Labrador ohne Papiere...okay oder lieber nicht kaufen?!

  • Jetzt mal ehrlich ein Hund für 300 Euro finde ich schon verdammt günstig. Käme mir auch komisch vor. Ein Labbi mit Papieren für 900 Euro kommt mir aber genauso spanisch vor. Denn i.dR. kosten die nochmal eine paar hundert Euros mehr.
    Egal wie du dich entscheidest, lass dich nicht verleiten aus Mitleid einen Welpen mitzunehmen und fahre lieber nochmal nach Hause und schlaf drüber. Gesundheit kann man keinem Hund ansehen. Vielleicht fragst du mal nach Epilepsie, Gelenkerkrankungen der Elterntiere.
    Tendenziell finde ich aber auch, sollte der hohe Anschaffungspreis kein Hinderungsgrund sein.
    Viel Erfolg bei der Auswahl.

  • Bei Retrievern kann man generell sagen:
    Finger weg von Züchtern, die keinem dem VDH angeschlossenen Verbänden angehören!!!!!


    Nur bei den drei Rassezuchtvereinen (Deutscher Retriever Club, Golden Retriever Club und LCD) wird auf eine verantwortungsvolle Zucht wertgelegt (z. B. Auswertung von Röntgenergebnissen durch spezielle Gutachter, jährliche Augenuntersuchungen, Zuchtwertbestimmung).
    Nur dort hat man die Gewissheit, das der Züchter alles für gesunde Welpen und eine hervorragende Sozialisierung tut.


    Die Gesundheitsergebnisse von Vorfahren und bereits vorhandener Nachzuchten sind nachprüfbar und werden auch veröffentlicht.


    Aber für 900 EUR wirst Du dort keinen Welpen bekommen. Die Preise bei den seriösen Züchtern liegen bei 1.000 - 1.200 EUR.

  • *imzuckerrauschschreib*


    Wenn das mal kein Pro VDH war, dann weiß ich auch nicht. Zum Glück gibts nur schwarz und weiß ;)

  • Ich denke, beim VDH hat man zumindest eine etwas größere Sicherheit, dass alles wichtige untersucht wurde, die Verpaarung durchdacht war und die Welpen einen möglichst optimalen Start ins Leben haben. Gerade wenn jemand wenig Ahnung hat, worauf er achten soll beim Welpenkauf, kann es sicher hilfreich, sich zumindest mal mit VDH-Züchtern zu unterhalten. Völlig unverbindlich mit verschiedenen, so dass man Eindrücke sammeln kann.


    Ich würde einem nicht-VDH-Züchter auch immer die Frage stellen, warum nicht VDH. Es gibt tatsächlich bei einigen gute Gründe.
    Ich würde generell fragen, warum gerade diese Verpaarung, was ist das Zuchtziel, warum denkt der Züchter, diesem mit der Verpaarung nahe zu kommen. Nachzuchten oder nahe Verwandte: Charakter, Gesundheitszustand? Warum genau züchtet der Züchter diese Rasse? Was sieht der Züchter an eventuellen Problemen bezüglich der Rasse. Also: zu wem passt die Rasse, was sind eventuell "problematische" Eigenschaften, mit welchen Krankheiten könnte man rechnen. Wer alles nur schön redet, bei dem würde ich keinen Welpen kaufen. Mir ist auch wichtig, dass der Züchter mich kritisch hinterfragt und nicht jedem einen Welpen gibt, der einen will. Umso eher denke ich, hinterfragt er auch seine Zucht kritisch. Daneben müssen mir die Elterntiere gut gefallen und auch die Aufzucht der Welpen. Wenn das alles passt, ist VDH oder nicht für mich zweitrangig.
    Der Preis wäre für mich aber in jedem Fall nebensächlich. Es ist wie beim Auto: der Anschaffungspreis ist auf das gesamte Leben gesehen, der kleinste Posten...

  • Hi


    Was die gesundheitlichen Aspekte angeht, kann man mit einem Hund ohne Papier Glück oder Pech haben.
    Aber die Chance einen gesunden Hund zu bekommen, ist bei einem Züchter vom VDH wohl doch etwas größer.


