Extreme Ängstlichkeit
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Wenn Du Angst vor Spinnen hast, und ich Dir dafür eine Schokotorte schenke, hast Du dann mehr Angst vor Spinnen?
Bin ich ein Hund?
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Euch ist aber schon klar, dass "Verhalten" und "Emotion" nicht das gleiche ist?
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Beispiel:
Mein Sitterhund hat panische Angst vor Feuerwerkskörpern, Autofehlzündungen und Uniformen.Wenn ich nun bei diesem Hund jedes mal getröstet und ihn mit Leckerchen zugestopft hätte, oder ihn mit Leckerchen an Polizisten oder ähnliches vorbei gefüttert hätte, würde er immer noch stocksteif werden, wenn uns dort etwas begegnet. Oder alternativ in die Flucht ergreifen und blindlinks irgendwo hinrennen.
Ich habe ihn auch einfach nur stur durch die Situation gebracht und habe so getan, als ob nichts wäre und habe ihn so gezeigt, das es nichts gibt, wovor man Angst haben muss. Ich habe alle Allüren ignoriert, egal ob er gefiept hat, gejammert oder einfach nur wegrennen wollte. Ich habe weder meine Schrittgeschwindigkeit geändert, noch habe ich irgendwas gesagt oder gemacht.
Heute geht er eng bei mir oder bei seinen Besitzern, wenn ihn eine Situation suspekt ist.
Einzig und allein vor zischenden Raketen hat er noch Panik und die wird auch immer bleiben.Hier das Emotionen nur eine Motivation für Verhalten ist.
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Richtig mit Leckerlies gelockt hab ich sie nur kurze zeit, wo sie nimmer aus der wohnung wollte, hat aber ned richtig geklappt. Erst wo ich sie dann sanft vor mich hergeschoben hab, is sie dann mitgegangen.
Mit Leckerlies arbeit ich meistens nur zuhause (was Angst betrifft, Erziehungsübungen sind wieder was anderes...).
Meine Nichte hat zB einen Rasenmäher aus Plastik der beim Schieben laut kracht. Und mein Hund ist vor Angst die ganze Zeit quer durchs zimmer gelaufen. Dann hab ich mir das Ding geschnappt, bin damit durch die Wohnung gegangen und hab kommentarlos Leckerlies dabei fallen Lassen. So hat mein hund gelernt, dass er dieses ding mit was Positiven verknüpft. War dann so, dass ich die Leckerlies auch auf den Rasenmäher draufgelegt hab und die Dasha (=Hund) ohne Bedenken von dort runtergefressen hat. Und dann war die Angst weg. Das hat recht gut funktioniert. Nur eben bei Gegenständen.Ignorieren mach ich auch oft, sieht dann folgendermaßen aus:
Geräusch in der wohnung - Hund kommt unterwürfig her und möcht sich bei mir verkriechen - ich tu nix dergleichen - Hund verkriecht sich unterm Bett (ihre Höhle) und kommt erst wieder eine halbe stunde später raus.
Geräusch im Freien - Hund springt in die Leine und kriecht panikartig am boden entlang nachhause (an der Leine ziehend)
dabei kann ich nicht ignorieren, da ich ja sonst mich mitziehen lassen müsste, deshalb bleib ich meistens stehen und sag ihr, sie soll hier bleiben (hab a eigenes Kommando für lockeres an-der-leine-gehen) oder ich geb ihr den Befehl "sitz" um sie abzulenken und sie wieder irgendwie zu mir zu holen (geistig)
haut aber ned hin, weil Panik ist eben Panik... und da wird eben alles ausgeschaltet.Weil die Frage aufgekommen ist, ob ich sie tröste. Nein,mach ich nicht weil das wär ja eine Bestärkung der Angst. Da würde sie ja fürs Angsthaben belohnt werden?
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Bin ich ein Hund?
Bist Du ein Lebewesen?
Lebewesen "entscheiden" sich dafür, etwas zu tun, also sich zu "verhalten".
Lebewesen entscheiden sich aber nicht Emotion X zu haben.
GEnausowenig wie man sich entscheiden kann, auf den ausgelöste Motorische Reflexe nicht zu reagieren. Deshalb heißen die Reflexe. Haust Du mit dem Hämmerchen auf die Stelle unter der Kniescheibe, fliegt das Knie in die Höhe. Ob Du willst oder nicht. Und du kannst noch nicht mal lernen, es nicht zu tun!
Angst ist eine Emotion, die, wenn sie mit bestimmten Reizen klassisch konditioniert ist, von diesen Reizen eben ausgelöst werden. Man entscheidet sich nicht "oh Reiz X, da habe ich jetzt mal Angst, denn dann tröstet Frauchen mich!"
Folgendes würde gehen: "oh Reiz X, da ZITTERE ICH JETZT MAL, denn dann tröstet Frauchen mich!"
Das Problem ist, und das steht in dem verlinkten Wikipedia so schön drin:
Der Teil des Gehirns, der für die Emotionen zuständig ist, ist vieeeeel älter als der "verstandesteil" des Gehirns. Und wenn ein Lebewesen auf dem "Emotionshirn" fährt, ist der Verstand abgeschaltet - dann läuft alles auf "Instinktbasis" grob gesagt.
Aber nur der Verstandesteil hat Kontrolle über gelerntes Verhalten. -
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Hallo Velvetratte,
das hört sich für mich eigentlich ganz gut an.
An Deiner Stelle würde ich mich wirklich um einen guten Hundetrainer bemühen, der Dir genau sagen kann, wie Du Dich optimal dem Hund gegenüber verhälst. Vorallem da das Problem sehr ausgeprägt ist.
In jedem Fall Einzelstunden bei Dir vor Ort und nicht auf einen Hundeplatz.
Außerdem würde ich mich noch zusätzlich über Homöpathie informieren.
Da gibt es sehr gute Mittelchen, wo hier unterstützenden eingesetzt werden können. -
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Sie fürchtet sich vor allen lauteren Geräuschen oder diversen "Überraschungen". .
Ich will dir nichts vorenthalten. aber das ist ein schwieriges Problem. Nicht einfach zu lösen und nur mit Hilfe eines erfahrenen Hundepsychologen der davon wirklich Ahnung hat. Oder du brauchst eben etwas längere Zeit wenn du es selber versuchst, aber laß dich vorher einmal beraten.
Für die Bewältigung solcher Probleme, je nach Verfestigung im Hund, setzen wir 3 - 4 Monate an. Solche Hunde kommen mit vielen anderen Hunden zusammen damit sie bemerken, daß andere Hunde auf Geräusche nicht reagieren. Dadurch lernen sie am schnellsten, daß sie selber nur dieses Verhalten zeigen.Also solche Bemerkungen wie, "nicht mit anderen Hunden" und so, ist absolut eine falsche Behandlung.
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Miss Üntepüt, ich stimme Dir zu, dass das Problem am besten mit einem kompetenten Trainer oder einer Psychologin für Hunde beizukommen ist.
Du hast ja geschrieben, dass man das auch selbst lösen kann - was würdest Du denn raten? Was genau müsste die Threaderstellerin machen?Gespannte Grüße,
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Veela .. ganz ganz schwer zu beschreiben .. weil du nie weißt wie die Hundeführerin mit dem Hund umgeht, warum er so ist, wie der Hund sonst so veranlagt ist.
Ist der auslösende Faktor die Hundeführerin selber gewesen?
Ist der auslösende Faktor ein urplötzlicher Knall oder Geräusch oder oder gewesen ? -
Hm, das verstehe ich.
Und wenn das Geräusch der Auslöser ist, was würdest du dann machen? -
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