Ernährung bei Campyolobacter jenjuni

  • So...nach dem unser Junghund Hoshi, eine spanische Schäferdogge, seit fast zwei Monaten blutigen Durchfall hatte und wir von der Ernährungsumstellung auf verschärfter Barf-diät, über Wurmkuren und Darmaufbaupräperaten...samt diverser Stuhluntersuchungen (keine Parasiten) alles ohne rechten Erfolg versucht haben...gabs jetzt ein ernüchterndes Ergebniss:
    eine überhohe Anzahl von Campyolobacter jenjuni


    Die sind zwar in Masen ungefährlich, aber bei ihm haben sie wohl erbarmungslos zugeschlagen...da seine Darmwände durch die Giradien bereits geschädigt waren...nun bekommt er 10 Tage lang Baytril flavor und wir müssen weiterhin auf große Hygiene achten, da diese Keime auf Menschen übertragbar sein sollen.


    Jetzt die Ernährungsfrage...Hoshi wird gebarft, bzw. hat er seit zwei Wochen eine Rindfleisch, Kartoffel...Estiflor...Diät, da es auf jedes andere Fleisch bzw. Gemüse und besonders auf Trofu mit schlimmen Durchfall und Blutschleim reagiert hat.
    Seit Samstag darf er Karotten dazu und ab morgen auch Apfel...aber die TÄ meinte, wir sollten versuchen...wenn dei Baytril-kur vorbei ist...auf Teilbarf umzustellen mit Lupovet, weil er gerade sehr stark wächst und so sicherer mit allen Nährstoffen versorgt würde.
    (er ist 70cm hoch und 31.5kg leicht bei 7 Monaten)


    Ich hab jetzt Lupovet als Leckerli angeboten, er hat sie gut vertragen...aber was haltet ihr von Teil-barf? Ist das denn OK?
    Und wie berechne ich die Menge...Barf zu Lupovet?
    Das hat mir die TÄ nicht verraten...ich will ja nicht, dass er so dürr bleibt, wei er jetzt aussieht...aber auch nicht, dass er zu sehr ins Kraut schießt...
    TOLL...da steht ich jetzt, ich armer Tor und bin so schlau, als wie zuvor! :hilfe:

  • Klar, Teilbarf ist sicher eine gute Alternative. Gerade wenn er sonst bei der Fleisch und Gemüseauswahl so eingeschränkt ist. Würde ich glaub ich dann auch machen :???:


    Lupovet empfiehlt für Welpen bis zu 2,5% des KG/Tag. Bedeutet die Hälfte davon (weil halbe Tagesration) sind 1,25% des KG.
    Dann noch die Hälfte BARF - ist ja bei Junghunden etwas höher als bei adulten. Da würd ich einfach vom bisher gegebenen die Hälfte füttern.
    Besonders zufüttern würd ich glaub ich eher nicht. Gewicht geht ja doch nur auf die Knochen - gerade bei den Schäferdoggen ;)

  • oh...


    ich hatte im herbst selbst eine campylobacter jejuni - infektion... keine schöne sache, vor allem weil zu dem blut-schiss auch noch tiiiierische darm-krämpfe dazu kommen :/
    mit dem antibiotikum sollte das aber schnell wieder in den griff zu bekommen sein.
    ich hatte die damals von einem igelchen, das ich total ausgedürrt und -getrocknet nach den ferien vor meiner wohnungstür (kam die treppe nicht mehr hoch der arme) gefunden und einige tage aufgepäppelt habe. zumindest gehe ich davon aus, dass es daher kam.
    eine campylobacter-infektion ist eine zoonose, eine krankheit, die sich durch tiere oder tierische produkte (nicht abgekochte milch, rohes fleisch [insbesondere huhn] und sowas) überträgt. im gegensatz zu anderen bakteriellen infektionen reicht auch schon eine relativ geringe keimzahl aus, um zu einer infektion zu führen.
    ich bin ein totaler befürworter von BARF, lotta wird ja auch teilgebarft. aber zumindest solange, bis die infektion sicher und vollständig abgeklungen ist, würde ich das rohe fleisch evtl. abkochen? dann ist das risiko von der seite zumindest gebannt (hat der TA denn gesagt, woher die infektion kam?).
    abgesehen von dem problem meiner einfrier-kapazitäten TEILbarfe ich im moment übrigens auch aus dem grunde, weil ich immer noch ein bisschen schissi hab, dass lotta gerade in ihrer junghund-phase nicht all das bekommt, was sie braucht :^^:


    achja, dann habe ich gerade noch etwas gefunden... das gängige antibiotikum, das gegen c. jejuni wohl eingesetzt wird, ist laut wikipedia erythromycin... baytril ist ein breitbandantibiotikum, enthält als wirkstoff aber enrofloxacin - hoffentlich hilft das (bin aber ja kein vet, euer TA wird sicher besser darüber bescheid wissen...).


    gute besserung an deinen vierbeiner!



