Hundesportverein oder Hundeschule

  • Ob es in dem Verein Einzelstunden gibt weiß ich noch nicht. Aber wir werden einfach mal einen der Trainer fragen.


    Die Grundsätzliche Frage ist eigentlich, ob die Methoden einen Hund zu erziehen bei einem "Tierpsychologen" viel anders ist, als die, welche im Hundesportverein angewandt werden.

  • Das kann man so pauschal nicht beantworten.


    In dem Verein wo ich war (nicht als Mitglied, sondern nur zur Welpenstunde) wurde mit 'Schnauzgriff' und 'auf den Rücken legen' gearbeitet, obwohl eine Trainerin Tierärztin ist und Verhaltenstherapeutin für Hunde. Also.....!!!


    In der HS wo wir jetzt sind, wird ganz anders gearbeitet. Die achten genau auf die Reaktion des Hundes wenn ich was mache und sagen mir dann, daß ich das lassen soll und können mir dann das auch genauestens erklären, warum der Hund jetzt so reagiert wenn ich das und das mache. Natürlich kommt dann auch ein Verbesserungsvorschlag von ihrer Seite.
    Kein Vergleich - meiner Meinung nach!!
    Aber ich denke, das kann Dir genau anders rum auch passieren. Ich habe von einigen HS hier gehört, wo der Schnauzgriff und Rückenwerfen noch praktiziert wird.

  • Das kommt auf die Ausbilder beim Hundesportverein an. Meine ersten zwei DSH habe ich auch noch beim SV ausgebildet aber auch nur weil dort Starkzwangmittel verpönt waren und vorallem auch nicht das Bier im Vordergrund stand sondern der Hund. Der Chefausbilder dort war auch gleichzeitig Ausbilder bei der Rettungshundestaffel Altenkirchen und hatte ein Fachwissen bzw. eine Art mit den Hunden, auch Problemhunden umzugehen die war einmalig. Ohne die Vorgeschichte des Hundes zu kennen hat er dir nach der Übungstunde die Vorgeschichte erzählt.
    Bei den ersten Welpen Hatten wir den Versuch mit der Welpenspielstunde bei einer " Hundeschule "gestartet, nach der zweiten Stunde war Schluss weils nichts brachte.
    Du musst sehen wo Du dich mit deinem Hund besser aufgehoben fühlst.
    Mitglied beim SV war ich damals auch nicht, für die BH incl. Prüfung haben wir damals glaube ich 100 DM bezahlt.


    LG Iris + Schäfis

  • @ Hecuda666


    Mitgliedschaft war damals nicht Pflicht, man hat sich aber trotzdem auch nicht vor anfallenden Arbeiten gedrückt.
    Bei uns in der BH- Gruppe waren auch nicht nur DSH, der kleinste Hund war ein Langhaardackel, der größte Hund ein Bernhardiner. Welpen waren auch immer mal vertreten. Gerade mein damalige Rüde war das geborene Kindermädchen.
    Leider war der Platz dann nach meinem Umzug zu weit weg sonst wäre ich mit meinen jetzigen Hunden auch dahin.


    LG Iris + Schäfis

  • Hi geraldus,


    die Ausbildungsmethoden hängen ganz stark davon ab, an welchen Trainer Du gerätst.


    Es gibt sowohl bei Vereinen als auch bei privaten Hundeschulen solche und solche. Ich kenne Vereine, die hauptsächlich über Starkzwangmethoden ausbilden, genauso wie ich Hundeschulen kenne, bei denen jeder Hund erst mal ein Stachelhalsband verpasst bekommt. Und dann kenne ich beides, Hundeschule und Hundesportverein, bei denen die Ausbilder so extrem "softie" sind, dass die Hunde gar nichts lernen. Und die Halter auch nicht. Und dann gibt es zig Stufen dazwischen.


