Windhunde und Windhundmischlinge
- Nachtigall
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Bei praktischer jeder Rasse muss man auf deren Besonderheiten eingehen. Bei manchen ist das einfacher, bei manchen anstrengender.
wohl wahr. Und was der eine unproblematisch findet ist für andere ne Katastrophe
Danke euch für den ausführlichen Einblick in die Windhunde Welt tolle hunde sind es auf jeden Fall
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Bzgl. Auslastung, jetzt wieder explizit auf Tierschutzwindhunde bezogen.
Die kennen anfangs nichts. Bis auf Halsband und Leine.
Die Galgos haben erst mal oft wenig Kondition. Beim Jäger kommen sie durchschnittlich gesehen nur alle paar Tage raus. Zum Jagen oder "Training" (das kann auch einfach laufe hinter nem Motorrad oder so sein). Da gibt es Hunde, die grundsätzlich okay, aber halt wie ein Nutztier behandelt wurden, und welche, die halb verhungert und mit null Muskulatur ausgemustert werden.
Die meisten Galgos werden nicht mehr direkt aus der Tötung vermittelt, sondern waren Wochen bis monatelang in Refugios. Mit mehr oder weniger großen Zwingern und Ausläufen. Da hat sich sicher viel getan, auch, dass in kleinem Rahmen mit etlichen Hunden schon gearbeitet wurde, aber die Direktimporte haben halt maximal Tierheimkondition und kennen spazieren gehen und Co. trotzdem nicht.
Die ersten Monate ist "Anpassung" Auslastung genug.Wie schnell das geht ist individuell. Aber im Grunde durchlaufen die Hunde erst mal eine "Umsozialisierung". Die noch mit mehr als Hausregeln und Grundbenimm bombardieren, überfordert sie eher.
Tendentiell kommen die vom platten Land. Viele kennen nichts, außer Hof- oder Kellerzwinger, andere Windhunde, vielleicht noch Hofhunde und ein paar andere Tiere, Auto fahren und am Feld jagen.
Die Renngreys kommen entweder direkt von der Bahn mit Rennkondition oder waren eine Weile in Sheltern oder bei Fosterfamilien. Die kennen strikte Routine im Kennelalltag. Häufig Einzelzwingerhaltug. Fast immer ausschließlich andere Greyhounds. Und laufen nur auf brettebener Bahn oder im Pinkelauslauf.
Die kommen ebenfalls in eine völlig neue Welt. Und brauchen erst mal kein Monsterprogramm. Eingewöhung ist Monster genug.
Ich hab unser Programm immer sukzessive gesteigert. Von nur im Hof Beine vertreten können bis irgendwann relativ viel Freilauf. Beim Senior dauerte es zb rund 2 Jahre, bis er in BEKANNTEM Gebiet sehr gut frei laufen konnte.
Meine dürfen "jagen". Mäuse. Und Krähen scheuchen. Und irgendwas hinterher schwimmen, das sie nicht erwischen.
Der Senior, die Dürrekatastrophe und der Junior apportier(t)en nicht. Bälle uninteressant. Zergeln uninteressant.
Der Senior war am zufriedensten mit Gebüschexkursionen (er war recht wahrscheinlich Galgo x Podenco) und nach Hundeschulmaßstäbe eher doof.
Dafür lief er bis Halbmarathondistanz mit mir oder wir waren mit dem Dogscooter unterwegs (ohne ziehen).
Der Junior hat irgendwie Talent für und Spaß an Freestyle Agility bzw Parkour, sofern ich es nicht übertreibe. Der hat den stärksten Jagdtrieb mit Scanblick von allen Windbeuteln bisher, ist aber mittlerweile auch sehr kooperativ. Der ist jetzt ein Jahr da und ich hoffe, wir können uns noch mehr Zusammenarbeit und Freilauf erabeiten.
Das Galgöchen ist noch zu neu und angstaggressiv für wirklich weitreichende Prognosen. Ich setze etwas Hoffnung in den Whippetanteil in den Genen. Momentan wirkt es, als wäre das auch der erste Hund, der wirklich spielt und über Spielzeug motivierbar wird.
Wir gehe viel erkunden; gemeinsam was suchen, anpirschen und erschrecken; Freilauf so oft wie möglich, idealerweise täglich und in Windhundgesellschaft, dann rennen sie eher; ein bisschen blödeln; sehr viel Rückruftraining, aber auch "Mach da mal ein paar Minuten Dein Ding, solang Du Dich im erlaubten Rahmen bewegst". Und klettern und springen und umrunden und irgendwo durch kriechen auf Kommando. Plus manchmal ein paar Kilometer traben neben dem Dogscooter. Sollten meine Knie wieder jünger werden, auch laufen.
