Stress, wie kann man diesen abbauen oder verhindern ? ? ?

  • Hallo !


    Das Thema Stress ist hier zwar schon öfter angesprochen worden, aber zu meinem Fall habe ich nix gefungden was mir helfen könnte. Ich habe die Filme "Hündisch" gesehen und weiß mittlerweile auch das es Übersprungverhalten sind. Unser Problem ist das er Stress durch Bewegung abbaut, d.h. ohne Leine rennt er erst mal weg. (Wenn der Stress abgebaut ist, kommt er wieder)
    Wenn er an der Leine ist, und z.B. Stress bekommt weil er einen anderen Hund sieht und gerne zu ihm möchte, fängt er erst an zu fiepen, wedelt extrem mit dem Schwanz und hängt sich tierisch in die Leine. Wenn es ganz schlimm ist, schnappt er auch mal in die Luft. Nätürlich kann er ja nicht zu jedem Hund gehen. Aber vielleicht weiß ja jemang wie man Übersrungreaktionen "umlenken" oder wie kann man den Stress abbauen oder gibt es was das dieser erst garnicht entsteht? (Bachblüten, etc) Insbesondere tritt dies auf wenn die andern Hunde spielen, oder Bellen. Besonders "toll" findet er Border Collies, warum kann ich nicht sagen.
    Der Hund (ist mein Pflegehund) ist ein Mischling und 4 Jahre alt, spielt sehr selten it anderen Hunden, da die meisen Angst haben, weil er ein Trampel ist, und auf die anderen Hunde zurennt und sie erst mal ankläfft. Er will aber wirklich nur spielen, er hat noch nie gebissen oder so.
    Wer hat ähnliche Erfahrungen oder Tipps für micht?

  • Also ernsthaften Stress kann ich da nicht wirklich erkennen, aber vielleicht habe ich es auch nur missverstanden. Vielleicht kannst Du noch genauer einige Situationen beschreiben.


    Für mich hört sich das nach dem, was Du geschrieben hast, erst einmal so an, als wenn der Hund körperlich und geistig ziemlich unausgelastet ist (und dazu auch nicht gelernt hat, sich nicht aus der Reichweite des HH zu bewegen und angeleint andere Hunde zu ignorieren). :D

  • Zitat

    Also ernsthaften Stress kann ich da nicht wirklich erkennen, aber vielleicht habe ich es auch nur missverstanden. Vielleicht kannst Du noch genauer einige Situationen beschreiben.


    Für mich hört sich das nach dem, was Du geschrieben hast, erst einmal so an, als wenn der Hund körperlich und geistig ziemlich unausgelastet ist (und dazu auch nicht gelernt hat, sich nicht aus der Reichweite des HH zu bewegen und angeleint andere Hunde zu ignorieren). :D


    Würde ich laut ersterer Aussage ähnlich interpretieren aber auf die Entfernung finde ich das immens schwierig. Was ist mit Ablenkung durch Leckerchen, die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken und den Hund wieder runter zu bekommen?

  • Für mich hört sich das nach dem, was Du geschrieben hast, erst einmal so an, als wenn der Hund körperlich und geistig ziemlich unausgelastet ist (und dazu auch nicht gelernt hat, sich nicht aus der Reichweite des HH zu bewegen und angeleint andere Hunde zu ignorieren).


    Also ich würde schon sagen das er sowohl geistig, alsauch körperlich ausgelaustet ist, er wird ja im Obedience und im THS geführt. Ein weiteres BEispiel ist das er z.B. beim Hindernislauf noch eben ansprchbar neben dir über die Hindernisse springt und auf einmal ohne ersichtlichen Grund einfach geradeaus weiter rennt, wenn er dann etwas (z.B. einen andren Hund) sieht, rennt er dort hin, aber das "losrennen" ist wirklich total zielos. :datz:


    Es ist auch nicht bei allen anderen Hunden so, also das er Stress bekommt, letzte Woche z.B. war er zwei Meter von einem Border Collie entfernt, und der hat ihn garnicht interessiert, er als dieser mit der Leine der Besitzerin gespielt hat, hat er angefangen total auszuticken. Ich hatte da halt auch gerade weder Ball noch Leckerlie zur Hand, und es war sehr schwierig ihn aus der "Stresszone" zu bringen.
    Im Wettkampf ist das natürlich sehr schwierig, weil da darf ich ja weder Ball noch Leckerlie mitführen.

  • Mmh also Chad reagiert auch schnell mit Stress. Ich versuche die Übungen immer abzubrechen bevor er Stress zeigt und ihm eine Pause zu gönnen, in der er z.B. schnüffeln oder auf etwas rumkauen kann(Stöckchen, Kaurolle...)


    Wenn er in einer Situation aufpuscht (zum Beispiel durch hektisches Bellen) dann nehme ich ihn zur Seite und versuche ihn durch Streicheln und leise zureden zu beruhigen.