    Was mich aber persönlich noch viel mehr abhalten würde, einen Hund ohne Papiere zu kaufen, ist der moralische Aspekt. Es mag ja auch durchaus verantwortungsvolle Leute geben, die aus dem einen oder anderen Grund ohne Papier züchten, aber bei der großen Mehrheit dürfte es sich wohl doch eher um Vermehrer handeln, die mal schnell ein bisschen Geld verdienen wollen. Da wird bei den Hunden gespart, damit man mit 300 Euro pro Welpe immer noch einen Gewinn machen kann.
    Und jeder Hund der solchen Leuten abgekauft wird, unterstützt diese Geldmacherei nur. Bei jedem Welpen, den sie verkaufen können, wird die Gewißheit größer, dass die Hündin so schnell es geht wieder gedeckt wird, um wieder so eine nette Einnahmequelle zu haben.
    Diesen Leuten kann man nur von diesem Schwachsinn abbringen, indem sie auf den Welpen sitzenbleiben. Wenn keiner mehr solche Hunde kauft, wird es auch keine Vermehrer mehr geben.


    liebe Grüße
    Steffi

  • Zitat

    Jetzt mal ehrlich ein Hund für 300 Euro finde ich schon verdammt günstig. Käme mir auch komisch vor. Ein Labbi mit Papieren für 900 Euro kommt mir aber genauso spanisch vor. Denn i.dR. kosten die nochmal eine paar hundert Euros mehr.


    Yep, das dachte ich auch.


    Unsere erste Labbi Hündin Nova war von einem 'Hobbyzüchter' ohne Papiere. Sie war ein Traumhund und es gab (bis zu ihrem Krebstod mit 9.5 Jahren) nie größere gesundheitliche Probleme.
    Grundsätzlich kann man auch mit einem Hund ohne VDH Papiere Glück haben und den passenden Hundepartner für eine tolle gemeinsame Zeit finden.


    Allerdings ist man bei einem Hund mit Papieren, wie hier schon öfter erwähnt, auf der sichereren Seite, dass die Eltern gesund und wesensfest sind, die Hündin keine 'Zuchtmaschine' die mehr als einen Wurf pro Jahr groß ziehen muss ist und die Verpaarung gut durchdacht ist.


    Da gerade Labradore in den letzten Jahre so unglaublich in Mode gekommen sind und wir Angst vor einem als 'Hobbyzüchter' getarnten Vermehrer hatten sind mein Mann und ich dieses Jahr bei unserer Kayleigh auch den 'sicheren' Weg über den LCD gegangen.


    Ich wünsche dir alles Gute beim Aussuchen deines neuen Schatzes, wie auch immer du dich entscheiden wirst.

  • Zitat


    VDH-Papiere KANN man nicht fälschen, denn ein Anruf beim VDH würde sowas auffliegen lassen. Wie sollte man das fälschen? Die Gesundheitsuntersuchungen unterliegen neutralen Gutachtern, auch da ist nichts zu fälschen.


    Die VDH-Papiere nicht. Aber man kann innerhalb eines Zwingers die Hunde untereinander "verschieben". Vor allem wenn der Zwinger so groß ist, das er auf 2-3 "Fillialen" verteilt ist. Woher willst Du auf Anhieb wissen das Du den richtigen Welpen von den entsprechenden Eltern hast? Das dies geht weiß ich aus erster Hand. Es ist keine Mutmaßung. Ist in der Realität passiert und sehr spät und durch einen dummen Zufall aufgeflogen. Was die Nachzuchten diesbezüglich angeht ist ja klar... ALle verloren ihr Papier...


    Ich kann beide Seiten verstehen. Züchter möchten in erster Linie Geld verdienen. Das müssen sie, denn sonst können sie ihre Zucht nicht fortführen. Ein Welpe kostet sehr viel Geld bis er abgegeben wird. Manche Menschen möchten aber einfach einen Hund... auch wenn er keine Papiere hat. Das Papier als solches ist ja im Grunde nichts anderes als ein "Rassenachweis". Das Pedigree entscheidet wie viel wert das Papier ist.


    Hier dreht sich die ganze Diskussion doch im Kreis. Die meiste Zeit wird darauf abgezielt das Hunde mit Papiere die gesünderen sind. Das ist etwas einseitig.


    Wie schon in einem vorherigen Beitrag von mir an unserer Aussihündin beschrieben: Sie ist das Ergebnis einer Hündin die zuvor nicht im Verband eingetragen war. Aber ihre Herkunft ist nachvollziehbar. Der Rüde wurde mit Sachverstand ausgesucht... er hat DNA-Status beim ASCA... an Hand seines Pedigrees, das Pedigree der Hündin und sonstige dafür nötige Kriterien wurde der Rüde ermittelt
    Ist sie dadurch nun anfälliger? Nur weil sie nicht von einem VDH-Eingetragenen Züchter stammt. Mal abgesehen davon das sie beim ASCA registriert ist.


