ängstlicher Junghund
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seit 2 Wochen haben wir eine Junghündin (jetzt ca 5 Monate alt ) aus dem Tierschutz und ich habe den Eindruck, dass sie nach einer anfangs guten Eingewöhnungszeit immer ängstlicher wird. Straßen und Autoverkehr kennt sie scheinbar überhaupt nicht und reagiert sehr ängstlich, lässt sich überhaupt nicht ablenken und zieht wie wild an der Leine um der Situation zu entkommen obwohl sie sonst schon sehr manierlich an der Leine läuft.
Andere Hunden gegenüber ist sie vorsichtig, nachdem ein übermütiger Schäferhund sie überrannt hat, heute hat sie bei einem "Spiel ?" mit einem anderen Junghund andauernd mit den Zähnen geklappert, das sah ziemlich aggressiv aus und ich bin richtig erschrocken.
Mit Leckerli ist sie kaum zu bestechen, sie ist bisher nicht sehr freßfreudig und bekommt auch leicht Durchfall, was das Kommando üben erschwert.
Tja und gestern hat sie mich dann auch noch angeknurrt nachdem ich ihr den Kauknochen abnehmen wollte.Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich noch nicht viel erwarten kann, aber weiß nicht so recht wie ich mit einem ängstlichen Hund umgehen soll.
Kann ich eindeutige Grenzen setzen: anknurren gibts nicht, an der Leine wird nicht gezogen... ohne die Angst und Scheu noch zu verstärken.Danke euch für eure Antwort
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Hallo,
als erstes ist es wichtig, dass du nicht unsicher wirst, denn das überträgt sich auf deinen Hund.
Weiterhin würde ich dir raten zu einer Hundeschule zu gehen, evtl. geht sogar noch die Welpenschule. Dort bekommst du viele Tipps, und dein Hund gewöhnt sich "unter Aufsicht" an andere Hunde. Außerdem empfehle ich dir ein gutes Buch über Hundeerziehung und Hundehaltung im allgemeinen. In diversen Onlineshops wirst du da sicher fündig.
Viel Glück!
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Hallo,
meine Ronja ist auch so ein Kandidat. Nicht ganz so dolle wie Deine, aber grundsätzlich scheint das Problem das gleiche zu sein.
Da Du nicht genau weißt, was sie bisher erlebt hat, ist es etwas schwierig.
Daß sie Dich anknurrt, wenn Du ihr nen Kauknochen abnehmen willst, könnte daher kommen, daß sie bisher evtl. ihr Fressen verteidigen mußte (?). Weiß man ja nicht. Grundsätzlich ist das natürlich ein "No-go".Ich muß momentan sehr stark an mir selbst arbeiten, um meiner Hündin Sicherheit zu vermitteln. Ich weiß genau, daß sie angespannt ist, wenn uns Leute entgegenkommen. Meistens verbellt sie diese dann auch. Da ich das weiß, bin ich natürlich dann auch etwas angespannt in der Situation, weil ich weiß, daß es unangenehm werden kann. Das gilt es zu überwinden. Ich MUß souverän und ohne Aufhebens an den Leuten vorbei. Meine Ronja muß lernen, daß ich das regele und für sie kein Handlungsbedarf besteht. Bei Besuch ist das ähnlich. Sie meint, sie muß da jetzt eingreifen, die Leute verbellen. Sie ist unsicher und ängstlich und mit der Aufgabe, die Führung zu übernehmen, überfordert. Ich muß ihr jetzt also zeigen, daß ich die Führung übernehme und alles regele.
Z.B. sollte man darauf achten, daß der Hund beim Gassi neben oder hinter einem läuft (nicht voraus, das bedeutet wieder Führung). Man kann dann auf knifflige Situationen auch schneller reagieren und ablenken oder nen Bogen laufen.
Zu Hause hat sie einen abgelegenen Platz unter'm Schreibtisch, von wo aus sie nicht alles überblicken kann und ungestört ist, sodaß ich eben alles im Griff habe und ihr Sicherheit vermittele, weil sie z.B. von Besuchern nicht bedrängt wird.
Grenzen sind für Deinen Wuff besonders wichtig. Regel und Rituale geben ihm Sicherheit. Aber alles liebevoll und ich würde wirklich nur positiv bestärken und nicht strafen, das würde sie nur mehr verunsichern. Unerwünschtes Verhalten ignorierst Du einfach, auch wenn es schwer fällt. Ihr "Theater" an der Leine, wenn sie Angst hat, würde ich gar nicht beachten, sondern einfach ganz easy und souverän die Führung übernehmen und weitergehen. Jede Ansprache bestärkt ihre Angst ("Ist ja guuuut, alles guuut" --- besser nicht). Lobe sie, wenn ihr eine für sie bedrohliche Situation gemeistert hat.
