Ich habe/hatte einen Problemhund

  • Hallo,


    hab schon lange keine Probleme mehr, und fang an mich zu langweilen..
    Nein,Quatsch.
    Ich habe ,angeregt durch den schönen Thread -Ich bin Amy- gesehen bzw.gelesen,das es hier anscheinend viele gibt, die einen problematischen Hund zu sich genommen haben. Ob durch Misshandlungen,Tierheim,Aussetzungen,Ausland,was auch immer.
    Also die schwerwiegende Problematik durch ihr Vorleben mitgebracht haben,oder wo gar kein Vorleben bekannt war.
    Habt Ihr professionelle Hilfe gehabt, habt Ihr sehr viel lernen müssen,habt Ihr zurückstecken müssen. Hattet Ihr überlegt den Hund wieder abzugeben oder habt ihn abgegeben? Was,wer hat Euch geholfen und wie sieht es heute aus.


    Mache ich mal den Anfang mit Charly Labbi-? Mix Rüde, geschätzte %,5-6 Jahre



    Ich mache den Anfang kurz, beruflich und wohnlich in der Lage einen Hund aufzunehmen,wollten wir uns mal ein bischen im TH umschauen,in verschiedenen. Peter wollt einen Schäfer,ich einen Goldie.
    Wir kamen im ersten TH an, Charly hinter Gittern gleich links am Eingang, wild bellend. Nö, sag ich,der ist mir zu wütend,aber hübsch. Wir einmal um alle Gehege rum, kam ich wieder bei Charly an. Mein Mann versuchte noch sich mit einem Schäfer anzufreunden. Ich hatte bei Charly plötzlich das Gefühl,da kann ich durch die Stäbe greifen,der tut mir nix. Gedacht,getan. Charly hörte auf zu bellen, und wollt sich unten rausgraben. Mein Mann kam zu uns,ich sagte-DER
    Wir rein,wir wollen Gassi gehen. Sie wissen,das er auf einem Auge blind ist? NEIN,und? Ja, manche Leute stört das... Uns nicht. Von da an gingen wir täglich mit ihm raus,weil,wir steckten mitten imUmzug und hielten das für keine gute Idee.
    Vorgeschichte, er wurde morgens um 6 Uhr vor 3 Tagen angebunden am TH gefunden. Anruf anonym,liebt Katzen und Kinder,ist sehr dominant.


    Er durfte uns anspringen, wild sein, DAS ARME TIER,DA MUSS MAN DOCH LIEB MIT SEIN.


    Die Leute dort sagten, nicht beachten,anpfeifen,unter die Rippen treten u.s.w.


    Zuhause, erst ganz lieb, entwickelte er sich zum kleinen Teufel. Knurrte Menschen an,verrollte jeden Hund,egal ob Rüde oder Hündin,schnappte nach uns,zog wie ein Affe an der Leine und machte bei Hundebegegnungen Sätze,die mich mehrere Knochen gekostet haben


    Erst Privat unterstützung, 40 Euro,dreiviertel Std. Trainer kam zum Ergebnis harter Hund, harte Hand. Und ignorieren ignorieren ignorieren,tun sie so,als hätten sie keinen Hund.


    Wir haben uns hingesetzt, weil,das konnte es nicht sein,harte Hand gefiel uns nun so überhaupt nicht.


    Dann,weil er ständig Haufen in die Wohnung gemacht hatte, Wände anfrass und jaulte wie ein Wolf wenn wir weg waren,also TA.


    So weit gesund, aber Pupille eindeutig durch Einwirkung von aussen rausgehauen, viele Narben unterm Bauch.


    Dann,bürsten,ging gar nicht, er schnappte,knurrte uns an. dann hat er nach meinem Sohn geschnappt. Wir waren wegen der Aufstände draussen Stadtgespräch. Wir waren am Ende.


    Wir setzten und zusammen, mein Mann,dem Charly gehört,mein Sohn,derzeit 21 und ich.


    Das er Euch beisst geht nicht, wollen wir ihn wieder abgeben
    Sascha NEIN
    Ich NEIN
    Mein Mann: Gott sei dank


    Hundeschule und wahnsinnig viel Literatur,haben uns dann geholfen. Nicht wie gehe ich Fuss,sondern Körpersprache,Rudelverhalten,kurz,ich wollte wissen sie die Kerlchen ticken.