    Übrigens die ganzen Begründungen wegen Erbkrankeiten wie HD: Diese können auch nach einigen Generationen noch auftauchen.


    Eines muss ich allerdings sagen, wird in der Zucht sorgfältig ausgesucht, selektiert und dabei auch auf die Blutlinien geachtet das über mehr wie 5 Generationen keine Inzucht besteht, dann trägt das natürlich dazu bei das die Rasse an sich weniger vererbte "Mängel" beinhaltet... aber gesünder kann man das in meinen Augen nicht nennen.

  • Also ehrlich, einen Hund von einem nichtanerkannten Züchter habe ich einmal gekauft. Allerdings kannte ich die Leute, sie wohnten 3 Häuser weiter, ich kannte die Hundemama seit langem und ich kannte auch den Papa, der eine Strasse weiter wohnte. Ich wußte aus eigener Anschauung, wie die Kleinen aufgezogen wurden und was sie alles konnten. Da hatte ich das Gefühl, ich hätte genug Informationen. Es wurde mein absoluter Traumhund und bis zu seinem Tod war er kaum krank. Aber einfach so, anonym, einen Hund zu kaufen, dessen Herkunft und Aufzucht ich vielleicht nur bei ein, zwei Besuchen kennenlerne? Da würde ich doch zurückschrecken.


    Da geh ich doch lieber gleich ins Tierheim.

  • Zitat

    Allerdings ist man bei einem Hund mit Papieren, wie hier schon öfter erwähnt, auf der sichereren Seite, dass die Eltern gesund und wesensfest sind, die Hündin keine 'Zuchtmaschine' die mehr als einen Wurf pro Jahr groß ziehen muss ist und die Verpaarung gut durchdacht ist.


    Ja, das sollte sich jeder, der ein Schnäppchen ergattern möchte, auf der Zunge zergehen lassen.


    Ganz abgesehen von den möglichen gesundheitlichen Problemen, die eventuell auftreten könnten( ich könnte abendfüllend davon singen :| ),


    wäre es wirklich nur fair, einen Tick weiter zu denken.


    Wie "produziere" ich einen Rassewelpen der beliebten Modehunde für 300€ im Verkauf?


    Indem ich arme und unschuldige Hundemädchen als Gebärmaschinen missbrauche( unter Zuhilfenahme von Hormonpräparaten), sie leiden lasse, um sie im Anschluss ihres jahrelangen und pausenlosen Gebärdienstes pietätlos zu entlassen.
    Gebrochene Seelen in einer für sie fremden Welt.


    Ausser Wurfkisten haben sie nichts kennengelernt.


    Kann man dies wirklich mit ruhigem Gewissen verantworten?


    Oder könnt Ihr das?


    Nein, das darf so nicht sein.


    Es gibt genügend Hunde, die sehnsüchtig auf ein liebevolles Zuhause warten.
    Die TH sind knallevoll.


    Aber wenn es ein Rassehund sein soll, dann auch bitte mit allen Konsequenzen.


    Zum Schutze der Welpen, zum Schutze der Muttertiere...und zu Eurem eigenen Schutz.


    Glaubt mir, das Leid, dass ein kranker "Schnäppchenwelpe" in die Familie bringt...ist oftmals unermesslich, und liegt in keinerlei Relation zu der erhofften Ersparnis.


    Bitte lasst die Finger davon!


    Den Hunden zuliebe!

  • Zitat

    Das stimmt so nicht. Hobbyzüchter haben weniger als 3 unkastrierte Hündinnen und weniger als 3 Würfe im Jahr. vgl. hierzu:
    http://www.aussies-bayern.de/A…ines/Tierschutzgesetz.htm. Das hat aber nichts mit Zugehörigkeit in einem Verein zu tun ;)


    Ansonsten würd ich gerade bei Labbis darauf achten, dass gewisse gesundheitliche Nachweise vorhanden sind.


    Es wird immer wieder so hingestellt, als würden alle Hunde die im VDH gezüchtet werden (also Papiere haben), von gewerblichen Züchtern kommen. Aber die Mehrzahl der Züchter im DRC erfüllen garnicht die Kriterien für eine gewerbliche Hundezucht und sind somit sogenannte Hobbyzüchter...


    Letzt habe ich gerade eine Frau mit einem jungen Golden Retriever getroffen. sie erzählte mir, dass sie besonders Wert darauf gelegt hat, einen Hund OHNE Papiere zu bekommen. Denn sie wollte die Massenproduktion im VDH nicht unterstützen :no: Daher hat sie sich einen "Hobbyzüchter" gesucht, der gerade einen Unfallwurf hatte.

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