Einschläfern lassen?

  • Hallo,


    meine Golden Retriever Hündin, Tootsie ist 14 Jahre alt und wir stehen vor einer sehr schweren Entscheidung. Sie ist inzwischen ziemlich blind und taub, dafür funktioniert die Nase noch super. Sie hat eine schwere Spinalkanalstenose (Spondylose) und kann schlecht laufen. Sie kann vom Liegen nur schwer aufstehen (besonders auf dem Parkett) und wird jetzt auch zunehmend Inkontinent.
    Seit 3 Monaten geben wir ihr Schmerzmittel, zuerst ging es dann besser, aber inzwischen sind wir bei der Maximaldosis angelangt. Sie bekommt alle 4 Wochen Kortison gespritzt und Tabletten gegen den Inkontinenz.
    Wir haben den Hund, seitdem er 7 Wochen alt ist, meine beiden Kinder (10 und 11) sind mit dem Hund aufgewachsen und es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, den Hund einschläfern lassen zu müssen. Zumal sie gut frisst und freut sich, wenn wir rausgehen, auch wenn es nur ganz langsam geht und jede Treppe zum Hindernis wird. Wie die Tierärztin sagte: der Hund ist "vorne" völlig in Ordnung... Einerseits sehe ich, wie sie sich quält beim Aufstehen und Gehen und wie peinlich es ihr ist in die Wohnung zu machen, anderseits, sie freut sich , wenn wir nach Hause kommen und schaut uns ganz aufmerksam beim Abendessen zu.
    Die Tierärztin meinte, dass ohne Tabletten gar nichts mehr gehen würde... Ich bin Ärztin und als Schulmedizinerin fällt es mir besonders schwer zu aktzeptieren, dass man dem Hund nicht mehr helfen kann.
    Schließlich bringt man alte Leute, die inkontinent sind und eine schwere Arthrose haben auch nicht um.
    Tootsie ist unser erster Hund, vielleich könnt ihr mir paar Ratschläge geben, wann der "richtige" Zeitpunkt ist (wenn es den überhaupt gibt) den Hund gehen zu lassen. Vielleicht habt ihr aber andere Erfahrungen gemacht und es ging doch noch für einige Zeit gut?
    Grüße
    Orschi

    • Neu

    Hi


    hast du hier Einschläfern lassen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • es gibt einen richtigen zeitpunkt, einen hund gehen zu lassen, zumindest habe ich das letzte woche bei meiner hündin erlebt (vielmehr leider erleben müssen - kann man in der regenbogenbrücke nachlesen).


      es ist zwar eine schwere entscheidung, doch ich bin dankbar, dass wir unseren vierbeinern einen qualvollen tod ersparen können.



      nun zu deiner frage. es ist schwierig zu beurteilen, ob die hündin eingeschläfert werden soll, wenn man sie nicht kennt. du kennst deine hündin am besten und kannst beurteilen, ob sie noch freude am leben hat.


      gegen die schmerzen bekommt sie ja schon etwas und gegen die inkontinenz könnte man ihr caniphedrin geben.


      ich denke, deine hündin wird es dir zeigen, wenn sie nicht mehr kann.


      alles gute.

    • Hallo,


      ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen.
      Auch ich habe mich immer gefragt wann denn der richtige Zeitpunkt ist?
      Meine Hunde haben es mir immer gezeigt.
      Allerdings fragt man sich das bei jedem Hund von Neuem und jeder Hund hat seine eigene Art es einem zu zeigen.
      Der richtige Zeitpunkt war dann wenn der Hund von alleine nicht mehr wollte. Wenn er mit Fressen aufhörte, nicht mehr spazieren gehen wollte, wenn ihm alles egal war, und, und, und...


      Du wirst es merken wenn es soweit ist. So lange sie noch Spaß am Leben hat würde ich die Zeit mit ihr genießen so lange es geht.


      Liebe Grüße


      Steffi

    • Hallo Orschi,


      auch ich werde wahrscheinlich in absehbarer zeit vor dieser Entscheidung stehen. Meine Hündin ist auch blind, fast taub und steht auch hinten ganz wackelig auf den Beinen, dazu kommt noch Diabetes und manchmal muß sie auch bei Nachts raus. Ich denke allerdings, dass sie keine Schmerzen hat.
      Meine momentane Einstellung dazu ist (kann sich aber schnell ändern), solange mein Hund noch auf die Beine stehen kann, noch frißt, keine zu großen Schmerzen hat und noch Freude am Leben, lasse ich sie nicht einschläfern. Wenn ich allerdings bemerke, das Leben macht ihr keine Freude mehr oder aber sie kann nicht mehr auf ihre Beine stehen, ist die Zeit gekommen.


      Dein Hund freut sich noch, nimmt auch noch am Leben teil, wenn auch eingeschränkt. Macht ihm sein Leben noch so angenehm wie möglich.
      Du wirst es merken, wenn er keinen Lebenswillen mehr hat.