    Als ich über die Wölfe gelesen habe,habe ich verstanden,das mein Hund in mir eine Sicherheit braucht die ihm Verantwortung abnimmt. Was mir gesagt wurde, dein Hund ist letztes Asch im Glied, konnte ich nicht verstehen. Es widerstrebt mir jemanden egal wen oder was auch immer , von oben herab zu behandeln.


    Aber durch diese Literatur habe ich den Sinn verstanden. Zu dem Zeitpunkt glaubte ich auch noch,Sofa sitzen macht zum Alpha,alles hatte ich nicht verstanden.


    In der Hauptsche,ca. 1 Jahr Dauer habe ich um das Vertrauen dieses Hundes gekämpft. Er brauchte vor allem ruhige Ansprache,klare Regeln und viel viel Liebe.


    Zwischendurch wollt ein Arzt ihn noch einschläfern weil er meinte im Kopf einen wandernden Knochen gesehen zu haben. Wir haben Röntgen lassen wegen dem Auge. Hätte ja auch sein können,das da mehr kaputt ist, er deshalb so bissig war.


    Einschläfern lassen wollten wir ihn zuhause, beide geheult und fertig mit der Welt.
    Aber wenn er mit so einer Diagnose zur Gefahr für Menschen wird,so wurde uns versichert, dann mussten wir das einsehen.


    TA kam am Abend, ich soll hier einen Hund einschläfern,welchen,doch nicht diesen hier.


    Weil,er war ganz freundlich.
    Wir erklärten was man uns gesagt hatte( Das war ein dänischer TA )
    Wir zeigten dem Arzt das Röntgenbild.


    So ein Quatsch,auf dem Bild seh ich gar nichts ,da muss ein CT gemacht werden,den schläfer ich so nicht ein. JU-BEL. Hoffnung


    2 Tage später CT,alles in bester Ordnung.
    An dieser Stelle,immer eine zweite Meinung einholen.
    Tja Ende gut,alles gut, er ist ein fröhlicher Hund geworden,geht supertolerant mit Chandro um. Anknurren von Personen nur ganz selten,wenn er jemandem eine böse Absicht zutraut (oder spürt)
    Ich gehe halt auch mit besonderer Vorsicht mit ihm um.lassihn nicht anfassen, kommen Kinder halte ich ihn zusätzlich fest,kommen Leute entgegen bei Fuss. Immer ein Auge mehr auf diesen Hund


    Hunde verrollen, von 100 vielleicht 2, das sind meist junge Rüden die zu nervig sind. Nie verletzt,nie gebissen.
    Hündinnen, mordsrespekt, sind ihm zu zickig.


    Er gehorcht auf s Wort,ist leinenführig,schmusig und macht bringt selten eine alte Angewohnheit an, Nase kraus ziehen beim bürsten.


    Die Trainerin die ich zur Zeit hier zuhause hatte 2 Mal und mit de wir 2 Mal draussen waren,findet auch,ein Klasse Hund,der seine 2 Chanche hatte und sie genutzt hat


    Er ist weder agressiv,noch dominant und darf auch ruhig auf s Sofa


    ;)


    Er ist das Beste was mir bis dahin passiert ist,ist es noch


    Im Lauf der Zeit hab ich gelernt,gelernt,aber das meiste aus dem Bauch heraus gemacht. In Stressituationen brauche ich Charly nur anzuzwinkern,und er beruhigt sich


    Seit 7 Monaten ist nun Chandro da,der einen viel besseren Start ins Leben hatte, aber ich fange wieder an zu lernen, aber auch der Hund wird super.


    Irgendann,hoffentlich GANZ bestimmt


  • Ich bin absolut zu faul, alles aufzuschreiben :ops: Hier https://www.dogforum.de/ftopic37763.html hab ich es mal alles aufgeschrieben ;)

  • hallo sylvi,
    toll geschrieben, das macht mir viel mut, dass ich aus unserem tierheimhund auch noch einen richtig tollen hund machen kann, der ein anständiges hundeleben führen kann.
    dankeschön. gruß marion

  • Hallo Silvy,


    ich ziehe meinen Hut vor soviel Durchhaltevermögen.