    Da ihn die UO immer sehr zugesetzt hat (also vom Stresslevel her) hab ich damit aufgehört. Ich brauch es nicht im Alltag, warum soll er sich da durchquälen?
    Will heißen, vielleicht stressen ihn Obedience und/oder THS zu sehr oder du bist zu ehrgeizig?


    Wenn er Stress zeigt, würde ich ihn auch nicht versuchen mit Ball oder Leckerli aus der Situation zu bringen, das puscht doch nur noch mehr auf.

  • Zitat

    Da ihn die UO immer sehr zugesetzt hat (also vom Stresslevel her) hab ich damit aufgehört. Ich brauch es nicht im Alltag, warum soll er sich da durchquälen?
    Will heißen, vielleicht stressen ihn Obedience und/oder THS zu sehr oder du bist zu ehrgeizig?


    Wenn er Stress zeigt, würde ich ihn auch nicht versuchen mit Ball oder Leckerli aus der Situation zu bringen, das puscht doch nur noch mehr auf.


    Der Sport macht ihm sehr viel Spaß, er ist ein Hund der "arbeiten" will. Er bietet sich an. Ball oder Leckerlie lenken ihn halt ab, vor allem am Ball kann er durch kauen seinen Stress abbauen.

  • Also nach Stress finde ich hört sich das nicht wirklich an, sondern nur nach einer mangelnden "Bindung". Bei dir scheint es einfach nicht interessant genug zu sein, wenn ein andere Hund in der Nähe ist. Vermutlich kennt er es auch nicht anders und konnte vorher mit allen und jedem spielen und versteht nun nicht, das es nicht mehr der Fall ist.
    Mit Leckerchen oder Spiel abzulenken ist ja ganz nett, sollte aber auch nicht zum Dauerzustand werden oder sein. Mach dich interessanter, belohne variabel (mal verbal, mal mit einen normalen Leckerchen, mal mit einem besseren Leckerchen, mal mit einem Spiel und wenn dein Hund erst dich anschaut und fragt, dann gibt es was ganz tolles eine Party mit Jackpot, mal gibt es die Belohnung vor dem Hund, mal auf selber Höhe und mal erst wenn ihr an dem anderen Hund vorbei seit), So ist der Hund mit seiner Konzentration eher bei dir und es macht dir das Leben leichter. Das geht allerdings auch nicht von heute auf morgen, sondern dauert ein wenig.

  • *VORTRAG AN*... :D
    Ich glaube du hast mit dem Stress schon etwas recht.
    Dein Hund zeigt zumindest ganz klar, dass er mit der Situation nicht zu-
    rechtkommt.
    Dass Hunde ihren Stress durch Bewegung abbauen ist nichts
    ungewöhliches, nur leider erkennen das die meisten Leute nicht.
    Es ist ja nicht so, dass dein Hund irgendwie `nen Knacks hat und ihn jetzt
    alles stresst. Stress ist eine chemische Reaktion die im Körper abläuft und
    zur Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol führt und der Abbau dieser
    Stoffe dauert bis zu 5 Tagen.
    Hunde sind leider oder auch GsD in manchen Situationen nicht so flexibel
    wie wir und können sich nicht so einfach auf neue Sachen einstellen (klar
    manche besser, manche schlechter...).


    Um diese "Übersprungshandlungen" zu reduzieren, musst du den ganzen
    Tagesablauf deines Hundes genauer anschauen.
    Man muss sich das wie ein Glas vorstellen. Wenn dein Hund aufwacht,
    dann ist das Glas fast leer, denn der Hund hat ja im Schlaf Stress
    abgebaut. Dann gehst du mit ihm raus, z.b. in eine neue Umgebung
    dort sind neue Leute, fremde Hunde... das Stresslevel steigt etwas an-
    das Glas füllt sich etwas. Du kommst heim, es gibt etwas zu essen für den
    Hund, du hast das Futter aber noch nicht fertig und der Hund nöhlt etwas
    "Frauchen mach schneller"..-das Glas füllt sich ein bisschen mehr. Dann
    legt sich dein Hund hin und schläft bis Mittag - das Glas entleert sich
    wieder ein bisschen. Der Packetbote klingelt, Hund bellt und regt sich auf
    - das Glas füllt sich weiter... usw. Irgendwann ist das Glas ganz voll.
    Wenn dein Hund jetzt frustriert ist, weil er z.B. nicht mit einem anderen
    Hund spielen darf, dann läuft sein Glas über und er reagiert nicht mehr
    angemessen (das viele Cortisol im Körper hemmt Denkprozesse und
    fördert instinktives Handeln), sondern reagiert über und tickt aus.


    Du schreibst es ist ein Pflegehund. Wahrscheinlich hat ihm der Zuhause-
    wechsel schon zugesetzt, dh. sein Glas ist von Grund an schon etwas
    voller wegen seiner Vorgeschichte.


