Mein Hund stirbt...

  • Unser Hund ist jetzt 14 Jahre alt. Wir haben ihn in unserer Familie seit ich 7 Jahre alt bin. Mit ca. 13 Jahre bekam unser Hund Herzprobleme. Die Tierärztin verschrieb uns Herztabletten, meinte aber, dass es jetzt auch jederzeit mit ihm zuende sein kann. Das versetzte mir und meiner Familie einen riesen Schock.


    Wir haben ihn damals am 25. Mai 1993 von einem privaten Züchter bekommen. Ich kann mich noch genau dran erinnern, wie meine Eltern damals mit dem kleinen Fellknäuel auf dem Arm nach Hause kamen. Es war eine richtige Überraschung für mich, ich wusste ja nichts davon, dass meine Eltern sich einen Hund anschaffen. Wir nannten ihn damals Moritz. Er war ein prächtiger Hund, obwohl man ja meist von Dackeln hört, dass sie sehr schwer zu erziehen sind. Aber so wie er war, mit all seinen Macken, war er genau perfekt, so wie ich ihn haben wollte.
    Wir haben all die Jahre so viel mit ihm durchgemacht. Er hatte 3 mal Dackellähme. 3 mal dachten wir, dass er sich von dieser nicht mehr erholen wird, aber 3 mal hat er sich da durchgekämpft, 3 mal war unsere Tierärztin erstaunt, wie gut er sich wieder gemacht hat.
    Einmal ist er durch den Zaun ausgebüxt. Er war einfach weg. Wir haben ihn stundenlang bei uns im Dorf gesucht, alle möglichen Leute gefragt, und wir haben ihn schon fast aufgegeben, doch dann fanden wir ihn wieder und alles wurde wieder gut...


    Doch jetzt wird nichts mehr gut... Seit circa 2 Wochen hängt er nur noch durch, er ist schon ein paar mal umgekippt, hat sich zwar wieder gefangen, doch es ging ihm hinterher immer ein bisschen schlechter als vorher. Er hat erschreckend schnell abgenommen, ist total knochig und schlapp. Er geht zwar noch raus und macht all seine Geschäfte auch draußen, aber wenn die Strecken zu weit werden, die er laufen muss, müssen wir ihn tragen, weil er es einfach nicht mehr schafft. Aber er scheint sich bei der Sache nie gequält zu haben. Nur eben, dass er total schlapp ist. Heute wurde die Sache das erste Mal schlimmer. Er hat nur ein kleines bisschen gefressen, aber das bisschen alles wieder ausgebrochen. Das Problem natürlich ist, dass er heute abend noch seine Tablette fürs Herz bekommen muss, wir aber Angst haben, dass er diese natürlich auch wieder ausbricht. Und ohne die Tabletten geht es ihm erst recht schlecht.
    Ich habe mit meinen Eltern natürlich darüber nachgedacht, ihn einschläfern zu lassen. Immer dann wenn es ihm schlecht ging und er nur durchhing. Doch dann ganz plötzlich scheint es ihm wieder besser zu gehen, dann läuft er wieder etwas flotter durch das Haus und er dreht sich beim Schlafen auf den Rücken (macht er immer, wenn er sich wohl fühlt), dann denken wir uns, so schlecht kann es ihm ja gar nicht gehen, dann verwerfen wir das Einschläfern wieder.
    Dieses ganze Hin und Her verbreitet natürlich eine eher depressive Stimmung bei uns in der Familie. So langsam weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Natürlich wär es einfach Moritz einschläfern zu lassen, aber dann denke ich wieder an die 14 Jahre, die er uns schon begleitet. Es ist einfach so schwer zu entscheiden. Er ist doch mein Schatz. Er hatte 14 schöne Lebensjahre bei uns.. da lässt man ihn eben nicht so gern gehen.....

  • Hallo,


    ich kann dich gut verstehen. Habe in den Letzten zwei Monaten meinen "alten" Hund und meinen kleinen Welpen verloren!


    Wir haben unseren "alten" Hund auch einschläfern gelassen. Er war aber schon fast 17 Jahre. Hatte auch Herzprobleme, Wasser usw. Ihm ging es auch mal gut mal schlechter. Aber er hat immer mehr abgebaut, ist eingefallen und hat nur noch gehechelt. Beim Einschläfern musste unsere TA nur die Spritze in seine Adern stechen, schon ist er gestorben. Sie hatte noch nicht mal das Mittel reingespritzt, schon so schwach war sein Herz. Sich voneinen geliebten Tier oder Menschen zu trennen ist immer schwer. Aber "quallvoll" oder mit schmerzen Sterben finde ich schlimmer.


    lg
    Nina

  • Der Hund wird euch ganz genau zeigen, wann der Zeitpunkt gekommen ist.