Das war bisher immer ausreichend um ausgeglichene Hunde zu haben.
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Meine Podencoline apportiert mehr oder weniger gut Lt. Rassestandard müsste das zwar weitaus motivierter gehen, aber dafür ist so ein Dummy vermutlich nicht Beute genug.
Freilauf hat sie gar nicht regelmäßig, dafür eine 20m Schleppleine und recht wenig Avancen zu spurten.
Derzeit gefällt mir die Trulla echt gar nicht, jetzt war sie wieder einigermaßen stabil und seit heute Nacht wieder kurzatmig, appetitlos und blasse Schleimhäute. Da mein Tierarzt hier wirklich nutzlos ist, machen wir uns dann heute mal auf den längeren Weg nach FFM Ich habe ja die Anti-Inkontinenztabletten im Verdacht.
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@Frufo oh je, gute besserung an oona.
Wenn du es mit dummys noch einmal probieren willst, hast du mal echtfell versucht? Die sind hier für Manni eingezogen, aber siri steht da auch total drauf
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Schwabbelbacke danke!
Ja, ich habe auch einen Echtfelldummy, den findet sie aber nur mäßig interessant. Futterdummy scheint wenigstens (für sie) sinnvollen Inhalt zu haben
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@Frufo gute Besserung!
@pinkelpinscher "Dürrekatastrophe" hast du Fotos hier von den dreien?
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Es sind dereit "nur" 2. Die alte Ente vestarb vor 9 1/2 Jahren. Senior verstarb im März und die Dürrekatastrophe ist vor 8 Jahren umgezogen.
Junior ist ein Jahr hier, das Galgöchen 4 Monate.
Von der Dürrekatastrophe hab ich nur in den Untiefen digitaler Archive Fotos. Die war 1 1/2 Jahre Pflegehund. Galgo mit ein paar Whippetgenen.
Klein. Zierlich. Blond. Knopfäugig. Mistvieh.
(Trotzdem entzückend - wenn man kein anderer Hund oder Katze war).
Bei der alten Ente, der Galgooma, die eigentlich dem Ex gehörte, aber mehr bei mir wohnte, und den Teilzeitwhippets müsst ich auch tief graben.
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@pinkelpinscher ahhh ok. Wer waren die zwei drüben im Rassestandard thread? Deine aktuellen? Derjenige mit dieser Muskelbrust ist mir ganz deutlich im Gehirn fest gehangen
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Beim Whippet kommts auch sehr auf die Zuchtlinie an. Also wegen Muskeln.
Hamilton ist recht faul, aber eigentlich immer besser bemuskelt als jeder anderer Whippet den wir so sehen. Einzige Ausnahmen sind eben seine Familie, bzw andere S+L, bzw Rennwhippets.
Mein Whippet baut Muskeln auf indem er sich auf dem Sofa einmal umdreht. Der Mini Bulli ebenfalls. (Ich bin garnicht neidisch...)
Die ersten Jahre waren beide viel aktiver, das wurde langsam weniger. Aber: Wir haben nen Garten in dem beide immer mal wieder die Sau rauslassen und sie dürfen im Haus toben. Was sie auch machen.
Besonders die lange Gerade, der Flur unten, ist sehr beliebt bei den beiden. Da sollte man besser nicht im Weg stehen wenn die wilde Horde loslegt!
Und ich steh dann so da "Äh, ich wollte eigentlich mit euch raus?" und die Hunde "Warum? Müssen wir? Können wir nicht wieder hoch aufs Sofa?"
Das macht halt schon nen Unterschied wenn man eben Hunde hat die auch aktiv drinnen, bzw im Garten toben. Die beiden sind übrigens der Grund warum wir keinen Rasen haben. Der hat nämlich in Jahr 2 nach Whippeteinzug aufgegeben. Der "wilde" Rasen durchsetzt mit zig Unkraut hält einigermaßen durch.
Und ohne den Garten und die Freilaufmöglichkeit im Feld hätte ich mir den Whippet auch nicht geholt. Das er aber tatsächlich recht gut ableinbar ist freut mich sehr, aber halt kein Vergleich zu "normalen" Hunden die quasi bei Räuspern sofort Gewehr bei Fuß stehen.
Und halt immer "Geht das hier? Ja, aber nur wenn Sonne und/oder zwischen 13-16 Uhr" oder "Nein, da sind Rehe." und so. Ich mag das, ich hab ja genug Möglichkeiten wo er laufen kann.
Lustig ist ja das wir hier so einige Retriever und Mixe haben deren Besitzer schwören das hier überhaupt kein Wild ist.