    EDIT:
    vergessen zu schreiben: hygiene ist im moment echt sehrrrrr sehr wichtig!! lasst euch von eurem hund nicht durchs gesicht lecken, wascht euch am besten die hände, wenn sie mit seinem speichel in berührung kamen und nach dem häufchen aufheben usw... es ist wirklich eine äußerst, ÄUßERST unschöne geschichte, wenn man sich die biester erstmal eingefangen hat...

  • Danke euch beiden :roll:


    @Hummel...zum Glück hatte ich vor zwei Wochen auf deinen Lupevet-tip hin schonmal ne 5kg Tüte zum Antesten bestell und kann direkt mit der Fütterung beginnen...bei Hoshi hieße das, dass er ca. 300gr. täglich davon essen dürfte *bin kein Rechenass* zusätzlich zum Barf *?*


    @dieveni...ich befürchte, ich hab mich bereits angesteckt =) checke das morgen beim Hausarzt ab.
    Und ja, du hast Recht, er hatte Ende letzten Jahres mal rohen Hühnermix bekommen und sich danach sogar erbrochen...ob da wohl was schlechtgeworden war? Seit dem macht er einen riesen Bogen um Huhn...w.g. nimmt er nur noch Rind zu sich, allerdings barfmäßig roh...ob ich es wohl mal doch ne Woche abkoche?


    Woher die Infektion kam, kann nicht geklärt werden...unsere Hund fressen halt schon mal jeden "Scheiß", sogar ne tote Amsel haben sie schon angebracht.


    Naja...jetzt gibts gleich das nächste Problem:
    Hoshi ist ein sturrer "Hof-scheisser" dh. er kann ne Stunde laufen, kommt in den Hof und macht dann erst sein Geschäft...ich räum das immer mit Tüten weg - aber - ein Teil bleibt wohl doch zurück
    Wie kann ich denn die Keime abtöten...sterben die nach ner Zeit ab? Bei Hitze oder Kälte ?
    Ich hab da immer Erde draufgeschaufelt...ob ich wohl mit dem Gartenschlauch drüber soll?


    :???: wie bekomme ich diese Mist-keime nicht nur aus meinem Hund...sondern auch von meinem Grundstück??????????

  • solltest du dich dafür entscheiden, das fleisch in der nächsten zeit abzukochen, musst du nur total darauf achten, dass das fleisch keine knochen enthält - sonst wirds gefährlich wegen des splitterns...
    falls du den verdacht auf eine infektion bei dir selbst hast (bauchschmerzen, evtl. fieber), nix wie ab zum doc... bis da schiss-proben usw. ausgewertet sind, und dir geholfen werden kann, dauert es sicher nochmal eine knappe woche, in der du die meiste zeit auf dem klo und dir den bauch haltend verbringen kannst...
    mh, wie man die viecher vom asphalt wieder runter bekommt weiß ich auch nicht genau... wasser wird schätze ich wenig bringen... vielleicht mit essig-essenz? oder etwas spiritus drüber und abflammen?

  • Zitat

    bei Hoshi hieße das, dass er ca. 300gr. täglich davon essen dürfte *bin kein Rechenass* zusätzlich zum Barf *?*


    Hi!
    also wenn die 300 Gramm 1,25% seines Körpergewichtes sind, dann ja. Als eine Mahlzeit und die andere dann die Hälfte seiner normalen Frisch-Mahlzeit. Ich würd glaub ich auch - einfach zur Sicherheit - noch ne Weile abkochen. Ein kranker und geschwächter Organismus ist einfach anfälliger... (bei jedem gesunden Hund bin ich ja immer Roh-Fan)


    Bzgl des Hofes... Kannst du Dir evtl ein gutes Desinfektionsmittel holen (ich weiß früher im Stall bei den Pferden musste mal eine Weile Desinfiziert werden, da hatten die so eine große Sprühflasche... aber ich hab leider NULL Ahnung, was da drin war). Da würd ich nach dem "Beseitigen" drübersprühen... Aber ein Experte bin ich da nicht. Ist nur eine Idee...
    Gute Besserung ihr armen Gebeutelten....