    Meine Hündin bekam die letzten Jahre auch zweierlei Herzmedikamente. Der Abschiedsprozess war damals langweirig durch das auf und ab, aber der Tag an dem es vorbei sein sollte, war anders.


    So lange euer Wuffi noch Phasen hat bei denen es ihm so gut geht, würde ich die Zeit mit ihm geniessen und nicht nur an senen Tod denken.


    Ich weiß wie schwer das ist, aber der Lauf der Dinge nimmt einem manchmal das was man lieb hat viel zu früh wieder weg. :/

  • Genießt die Zeit die euch mit ihm noch bleibt, aber lasst ihn gehen wenn die Schmerzen offensichtlich zu stark werden. Es ist wie bei den Menschen, manche werden alt, manche nicht, manche werden krank, manche nie. Es ist der Vorteil der Tiere, nicht lange/stark leiden zu müssen, vorausgesetzt der Mensch läßt dies zu.


    Ich weiß wie sehr man ein Tier liebt, dass einen 14 Jahre begleitet hat, aber auch Abschied gehört zum Leben.


    In diesem Sinne alles Liebe für Euch und euren treuen Vierbeiner....

  • Das tut mir leid. Ich habe es zwar noch nie miterlebn müssen , aber ich kann mir vorstellen wie schwer das ist. :muede:
    Eines macht mich dennoch hoffnungsvoll. Mein Hund der Jacko ist auch herzkrank. Rechtsherzinsuffizent mit Klappenfehler. Er bekommt auch 3 Medis.2 Herz 1 fürs Wasser.
    Er ist erst 2 ,7 Jahre. Man sagte mir damals auch er wird keine 2. Weil er das schon als Welpe hatte. Aber wenn ich lese wie lange eure Wuffels bei euch waren , macht mich das hoffnungsvoll .
    Ich streichel deine liebe Fellnase und wünsche ihr ,daß sie nicht leiden muß.
    Eines hab ich mir geschworen: Ich werde nicht an mich denken , wenn es mal soweit ist. Sondern an den , den es betrifft.
    Lass dich lieb drücken. :umarmen:
    LG Simone

  • Habe diesen Beitrag grad mit Tränen in den Augen und demselben Schmerz gelesen wie du ihn jetzt sicher auch hast.


    Die Geschichte unseres Familienhundes (der noch bei Mum und Dad zuhause ist) Ein wunderbarer Westie der unsere Familie nun seit fast 16 !!! Jahren begleitet. Seine erste OP hatte er schon mit knapp einem Jahr. Künstliches Hüftgelenk bekommen. (Super Zucht!?) Er musste aufgrund Hodenkrebs mit 11 Jahren noch kastriert werden. Hier stellten wir uns schon die Frage in diesem Alter noch ne OP? Ohje! Alles super überstanden. Danach bekam er Hautprobleme aufgrund Getreidemilbenallergie. 2 Jahre später totale Probleme mit ständigen Ohrenentzündungen aufgrund Gehörgangsverengung, wollten das aber mit 13 Jahren nicht unbedingt mehr operieren lassen, nur wenn unumgänglich. Kurz danach hat er sich im Hinterbein ein Band gerissen und musste auf jeden Fall operiert werden, da wurde das Ohr gleich mitgemacht. Alles aber super überstanden. Hund danach wie vorher auch, total verspielt und Lebenslust pur. Es wurde dann Herzproblem diagnostiziert und auch Wasser, TA gab dem Kleinen höchstens noch 1 Jahr, das ist nun schon fast 3 her. Er bekommt Tabletten. Immer in dem Fazit nur dann wenn er auch schmerzfrei ist, denn unseren Hund wollen wir nicht unnötige Qualen leiden lassen. Kurz vor Weihnachten ging es ihm leider nicht so gut und ich hab ehrlich gesagt gedacht jetzt müssen wir ihn bald erlösen und meine Mum war total fertig. Hat sich aber im Moment gefangen und blüht wieder etwas auf.


