ersten Zusammentreffen zwar recht aufgeschlossen und hatte keine Angst vor uns, siefreute sich tierisch auf meinem Schoß sitzen zu dürfen. Dennoch war sie übermäßig hektisch. Habe noch nie einen Welpen gesehen, der so überschwenglich ist und so wenig still halten kann :D Nicht gelassen, souverän, gar nichts. Sie kannte nichts und niemanden und dennoch habe ich sie genommen. Und es nie bereut. Ich möchte aber auch nicht alles schönreden, denn du musst dir bewusst werden, welche Arbeit (je nach Grad der Ängstlichkeit), welche Geduld und Gelassenheit auf dich zukommen werden, wenn du dir so einen Hund anschaffst. Mit ca. 4 - 5 Monaten wäre ich beinahe verzweifelt. Wir waren von Anfang an in der HS, Jenna war auch der Streber der Gruppe und machte begeistert mit. Aber gerade im Stadttraining überkam sie immer wieder plötzliche Panikattacken, in denen sie blind in eine Richtung sprang und nur weg wollte. Sie wollte weder auf eine Wippe (alle anderen Hunde sind darauf eingeschlafen...) noch auf ein Gitter noch sonst irgendwas. Sie mochte sich nich von fremden anfassen lassen und machte einen Riesenaufstand bei anderen großen Hunde, weil sie Angst hatte. Auf dem Hundeplatz betrat sie weder die Wippe noch einen Laufsteg, sobald sie dann doch mal drauf war, sprang sie panisch runter. Kurzum: Ich liebte sie, aber ich fühlte mich manchmal überfordert. Doch ich dachte NIE daran, sie jemals abzugeben und arbeitete fleissig an uns beiden. Das Ergebnis : Jenna liebt mittlweile das Stadttraining, geht auf alle möglich untergründe, springt auf die Wippe, keine Panikanfälle mehr. Beim Agility warte sie heißhungrig darauf, dass ich das Zeichen geben, damit sie die Wippe oder den Steg erklimmen kann. Sie ist fremden Menschen zurückhaltend und weicht immer noch zürück, wenn diese zu nah kommen, aber es ist nicht so schlimm wie früher. Sie ist mein Traumhund und ich denke, wenn du deinen gefunden hast, dann wende dich als Anfänger nicht sofort von dem Gedanken ab. Ich habe so viel von Jenna gelernt, dass Theorie schön und gut ist, aber Praxis die Rolle spielt und das alles so viel anders kommt, als man denkt. Sei realistisch und überlege, ob du bereit bist, Rückschläge zu verkrafte,, ob du die nötige Ruhe, Souveränität und Bestimmtheit austrahlen kannst. Es gehört viel Zeit und Liebe dazu, einen ängstlichen Hund wieder neuen Mut zu geben. Aber ich sage dir: Mir kamen später nicht selten die Tränen, weil ich so glücklich über unsere Fortschritte war !!!
    Berichte, wie du dich entschieden hast !


    Viele Grüße
    Svenja

  • Aus meiner bisherigen Erfahrung würde ich mir als Anfänger auch nie mehr sofort einen großen Hund holen.
    WEIL - ein HH-Anfänger macht Fehler, und zwar mehr als jemand der schon mal 1-2 Hunde hatte. Selbst wenn er sich gut informiert, gute Trainer hat usw. - Mensch muss erstmal lernen seine Emotionen zu kontrollieren und seine Gliedmaßen zu koordinieren.


    Naja, diese Fehler haben bei kleineren Hund dann nicht ganz so schwerwiegende Folgen als bei großen Hunden. Ein Leinenzieher ist leichter zu halten, z.B. - und Mensch hat definitiv mehr Stress mit seinen Mitmenschen wenn der Hund größer als 20 cm ist.
    Auch mit den Fußhupen kann man Agility machen - oder andere Hundesportarten.


    Ich versteh den Wunsch nach größeren Hunden sehr gut, die gefallen mir auch alle irgendwie besser - vielleicht weil ich selbst so klein bin =)
    Aber seit mir im Dez. der kleine Larry zugelaufen ist, weiß ich das ich mir (mal wieder) das Leben unnötig schwer gemacht habe.
    Ach ja, mein Jacko, Schulterhöhe 65 cm schafft es nicht, dem Larry mit seinen 20 cm wegzulaufen. Man sollte diese kleinen Wussels nicht unterschätzen.

  • Vielleicht solltest du dich auch ein wenig auf deinen Instinkt verlasse.
    Ich meine wenn du einen Hund dort im Tierheim triffst der dich einfach mehr anspricht als die anderen und du vielleicht das Gefühl hast das auch der Hund
    in irgendeiner Form positiv auf dich reagiert ist der Grundstein für eine positive Entwickelung der Dinge gelegt.
    Da du dir im Vorfeld wirklich Gedanken machst, auch über Hundeschule und Hundesport, hast du doch eigentlich immer erfahrene Ansprechpartner zur Seite, so das ich bei dir als " Frischling" eigentlich weniger Probleme sehe als bei den Leuten die der Ansicht sind das sie Hundeerfahren sind weil es vor 20Jahren in ihrem Elternhaus vielleicht mal einen Hund gab und meinen deshalb das Hundeschulen überflüssig sind.
    Der Beschreibung des Tierheimes über die Ängstlichkeit von Hunden ist nicht sehr aussagekräftig, da diese Tiere keine feste Bezugsperson haben und sich somit auch nicht sicher fühlen, erwecken halt die meisten von Ihnen den Eindruck ängstlich zu sein.
    Viel Spaß mit deinem zukünftigen vierbeinigen Freund

  • Hallo Constanze,
    grundsätzlich möchte ich Dir nicht von einem großen Hund abraten.
    Es gibt sicherlich auch genügend Beispiele, wo man mit kleinen Wauzis Probleme kriegt, von daher, weiß nicht.
    Meine Freundin hat ihre Schäfer-Mix-Hündin damals auch aus dem TH geholt. Sie war damals 9 Monate alt, hatte angeblich die Kinder beim vorherigen Besitzer gebissen, kein Sozialverhalten etc.


    Sie ist dann erstmal vier Wochen jeden Tag zu Tessi gefahren und hat mit ihr gearbeitet und geübt. Tessi kannte fast nichts, keine Artgenossen, Jogger, Radfahrer etc. Alles das hat meine Freundin ihr noch in der Zeit, die sie im TH war, beigebracht und geschaut, wie sie sich verstehen!! Dann hat sie Tessi mit nach Hause genommen und inzwischen ist Tessi seit 7 Jahren bei ihr.


    Also, ich denke, man sollte das Ganze vorsichtig angehen und mit dem Hund erstmal soviel wie möglich rausgehen und schauen, wie man sich versteht!!
    Die Tierheime schlagen das meistens auch vor, damit sich Hund und Halter erstmal kennenlernen!!


    Einen Hund sofort mitzunehmen, davon würde ich auf jeden Fall abraten!!!


    Noch eine Frage, die Hündin ist ein Belgiermix?? Was genau denn für ein Mix?? Tervueren, Malinois, Groenendael, Laekenois oder Schipperke???
    Belgier sind meiner Erfahrung nach nicht unbedingt Anfängerhunde, deshalb meine Frage!!


    Gruss
    Bibi, Dusty und Bibo

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