      Ich denke, für uns Menschen ist vor allem schwierig, weil wir mit einem alten Hund mit der Ungewissheit umgehen müssen, wann es wirklich so weit ist. Und vielleicht nimmt dein Hund dir auch die Entscheidung ab.


      Bei keinem meiner Hunde (leider inzwischen schon 3)mußte ich diese Entscheidung treffen und keiner mußte unnötig leiden.


      Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld und ich glaube du wirst erkennen, wenn es so weit ist.


      Irice

    • Hallo Orschi,


      auch ich denke, dass die meisten Hunde einem genau zeigen wenn der Tag für sie gekommen ist.


      Als bei unserer krebskranken Nova der Tag des Abschieds näher rückte sagte uns die Tierärztin wir sollen darauf achten ob sie noch Freude an den kleinen Dingen hat (fressen, Gassi gehen, lieben Besuch), ob sie keine Schmerzen hat.


      Es ist immer schwer sein geliebtes Tier gehen zu lassen. Vor allen Dingen nach so vielen Jahren und so vielen gemeinsamen Erinnerungen.
      Ich drücke euch die Daumen, dass ihr den richtigen Tag findet und wünsche euch ganz viel Kraft.

    • Hallo Orschi,


      ...eine sehr schwere Entscheidung.


      Doch Tootsie wird Dir sagen, wann es so weit ist.


      So wie unser Dino es uns gesagt hat.


      Wie oft, hat er sich unter qualvollen Schmerzen wieder aufgerappelt.
      Und immer wieder stand er auf.


      Doch der Tag kam, da setzte er an, kam halb hoch und sank zurück.
      Und er machte keinen weiteren Versuch.
      Sein Kopf kreiste uns suchend, seine blinden Augen sprachen Bände.


      Er war besiegt.


      Er hatte so viel überstanden. Doch nun war das Ende gekommen.


      Ich hatte es seinerzeit hier niedergeschrieben:


      https://www.dogforum.de/ftopic14356.html


      Wenn Du magst, lies es.
      Vielleicht hilft es Dir ein Wenig.


      Deiner Tootsie wünsche ich alles Gute. Vor Allem, dass sie die Zeit die ihr
      noch bleibt mit Euch geniessen kann, ohne grösseres Leid.


      Dir wünsche ich alle Kraft und die Gabe zu erkennen, wenn Deine Hündin
      Dir das Signal gibt.
      Lass sie dann nicht leiden und lass sie gehen, solange sie noch ihre Würde
      hat.


      liebe Grüsse ... Patrick

    • Hallo Orschi,


      das ist wohl so ziemlich die schlimmste Frage, die sich fast jeder Hundehalter irgendwann stellen muss.


      Auch wir haben diesbezüglich mehrere Gefühlsachterbahnfahrten hinter uns und es stehen uns wohl noch einige bevor.
      Die Labradorhündin meiner Mutter (14) "Kimba" hatte im Frühjahr 2007 einen völligen Zusammenbruch, von einer Minute zur anderen. Sie kam gelaufen, war völlig desorientiert, ist gegen Dinge gelaufen wie Tische und Blumentöpfe, die schon immer da standen, keuchte und blickte ganz wirr aus ihren treuen Augen. Es war ein Sonntag... wie die Feuerwehr sind wir zu unserer Tierärztin gefahren, Diagnose: Vestibularsyndrom
      Sie bekam Cortison gespritzt und die Tierärztin machte uns nicht viel Hoffnungen. Abwarten war das einzige, was wir tun konnten.
      Wir hatten uns schon auf den Abschied vorbereitet, aber sie rappelte sich wieder auf. Sie war zwar nie wieder so fit wie vor diesem Tag, aber sie war ok. Ihr Gehör und auch ihr Sehvermögen nahm stetig ab seit diesem Vorfall.
      Seit diesem Vorfall gab es immer wieder Einbrüche, mal mit kleinen Zeitabständen, mal mit größeren... dann kam der Tag, da konnte sie nicht mehr laufen. Für uns war klar, nun ist Tag X gekommen. Wir haben alles mit der Tierärztin besprochen und für den Folgetag den Termin zur Einschläferung vereinbart.


      Am Tag der geplanten Einschläferung hat mich meine Mutter morgens um 8 Uhr angerufen, völlig aufgelöst. Kimba ist beim morgendlichen Spaziergang "über die Wiese gehüpft, wie ein junges Reh".
      Uns blieb nichts anderes übrig, als die Tierärztin anzurufen, um ihr davon zu erzählen. Sie hat sofort gemeint, daß wir die Einschläferung einfach vergessen sollten.
      So schön das auch klingen mag, uns ging es sehr schlecht dabei. Erleichterung war da, natürlich, aber glücklich waren wir nicht. Seltsam das zu beschreiben, wir wußten einfach nicht was richtig ist.


      Dann ging es mit Kimba mal bergauf, mal bergab. Sie bekommt inzwischen täglich 6 Tabletten für die Durchblutung, die Leber und die Blase. An manchen Tagen dachte man, sie hätte ihre Jugend wieder entdeckt, an anderen Tagen nahmen wir an, daß es nun doch zuende geht.