  • :gott: Jaaaaaaaaahhhhhhhaaaaaa....es wirkt! Die Medizin schlägt an und die Nahrungsumstellung hat er gut vertragen.
    Ausser Pansen koche ich jetzt alles leicht ab...das Gemüse und Obst lasse ich roh...und am Abend bekommt er seine Lupovet-Dröhnung.


    Unser zweiter Hund Jackie findet das wohl auch ganz toll und unterstütz Hoshi moralisch, in dem er tapfer das neue Menü mitißt :D


    GOTT...nach Wochen voller Ängste, blutigem Durchfall und schlafloser Nächte...endlich Besserung...wir hatten schon das Schlimmste befürchtet...ob wie das Riesenbaby überhaupt durchbringen und wie lange unsere Kraft noch reicht.
    Und immer diese Unsicherheit...wars das Eibenholz, warn es die Giriaden oder das Futter? Jetzt hat das Übel wenigstens einen Namen und man kann es greifen.
    :roll: Ich hoffe, der Aufwärtstrent hält an...*danke euch für die tollen Tips und die Hilfe*


    PS...die Keime sterben schneller bei Hitze als bei Kälte ab...also doch kochenes Wasser über alle konterminierten STellen gießen...mein armer Garten...aber...hauptsache Hoshi kommt durch!!!!!!!!!!

  • Hallo Shuki!


    Das freut mich, dass es deinem Hundi besser geht!!!! Könntest du mir vielleicht nochmal genau sagen, welche Medikamente ihr gegeben habt? Habt ihr noch was zur Unterstützung der Darmflora gegeben?


    Die bakteriologischen Untersuchung bei unserem Bibbo (6 Monate alt) ergab nämlich auch Campylobacter jejuni (und dazu noch lecker Salmonellen der Gruppe D :kopfwand: ). Das war Mitte Dezember, Antibiotika hat er bereits bekommen und es ist auch erheblich besser geworden ..... aaaaaaber immer noch nicht hundertprozentig. Inzwischen hat sich rausgestellt, dass sich zu allem Überfluss so ein fieser Bandwurm eingenistet hat (trotz dreitägiger Panacurgabe Anfang Dezember), der trägt natürlich auch seinen Teil dazu bei, dass wir schlaflose und dafür sorgenvolle Nächte haben. Du kannst ja auch ein Lied davon singen, gell... :D

  • :streichel: Ohje lemelich, ich kann dir die Sorgen und den Stress mit Bibbo gut nachfühlen...besonders, wenn es sich so lange zieht und man von einer Hoffnung zur nächsten flüchtet und nix als Hiobsbotschaften erhält.


    Bei Hoshi hatten wir in der Durchfall-phase Stullmisan gegeben, dass bindet den Stuhl, heilt die Darmschleimhaut und stärkt das Tier...danacht, weil er ja Wurmkuren und Antibiotika bekam (er hatte diese fiesen Giardien)...haben wir die Darmflora mit Estiflor unterstützt. Das ist zwar teuer (ca. 26Euro die Dose)...hält aber ziemlich lange...3Löffelchen tägl. bekommt Hoshi mit seinen 32kg...bei Bibbo dürfte weniger reichen...dann hält es noch länger.


    Ich hoffe, dass ihr das bald in den Griff bekommt...für Giaradien war ein anderes Mittel notwendig als für Bandwürmer, den Namen weiß ich aber nicht mehr.

  • Danke für die Tipps!


    Ja, da sind wir ja sozusagen Hundemamadurchfallleidensgenossinnen. ;) Es ist echt frustrierend, man stürzt von einem Tief in das nächste. Wobei ich im Moment wirklich nicht jammern will. Denn auch bei Bibbo wird es besser, wir haben sogar schon richtig tolle feste Häufchen von ihm bestaunen dürfen. Wenn ich da an die ersten beiden Wochen (als wir ihn im Dezember bekamen) denke, da kam sein Fressen unverdaut dafür mit Schleim überzogen raus. Ich hab ja echt gedacht, ich krieg die Krise. Blutig war es allerdings nie. Und es gab tatsächlich schon 3 Nächte, da konnten wir durchschlafen. Zum Beispiel diese Nacht war so eine .... ich fühle mich wie neu geboren...


    Darf ich fragen, wie sich euer Hoshi die Giardien und die Bakterienstämme eingefangen hat? Wir wohnen übrigens gar nicht so weit entfernt voneinander - komme aus Rheinmünster, das ist 15 km von RA entfernt Richtung Bühl.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!