    Ich sehe mir sehr oft Tiervermittlungssendungen im TV an, und immer wieder werden dort Hunde vorgeführt die zu richtigen Wanderpokalen verkommen, durch viele Hände gehen und angeblich Problemfälle sind weil keiner mit ihnen klarkommt.


    Deine Geschichte lehrt uns das auch der schwierigste Hund zu nehmen ist, wenn man ihm mit Liebe, Kosequenz und viiiieeel Geduld begegnet.


    Schön das Du und Deine Familie dieser offensichtlich geschundenen Kreatur ein neues Leben ermöglicht habt.


    Es hat sich gelohnt und dazu meinen Glückwunsch.


    Liebe Grüße Naglaia

  • Wir haben auch so zwei aus der Nothilfe.


    Von der Züchterin rausgeholt, 2 Würfe, die beiden Hündinnen hatten nur noch 17 kg. Die Welpen waren völlig verdreckt. In der Nothilfe haben sie sie dann aufgezogen. Dort war noch ein anderer Wurf.


    Ja dadurch (Zeitmangel) durch die drei Würfe, die beiden "geretteten" brauchten Rundumbetreuung am Anfang, weil die Hündinnen nicht mehr säugen konnten und dadurch daß wir sie erst mit einem halben Jahr bekommen haben und nix kannten sind sie eben nicht so einfach.


    Dazu kam, wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, das ich die Ausmaße nicht im voraus erkannt habe und zeitweise auch völlig überfordert/hilflos war.


    Solche Hunde hatte ich vorher nie erlebt.


    Im Nachhinein, hatte ich auch schon geschrieben. Ich weiß nicht, wenn ich das alles vorher gewußt hätte, ob ich diese Verantwortung auf mich hätte nehmen wollen.


    Aber in dem Moment, wo ich mich/wir entschieden haben für unsere beiden Wufties, da gab es kein zurück mehr und der Gedanke, sie wären nicht mehr da.... Geht gar nicht.


    LG
    Angie


    PS:


    Ich habe eine Bitte.
    Könnte irgendjemand im Thread
    "Prof macht mir Sorgen" einen Satz reinschreiben?


    Dann kann ich antworten. Ich würde gerne berichten, wie die Lage jetzt ist . Sonst müßte ich einen neuen Thread aufmachen. Danke

  • Hallo,


    dann will ich mal von meiner Smilla berichten:


    Jahrelang wollte ich einen Hund, doch es war nie möglich. Im April 2006 hatte ich dann endlich die "Erlaubnis" von meinem damaligen Freund und seinen Eltern, bei denen wir zu der Zeit noch wohnten.


    Also hab ich mich gleich im Netz auf die Suche gemacht- ich wollte einen erwachsenen Hund, am Besten aus dem Tierschutz, einen, der für einen Hundeanfänger, wie mich, geeignet war.


    Und dann bin ich auf Smilla gestoßen- habe ihr Foto in einer Anzeige gesehen und dachte: "Die ist es!"
    Die Beschreibung klang ganz wunderbar: etwas zurückhaltend, aber lieb, verträglich mit Hunden, Katzen, etc.- quasi ein richtiger "Traumhund"


    Smilla war auf einer Pflegestelle (dort allerdings erst seit einer Woche) und kam ursprünglich aus einem TH aus Rumänien.


    Ich habe sie also besucht und die kleine Maus hatte es mir sofort angetan- ja, sie war sehr zurückhaltend und das einzig Negative, was auffiel, war, dass sie eifersüchtig reagierte, wenn die andere Hündin in der Familie dem Pflegefrauchen zu nah kam und Smilla in der Nähe war.


    Kurz danach durfte Smilla dann bei mir einziehen und schnell hatten wir die ersten Probleme, ich schreibe mal in Stichpunkten, sonst wird´s zu lang ;) :


    - sie versuchte, mich vor meinem Freund zu beschützen (knurren, schnappen, nicht in die Wohnung lassen, etc.)
    - sie schnappte auch nach anderen Männern, wenn ich z.B. saß und jemand auf mich zu kam
    - sie zeigte eindeutig angst-aggressives Verhalten, versuchte aber gleichzeitig alles zu kontrollieren und war dem natürlich überhaupt nicht gewachsen
    - sie reagierte aggressiv auf andere Hunde, die wir unterwegs trafen
    - niemand, außer mir, konnte sie anleinen, Geschirr anziehen, mit ihr spazieren gehen
    - es zeigte sich, dass sie einen äußerst ausgeprägten Jagdtrieb hat
    - Kinder, Männer und alte Menschen waren ihr sehr suspekt (Bellen und Knurren)


