Veraltete Erziehungsmethoden

  • Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Wenn es für dich unnötig ist, dann freue dich, das dein Hund instinktiv an der Leine laufen konnte und von sich an der Straße stehen bleibt.



    Bleib und blieb sie nicht immer. Manchmal träumt sie auch, und trottet geradeaus weiter. Aber dafür habe ich doch dann einen Mund, um sie anzusprechen.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Aber es gibt Hunde, die es nicht instinktiv können und lernen müssen. Lernen tun sie entsprechend durch Einwirkungen - selbst dann, wenn es dem Menschen noch nicht einmal bewusst ist.



    Cerridwen, die Einwirkungen, die ich tätige, nehme ich sehr wohl war. Das Wort Einwirkung ist aber in diesem Zusammenhang, also zuppeln, für mich ein beschönigender Begriff für Gewaltanwendung. Auch wenn diese nur minimal ist. Du weißt doch selber, dass es für Leinelaufen und Straßeanhalten so viele gute Alternativen gibt, mit denen man es üben kann.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Selbst in der positivsten Bestärkung - oder besser bei den Menschen, die danach arbeiten - sieht man immer wieder, wie die Hunde unter - mit unter unbewussten - Einwirkung der Leine agieren.



    Ja, weil sie nie darüber aufgeklärt wurden, wie schädlich das ist. Wenn man sich tatsächlich darüber bewusst ist, ertappt man sich selber immer wieder dabei, bis man es sich nach kurzer Zeit abgewöhnt hat.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Wie schon mal gesagt, die gesamte Hundeerziehung ist Zwang.



    Ja, aber nicht Gewalteinwirkung.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Im Zwang gibt es verschiedene Abstufungen und Starkzwang hat selbstverständlich in keiner Erziehung etwas verloren.



    Gut dass wir uns darüber einig sind.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Ebenso wie mit Starkzwang im Schutzhund gearbeitet wird, gibt es viele Vereine, die ihre Schutzhunde über Trieb und Motivation aufbauen und trainieren.



    Stimmt schon in gewisser Weise. Aber viele von denen, die sich damit brüsten, arbeiten mit einer, sagen wir mal „groben Motivation“. Also einer ziemlich ruppigen Abstufung der meines Erachtens für alle Beteiligten freundlichen oder freudigen (oder erfreulichen) Motivation.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Zum anderen hat Einwirkung an der Leine, nichts aber auch gar nichts mit dem klassischen Leineruck zu tun, wo der Hund dann erst mal in die Luft geschleudert wird und 3 Meter hinter dem Besitzer liegen bleibt.



    Die Einwirkung, die du meinst, - und ich weiß, was du meinst-, ist für mich der klassische Ruck. Von dem gibt es dolle und weniger dolle Varianten. Anmerken möchte ich an dieser Stelle nochmal, dass über das Betonen der geringen Intensität die erhebliche Quantität jedes Mal völlig vergessen wird in diversen Diskussionen.



    Cerridwen hat Folgendes geschrieben:

    Sei froh, das du noch keinen Hund hattest, der so im Eifer ist, dann rumhüpft wie ein Flummie und dabei nach vorne in seine Leine springt. Da kann man nicht immer was machen, außer Leine ab und Anspannung rauslassen, was aber nicht immer Möglich ist und dann auch keine Effekt bringt, das sich der Hund auch an der Leine entspannt.



    Dafür gibt es ja gute Trainer, die ein ganzheitliches Training machen, also dem Hundehalter unter anderem erklären, wie er den Hund generell zur Ruhe bringt, vor allem, bevor er ihm so wichtige Dinge wie Straße anhalten etc. beibringt. Wenn man nur den Blick für die augenblickliche Übung hat, dann „ist“ das eben so, dass der Hund so ist. Dass man aufgeregtes Rumgehopse aber bereits im Vorfeld ändern kann, wird oft nicht berücksichtigt. Und selbst in der schwierigen Konzentrationsübung kann man was machen, nämlich wie du schon sagtest, - nichts. Einfach abwarten und geduldig sein, und Chancen zum loben nutzen.



    Asuka hat Folgendes geschrieben:
    wenn z.B. der Hund einfach nicht mitkommen möchte, dann wirkt so ein Leckerli in der Regel Wunder, aber wie stelle ich das denn bitte an, wenn er ständig zieht. Immer zurückrufen und leckerli?? da lernt er doch auch "nur" dass er was bekommt wenn er auf seinen Namen hört ( was ja fürs abrufen auch Vorteilhaft ist),



    Eben, es ist auf jeden Fall von Vorteil. Setz das Leckerli nur sporadisch ein, also in unregelmäßigen Abständen. Freu dich für und mit deinem Hund , zeig ihm deine Freude, wenn er zu dir kommt, und auch für ein paar Sekündchen neben dir steht. Auch das ist eine gute Bestätigung. Er bekommt es übrigens nicht, wenn er seinen Namen hört, sondern wenn er auf die gewünschte Weise reagiert, nämlich guckt und kommt, nur um das mal richtig zu formulieren. Du kannst z.B. auch immer langsamer werden, wenn du merkst, dein Hund wird immer schneller und zieht immer mehr. Zeig ihm dadurch bei jedem Schritt, dass es nur zügig vorangeht, wenn er auf deiner Höhe bleibt. Auch das ist wieder eine gute Bestätigung. Du siehst also, das Geheimnis liegt darin, Bestätigungsgründe zu suchen, statt alternative Korrekturmöglichkeiten.


