Leinenführig in weniger als 5 min !!

  • Hi, würde mich hier auch gern mal einklinken, da wir schon seit Monaten erfolglos versuchen unserem Hund die Leinenführigkeit näher zu bringen.


    Wir haben schon festgestellt, das Richtungswechsel bei uns nichts bringen, einerseits weil dem Hund recht egal ist in welche Richtung er zieht ... interessant ist es ja überall und zusätzlich könnten wir das nicht konsequent genug durchsetzen.


    Danach kam die Variante mit dem Stehenbleiben ... im Grunde sieht es momentan leider immer so aus: Hund zieht, HF bleibt stehen und wartet bis sich der Hund wieder neben ihm eingeordnet hat (das klappt immerhin) und geht weiter. Leider rennt der Hund nach zwei Schritten wieder in die Leine und es scheint ihn auch nicht zu stören, dass es so nur sehr langsam vorwärts geht.


    Zu Anfang haben wir den Hund auch beim an lockerer Leine gehen mit Leckerlis vollgestoft, mitunter wurde da auch mal ein halber Beutel verfüttert und gelobt wurde auch. Das hat damals 1-2 Tage funktioniert, seitdem scheint ihm das auch egal zu sein. Wenn er sauber läuft und er bekommt das Leckerli rennt er direkt danach prompt in die Leine. Inzwischen loben wir eher nur und geben die Leckerlis seltener, da es sonst einfach zuviel wird.


    Problematisch ist natürlich auch das wir inzwischen auch schon ziemlich schnell entnervt sind durch das Verhalten, aber es ist unglaublich schwer da mit entsprechender Motivation ranzugehn, die verfliegt einfach zu schnell.


    Ein Zupfen an der Leine interessiert unseren Hund überhaupt nicht wobei er an der Leine durchaus auf Kommandos reagiert z.B. auf ein Steh an der Straße, ein Weiter wenn man schon 5 Min an der gleichen Stelle zum schnüffeln steht. Momentan versuchen wir es mit einem Leinenruck (ohne dass der Hund fliegt) + Nein, ich weiß dass das nicht toll ist und eigentlich finde ich die Methode fürn Hintern aber wir wissen uns momentan nicht mehr wirklich zu helfen. Zumal ihn das inzwischen auch nicht mehr so interessiert.


    Wenn ich seine Ballschleuder in der Hand habe bleibt er immer in unmittelbarer Nähe, aber ich schätze damit sollte ich wohl besser nicht versuchen ihn dazu zu bringen bei mir zu bleiben (entspannte Leine, kein Fuß).


    Habt ihr ggf. noch Tipps was man da versuchen könnte? Die Ablenkungen lasse ich hier erstmal außen vor, die sind noch ein ganz anderes Kaliber.

  • Kommt mir bekannt vor - und tönt für mich nach deutlicher Überforderung eures Hundes. Wie lange sind denn eure Übungseinheiten, und wo finden sie statt? Habt ihr eine für den Hund deutliche Unterscheidung zwischen Training und Management, oder versucht ihr es mehr oder wenig dauernd, aber bisweilen halbherzig?

  • Wir versuchen es eigentlich dauern, sofern man von dauernd sprechen kann, da er auch Freilauf hat. Normalerweise ist er auf dem Weg zum Gassigebiet bzw. eben an der Straße an der Leine.
    Uns wurde gesagt, dass der Hund niemals mit ziehen zum Erfolg kommen darf, daher reagieren wir im Grunde immer nach oben genanntem Schema. Inzwischen auch am Halsband, da er am Geschirr bei Hundesichtung einfach nicht richtig händelbar ist, nicht in Bezug auf Kraft sondern eher auf seine 'Windungskünste' in alle Richtungen.


    Zum Gassigebiet das wir Fußläufig ansteuern sind es (ohne Hund) ca. 10 Minuten ... der Rückweg ist meist kein Problem weil er dann eh immer gemütlich hinzuckelt. Ansonsten fahren wir oft zu anderen Orten, dort sind es auch immer nur ein paar Minuten oder eben das Training bei der Trainerin .. insgesamt bei 2 Hunden im Wechsel ca. 1 Std.

  • Wir haben anfangs mit Futterbeutel ( den man an den Gürtel machen kann) guten Erfolg gehabt,Milo blieb dabei immer schön im Fuß weil es ja was leckeres geben könnte. Dafür wurde er auch belohnt,irgendwann wanderten die Leckerlies in die Jackentasche und waren also nicht mehr so sichtbar . Zusätzlich haben wir mit der Balanceleine gearbeitet. Vielleicht hilft es dir was..

  • Was lernt der Hund denn mit der Stehenbleiberei? :ka: Eigentlich doch nur: Mensch bleibt stehen, ich reihe mich neben ihm ein. Punkt. Das es damit zu tun hat, dass er an der Leine zieht, wird einem Hund doch nicht in den Sinn kommen. Klar gibt es da bestimmt auch Ausnahmen.


    Meine Hunde jedenfalls haben nicht begriffen, dass Stehenbleiben damit zusammen hing, dass sie in der Leine hingen. Deswegen bin ich dazu übergegangen ihnen zu sagen, was sie falsch machen. Wenn die Leine auf Zug ging, gab es ein Nein und dann wurde stehen geblieben, bzw. das Tempo rausgenommen. Dann gab es eine ruhige (! keine aufputschende) Bestätigung und weiter ging es. Auch heute gibt es immer wieder mal Situationen, wo die Leinenführigkeit im ersten Moment etwas zu Wünschen übrig läßt. Aber das liegt an meiner Inkonsequenz.