    Mein Freund meinte, ich solle sie wieder zurückgeben- wir wären dem nicht gewachsen (es kam sogar der "Spruch: "Entweder der Hund geht oder ihr geht beide!")
    Ich habe ihn gebeten, Smilla noch eine Chance zu geben und eine Hundetrainerin ins Haus gehlt. Sie hat uns viele gute Tipps gegeben, die zumindest insofern geholfen haben, dass mein Freund sich einigermaßen gefahrlos in der Whg. bewegen konnte.


    Zeitgleich habe ich viel gelesen, tolle Tipps in einem regionalen Hundeforum bekommen und es so letztlich geschafft, dass Smilla zumindest mir vertraute und ich in der Lage war, sie soweit einzuschätzen, dass nichts passiert.


    Sie hat nie eine wirklich Bindung zu meinem damaligen Freund aufgebaut und ihn noch nach 1,5 Jahren regelmäßig angeknurrt, wenn er nach Hause kam oder nur vom Keller in den Wohnbereich- aber sie hatte gelernt, dass ihr nichts passiert und sie die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen.


    Nun lebe ich allein mit ihr und meinem Neuzugang Aidan. Unsere Bindung ist noch erheblich stärker geworden.


    Smilla hat aber trotzdem viele ihrer Macken behalten - sie kann ohne Leine nicht laufen, da sie neben dem Jagdtrieb einen fürchterlichen Dickschädel hat und sehr intelligent ist.
    Sie macht bei anderen Hunden immer noch einen riesen Terror und sie lässt sich weiterhin von den allermeisten Menschen nicht anfassen, geschweige denn, dass sie mitgehen würde..


    Aber ich habe einfach gelernt, mit ihr und ihren Eigenarten umzugehen, brenzlige Situationen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu managen.
    Es ist nicht immer einfach mit ihr aber ich liebe sie so, wie sie ist und würde sie niemals wieder hergeben.


    Wenn sie sich abends im Bett ganz fest an mich randrückt und ihr Köpfchen unter meinen Arm schiebt, dann weiß ich, dass die ganzen "Strapazen" nicht umsonst waren und sind..


    Das ist sie, meine Maus:


    Noch in Rumänien:


    Heute:



    LG Miriam :^^:

  • Hallo,


    Du machst mir Mut.
    Ich habe eine problematische Fußhupe...aber angefangen hat alles ganz anders:
    Wusel (s.links) haben wir vor 2 J. von einer Frau aus meinem Stall übernommen. Sie ist nach NRW gezogen und konnte ihn nicht mitnehmen. Er sollte ins TH. Nun ist er kein "Modehund", also hat sich keiner für ihn gefunden. Ich kannte ihn schon, wußte er ist lieb und verträglich und meine Kids und ich haben den wenig begeisterten Ehemann/Vater niedergewalzt.
    Der Wusel zog ein. Ein toller Hund, viel Liebebedürftigkeit, sicher in den Grundkommandos, 24h spielen wenn es geht. Und er liebt Kinder. Wenn er die Kleine bis heute auch nicht ernst nimmt.


    Im Sommer kam ich auf die glorreiche idee im Netz nach TH-Hunden zu gucken. Wo Platz für einen Hund ist, da dürfen es auch 2 sein. Und der Dicke hätte einen Spielkameraden.


    Wir ins TH gefahren, im neuen TH Berlin haben sie Zwinger, an denen man aussen vorbeilaufen kann. 80% Soka hingen zähnefletschend in den Gittern. ich hatte einen zitternden hund und zwei zitternde Kids hinter mir... ok, das wars nicht.


