Bauer will Ausfall

  • Hallo Dobimum


    Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, hast du dem Bauern bereits erlaubt den Weizen zu ernten, obwohl du dadurch auf deine Wiese warten musst und du von dieser Vereinbarung zwischen dem Vorbesitzer und dem Bauern nichts wusstest und davon ausgegangen bist, daß du sofort das gesamte Grundstück nutzen kannst.
    Bei diesem Hintergrund halte ich die Einstellung des Bauern für eine Unverschämtheit und ich würde nichts zahlen.
    Verhalte dich höflich und nett der Dorfgemeinschaft gegenüber, aber ein gutes Miteinander bedeutet nicht das einer immer zurückstecken muss, auch wenn er zugezogen ist.
    Sollte der Bauer gegen dich hetzten, tja du hast in der letzten Zeit bestimmt den ein oder anderen kennengelernt und kannst da dann deine Einstellung schildern, der Dorfklatsch sorgt für den Rest ;) . Irgendwann finden dich die Leute auch nett und dann wird dem Vorbesitzer die Schuld gegeben und ihr alle als Verlierer behandelt.


    VG Yvonne

  • Hach, auf dem Weg ins Büro ging mir das ja nicht aus dem Kopf...


    Das ist landwirtschaftliche Fläche...ergo hättest du die Möglichkeit diese zu bestellen oder zu verpachten. Dies ist nun nicht möglich da die Fläche mit Weizen kontaminiert ist....Theoretisch könntest DU doch sogar "Einkommenausfall" einklagen! Ich weiß dass Landwirte stur sind, aber letzendlich würde ich, wenn diese Drohungen mit deinen Möglichkeiten nicht fruchten, das durchziehen. Hier wurden 850€ errechnet, was er fordern könnte...ist dir das eine Nachbarschaft wert? Mir wär's Wurst, mit solch bockigen und geldgeilen Leuten würd ich eh nie Kaffee trinken wollen.


    Zu dem Grundstück, da kenn ich mich net so aus: Inwiefern wäre es denn möglich, daraus eine private Nutzfläche mit Umzäunung zu machen? Wovon hängt das ab?

  • Huhu,
    ich hab auch ein wenig Einblick in sowas - nur von Ferne, aber trotzdem...
    souma: und wer sagt dir, dass wenn du dich gutmütigst einigst, sich nicht das halbe Dorf scheckig lacht und sich sagt: na das sind ja mal Deppen, typisch Zugezogene!?!


    Bei mir wär da auch Ende. Dobimum hat dem Bauern ja schon ein "Nachbarschaftsleckerli" gegeben, jetzt, so finde ich, übertreibt es der Bauer. Konsequenz, Blödsinn ignorieren, und zu allen anderen freundlich und ehrlich sein, so würde ich es machen.


    Ich drücke mal die Daumen... Bei meinem Mann haben sich zwei Teile der Familie so verfeindet, dass in dem Weiler jetzt 3 gegen 3 Häuser stehen - so kann's auch gehen...!! :kopfwand:


    Viele Grüße
    Silvia

  • Nachdem ich heute mit einer Menge Wut im Bauch das Telefonat mit dem Notar beendet habe, bin ich zu dem Bauern gefahren.


    Ich habe ihm gesagt, dass ich mit dem Notar telefoniert habe, dass selbst ein mündlicher Pachtvertrag mit eingeschlossen ist und der Vorbesitzer unterschrieben hat, dass es keinen gibt... hat er ein bisschen dumm geschaut!


    Ich habe ihm dann gesagt, dass wir jetzt eigentlich nur eine Möglichkeit haben, gegen den Vorbesitzer vorzugehen und zum RA gehen! Denn ich will mein Feld und er will Kohle sehen!


    Ich habe ihm dann gesagt, dass es mir nicht im Sinn steht, hier Ärger zu machen, aber er müsse mich als Privatman (Frau ;) ) verstehen, dass ich mir kein Haus kaufe, wo ich mein Grundstück nicht nutzen kann!


    Er hat mich dann gefragt, wann ich denn das Feld haben will, und ob ich schon mit dem Vorbesitzer gesprochen habe?


    Ich hab gesagt, nein, ich wollte erst nochmal in Ruhe mit ihm reden...da sagter er zu mir: von XY seh ich eh nix...


    Ich hab nur geschmunzelt und die Schultern gezuckt!


    Nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich das Feld eigentlich von Anfang an sofort haben wollte (weil deshalb ja das Haus gekauft)...schaut er mich auf einmal an und sagt: Okay, sagen wir 200€ und ich richt Euch das Feld noch her :shocked: :shocked:


    Was auch immer in ihm Notar und Rechtsanwalt ausgelöst hat, aber es hat funktioniert!


    Wir haben dann noch so ein bissi geredet. Zum Schluß hab ich dann noch gesagt, ich bring ihm die Tage das Geld, da meinte er, ach, das reicht, wenn er es kriegt, wenn er das Feld im März/April (halt wenns trocken ist) pflügt!


    Versteht einer die Welt...aber ich krieg mein Feld nun doch sofort und das, weil ich nicht Klein bei gegeben habe!!



    Ehrlich gesagt glaube ich, er wollte schaun, wie weit er mit uns gehen kann!

  • Na Prima, das ist doch eine tolle Vereinbarung mit der ihr beide gut Leben könnt und wo beide Parteien das Gesicht wahren.


    Zitat



    Ehrlich gesagt glaube ich, er wollte schaun, wie weit er mit uns gehen kann!


    Das nehme ich auch ganz stark an. Jetzt weiß er ja wie weit, bzw kurz, er mit euch gehen kann. :D
    Gut das du dich nicht ins Bockshorn hast jagen lassen.


    Schönen Gruß,
    Frank

  • Genau...
    denn Bauern sind immer Schlitzohren ;)
    Dank Verwandtschaft kennen wir es auch.
    200,-€ bekommt er nun :)
    Sorg dafür, dass das Feld auch richtig "gerichtet", bzw. auch verfestigt wird ... nicht, dass Ihr nochmal paar Monate warten müsst, bis die Erde verfestigt. Er kann eigentlich jetzt schon, bei trockenem Wetter & Boden die Fläche umpflügen.

  • Super Happy End...


    ... aber macht nix, Fortsetzung folgt bestimmt :roll:


    Ja, so hab ich sie auch kennengelernt, die Baazis. Um Respektiert zu werden muss man sich erstmal Respekt verschaffen - und dann anschließend zum Versöhnungsumtrunk einzuladen. Dann ist deren Welt in Ordnung. :irre:


    Du machst das schon richtig so.... :D

  • Witzig, echt witzig. Und lehrreich!


    Hallo ich bins- die Sture, die Dickköpfige, die Besserwisserin, das Schlitzohr... was hattet ihr noch so alles drauf für Landwirte? ;)


    Hab ichs richtig verstanden? Der pflügt jetzt also schon im März seinen Winterweizen um?


    Ganz ehrlich! Ich hätts nicht getan. Säweizen kostet was, das Diesel beim Säen auch, gespritzt ist der im Herbst bei der Aussaat auch schon geworden. Der hatte also schon Kosten.
    Pachtverträge sind- wie schon gesagt- in der Landwirtschaft mündlich Usus. Müssen ein Jahr vorher gekündigt werden. Üblicherweise gilt das Zeitjahr. Abwandlungen sind möglich.
    Das heißt, der hätte rein rechtlich ernten dürfen. September rum.
    Wenn Euer Verkäufer das Haus als pachtfrei verkauft, dann ist der in der Schuld. Sonst niemand. Der Bauer hat nix verkehrt gemacht. Wenn ihr ihm dann fristgerecht kündigt, hätte im Jahr 2009 Wiese hinter Euerm Haus sprießen dürfen. Eher nicht.


    Aber fragt bitte mal vorher aufm Landwirtschaftsamt an. Ich weiß es eben nur hier von Hessen, aber je nachdem ob und welche Prämien auf dem Land sind, kann man nicht einfach Ackerland einsäen. Daran müsst ihr Euch halten. Ansonsten werdet ihr zur Rückführung in den Urzustand verdonnert. Auf Eure Kosten....
    Alles nicht so einfach in der LDW. Lieber vorher klären als hinterher das Nachsehen haben.

  • Dobimum, das habt ihr ja noch einigermaßen gut lösen können. Wenn Du ihn jetzt noch für den nächsten Abend auf ein Bier, am besten kombiniert mit einem Schnaps oder so einlädst, damit er mal weiß, wer hier jetzt eigentlich wohnt (inkl. Hund), dann wird er Dich vermutlich vor allen verteidigen. :D

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