Windhunde und Windhundmischlinge

  • Zitat

    Hmmm, ich habe zwar keinen Windhund, aber von der Figur her ist er ja doch schon recht windig. Unser TA hat uns von Anfang an von TroFu abgeraten, wegen der Gefahr von Magendrehung. Ob es tatsächlich so gefährlich ist, weiß ich nicht, aber er hatte es schon ziemlich plausibel erklärt.


    Grundsätzlich kann man Windhunde füttern wie alle anderen Hunde auch, mit Trockenfutter, selbstgekochtem, Rohkost...
    Wenn sie es vertragen selbstverständlich auch mit Dosenfutter. Meine vertragen Dose nicht besonders gut (Durchfall und Blähungen, auch von hochwertigen Dosen), hab es aber auch nur selten und eher so als leckere Abwechselung gefüttert, da es mir für große Hunde einfach zu teuer ist.


    Vielleicht hätten sie sich mit der Zeit dran gewöhnt, aber wozu, ich will es ja eh nicht füttern. Wenn man einen Hund in Whippetgröße hat kann ich mir das aber vorstellen, da braucht man ja nicht solche großen Mengen.
    Viele große Hunde vetragen generell Dosenfutter schlechter als kleine - große Hunde haben im Vergleich zu kleinen einen kürzeren Darm, deswegen funktioniert die Wasserrückgewinnung im letzten Darmabschnitt nicht ganz so effektiv und die Folge ist dann gern mal etwas weicherer Kot. Das gilt ganz allgemein für alle Fütterungsarten, aber macht sich bei Dosenfutter halt besonders bemerkbar.


    Viele Windhunde brachen grade in jüngerem Alter einen gewissen Kohlenhydratanteil, weil die einfach nix auf die Rippen kriegen und bei KH-freier Fütterung wirklich rappeldürr werden. Bei vielen reguliert sich das wenn sie ganz erwachsen sind, so mit 3 Jahren oder so, dann wird der Stoffwechsel ein bisschen ruhiger, und beim älteren Hund dann nochmal ein bisschen.



    Bei reinen Familienhunden ohne besondere sportliche Ambitionen muss man sich keine weiteren Gedanken machen über irgendwleche angeblich rassesezifischen Protein- oder Kohlenhydratmengen, das ist genau wie bei allen anderen Hunden auch.
    Das heißt, man ist mit einem Adultfutter (nass oder trocken) was gut vertragen wird oder einer selbstzusammengestellten Ration für erwachsene Hunde ohne besondere Leistungen gut bedient. Auf der Hundewiese toben und ein paar km am Rad laufen zählt nicht als Leistung, da brauch man nicht extra das High Energie Futter rausholen und Protein und Energie erhöhen.



    Zu der Sache was der TA meinte mit "Kein Trockenfutter wegen Magendrehungen": Dafür haben Windhunde kein höheres Risiko als andere Hunde.
    Es wird immer mal vermutet, dass ein tiefer Brustkorb und eine aufgezogene Tallie ein begünstigernder Faktor bei Magendrehungen wären, aber tatsächlich sind Magendreher bei den kleinen, mittlegroßen und großen Windhundrassen sehr selten und nur bei den Riesenrassen Irish Wolfhound, Deerhound und Barsoi ein Problem, wie eben auch bei anderen Riesenrassen.


    Ich weiß nicht genau worauf diese Vermutung beruht, vielleicht, weil z.B Dogge und Dobermann beide öfter mal Magendrehungen haben und eben diese windhundähnliche Unterlinie haben. Halte diesen Zusammenhang aber für unwahrscheilich, es gibt zu viele Rassen mit diesem Problem die ganz anders gebaut sind und nicht die Spur einer aufgezogenen Bauchlinie mit tiefer Brust haben, z.B. viele große Molosser.


    Wenn der TA das auf alle Hunde bezog (nicht nur auf Hunde mit Windhundfigur) und wenn er Trockenfutter im allgemeinen für Magendrehungen verantwortlich macht, das ist ne andere Kiste. Da kann man sich überlegen wie man darüber denkt, die generellen Argumente pro/contra Trockenfutter sind ja anderswo schon genug diskutiert worden.




    SweetEmma: Deine Emma ist ein total süßer Knopf. Ich finde im Moment grade sieht sie mehr nach Podi + X aus, was auch immer das X gewesen sein mag. :D

  • Zitat


    Wenn man einen Hund in Whippetgröße hat kann ich mir das aber vorstellen, da braucht man ja nicht solche großen Mengen.