In bezug auf andere Hunde tut ihr jede Menge Sozialkontakt sicher gut. Such Dir aber gut sozialisierte Hunde aus (keine, die sie überrennen). Ronja ist auch sehr unterwürfig so ziemlich allen Hunden gegenüber, aber solange sie freundlich bleibt und nicht schnappt (hat sie noch nie getan), ermögliche ich ihr jeglichen Kontakt. Das stärkt das Selbstbewußtsein. Such Dir zum Anfang eine HuSchu, die eine Junghund-Gruppe anbietet, in der es nur um's Spielen und den Sozialkontakt geht. Später, wenn auch die Bindung zu Dir stimmt, würde ich Dir auch richtiges Training in einer guten HuSchu nahe legen.
Hoppla, ich überschlage mich grade, was? Sorry, wenn ich soviel schreibe, aber mir fällt grade so viel dazu ein, weil ich es mit Ronja ja genauso mache.
Zum Thema "Bindungsübungen" können Dir andere hier bestimmt auch noch tolle Tips geben. Handfütterung kann ich Dir auch raten, damit die Kleine erkennt, daß sie Futter nicht frei zur Verfügung hat, sondern von Dir bekommt. Das baut eine gewisse Abhängigkeit (Bindung klingt besser) auf. Zum Belohnen such Dir was besonders Leckeres. Auf irgendwas muß sie doch fliegen. Käsewürfel oder Fleischwurst...?
Ich glaube, das reicht erstmal...:-)
Will den anderen nicht alles vorweg nehmen.Liebe Grüße und weiterhin viel Geduld
BETTY und Ronja
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ich empfehle bei Angsthunden immer gern die THP:
Kinesiologie und Bachblüten, ggf Schüsslersalze und Homöopathie!meiner Flipa aus Spanien hat das sehr geholfen!
inkl Hundeschule, viele SozialKontakte und üben, üben, üben!
Außerdem noch die Bindung zu mir (Handfütterung (gut zum füttern sind gekochte hühnermägen klein geschnitten), Grundkommandos in sicherer Umgebung und zugegebenermaßen die zweite Hündin im Rudel!Viel Glück für euch!
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Das ist so eine Sache mit ängstlichen Hunden, denn jede Ferndiagnose und jeder Tipp kann da richtig nach hinten losgehen. Ich würde sie erst einmal richtig ankommen lassen und ihr dazu noch einige Wochen der "Schonung" gönnen und dann sehen, was wirklich mit ihr los ist und inwieweit sie übermäßig ängstlich reagiert, um ein entsprechendes Training (u.U. mit einem Trainer vor Ort, der die Gesamtlage gut beurteilen kann) abzustimmen.
ZitatAndere Hunden gegenüber ist sie vorsichtig, nachdem ein übermütiger Schäferhund sie überrannt hat, heute hat sie bei einem "Spiel ?" mit einem anderen Junghund andauernd mit den Zähnen geklappert, das sah ziemlich aggressiv aus und ich bin richtig erschrocken.
Wenn Deine so in einem Spiel reagiert, dann zeigt sie, dass sie echt keine Lust mehr hat, was zwar blöde ist, aber auch durchaus noch o.k. ist. Aber wenn der ein oder andere Hund vielleicht dennoch nicht locker läßt, dann solltest Du Deine sofort aus der Situation nehmen, damit sie diese "Unart" nicht auf alle Hunde nach und nach überträgt, und Dir Hunde suchen, mit denen sie gerne spielen möchte.
Und zu guter Letzt, ein Hund muss nicht einfach so seinen Kauknochen wieder hergeben, nachdem man ihn ihm überlassen hast. Ich würde ihr diese Dinge in den nächsten Wochen einfach nicht wegnehmen, sondern damit warten, bis ihr eine gute Bindung aufgebaut habt, womit sich das oft von selbst gibt.
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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, sie ist ja nun grade mal 2 Wochen da. Ich habe meine Schißbacke jetzt ein Jahr und sie ist zwar noch zurückhaltend, aber schon sehr viel selbstbewusster geworden, aber das ist ein langer Weg.
Wichtig ist es, in Situationen, die deine Hündin verängstigen einfach souverän weiter zu laufen. z.B. an Straßen, meine Gini hatte auch eine schreckliche Angst vor Autos und besonders LKW's dennoch gehe ich mit ihr hin und wieder an der Bundesstraße entlang, damit sie lernt, dass es normal ist und ich gehe einfach weiter, wenn sie sich in die Leine hängt, das verhalten wird total ignoriert.
Wenn sie aber völlig cool neben mir läuft, hagelt es Lob und Leckerlie.Was das knurren angeht, hmm da sind ja viele Menschen verschiedener Meinung, bei unseren beiden ersten Hunden kam es nie dazu, dass sie geknurrt haben. Belfir allerdings hat es am Anfang auch gemacht.
Leider hat mein Mann (meiner Meinung nach) in der Situation als er das erste Mal geknurrt hat genau das Falsche gemacht, er wollte ihm zeigen, dass er keine Angst vor seinem knurren hat und hat ihm den Knochen weg genommen. Ich sehe das anders, meiner Meinung nach hat mein Mann ihn damit ja in seinem Glauben seinen Knochen verteidigen zu müssen verstärkt.