    Dann "Zwerge in Not", haupts. irgendwelche Rehpinschermixe, die mir eindeutig zu winzig waren. und eine kleine Hündin mit Welpen. Es war nur noch ein Welpe und eben die Mama da. Sie hatten die Hündin mit ihren Welpen ausgesetzt auf einem Russengelände gefunden, die Hündin selbst erst geschätzte 2 Jahre alt.
    Leine geholt, spazierengegangen. Die kleine Maus hatte schreckliche Angst... vor mir, meiner Schwester, dem Wusel... alles furchtbar. Als wir auf einer Wiese angelangt waren meinte ich wir sollten uns hinhocken und sie schnuppern lassen, vllt. kommt sie dann aus ihrer Deckung. Wir uns hingehockt, die Kleine schnurstracks bei meiner kleinen Tochter zwischen die beine und da blieb sie dann.
    Nun ja, da konnten wir sie nicht da lassen;-). V.a., weil der Wusel die Kleine mit Nichtachtung strafte, sie war irgendwie Welpe und wenn die kinder aus der Schule kamen, rannte er an den ausgestreckten Armen meiner kleinen Emily vorbei zu der Großen, die ihrerseits mit Tieren gar nicht so viel am hut hat.


    Bis heute lieben sich Hund und Kind sehr, das ist nicht das problem.
    Die Umwelt liebt die kleine Chika aber eher weniger. In der Huschu ging sie jeden noch so großen hund an, sofort Bürste und los ging es. beim Spazierengehen hat sie die männer angekeift, bei uns durfte sich auch kein mann blicken lassen. Meinen eigenen hat sie die ersten Tage auch nicht in mein Schlafzimmer lassen wollen :roll:
    Jetzt haben wir sie ein halbes Jahr... alles ist besser geworden. Wenn andere hunde kommen macht sie eine bürste, aber giftig wird sie nur noch selten. Männer werden schon noch manchmal angemacht, bei mir selten, wenn meine Tochter mit ihr unterwegs ist noch sehr häufig. Leider geht sie meist an der Leine, denn wenn sie ihre ideen bekommt, ist sie kaum abzurufen. Den Wusel lass ich ohne Leine laufen, bei ihr gehts leider nur im Wald, wenn keine Straßen in der Nähe sind.
    Tja, wir arbeiten dran, aber es ist nicht einfach.
    Es weiß ja auch keiner was sie erlebt hat. und einen erwachsenen Hund zu erziehen ist gar nicht so einfach. Sie konnte nichts, als sie kam. Nicht mal wirklich stubenrein war sie.


    Aber toll ist sie trotzdem. Ein Energiebündel und jetzt nach 6 mon. spielen die beiden Hunde sogar manchmal miteinander. Sie ist eine treue kleine Seele, hat aber auch irgendwie ein Rad ab.


    Lieben Gruß
    Claudia

  • Da will ich aber nicht wissen, was Charli früher erlebt hat umso mehr freut es mich, dass er die richtigen Besitzer gefunden hat, die sich alle Mühe mit ihm gegeben haben.
    Und auch was ihr anderen für eure Hunde getan habt, finde ich toll. Ich denke, dass es für jeden Hund den richtigen Besitzer gibt, die einen finden sich früher und die anderen später.


    Unsere Geschichte wäre dann doch zu lang, aber soviel, ich habe aus einem mißhandelten und total verstörten Hund, einen sehr selbstsicheren Hund gemacht. Wir gehen oft noch ins Tierheim seinen besten Freund besuchen u. alle die ihn sehen, sind der Meinung, das er ein neuer Hund ist u. man ihn nicht wiedererkennt. Allerdings unterschätzt man meinen Schatz sehr leicht u. man muss einen Mittelweg mit ihm finden, hat man diesen gefunden, dann ist er ein wahrer Traumhund.

  • Hallo,
    auch ich habe vor zwei Jahren einen "Problemhund" übernommen, einen zweijährigen Airedale, der in seiner Familie nicht mehr bleiben durfte, da er u.a. heftigste Leinenaggressionen Artgenossen gegenüber zeigte.
    Zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Suche nach einen Zweithund, der meiner Hündin etwas Halt geben sollte. Diese war nämlich im Alter von drei Jahren zu einem psychischen Wrack geworden und hat nicht nur gewisse Ängste sondern geradezu Psychosen entwickelt. Da passte mir der Tom gut in den Kram, so dumm wie ich zu diesem Zeitpunkt war, dachte ich nämlich "Aggression" - OK, Hauptsache kein ängstlicher Hund ... :kopfwand:


    Dann kam es dicke.
    In seiner "Probewohnzeit" bei uns verhielt sich Tom noch recht nett.
    Anfänglich zeigte er auch meiner Hündin gegenüber starke ressourcenbezogene Aggressionen (selbst der Wassernapf wurde aufs Heftigste verteidigt). So Dinge wie "Pfotenabputzen" waren fast unmöglich, Tom warnte auf's Heftigste.