    Gilt übrigens auch zum Thema "Wissen". In einem Hundesportverein bsp. sollte zwar für jede Sparte einer da sein, der nen offiziellen Trainerschein hat. Das heisst aber nicht, dass der auch auf dem Platz stehen muss. Der Verein kann als Trainer auf den Platz stellen, wen er will. Eine Prüfung oder so muss derjenige nicht haben.


    Ähnlich ist es bei einer privaten Hundeschule. Da gibt es auch keinen, der wirklich nachfragt, ob der Trainer überhaupt qualifiziert ist. Es sei denn, der Hundehalter macht das selbst und kann das auch beurteilen.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Hallo Geraldus,


    zwischenzeitlich musst Du immer im Verein Mitglied sein, um eine Prüfung zu machen. Das heißt, wenn Du davon ausgehst, dass Du die BH Prüfung machen willst, kannst Du auch gleich Mitglied im Verein werden. Wenn Du dann den Eindruck hast, dass Du noch zusätzlich in eine Hundeschule gehen solltest, um schneller vorwärts zu kommen, schließt sich das ja nicht aus.


    Ich selbst bin aktiv im Verein und auch Übungsleiter. Ich kenn gute und schlechte Vereine und gute und schlechte Hundeschulen. Im Verein kannst Du davon ausgehen, dass der dahinterstehende Verband (bei mir swhv) ein gewisses Mindestmass an Ausbildung und Fortbildung verlangt (Sachkundnachweis mit Prüfung und regelmäßige Nachschulungen). Hundeschule darf sich jeder nennen (heisst aber nicht, dass die keine Ahnung hätte und alle schlecht snd, sie werden nur nicht kontrolliert).


    Im Verein hast Du daneben noch eine Vielzahl an Ausbildern, die im Idealfall kooperieren. Jeder Ausbilder hat oder hatte andere Hunde und kennt sich daher mit dem einen oder anderen Problem besser aus. Wenn ein "neuer" mit speziellem Problem zu uns kommt, dann besprechen wir Ausbilder miteinander, wer dieses Problem schon hatte und wie er es in den Griff bekommen hat. Diese Möglichkeit hat ein "Einzelkämpfer" in einer Hundeschule nicht. Ebenfalls besteht in den Vereinen der Erfahrungsschatz von vielen älteren Mitgliedern. Dieser kann sich in einer Hundeschule nicht entwickeln, da dort jeder mit Problem kommt und wieder geht, wenn er es halbwegs im Griff hat.


    Bei uns im Verein gibt es Einzel- und Gruppentraining, ist aber von Verein zu Verein verschieden. Frag einfach nach. Ebenfalls zu Freilauf (machen wir bei uns im Verein auch mit den verträglichen Hunden, aber kontrolliert: Dauer, wann, wer mit wem, usw.).


    Bis der Hund Grundgehorsam hat, also weiss, was Du von ihm willst, solltest Du jedenfalls ins Einzel. Meine Erfahrung ist, dass Du genug mit Dir und dem Hund zu tun haben wirst, ohne auf die Kommandos des Gruppenleiters zu hören und auf die anderen Hunde zu achten. Die Sache artet schnell in Stress für dich und damit auch für Deinen Hund aus. Dann kann er nichts lernen, da im Stress das Blut und die Energie in den Muskeln und nicht im Hirn gebraucht wird.


    Wenn Dein Hund soweit ist, dann kannst Du in Gruppenunterricht, da dann Dein Hund lernt auch unter Ablenkung zu horchen. Außerdem ist die Gruppe dann für das Sozialverhalten wichtig. Wenn es an der leine im Gehorsam mit anderen Hunden klappt, dass ist auch die Wahrscheinlickiet groß, dass Du im "Freiland" soviel Einfluss hast, dass Dein Hund sich sozial verhält. Solange solltest Du ihn nicht mit "kritischen" Hunden laufen lassen, damit er keine schlechten Erfahrungen macht (meine Meinung zu Rüpelgruppen: spiel nicht mit den Schmuddelkindern....Von nicht ordentlich sozialisierten Hunden sollte sich Deiner lieber kein Sozialverhalten abgucken oder lernen). Verliert er, kann er ängstlich werden, gewinnt er, kann er zwei Nummer größer werden und künftig andere Hunde anstänkern.