    Viele Windhunde brachen grade in jüngerem Alter einen gewissen Kohlenhydratanteil, weil die einfach nix auf die Rippen kriegen und bei KH-freier Fütterung wirklich rappeldürr werden. Bei vielen reguliert sich das wenn sie ganz erwachsen sind, so mit 3 Jahren oder so, dann wird der Stoffwechsel ein bisschen ruhiger, und beim älteren Hund dann nochmal ein bisschen.


    Bei meinem Whippet kann ich Dose vergessen, bei den Mengen die in den Hund reingehen...da bezahl ich mich ja dumm und dämlich :D Jamie (48,5 cm und 11,2 kg) bekommt je nach Jahreszeit zwischen 300-500 g Fleisch, damit er sein Gewicht halten kann. Der Hund ist aber gesund, bis auf eine Futtermittelallergie gegen Geflügel.
    Ich hatte mich auch einige Zeit geweigert, Getreide in den Hund zu stopfen. Aber es gibt halt einfach Hunde, die das brauchen. Deswegen bekommt Jamie Pseudogetreide (Hirse, Amaranth). Kartoffeln hab ich noch nicht wieder ausprobiert, wir sind derzeit noch an ner Ausschlussdiät dran. Seit ich Getreide zufüttere konnte ich die Fleischmenge reduzieren, die vorher einfach sehr groß war und seitdem hat er auch wieder schöne feste Haufen (vorher oft Durchfall oder sehr dünnen Kot).
    Auch was das Zunehmen bzw. Gewichthalten angeht hat sich sehr gebessert. Er war wirklich immer so ein Spargeltarzan (man muss aber erwähnen, dass er ein eher femininer Rüde ist :lol: ) und hat ewig gebraucht, bis nach ner Durchfallattacke wieder bisschen was auf den Rippen war. Das hat er heute wieder ruck-zuck drauf. Aber ich denke auch, dass es jetzt einfach mit dem Alter zusammenhängt, der Kleene ist jetzt auch schon wieder 3,5 Jahre alt. Ich kenne sehr viele Windis, bei denen das mit dem Gewicht erst im "Alter" kommt :smile:


    LG Teresa

  • Ja, das das Gewicht oder besser "die Substanz" mit dem Alter/erwachsen werden kommt ist definitv so.


    Deswegen würd ich auch eher nicht versuchen auf nen jungen Windhund was draufzufüttern, auch wenn er zeitweise ein bisschen rappelig aussieht. Nur völlig vom Fleisch fallen sollten sie halt nicht, aber solange die Muckis da sind und der Hund munter und aktiv ist....
    DeeDee war ja zeitweise auch recht mager, dann aber zu anderen Zeiten sogar schön rund - bei Hündinnen spielt ja der Zyklus auch immernoch mit rein, sie ist während der Scheinschwangerschaft immer besser beieinander.


    Diesen Sommer ist sie 3 geworden, ist nicht mehr ganz so ein kleiner Spacken, und hatte einen Kapselriss in einer Zehe und in Folge dessen mehrere Wochen Zwangsruhe (kein Freilauf, kein Radfahren). Und das in der Zeit der Scheinschwangerschaft. Dann hatte ich anderweitig verdammt viel zu tun und eine Weile nicht so viel Zeit mit ihr noch Extrarunden zu machen, da ist sie halt nur mit den beiden Senioren mitgegangen.


    Die ist trotz reduzierter Rationen auseinandergegangen wie ein Hefeklos, man konnte die Rippen beim angucken wirklich nur noch erahnen und dafür ungewohnterweise eine richtige kleine Speckschicht über den Rippen hin- und herschieben. :tropf:
    Eine Freundin von mir meinte beim angucken, jetzt würde sie ja endlich mal gut aussehen, aber als sie sie dann angefasst hat meinte sie: "Was ist denn das, die hat ja einen Blubber wie eine kleine Robbe!"


    Das müssen wir jetzt wieder abarbeiten - kann das Frauchen gleich mitmachen. Leider nehm ich nicht so schnell ab wie meine Hunde. :D



    Zitat

    Jamie (48,5 cm und 11,2 kg) bekommt je nach Jahreszeit zwischen 300-500 g Fleisch, damit er sein Gewicht halten kann.[/quote]
    Wow, das ist nicht grade wenig.


    Zum Vergleich: Meine kriegen alle 3 zusammen 1 kg Fleisch/Pansen und 500g Hühnerklein (letzteres so an 5 Tagen die Woche) am Tag.
    Außerdem 2x die Woche 1 Ei pro Hund, 1x die Woche 100g Leber pro Hund.
    Insgesamt haben die so 81-84 kg, Einzelgewichte sind 19-20 kg, 29-30 kg und 33-34 kg.