    Diesen Probemkreis haben wir (u.a. über Clickerarbeit) noch gut selbst in den Griff bekommen. Bezüglich der Leinenaggression haben wir dann schon Hilfe einer befreundeten Trainerin in Anspruch genommen.


    Zusätzlich habe ich alles an Problemhundeliteratur verschlungen, was auf dem Markt ist und bin von einem Seminar zum anderen gerannt. Leider habe ich viele verschiedene (erfolgversprechendere Erziehungsmethoden) schnell wechselnd ausprobiert, was zu enormen Verunsicherungen beim Hund geführt haben muss.


    Nachdem wir dann festgestellt haben, dass Tömmel Schilddrüsenprobleme hatte und wir das auch behandelt haben, sich die Situation aber trotzdem weiter verschärfte (bei seinen Ausrastern hat er sowohl mich, als auch meinen Mann gebissen) zusätzlich revierbedingte Aggressionen auftraten (er es u.a. tatsächlich geschafft hat, sich durch einen Maschendrahtzaun zu beißen, durch die dahinterliegende Hecke zu brechen und den alten Rauhaardackel, der sich dahinter befand zu schütteln - der Dackel hat es glücklicherweise fast unbeschadet überlebt) wussten wir nicht mehr weiter. Tatsächlich war sogar Einschläfern Thema, da ich mir nicht vorstellen konnte, Tom an irgendjemand Fremden abgeben zu können.
    Wir haben uns glücklicherweise dagegen entschieden, haben noch einen weiteren Versuch mit einer anderen Trainerin im Einzeltraining gemacht.
    Neu war eine Unterstützung durch Bachblüten, Entspannungsmassagen und ein Kopfhalftertraining (der Beißkorb kam endlich wieder ab).


    Irgendwie haben wir da einen Durchbruch geschafft. Und das ging dann sogar sehr schnell. Vielleicht lag es auch daran, dass Tom inzwischen fast zwei Jahre bei uns war, inzwischen vier und ein wenig ruhiger ist und auch die Schilddrüsenwerte inzwischen eingependelt sind, ich weiß es nicht mehr, bin aber sehr glücklich darüber.


    Auf Umwege sind wir nun sogar in die Rettungshundearbeit gekommen, Tom hat unglaublicherweise den Eignungstest bestanden. Was aber nun nicht heißt, dass ich einen unproblematischen Hund am Strick habe. Ausraster an der Leine sind immer noch an der Tagesordnung, aber wir haben eine gute Grundlage gefunden, daran weiter zu arbeiten. Die Auslastung in der RHS tut ein übriges. Kurzum: Es geht uns nun gut miteinander.


    Aus den gemachten Erfahrungen kann ich eigentlich schließen, dass es enorm wichtig ist, nicht zwischen unterschiedlichen Erziehungsmodellen und -arten ständig hin und her zu wechseln, da das die Probleme häufigst verschärft. Das war auch schon Toms Problem in der ersten Familie gewesen, da haben auch schon fünf verschiedene Trainer unterschiedlichst an ihm herumgefuscht (vom Dominanzkonzept zum Stachel bis Wattebäuschen-Werfen war alles vertreten).


    Kurzum: Jetzt kann ich endlich (nach 2 1/2 Jahren) sagen: Tom ist ein toller Hund, ich bin froh ihn übernommen zu haben. Einer der vielen Trainer, die ich konsultiert habe hat mal gesagt: Jeder bekommt den Hund, den er braucht um zu lernen - und tatsächlich. Wir haben viel von und miteinander gelernt. Ich hätte ihm gern einiges erspart ...


    Meine ängstliche Hündin kam übrigens kurz, nachdem ich Tom zu uns geholt habe, wieder ins Lot. Auch bei ihr lag eine Schilddrüsenproblematik vor. Nach Einstellung war sie innerhalb kürzester Zeit (fast) wieder "die Alte".


    Liebe Grüße
    Silke
    mit Jule und Tom


    PS. Huch ist der Beitrag lang geworden :ops:

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