    Man muss sich auch bewusst sein, dass "positive Sachen" (dabei muss
    man auch unterscheiden was für den Hund wirklich positiv ist)
    den Körper. Ein Balljunkie liebt zwar seinen Ball, aber es stresst ihn.
    Hunde die beim Agility bellen oder schreien, denen macht das Agility
    vielleicht "Spass" (soweit wir das interpretieren können)aber es löst
    im Körper Stressreaktionen aus. Beim jagen eines Hasen ist es ja
    nichts anderes.


    In manchen Fällen ist weniger mehr. (hierzu hat Nicole Fröhlich auch
    einen Artikel geschrieben - gibts auf ihrer HP). Zuviel Aktivitäten
    (ein Tag THS, am nächsten in den Zoo, dann in die Stadt, dann Agi und
    Abends noch eine Fährte...) können den Hund schneller überfordert als
    wir denken.
    Schaue, dass dein Hund wirklich genug Ruhephasen hat und sich entspannen kann.


    In deinem Fall denke ich, soweit man das aus der Ferne beurteilen kann,
    dass dein Hund unsicher bei de Begegnung mit anderen Hunden ist.
    Schwanzwedeln bedeutet nicht immer nur Freude, es kann auch ein
    Zeichen für Anspannung sein, genau wie das Fipen. Und du schreibst
    ja er ist eher ein "Trampel" im Umgang mit andern Hunden.
    Die Unsicherheit kann sicher auch auf eine noch nicht genügend gefestigte
    Bindung zurückzuführen sein (ich denke du hast ihn noch nicht allzu lange,
    oder?), das braucht einfach etwas Zeit.


    Ich würde schauen, dass er jetzt möglichst viel Kontakt zu freundlichen,
    gut sozialisierten Hunden hat, die ihm Sicherheit geben und er ein paar
    "gute Hundekumpels" kennenlernt. Dabei musst du ihn genau einschätzen
    und ihm aus Situationen helfen, die er noch nicht bewältigen kann.
    Wenn du fremde Hunde triffst, gehe einen großen Bogen mit ihm, lass
    die (möglichst lange) Leine locker und lass ihm die Möglichkeit
    Beschwichtigungssignale einzusetzten (und fördere sie gegebenenfalls).
    Vielleicht hilft es ihm auch (solang er keine Beuteaggression zeigt) etwas
    zu tragen oder auf etwas rum zu beißen, wenn er unsicher ist.


    Ansonsten würde ich natürlich noch einen zuverlässigen Rückruf an der
    Schlepp trainieren, damit er dir nichtmehr abzwitschert.


    *VORTRAG AUS*

  • Also ich arbeite mit dem Hund seit ca. 3 Jahren, im ersten Jahr war eigentlich alles OK. Ich finde schon das es Bindung zu mir hat, weil er kommt ja zu mir zurück, auch ohne rufen (nachdem er mit den Rennen seine Stress abgebaut hat :D ) Wenn er bei mir zu Hause ist, folgt er mir auf Schritt und Tritt. In seinem zu Hause hat sich in dieser Zeit nichts verändert. Wenn ich mit ihm Gassi gehe, kann ich ihn auch frei laufen lassen und er gehorcht mir zuverlässig.
    Aber was lotte gesagt hat, Tagesablauf analysieren, etc. habe ich auch schon gemacht, um verschiedene Sachen ausschließen zu können.
    Meistens passiert so eine "Wegrennaktion" zu Beginn des Training, und oft ist es auch dann gut, machmal hat er auch zwei-drei Ausreisser.
    was Homäopathischs gegen Stress kennt niemnd ?

  • Zitat


    was Homäopathischs gegen Stress kennt niemnd ?


    Kennen schon, aber in meinen Augen ist es kein Stress.


    Du magst eine Bindung zu dem Hund haben, aber du bist einfach nicht der Nabel für ihn, was auch völlig normal ist.


    Es ist bei meinem Sitterhund auch nicht anders. Wenn ich mit ihm raus gehe, dann macht er alles, was ich von ihm verlange und er spurt. Gehe ich aber mit ihm auf den Hundeplatz, dann ist er auch erst einmal nicht zu halten - aber das hat nichts mit Stress zu tun, sondern da hinterfragt er mich, ob ich für ihn eine Konsequenz habe, wenn er erst mal den anderen Hunden guten Tag sagt und dann sich wieder an mir orientiert und mit sich arbeiten lässt. Mein Sitterhund reagiert auf mich im übrigen besser als auf seine Besitzer, aber seine Besitzer sind immer interessanter als ich es jemals sein kann. Genauso ist es auch mit meinem Lenny, der seit 4 Wochen da ist, der lässt sich zurückrufen, kann ohne Leinen laufen und kommt auch zurück, aber wenn etwas interessanter ist als ich - was nach der kurzen Zeit nicht wirklich ein Wunder ist - dann zeigt er mir die mittlere Kralle.
    Aber das ist kein Stress.


    Da hilft dann Zähne zusammenbeißen und intensiver am Abruf üben und entsprechend das lospreschen im Ansatz unterbinden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!