Wir waren heute das erstemal seit Monaten wieder zusammen im Feld. War super anstrengend für mich, super aufregend für die Hunde.
Jeden Grashalm markieren, gemütlich wegtraben beim Schnuppern und immer mal das Ohr nach hinten klappen, na ruft sie mich jetzt schon? Und auf Ruf dann angeflitzt kommen mit breitem Grinsen.
Das ist Hamilton, ich bin so froh das ich nun mit Hilfe von Rollstuhl und Krücken das wieder ermöglichen kann.
(Wobei, mal sehen was mein Körper morgen dazu sagt)
Und Hamilton wollte nicht weg von mir. Nicht für gute Worte und auch nicht für Leckerchen, 15 Meter war das höchste. Und das ist bei dem Hund echt wenig Radius!
So arschkrampig er sein kann, er und ich sind halt doch ein Team und er mag mich mehr als das Herrchen.
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Ich möchte Euch meine Clara vorstellen, sie ist ein Podenco-Mix.
Ich habe sie als Schäferhundmix bekommen. Sie kommt aus Spanien aus Marbella. Sie wurde aus einem Großbrand mit ihrer Mutter und Schwester gerettet.
Mama Mia und Schwester:
Wie alt sie damals war, weiß ich nicht. Jedenfalls war sie noch Junghund und war auf einer Finca und sollte als Jagdhund dienen. Ihre Mutter war eine gute Jägerin, vermutlich wurde Clara schon mit Kaninchen konfrontiert. Sie war dann bis sie 2 1/2 Jahre alt war in einem Tierheim. Das Tierheim wollte sie an einen Jäger vermitteln, aber hat keinen gefunden. So kam sie zu mir. Am ersten Tag nachdem sie bei uns eingezogen ist, lief ein Reh über den Weg, da war ganz sicher, sie ist eine Podenca mit einen großem Jagdtrieb. Sie ist wie in allen Beschreibungen zitiert, sehr selbstständig, nur was ihr Sinn macht, macht sie auch. Spielen nur mit anderen Hunden, rennen im Garten ums Haus, ansonsten auf der Insel im Rhein bei Niedrigwasser...
Im Haus sehr lieb, verträgt sich sehr gut mit den Katzen und Anny (ebenfalls große jagdbegeisterte Griechin).
Dummies habe ich probiert, da mein Hundekind so unglaublich intelligent ist, hat sie den Trick sofort durchschaut und einfach den Beutel selbst aufgemacht.... Klettern wie eine Bergziege, aber auf Kommando auf einen Baumstamm, nein, wozu???? Leckerchen da holen, Nöööö!!! Aber suchen -- Mäuse, Kaninchen, Eichhörnchen... da ist dann alles möglich... Sie ist auch schon mehrmals abgehauen, sie hat sehr große Kraft und hat die Leine zerrissen, den Karabiner zerbrochen, mir die Leine aus der Hand gerissen, wenn sie einen Hase sieht ist sie nicht zu bremsen. Aus dem Auto sofort im Dienst. Leider wohne ich in einer Gegend mit sehr viel Wild.... Deshalb auch dieses Geschirr, sie ist damit besser zu halten, sie zieht, Pfoten in den Boden gestemmt krummer Rücken und Vollgas. Alle ihre Sinne sind nur auf Jagd aus. Nase, Ohren, Augen, nichts entgeht ihr, auch auf sehr großer Distanz!
Um ihren Trieb einigermaßen zu befriedigen, darf sie Mäuse suchen. Sie muss immer an der Leine bleiben, unsere Jäger verstehen keinen Spaß....
Aber zuhause, wenn die Katzen wiedermal einen lebende Maus mitbringt, die wird nicht gejagt, die genießt Gastrecht....
Ich gebe zu, ich musste mich zu Anfang sehr umgewöhnen, sie ist ganz anderes zu händeln. Alle Befehle großer Spaß, hohe jubelnde Stimme, schon klappt es. Ich glaube, wenn mich andere HH hören, denken sie, ich müsse mal untersucht werden... Mit strenger Stimme erreiche ich nichts, da hört sie weg.
Aber sie ist ein ganz toller Hund, aber es ist ganz wichtig, nie an was anderes denken, das könnte ich bereuen. Bisher kam Clara nach 20 Minuten wieder, voller Freude in den Augen. "fast hab ich es gehabt, war das toll...!"
Ich suche immer noch eingezäunte große Gelände, wo sie rennen kann. aber auf dem Land ist das sehr schwierig. Es gibt kein Gebiet ohne Wild, große Vögel.....
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