Ich muss das fragen..... wie wird korrekt Euthanasiert?

  • Hallo!


    Oh es ist so schwer, sich damit zu befassen.


    Lass den TA entweder zu euch kommen oder macht einen Termin außerhalb der Sprechzeit, damit ihr alle möglichst viel Ruhe habt.


    Wie schon geschrieben, der Hund bekommt erst eine normale Narkose, besteht auf einer Narkoseeinleitung in der Vene, das Spritzen in den Muskel brennt sehr und dauert viel länger.
    Wenn der Hund schläft, müsst ihr nicht gehen. Ich bleibe immer dabei und das konnte mir noch kein TA verbieten. Wenn ihr lieber gehen wollt, ist es auch Ok, denn euer Hund schläft tief.
    Als eigentliches Tötungsmittel kommt T61 in Frage, das ist ein Kombinationspräparat aus einem starken Narkotikum (Embutramid), das die Atmung lähmt, einem Muskelrelaxans (Mebezonium), das bewirkt einen Herzstillstand und einem Lokalanästhetikum (Tetracain). Es kann intravenös verabreicht werden oder direkt ins Herz.
    Ein anderes Mittel wäre Pentobarbital (z.B. Eutha 77), es bewirkt einen tiefen Schlaf, der in einen Herz- und Atemstillstand übergeht. Dieses Mittel gibt man intravenös oder in die Bauchhöhle. Dieser Wirkstoff wird übrigens auch zur Sterbehilfe in der Schweiz eingesetzt.
    Meine Tiere sind alle mit T61 eingeschläfert worden und es ging immer problemlos, sie starben alle wenigstens mit dem Kopf auf meinem Schoß, so sind sie in Narkose gefallen und dann habe ich sie nicht runterschieben wollen.
    Lasst euch nur nie von einem TA einreden, ein Tier ohne vorherige Narkose zu töten. Manche TAs wollen das erheblich teurere normale Narkosemittel sparen :kopfwand: , aber das ist zum Glück selten.


    Verständnisvolle Grüße
    das Schnauzermädel

  • Bei unserer Minni wurde das Narkosemittel in den Muskel gespritzt. Es hat ihr sehr weh getan, ich sehe immer noch das Bild vor mir, wie sie sich gewehrt hat. Beim nächsten Mal ist man schlauer, warum macht mein Tierarzt das so, obwohl er weiß, daß das Mittel so brennt.

  • Hallo,


    also bei uns kam der TA auch nach Hause.
    Er hat sich bestimmt zwei Stunden Zeit genommen. Hat unsere damalige Colliehündin nochmals untersucht und bestätigt, dass es an der Zeit wäre sie würdevoll gehen zu lassen.


    Er spritzte in die Vene und er fand die Vene auch ohne Probleme. Es dauerte nur Sekunden und sie war eingeschlafen.


    Danach öffnete er die Fenster und sagte uns, dass auch ein Tier eine Seele hätte und man sie frei lassen sollte. Fand ich total süß, da wir genau so denken.
    Er half mit die Hündin nach unten in den Garten zu tragen und sie in eine Decke zu wickeln.


    Auch hat er nie etwas für das Einschläfern verlangt. Wir haben uns in seinen Händen immer sicher gefühlt und das jahrelange Vertrauen welches wir in ihn hatten, hatte er wieder einmal bestätigt.
    Gefühlvoller hätte ich mir einen TA nicht vorstellen können.


    Es war ein friedvoller, würdiger Abschied.
    Auch wenn es weh tat und wir sie sehr vermissten, so wussten wir doch, wir hatten alles richtig gemacht.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Hallo Christin,


    erst mal alles Gute und viel Kraft für deinen, hoffentlich nicht allzu bald, bevorstehenden Weg!


    Wir sind diesen Weg im Juli vorigen Jahres gegangen (nochdazu genau am Geburtstag meines Mannes, aber wir wollten Rocky nicht unnötig leiden lassen, er hatte schon soviel Wasser in der Lunge und konnte kaum noch atmen). Bei uns ging es eigentlich sehr schnell. Rocky bekam eine Narkose, mit der schlief er sofort ein, danach bekam er die eigentliche Spritze. Wir haben Rocky eine Zeitlang gestreichelt bis der TA gesagt hat, dass er schon lange "eingeschlafen" ist. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, das Rocky irgendetwas weh getan hätte, ich bin aber auch heute noch der Meinung, dass er die Narkose schon nicht überlebt hat, weil sein Herz schon so schwach war!


    Wünsch dir noch eine schöne Zeit mit deiner Kleinen und vorallem geniesse jeden Augenblick mit ihr!

  • Hallo,



    also erstmal wünsche ich deiner kleiner Omi noch eine lange schöne Zeit!
    Ich habe das an unserem Joschi auch beobachtet-aber es geht bergauf und bergab. Eigentlich war die Zeit zum Winter hin immer die Schlimmste-im Frühjahr ist er nochmal richtig aufgeblüht!