      Eine etwas größere Geschichte gabs dann noch: massive Verschlechterung ihrer Leber- und Nierenwerte. Dafür bekam sie Infusionen. Das wäre die einzige Behandlunsform laut TÄ, wenn das nicht anschlägt, könnte man nichts weiter machen. Und was war? Die Infusionen haben TOTAL angeschlagen, die Werte haben sich wahnsinnig verbessert.


      Und nun ist sie immer noch bei uns, obwohl im Frühjahr 2007 keiner mehr gewagt hat zu glauben, daß sie den Sommer übersteht.


      Aber nun, warum ich dir das alles erzählt habe...


      Wir haben durch all das inzwischen das gelernt, was dir alle hier geschrieben haben: Der Hund wird seinem Herrchen oder Frauchen zeigen, wann die Zeit gekommen ist.
      Wir sind fest davon überzeugt, hätte unsere Kimba keinen Lebenswillen mehr, hätten alle Maßnahmen, alle Medikamente und Infusionen nichts gebracht. Aber sie rappelt sich mit unserer Unterstützung immer wieder auf und ich habe auch das Gefühl, sie dankt es uns.
      Kimba hat mich zwar mein halbes Leben lang begleitet, aber ich habe das Gefühl, daß gerade die letzten schweren Monate uns noch enger zueinander gebracht haben. Sie schaut mich an und ich sehe nur absolute Treue und Liebe wie nie zuvor.
      Klingt vielleicht abgehoben... aber es ist so.


      Für uns ist eines ganz klar: Kimba soll nicht leiden, das hat sie nicht verdient. Aber auch ist klar, daß man einen Hund nicht "erlösen" sollte, solange er noch Lebensfreude hat. Wenn ein Hund wirklich nur noch leidet, ist die Erlösung schnell geschehen. 14 oder mehr Jahre schönes Hundeleben können nicht durch ein paar Stunden oder Tage Leid kaputt gemacht werden.
      Ich darf nicht daran denken, wieviel Zeit wir Kimba gestohlen hätten, wenn wir damals die Einschläferung durchgezogen hätten.
      Und mit dieser Frage sollte kein Hundehalter leben müssen.


      Wie es nun konkret bei deinem Hund ist, kannst nur du beantworten.
      Du kennst deinen Hund nun seit 14 Jahren, ich bin mir ziemlich sicher, daß jeder aufmerksame Hundehalter nach so langer Zeit genau einschätzen kann, wie es dem Tier geht. Also vertraue auf dein Gefühl!

    • Meine Hündin hat es mir auch gezeigt und wenn ich hier lese, dass es bei anderen auch so war, dann warte den Moment ab und geniesse die restliche Zeit mit dem Hund.


      Ich finde den Moment wenn der Hund es zeigt auch wesentlich tröstlicher, als wenn man es selber bestimmt.


      So lange sie noch Spaß zeigt am Leben ist es noch nicht so weit.


      Viel Kraft Dir und deiner Familie und vor allem Tootsie

    • Unser Dielemann hatte auch Arthrose, das haben wir aber auch mit Homöopathie gut in den Griff gekriegt, und rutschige Böden haben wir mit Läufern ausgelegt.
      Auch er tat sich manchmal schwer beim Aufstehen. Ich bin Rheumatiker und habe mir, genau wie Du, gedacht "Deswegen schläfert man mich ja auch nicht ein." Das kriegen wir.


      Ungefähr ein halbes Jahr bevor er starb wurde er immer schmusiger.
      Er hat es uns auch gezeigt, dass es nun zu Ende geht.
      Es fing damit an, dass er die Tabletten und sein Futter nicht mehr haben wollte. Dann ging alles sehr schnell.
      Bevor wir Ihn erlösen konnten, ist er friedlich eingeschlafen. Ach Gott, wie sehr ich Ihn vermisse......

    • :streichel:
      Dein Tier wird Dir den richtigen Zeitpunkt zeigen oder von selbst friedlich einschlafen.


      Mein allererster Hund hat es mir gezeigt. Ich mußte meinen Eltern sagen, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen wo es Bessy zur Qual wird.


      Meine Katze Queeny hat Knochenkrebs im Endstadium. Nix mehr zu machen, der TA müßte schon das halbe Gesicht entfernen. Alle sagen ja warum ist die noch nicht eingeschläfert? Weil es noch nicht ihre Zeit ist, Queeny ist noch nicht so weit. Sie bekommt morgens Cortison und abends Schmerzmittel in Abwechslung zu Antibiotika. Ich habe sie per Pilus-Esch-Test austesten lassen was ihr an homeopathischen Mitteln noch hilft.


      Kurzum sie frißt, spielt, tobt hier herum und ist fit und frech wie immer. Nein ihre Zeit ist noch nicht gekommen aber sie wird mir zeigen wenn es soweit ist.


      Genieße die Zeit mit Deiner Hündin und verusche ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen.

      • Neu

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