    Wir sind uns aber alle einig das der Kleine es nicht verdient hat darunter zu leiden das wir ihn nicht loslassen wollen. Natürlich wird das ein schwerer Gang und eine schwere Zeit, denn 16 Jahre sind nunmal kein Pappenstiel und es ist ja so wir haben keinen Hund, wir leben mit unseren Hunden zusammen und lieben sie. Und Geliebte lässt man ungern gehen aber auch nicht leiden.


    Ich fürchte mich vor dem Tag aber ich wünsche ihm auch das es ihm gut geht bzw er sich nicht quält und da siegt der Verstand. Er bleibt in unserem Herzen und keiner wird seinen Platz einnehmen können. Denn keiner wird so sein wie er ist und er hat es verdient...!


    Das wird sicher auch bei deinem Süßen so sein und du wirst zu dem Zeitpunkt sicher auch die richtige Entscheidung treffen und ihm aus Liebe sein Leiden ersparen!


    Ich denke alle hier fühlen mit dir und verstehen deine Gefühle auch. Und ich bin mir sicher das du (ich hoffe er fängt sich wieder und ihr habt noch eine schöne Zeit!) dann auch hier den Trost und die Unterstützung im Forum finden wirst.


    Fühl dich gedrückt und geniesse die wunderbare Zeit die du noch mit ihm hast! :umarmen:

  • Hallo,


    ...ich kann Deine Überlegungen gut nachvollziehen.


    Unser Dino war auch lange krank.
    Wir haben für und um ihn gekämpft.


    Doch eines Tages kommt der Tag, wo man sich entscheiden muss.


    Für uns kam er, als Dino 15 1/2 Jahre alt war.


    Er konnte nicht mehr.
    Dino sah uns mit seinen grossen, blinden Augen an und wir wussten
    was er meint.


    Er ging so von uns, wie wir ihn kannten.
    Im Kreise der Leute, die so lange seine Familie waren.


    Es ist wichtig, dass wir unsere Lieben gehen lassen, solange sie noch
    ihre Würde haben. Das erlaubt auch uns, sich ihrer so zu erinnern, wie
    sie gelebt haben. Ohne schlechtes Gewissen, zu lange gewartet zu haben.


    Ich wünsche Dir die Kraft und die Weitsicht zu erkennen wo die Grenze
    ist zwischen dem noch lebenswerten Leben und dem schier endlosen
    Leiden.


    Alles Gute für Euch!


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Kann ich gut nachfühlen, mein Westi ist vor ca 2 Monaten mit fast 15 Jahren an Altersschwäche gestorben. Deswegen hab ich ja jetzt ne kleine Bordeauxdogge. Hab ihn auch bekommen da war ich 12 glaube und mein erster Hund ist schon kacke sowas aber 14 is ja n stolzes Alter auch fürn kleinen Hund die ja älter werden können. Meiner liegt bei uns im Schrebergarten begraben. War noch mit Ihm Brötchen holen und als wir zu Hause an kamen ist er einfach weggeklappt. Kleiner Tipp hol dir sofort n neuen denn das wirst du so oder so tun, das sind Erfahrungswerte. Habe bisher immer erlebt das die Leute sagen keiner wird so sein wie mein Alter und ich will keinen mehr, oft ham sie dann nur 2 Wochen ohne Hund durchgehalten. Ist ja so gesehen auch kein Verrat an deinem Dackel denn der hatte seine Zeit.

  • Das ist der schlimmste Tag im Leben eines Hundehalters, aber es ist der letzte Liebesbeweis,den man dem Tier geben kann. Er wird es Euch sagen, Ihr werdet es spüren, wenn er Euch bittet ihn über die Brücke gehen zu lassen.


    Ich wünsche trotzdem beiden ,die hier diese furchtbare Zeit durchmachen viel Kraft und das Ihr die letzte Zeit mit Eurem Hund noch geniessen könnt.
    So lange es eben geht. L.G sylvi

  • Hi Claudia,


    erstmal herzlich willkommen hier, wenn auch unter traurigen Umständen. *umarm*


    Ich bin mir ganz sicher, daß Du den Moment, ab dem Du Deinem Süßen das Leben nicht mehr zumuten kannst, spüren wirst. Und dann wirst Du die Kraft haben, ihn gehen zu lassen.
    Es wird unendlich traurig sein, aber Dein Moritz wird Dir dafür nicht böse, sondern dankbar sein, und später einmal wirst Du stolz darauf sein, daß Du diesen letzen Schritt für ihn gemacht und damit seinen Weg vollendet hast.


    Ich wünsch Dir viel Kraft und genießt die Zeit, die noch bleibt.

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