    Zu deinen Fragen:


    also ich würde den Tierarzt nachhause kommen lassen, eigentlich macht das auch jeder gute Tierarzt nach Absprache!!!! Wie alle anderen schon zuvor geschrieben haben, wird erst ein Narkosemittel gespritzt und dann normalerweise über einen Katheter das "Tötungsmittel", der Hund merkt wirklich nix mehr davon! Innerhalb von Sekunden hört das Herz aufzuschlagen. Danach überprüft der Tierarzt die Lebensfunktionen und entfernt den Katheter.


    Wir haben das alles bei Joschi sehr schnell hinter uns gebracht, vorher bezahlt! Der Tierarzt kam und ging wieder innerhalb von 5 Minuten! Wir wollten wieder alleine sein mit unserem Dicken!


    Deine Süße wird dir genau zeigen, wann es soweit ist! Nutze die Zeit, die euch noch bleibt um ihr alles zu zeigen und zu sagen was du immer wolltest. Verabschiede dich intensiv von Ihr, das hilft auch bei der Trauer um sie. Versuch in diesem Moment stark zu sein und deinem Tier Sicherheit zu geben! Ich habe bei Joschi versucht nicht zu weinen, da er immer so besorgt war, wenn ich geweint habe!


    Ich weiß es ist wahnsinnig schwer, wir haben auch monatelang über das Thema nachgedacht-hatten sogar in Erwägung gezogen-Joschi in Holland einäschern zu lassen um eine Urne als Andenken zu haben! Da er jedoch dann doch recht unerwartet krank wurde, haben wir wenigstens den Weg gewählt, es bei uns zuhause stattfinden zu lassen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für ein Tier ist-mit seinem heulenden Frauchen oder Herrchen in die Kammer des Schreckens (das ist der Tierarzt nunmal für die meisten Doggis) zu gehen und zu wissen was passiert (sie wissen es-da bin ich mir sicher!!).
    Danach einfach den Hund da liegen zu lassen, wie Müll den man nicht mehr braucht! Ich habe es einmal gemacht-und werde es NIE wieder tun!!



    LG Sandra

  • Hallo ihr Lieben,


    erst einmal vielen Dank für eure lieben Antworten. Dieses Thema treibt mir wirklich alle paar Sekunden die Tränen in die Augen, ist echt nicht schön. Doch ich denke das ich nun für mich weiß wie ich damit umgehen muss.


    Ich werde mich mit meiner Tierklinik darüber ausführlich unterhalten, erfragen wie sie genau Einschläfern, welche Mittel dafür verwendet werden und auch meine Wünsche dazu äußern.


    Wenn wir unsere Omi erlösen lassen müssen, dann wird dies in der Klinik o. bei unserer ortsansässigen TÄin sein, denn wenn der TA zu uns nach Hause kommen würde, so wäre das Stress pur für sie. Den Gang in die Praxis kennt sie mittlerweile, weshalb dies für sie besser wäre.


    Ich bin nun mit vielen Informationen gefüttert und werde mich nun erstmal darauf konzentrieren alles für meine Madame zu tun, damit sie einen wunderschönen und hoffentlich noch langen Lebensabend bei uns hat. Alles andere wird sicher schnell genug kommen, damit werde ich mich jetzt nicht mehr rund um die Uhr befassen, das wäre verschenkte Zeit.


    Jedoch möchte ich auf ein Erlösen vorbereitet sein, schon vorher Absprachen mit der Tierklinik & der Praxis getroffen haben, denn ich denke das es schwerer sein würde, wenn ich es dann erst tue, wenn es schon 5 vor 12 ist. Auch werden wir unser Hundekind bis zu letzt begleiten, das steht fest. Wir werden sie dann nicht alleine gehen lassen.


    Nun lebt unser Hundekind und das möglichst noch lange!


    Vielen Dank für eurer Mitgefühl und eure tollen Antworten. Diese Frage gestellt zu haben, hat mich wirklich sehr erleichtert und ich verspüre wieder neue Energie.



    LG
    Christin

  • Das ist wirklich ein sehr berührendes Thema!
    Ich sitze hier und mir rollen die Tränen...
    Mäx ist ja auch schon 13 Jahre alt und irgendwann wird auch unser Zeitpunkt kommen (übrigens habe ich auch aus diesem Grund mir wieder einen 2.Hund angeschafft...)
    Mäx ist bei allen Hunden bisher mein absoluter Tophund gewesen...


    Jonas (Balous Vorgänger) musste ich auch einschläfern lassen. Ich bin gegangen, als die Kinder in der Schule waren. Sie wussten zwar, dass das in der nächsten Zeit passieren würde..aber nicht den genauen Zeitpunkt.


    Der Ablauf war eigentlich genauso wie bei Naijra. Bei Jonas ging alles sehr schnell, schon bei der Beruhigungsspritze schlug sein Herz nicht mehr...
    Ich hatte ihn die ganze Zeit im Arm und tja, die Tränen flossen (jetzt auch wieder)....ich durfte dann aus der Hintertür raus. Das Wartezimmer war bei uns auch voll.....aber die mussten warten.....
    Bei Mäx werde ich es definitv trotzdem anders machen und den TA kommen lassen. Er soll hier bei uns dann einschlafen - auf seinem Lieblingsplatz!!
    Oh man ich muss das Thema jetzt beenden - es holt mich zu sehr runter!!