    Darüber hinaus muss man sich auch vor Augen halten, dass es Hunde gibt, die einfach schlecht mit dem Halter mithalten können. Das sieht man dannimmer aus dem komischen Mischmasch von Trab/Schritt haste nicht gesehen. Menschen laufen manchmal einfach zu langsam. Das ist für einen gesunden Hund, dessen Hauptgangart der leichte Trab ist, äusserst anstrengend. Deswegen kann es dadurch durchaus sein, dass er dann schonmal eher in der Leine hängt. :ka:

  • Also im Grunde das Stehenbleiben immer mit einem vorausgehenden Nein verknüpfen? Haben wir bis jetzt so noch nicht gemacht. Ich erwarte eigentlich gar keine perfekte Leinenführigkeit. Mein Hund soll auch an der Leine noch Schnuppern und sein Geschäft machen dürfen und mal ein Ausrutscher weil der Kopf grad ganz wo anders ist ist auch ok. Ist immerhin auch ein Lebewesen und keine Maschine ^^


    Unsere Trainerin ermahnt us beim üben immer das wir zu schnell wären, aber die Vorstellung noch langsamer zu laufen empfinde ich für beide Parteien als unvorteilhaft.

  • Wir haben schon festgestellt, das Richtungswechsel bei uns nichts bringen, einerseits weil dem Hund recht egal ist in welche Richtung er zieht ... interessant ist es ja überall und zusätzlich könnten wir das nicht konsequent genug durchsetzen.

    der Rückweg ist meist kein Problem weil er dann eh immer gemütlich hinzuckelt.




    Hallo,


    wie lang hast du es mit Richtungswechsel versucht ?
    Das klappt nicht nach 2 / 3 / 4 Tagen.
    Versuche es so : Nimm eine Schleppleine.
    Such dir ein freie, einsame Wiese / Platz, Hund an die Schleppleine, so 10 / 15m - und dann läufst du kreuz und quer oder auch mal im Quadrat oder im Kreis - also eigentlich ziellos.
    Wichtig ist ! , dass der Hund im Schlepp völlig unbeachtet bleibt - du rufst ihn nicht !, sprichst ihn nicht an! und schaust nicht nach ihm! - egal was er tut ( naja , wenn er mal muss ..., der sich in der Leine verheddert - aber dann auch alles ohne Kommentar -Hund puschern lasen / entwirren).
    Bleib völlig gelassen.
    Du läufst einfach weiter, ob Leine locker oder straff oder der Hund gezogen werden muss.
    Mach das mehrfach am Tag, pr o Übung immer so 10 / 15 Minuten ( nicht mehr ) .
    Die ersten 2/ 3 x mal , garantier ich dir, gibt das totales durcheinander: straffe Leine , ziehen, völliges verheddern .... Aber nach den ersten Übungen merkst du recht schnell, dass es anders wird.
    Der lernt dabei, an der Leine darauf zu achten, wohin du dich bewegst, dass ziehen / zerren hört recht schnell auf: Manchmal spannt die Leine noch, aber immer öfter schleift sie, weil er deinen Richtungswechsel bemerkt und folgt. Ab da machst du die Leine ein paar Meter kürzer , und dann wieder ein paar Meter kürzer usw. usw.
    Wichtig ist: der Hund wird dabei nicht beachtet und die Übung zieh ich von a- z durch - keine anderen Ausflüge / Spaziergänge - das verlangt von dir als Halter auch so ein bissl Eigendisziplin.
    Als Ausgleich kann ja das Austoben/ Spielen zu Hause im Garten oder sonst wo, wo Freilauf ok ist, passieren.




    Du schreibts, das er auf dem Heimweg gemütlich mitzuckelt - dann lobe ihn in dem Moment immer und immer wieder - da macht er ja so wie du willst.



    LG Ramona

  • Darüber hinaus muss man sich auch vor Augen halten, dass es Hunde gibt, die einfach schlecht mit dem Halter mithalten können. Das sieht man dannimmer aus dem komischen Mischmasch von Trab/Schritt haste nicht gesehen. Menschen laufen manchmal einfach zu langsam. Das ist für einen gesunden Hund, dessen Hauptgangart der leichte Trab ist, äusserst anstrengend. Deswegen kann es dadurch durchaus sein, dass er dann schonmal eher in der Leine hängt. :ka:

    Das ist ein wichtiger Punkt den ich so nur unterschreiben kann. Meine kleine Hündin kann wunderbar neben mir hertraben. Für meinen Rüden ist das aber ganz ganz schwierig. Der trabt so schnell, dass ich schon joggen müsste, um da mitzuhalten. Ich könnte langsamer laufen, sodass er Schritt gehen müsste, aber das ist irgendwie auch komisch für ihn. Beim Joggen hängt die Leine auch immer durch. Das Tempo da passt ihm richtig gut. Deshalb darf er auch auf längeren Strecken, an denen sie angeleint bleiben, durchaus mal an strammer Leine laufen und hat mehr Spiel als Bliss. Richtig ziehen ist das zwar auch nicht, aber er trägt deshalb trotzdem mit seinen 6 Jahren und eigentlich guter Leinenführigkeit auch immer noch ein Geschirr.


    Über das Stehenbleiben trainiere ich mit meinen Hunden auch, marke das Felverhalten aber auch mit unserem Korrekturwort und belohne das gewünschte Verhalten. Sie sollen sich bei Zug wieder an mein Tempo anpassen. Wo sie laufen ist mir eigentlich wurscht. Hauptsache sie zerren nicht an der Leine. Bliss meinte eine Weile, als sie dieses Prinzip verstanden hatte, sie könnte mich als Leckerliautomat missbrauchen, indem sie aus dem nichts heraus in die Leine sprang, sich dann selbst in die richtige Position brachte und mich dann mit ihrem "Guck mal was ich toll mache"-Gesicht anstrahlte, aber das habe ich schnell gecheckt^^.

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