    _________________

    Danke Alina!


    Genauso sehe ich es auch!!!


    Übrigens durch "leinenruck" kann der Hund auch lernen, noch mehr zu ziehen. Warum? Weil man bevor man ruckt, die Leine locker machen muss. Was der Hund lernen kann ist: nach einer "lockeren Leine" erfolgt ein "Ruck" also tut der Hund alles, um die "lockere Leine" zu vermeiden, und zieht noch mehr.

  • Beispiel:
    Einen Jagdhund ,der schon mal Blut geleckt hat,kannst nicht mehr mit sanften Massnahmen das Jagen abgewöhnen.Theoretisch vielleicht ja, aber das würde ja zu lange dauern und ein Restrisiko würde für immer bestehen.Dazu kommt der Unsichereitsfaktor Besitzer.
    Manchmal macht es auch keinen Sinn Starkzwang einzusetzen,das betrifft in erster Linie Hunde mit starkem Jagdtrieb und die eben bei der Jagd einmal oder sogar mehrmals bestätigt wurden.

  • Alina,ich weiss was ich geschrieben haben.
    Das Problem ist, dass du noch nie mit solchen Hunden gearbeitet hast.


    Nochmals:
    Es gibt Fälle wo es keinen Sinn macht den Hund mit Teletakt zu, sagen wir mal, korrigieren.Ein Hund der schon drei mal gerissen hat...DREI mal...
    Der Verantwortliche Trainer oder Tierarzt muss klar einschätzen können wie weit er gehen darf mit Einwirkungen.Und es gibt eine Grenze.
    Noch mehr Tiere zu quälen macht keinen Sinn.
    Alles klar? :roll:

  • :schiefguck: Bitte was? Mit was denn für solchen Hunden? Wieso sollte es ein Problem für mich sein, dass ich noch nie mit einem jagenden Hund gearbeitet habe? Und woher willst du das überhaupt wissen? Mein Hund ist auch schon Kleingetier hinterhergejagt. Und wieso wirfst du Teletakt, drei mal beißen,Trainer und Tierärzte in nur drei Sätzen in den Raum? Wer soll jetzt was mit deinen Gedankenbrocken anfangen können?

  • Alina, bist du gereizt?
    Bitte nicht am Sonntag Abend,danke!


    Zitat

    Und wieso wirfst du Teletakt, drei mal beißen,Trainer und Tierärzte in nur drei Sätzen in den Raum? Wer soll jetzt was mit deinen Gedankenbrocken anfangen können?



    Ich weiss wirklich nicht, was da unklar sein sollte.
    Einige Hundetrainer besitzen amtliche Bewilligungen für Stromreizgeräte.
    und nicht beissen ,sondern reissen!


    Sonst noch was unklar?

  • Zitat

    Theoretisch vielleicht ja, aber das würde ja zu lange dauern und ein Restrisiko würde für immer bestehen.


    ein Restrisiko wird immer bleiben. Egal wie intensiv der Starkzwang und ich finde es unmöglich Zeitgründe als Erklärung für den Sinn des Starkzwanges als normal anzusehen.


    Außerdem finde ich es immer witzig wenn in irgendwelchen Themen, in denen über Leinenruck oder sonstigen Methoden gesprochen wird (also als negativ erachtet werden) oft mit extremen Problemhunden gekommen wird.


    Die meisten veralteten Erziehungsmethoden finden an ganz normalen Hunden statt. Und natürlich können diese Methoden einen Problemhund erschaffen (die wenigsten wirklichen Problemhunde kommen so auf die Welt, sie wurden geschaffen).


    Denn selbst wenn hier so einige User sind die wissen was sie tun, dies auch dosiert einsetzen ist es für mich immer ein NO GO dies öffentlich als Erziehungsmittel zu favorisieren, vielleicht auch noch zu erklären ohne den Fragenden und seinen Hund überhaupt zu kennen.


    Darum werde ich immer ein Gegner von Korrekturmitteln sein besonders wenn sie über Medien wie TV, Bücher oder das INet als Gebrauchsanweisung gegeben werden.


    Allein schon das herunterspielen von Leinenruck und Co. (und auch diese pauschalen Dominanztheorien) in der Öffentlichkeit reichen aus um Mitlesende dazu zu bringen dies an ihren Hunden auszuprobieren, oft mit fatalen Folgen.


    Desweiteren wäre ich dafür HuSchu die mit Problemhunden arbeiten transparenter zu machen. Denn hinter verschlossenen Türen werden oft Dinge praktiziert die mit Erziehung sicherlich nichts mehr zu tun haben.