  • Ach, Mensch, ihr Lieben, gerade gestern habe ich meinen kleinen Mogli zur Regenbogenbrücke gebracht. Es ist einfach ein so verflucht schwerer Gang.


    Liebe Christin, wir haben schon mal vor einem Jahr hier miteinander "geredet", damals ging es um das Thema Schlaganfall bei Hunden, erinnerst Du Dich? Ich bin die, deren Familie aus Husum kommt.


    Deine Frage ist schwer und leicht zu beantworten. Wie gesagt, ich habe Mogli gestern gehen lassen, und auch ich habe 14 Jahre lang gehofft, dass er einfach eines Morgens in seinem Körbchen liegt und eingeschlafen ist. Aber so leicht machen sie es uns leider nur ganz, ganz selten.


    Der richtige Zeitpunkt ist schwer zu bestimmen. Ich denke, ich hätte vielleicht zwölf Stunden früher handeln sollen, aber irgendwie bleibt da immer noch die Hoffnung, dass es doch noch mal gut geht. Es gibt dann aber immer diesen einen, ganz bestimmten Moment, in dem Du ganz plötzlich glasklar weißt, dass es vorbei ist.


    Mogli hatte in der Nacht zum Karfreitag den ersten epileptischen Anfall. Durchwachte Nacht, morgens zur Tierärztin, bedenkliches Gesicht: "Wir können es nochmal mit diesen Tabeletten versuchen, wenn du möchtest." "Ja, ja, ja, natürlich möchte ich, das wird schon wieder, mein Kleiner hat so oft noch rechtzeitig die Kurve gekriegt."


    Also Tabletten, davon MUSS es doch besser werden. Es wurde nicht besser, im Gegenteil. Die Abstände zwischen den Anfällen wurden kürzer, zunächst verzichtete er auf sein geliebtes Fressen, dann auf seine kleinen Rundgänge im Garten, dann auch aufs Trinken und Pipi machen. Das war am Samstag. Soll ich Schluss machen? Ach komm, noch eine Infusion, danach wird es schon gehen mit dem Pipi machen.


    Ein letztes Mal raus in der Nacht auf Sonntag um 4.00 Uhr morgens. Es schneite leicht, als ich den Kleinen in den Vorgarten gesetzt habe. Er hat Schnee, Kälte, Regen, Wind immer gehasst, da war er immer schneller wieder drin als man gucken konnte. Die Kraft hatte er nicht mehr. Er setzte sich, schnupperte fast unmerklich an einer frierenden Narzisse und als ich dachte, jetzt, jetzt wird er es laufen lassen - da hat er sich wie in Zeitlupe hingelegt und der Schnee ist sanft und leise auf ihn gefallen.


    Das war der Moment, in dem mir alles klar wurde. In dem ich das letzte bisschen Hoffnung aufgab, in dem ich ihn losließ.


    Du wirst das auch spüren, wenn es soweit ist, aber lass Dir von mir einen wirklich gut gemeinten Rat geben: Verscheuche diese trüben Gedanken solange Dein Mädchen noch da ist. Genieße jeden Tage, jeden Moment mir ihr, genießt zusammen dieses wunderbare Leben, hab Spaß und Freude mit ihr. Trauern und weinen wirst Du noch lange genug, aber jetzt musst Du es doch noch nicht. Und außerdem merkt Dein Mädchen, wenn Du traurig bist.


    Und noch etwas lass Dir gesagt sein: Ich habe immer gedacht, wenn der Mogli mal geht, das stehe ich nicht durch. Doch, man steht es durch, und die Welt steht noch nicht mal für einen kurzen Moment still. Es geht einfach alles weiter.


    Ganz viele liebe Grüße für Dich und Dein Mädchen, ich wünsche euch noch eine lange und sorgenfreie Zeit. Wenn Du möchtest, lass mich doch wissen, wie es mit euch weitergeht.


    Angela

  • angela: Ich kann mich gut an dich erinnern. Es tut mir leid das du diesen schweren Gang mit Mogli schon gehen musstest. Ich wünsche dir viel Kraft um diesen Verlust zu verarbeiten.


    Meine Frage ist wirklich schwer, aber sie nicht zu stellen, nicht darüber nachzudenken, nicht damit zu arbeiten, wäre für mich noch schwerer gewesen.


    Ich versuche die Zeit die wir noch mit unserem Mädchen haben zu genießen, ihr noch gutes zu tun. Ich habe heute geweint als ich erleben durfte wie glücklich sie im Schnee ist. Wenn sie im Schnee hoppelt, wie eine junge Göttin. Solche Momente sind Unbezahlbar und für uns beide eine große Bereicherung! Auch wenn es vielleicht ihr letzter Schnee ist.


    Du hast auch recht, jetzt sollte man der Traurigkeit noch keinen Platz einräumen, denn es ist noch nicht soweit und Caddy würde nicht wollen das ich traurig bin. Es ist schwer, aber ich gebe mir alle Mühe.



    Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich wünsche dir viel Kraft & Alles Gute!



    LG
    Christin

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!