    Einzelstunde heißt übriges nicht "Stunde" im Sinne von 60 min. Wäre viel zu lange für einen Hund. Wenn das Einzel in Deinem Verein ein konzentriertes Arbeiten von anfangs 5-10 min bedeutet und mit Gewöhnung des Hundes dann 20 min wird, ist das das Höchste der Gefühle! Überforderung führt häufig zu Ausbildungsmängeln und mit der Brechstange erreicht man in der Hundeausbildung Nichts!


    Wenn am Ort ein Verein ist, mit dem die Chemie stimmt, würde ich daher immer den Verein wählen.


    Ich hoffe, das macht Dir die Entscheidung leichter!

  • Hallo,


    wenn du die Begleithundeprüfung wirklich machen willst, kannst du diese nur in einem Verein machen, nicht in einer Hundeschule.


    Ich selber hatte einen schwierigen Hund und unsere Karriere hat in einer sehr guten Hundeschule angefangen.


    Irgendwann bin ich in einen Hundesportverein gewechselt, der mir ein größeres Angebot bot, vor allem habe ich dort auch viele nette Leute kennengelernt. In einem Verein hat man eben auch Vereinsleben, was in einer Hundeschule weniger stattfindet. In eine Hundeschule geht man hin und gut ist es. Im Verein macht man auch Ausflüge, Weihnachtsfeiern...


    Im Verein kann man dann auch im Hundesport teilnehmen. An Turnieren kann man mitmachen, wenn man die Begleithundeprüfung hat und die Leistung passt.


    Ich hätte nie gedacht, dass ich mal mit meinem Hund die BH bestehen würde. Aber es klappte, wir starteten eine Agilitykarriere, die wir mit Obedience erweiterten, wo wir heute auch an Prüfungen teilnehmen. Mein Hund braucht diese Kopfarbeit, um ausgeglichen zu sein.


    Ich selber bin inzw. auch Trainer im Verein. Ja, man hat eine Ausbildung dazu. Eine Hundeschule kann jeder machen, es ist kein Lehrberuf. Man kann noch so viele Kurse und Seminare besuchen, wenn man nicht das Wesentliche sieht, nützt das alles nichts. Entweder man hat es, oder man hat es nicht.


    Du must dir überlegen, wie du mit deinem Hund arbeiten willst. Und was dein Ziel ist. Dann kannst du dir überlegen, ob du zu einem Verein willst oder eine Hundeschule besuchen willst.


    Ich kann dir jedenfalls aus Erfahrung sagen, dass 7jährige Hunde noch viel lernen können und es sehr viel Spaß macht, gemeinsam was zu tun. Und dass du etwas tun willst finde ich klasse. Es ist nie zu spät. Wenn du jemanden findest, der das auch so sieht, mit Spiel und Leckerchen arbeitet, dann bist du da richtig. Ich würde jedoch den Verein wählen, in den meisten Fällen ist das auch günstiger.


    LG Schopenhauer

  • Ich würde mir auch beides angucken und dann entscheiden. Ich denke, dass auch HuSchu-Monatsbeiträge gut angelegt sind und es nicht am Geld scheitern sollte. Die Ausbildung ist ja "was fürs Leben".
    Nebenbei gefragt: Darf ein Hund, der die BH abgelegt hat, in Hamburg ohne Leine laufen? Ist die BH also eine Alternative zur hiesigen "Leinenbefreiungsprüfung"? (Sorry für OT, aber hier scheinen ja Profis zugegen... Und in meiner geliebten HuSchu dauert der sg Große Hundeführerschein so ewig, seufz...)

  • @ Big Joy


    Erst heute habe ich gelesen, dass in manchen Gegenden die Hunde erst von der Leine befreit werden können, wenn sie die Begleithundeprüfung haben. Ich glaube Hamburg gehört dazu.


    In manchen Orten bekommt man mit der BH auch Hundesteuerermäßigung.

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