    Aber es wird halt darauf bestanden das andere ja von Problemhunden keine Ahnung haben und das bei diesen Hunden so sein muss (aber wurde es je anders probiert?).


    Teletak sind offiziell für alle verboten. Und wer sich da Sondergenehmigungen holt hat in meinen Augen schon versagt da nicht bereit mit seinem Verstand zu arbeiten (allerdings kenne ich nen Trainer der braucht dieses Teil nicht, der macht Hunde auch so kaputt).


    Was mir gerade auffällt: Alina hat gar nicht so unrecht

    Zitat

    Einen Jagdhund ,der schon mal Blut geleckt hat,kannst nicht mehr mit sanften Massnahmen das Jagen abgewöhnen.Theoretisch vielleicht ja, aber das würde ja zu lange dauern und ein Restrisiko würde für immer bestehen.Dazu kommt der Unsichereitsfaktor Besitzer.


    und

    Zitat

    Manchmal macht es auch keinen Sinn Starkzwang einzusetzen,das betrifft in erster Linie Hunde mit starkem Jagdtrieb und die eben bei der Jagd einmal oder sogar mehrmals bestätigt wurden.


    also ein Jagdhund der Blut geleckt hat ist doch bestätigt worden :???:

  • Ein Hund der Blut geleckt hat heisst:


    Er hat schon gerissen!






    Zitat

    Egal wie intensiv der Starkzwang und ich finde es unmöglich Zeitgründe als Erklärung für den Sinn des Starkzwanges als normal anzusehen


    Zeitgrund deswegen weil grosse Gefahr besteht, dass der hund noch mehr Schaden anrichtet.


    Nur schon das Hetzten des Wildes ist Tierquälerei!
    Wie viele Hasen erleiden vor Angst einen Herzstillstand?


    Findest du es auch unmöglich, wenn ein Hund ein Reh reisst und es ganze Minute dauert bis das arme Tier tot ist?
    Hast Du schon mal sowas gesehen?
    Ein totes Reh mit einem ungeborenem im Bauch?



    Zitat

    Und wer sich da Sondergenehmigungen holt hat in meinen Augen schon versagt da nicht bereit mit seinem Verstand zu arbeiten (allerdings kenne ich nen Trainer der braucht dieses Teil nicht, der macht Hunde auch so kaputt).


    Mit dem Verstand ?
    Wie viele Hunde jagende Hunde hast Du schon geheilt?
    Und Leuten die absoluten Profis sind und sonst eigentlich keinen Starkzwang einsetzten,Versagen zu unterstellen finde ich unanständig.



    Bei Hunden die nicht bestätigt wurden bleibt kein Restrisiko.Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • ach Burnside, du kennst mich nicht und weißt auch nicht viel von mir (gebe nicht alles bekannt, muss ich auch nicht).


    Die Mitleidschiene mit Wild ist nicht wirklich konstruktiv. Dazu braucht es keinen Profi um das zu verhindern.
    Um Wild zu schützen gibt es immer noch die Leine um dann die nötige Zeit zu haben. Also für mich nur Ausreden um Starkzwang "gutzureden".


    Bestätigung bei einem Jagdhund kann bedeuten das alleinige verfolgen aber auch das er gerissen hat. Also war dein Text nicht ganz so klar.


    Zitat

    Bei Hunden die nicht bestätigt wurden bleibt kein Restrisiko.Ausnahmen bestätigen die Regel.


    auweia. Ich zietiere dich gern noch mal

    Zitat

    Einen Jagdhund ,der schon mal Blut geleckt hat,kannst nicht mehr mit sanften Massnahmen das Jagen abgewöhnen.Theoretisch vielleicht ja,aber das würde ja zu lange dauern und ein Restrisiko würde für immer bestehen.


    damit schreibst du das es kein Restrisiko gibt wenn Starkzwang angewendet wird (der wiederum ja nur angewendet wird weil der Hund bestätigt wurde).

  • Zitat

    Um Wild zu schützen gibt es immer noch die Leine um dann die nötige Zeit zu haben. Also für mich nur Ausreden um Starkzwang "gutzureden


    Denskt Du denn wirklich, dass alle Hundehalter das auch wirklich machen?


    Zitat

    Die Mitleidschiene mit Wild ist nicht wirklich konstruktiv


    Muss das wirklich sein?Geschmacklos.




    Zitat

    damit schreibst du das es kein Restrisiko gibt wenn Starkzwang angewendet wird (der wiederum ja nur angewendet wird weil der Hund bestätigt wurde).


    Nein.
    Der Starkzwang wird auch bei Hunden angewendet die noch nicht gerissen haben.Restrisiko minimal.
    Ohne Starkzwang Restrisiko viel grösser!
    Stichwort negative klasische Konditionierung...


    Du musst ja Deinen Namen nicht bekannt geben ,ich wollte nur ein Paar Zahlen,Fakten,Beispiele..
    Würde mich wirklich interessieren.

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