Habe es ihm dann "verboten" dem Hund etwas weg zu nehmen. Von da an wurde er immer, wenn es Knochen und Fressen gab von uns "belagert" getätschelt, angesprochen, gestreichelt, etc. bis er gemerkt hat, hey, die nehmen ja garnichts weg. Dann haben wir es gesteigert und haben den Knochen angefasst und irgendwann mit dem Knochen und Belfir gespielt und jetzt stört es ihn garnicht mehr, wenn wir ihm etwas vorwegnehmen, er bekommt das Kommando NEIN, dass er inzwischen gelernt hat und gut.Jetzt knurrt er überhaupt nicht mehr.
Ob alle meinen das das der richtige Weg ist, bezweifle ich, aber meiner Meinung nach hat das Wegnehmen von Futter nichts mit Dominanz oder Erziehung zu tun, es schürt nur die schon vorhandene Angst des Hundes und es knurren meist die unsicheren, mein Opi ist da total cool und macht sich garnicht die Arbeit sein Knochen zu verteidigen (gegen uns Menschen) weil die Ressource so wichtig nun auch nicht für ihn ist, dass er dafür einen eventuellen "Kampf" in betracht ziehen würde.
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zum thema wegnehmen hab ich neulich einen hundetrainer im fernsehen gesehen:
er meinte, man sollte den hunden spielerisch etwas wegnehmen und sofort wieder geben, das häufiger hintereinander, damit der hund sieht: ok, ich kriege es ja wieder...wenn er es dann freiwillig gibt, kann man ggf etwas austauschen und später dann auch einfach nur wegnehmen...
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Hi,
Was bekommt denn dein Hund zu fressen? Wegen dem Durchfall. Das würde ich als erstes klären. Eventuell Futter umstellen.Wegen der Angstgeschichte würde ich auch erstmal locker bleiben. Wenn sie draußem Angst hat würde ich das ignorieren und versuchen ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Bitte nicht zukauen mit: "Brauchst keine Angst zu haben, dir tut doch keiner was." und dann immer schön streicheln und loben. So wird deine Kleine nur noch in ihrer Angst bestätigt. Also ein toootal tolles Spielzeug besorgen, am besten was zum Zerren und dann schön in deine Richtung, so das sie dich anschaut und die Kleine richtig loben und zukauen. Das lenkt ab vom Verkehr usw und stärkt eure Bindung. Wenn sie sich vom Spielzeug nicht ablenken läßt solltest du's mit Futter versuchen. Stinkender roher Pansen klappt eigendlich meißt , wenn zu eklig versuch getrocknette Lunge oder getr. Pansen und am einfachsten und auch nicht so eklig ist Leberwurst aus der Tube. Die kann man gut dosieren und die stinkt auch net so wiederlich. Da bitte auch so geben das sie dich anschaut wenn sie es bekommt. Also vor die Nase, sie damit zu dir locken und dann rein damit.
Beim spielen mit anderen Hunden solltest du dann halt schauen das es nicht so wild wird. Vielleicht mag sie das nicht. Dann lieber Spiel beenden und gut.
Zum Knochen verteidigen. Ich finde es schon wichtig das man dem Hund den Knochen wegnehmen kann. Nicht wegen Rangordnung oder so, einfach nur weil er ja auch mal was fressen könnte was er nicht soll. Und wenn er's dann verteidigt ist das schon schlecht.
Ich würde deine Kleine konsequent aus der Hand füttern!!! Denn die Hand die einen füttert beißt man nicht. Denke das ist auch förderlich für eure Bindung, die ja auch erst noch aufgebaut werden muß. Wenn sie weiß das du ihr nichts "wegfrißt" wird sie auch nicht knurren. Den Knochen würde ich ihr auch erstmal aus der Hand geben. Also mal ne Weile drauf rumkauen lassen. Dann würde ich das Komando AUS üben. Geht super mit sonem Kauknochen. Aber bitte nicht AUS und wegnehmen, sondern mit was Besserem(Siehe oben, Pansen usw) bestechen. Soll heißen. Den Pansen vor die Nase. Wenn sie dann den Knochen fallen läßt-AUS!!!-Sofort den Pansen rein!!! Nimm kleine Stücken. Dann wieder Knochen nehmen lassen. Wenn du das dann so ne Weile(nicht tausen mal nach einander, 3-5 mal am Stück, dann erst wieder einige Zeit später, je nachdem wie lange sie für den Knochen braucht ) geübt hast sollte sie in einigen Tagen/Wochen bei AUS den Knochen fallen lassen und dich mit funkelden Augen angucken.
So würde ich die Sache zumindest angehn.
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Danke euch allen für eure Antworten und eure Tipps.
Werde mich in Geduld üben und eine Hundeschule aufsuchenliebe grüsse, susanne mit pulcinella
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