  • Kennt jemand von euch einen Silken Windsprite?
    Ich finde die so schön und würde gern mehr über die wissen. Whippetzüchter sind auf die ja scheinbar gar nicht gut zu sprechen und es gibt auch nur sehr wenig Züchter und in Österreich gibts keinen einzigen^^
    Infos findet man auch nicht wirklich viele...wie sind die denn so vom Wesen?

  • Ich habe letztens eine Langhaarwhippetzüchterin auf einer Messe kennengelernt und mich lange mit ihr unterhalten.
    Das wäre eine Rasse, die für mich auch wirklich in Frage käme. Die Vorzüge des Windis mit dem gewohnten "Langhaar-Chi-Kuschelfell" (es fasst sich auch wirklich genauso an).
    LG von Julie

  • Zitat

    Kennt jemand von euch einen Silken Windsprite?
    Ich finde die so schön und würde gern mehr über die wissen. Whippetzüchter sind auf die ja scheinbar gar nicht gut zu sprechen und es gibt auch nur sehr wenig Züchter und in Österreich gibts keinen einzigen^^
    Infos findet man auch nicht wirklich viele...wie sind die denn so vom Wesen?



    Die Whippetzüchter sind wohl hauptsächlich deswegen manchmal etwas verschnupft, weil einige Züchter von "Langhaarwhippets" abstreiten, dass das Langhaar durch Sheltie-Einkreuzung eingeführt wurde und diese Hunde bewerben als "reinrassige Whippets bei denen ein seltenes, altes Langhaargen herausgezüchtet wurde".



    Es ist bei weitem noch keine konsolidierte Rasse. Das heißt sie sind im Hinblick auf Typ und Charakter/Eigenschaften noch nicht gefestigt. Man kann immer mal wieder Ausreißer haben, es gibt welche die richtig Pfeffer im Hintern und Jagdtrieb wie ein Whippet haben und welche die eher nach dem Sheltie kommen: Sehr sensibel und mit besser kontrollierbarem Trieb, sehr menschenorientiert.



    Es gibt soweit ich weiß in Deutschland verschiedene Clubs die sich nicht ganz grün sind und auch unter den wenigen Züchtern verstehen sich nicht alle. Man muss also denke ich doppelt und dreimal gut recherchieren wo man einen Welpen kauft.
    Es ist halt nicht so schön einfach wie bei den schon länger anerkannten Rassen, wo man sagen kann: "Geh zum VDH, da ist vielleicht auch nicht jeder Züchter top, aber du hast einen garantierten Mindeststandart!"


    Auch was Gesundheitsuntersuchungen angeht haben die Züchter wohl nicht alle den gleichen Maßstab - ich hab jedenfalls bisher von MDR1 und CEA (wohl beides Sheltieerbe) gehört auf die man testen kann und sollte.



    Joa. An sich finde ich die ganz hübsch und denke, die Rasse füllt eine gähnende Marktlücke. Es mögen halt viele den Plüsch, wollen aber einen kleineren Windhund mit einem "milden" relativ unkompliziertem Temperament ähnlich wie der Whippet.
    Viele sind da skeptisch und man hört immer wieder gemurre von wegen "Es gibt genug Rassen, Designerdogs, wozu braucht man so ein Kunstprodukt" und so weiter...
    Ich denke die sind gekommen um zu bleiben und in einigen Jahrzehnten, wenn die gefestigt genug sind und die Zuchtbasis breit genug ist, werden die bestimmt auch mal AKC und FCI anerkannt werden.


    Eine Kommilitonin hat vor einem Jahr einen jungen Rüden gekauft - hab ihn nur ein paar Mal getroffen, hatte den Eindruck das ist ein ganz liebes Bürschenchen, aber seeeeeehr sensibel und weich. Aber wie gesagt, da gibt es wohl ziemliche Temperamentsunterschiede.




    Achja, nicht mit den Silken Windsprites/Longhaired Whippets zu verwechseln sind die "Silken Windhounds":
    http://en.wikipedia.org/wiki/Silken_Windhound
    Die sind sozusagen der Versuch, einen "Minibarsoi" zu züchten, beteiligt waren da als Ausgangsrassen soweit ich weiß Whippet, "Langhaarwhippet" und Barsoi.
    Die Silken Windhounds sind meistens größer und auch vom Typ her anders als die Silken Windsprites, halt weniger Whippetähnlich und mit dem Kopf und der Oberlinie ähnlich wie Barsois. Sind in Deutschland soweit ich weiß weniger verbreitet als die Silken Windsprites.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!