Linksdrehung beim Fußlaufen
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Hallo Henrike,
zu Deiner Vewirrung:
Es gibt grundsätzlich zwei Arten die Kehrwendung auszuführen.
Schopenhauer meint vermutlich die "Deutsche Kehrtwendung". Die ist Dir nach Deiner Beschreibung auch in der Hundeschule gezeigt worden.
Bei dieser bleibt Dein Hund nicht die ganze Zeit an Deinem linken Fuss, sondern Du drehst Dich auf deinen Hund zu, übergibst die Leine hinter dem Rücken, Den Hund geht um Dich rum (läuft also eine Rechtswendung!) und dann gehst Du in entgegen gesetzte Richtung mit dem Hund weiter (ist dann wieder im Fuss).Pebbels meint die "Linksumkehrt", bei der sowohl Du als auch Dein Hund eine Linkswendung macht. Dein Hund bleibt dann die ganze Zeit im "Fuss".
In allen Prüfungen bis auf Obedience sind beide Arten des Kehrt erlaubt. Laut Prüfungsordnung ist nur vorgeschrieben, dass die Kehrtwendung vom Hundeführer als linksum zu zeigen ist, vom Hund ist nicht die Rede!
Die "Obedienceler" halten die Linksumkehrt für den Hund für einfacher, da er die ganze Zeit im "Fuss" und am Fuss bleibt (bei der Kehrtwendung darfst Du an der Prüfung kein Kommando geben!).
Ich gehör zu der anderen Fraktion, die es in der Praxis als einfacher erachten die Deutsche Kehrtwendung zu machen. Bei der Linksumkehrt ist es oftmals so, dass die Hunde nicht gut genug gymnastiziert sind oder allgemein das Rückwärtsgehen hassen (bremst auch aus; wenn Du mit Triebförderung arbeitest, geht der Hund lieber schnell den weiteren Weg um Dich rum, als rückwärts). Folge ist dann, dass die Linksumkehrt meist nicht auf der Stelle stattfindet, sondern einen Bogen darstellt, der heftigste Abzüge setzt. Wenn Du jedoch Ambitionen hast in richtung Obedience und Dein Hund das ohnehin lernen muss, dann kannst Du es ihm auch auf Pebbels weise beibringen.
Zuletzt zu Deiner Koordination bei der Deutschen Kehrtwendung: versuch es mal ohne Leine, bis Du den Bewegungsablauf intus hast! Und immer flott nach der Wendung weitergehen und vorne bestätigen, da der Hund schneller werden muss!
Übrigens kleiner "Trick". An der Prüfung wird die Leine immer in der Linken Hand gehalten, nur bei der Kehrtwendung wechselt man die Hand. Meine Erfahrung ist, wenn Du dies auch im Üben (ab einem gewissen Kenntnisstand) so machst, weiß Dein Hund bei Übergabe der Leine, dass dann eine Kehrtwendung kommt und geht schnell um Dich rum. Damit kannst Du dem Hund die deutsche Kehrtwendung in der Prüfung "anzeigen" die Linksumkehrt nicht!
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Hi niani,
ich bringe meinen Hunden die Linkskehrtwendung ähnlich bei wie Pebbles.
Zunächst mal lernen meine Hunde generell das Eindrehen für die Grundstellung. Ist das allererste zum Thema Fuss, was sie lernen.
Zunächst mal stehe ich dem jeweiligen Hund gegenüber. Also Hund sitzt oder steht und ich stehe mit meiner Front zum Hund. Dann führe ich den Hund mit einem Bogen an meiner linken Seite vorbei in die Grundstellung. Das übe ich so lange, bis mein Hund in der Lage ist, auf ein kleines Handzeichen hin selbständig in die korrekte Grundstellung zu kommen. Sobald diese Eindrehbewegung wirklicht "sitzt", also wirklich sicher funktioniert (und idR übe ich allein dieses Eindrehen schon gut 4 Monate), werden daraus alle anderen Figuren des Fussgehens entwickelt. Also geradeaus (1 Schritt nach vorn, bestätigen), rechte und linke Winkel (zuerst auf der Stelle, dann später im Gesamtzusammenhang) und natürlich auch rechte und linke Kehrtwendung. Letztere auf exakt die gleiche Weise wie Pebbles. Also ich habe Hund in GS und mache auf der Stelle eine Linkskehrtwendung - das üben wir so lange, bis Hund sich auf der Stelle problemlos eindreht.
Werde mal versuchen, morgen ein Video davon zu machen. Idealerweise mit meiner ältesten Hündin. Sie wird im Herbst 11 Jahre und ist bereits etwas "steifer" in der Hinterhand (was v.a. auf einen Nervenschaden durch eine Infektion zurückzuführen ist). Aber dadurch, dass sie die Bewegungen langsamer macht, kannst Du besser sehen, was ich meine.
@Schopenhauer
"einfach gehen und wenn Hund mitkommt loben" ist so eine Sache. Im Obedience will man eine perfekte Kehrtwendung. Da muss Hund mit der Hinterhand arbeiten, wenn sie als "internationale" Linkskehrtwendung ausgeführt werden soll. Und das übt man am besten erst mal auf der Stelle ohne grossartig dabei zu gehen. Also genau so wie Pebbles es zeigt. Der Hund muss ja nicht im Fuss weiterlaufen. WAs soll er dabei lernen? Hund soll erst mal lernen, eine Linkskehrtwendung korrekt auszuführen. Und genau das lernen die Hunde nicht wirklich, wenn man das ständig ins Fussgehen integriert. Pebbles's Hund lernt dabei, die Hinterhand zu benutzen. Das lernen Hunde, die die Linkskehrtwendung nur aus dem Fussgehen heraus erlernen nicht. Entsprechend unsauber werden diese Kehrtwendungen dann.onyxvl
auch im Obedience ist die "deutsche" Linkskehrtwendung erlaubt. Sie wird nur idR von denen, die nur Obedience machen, nicht gezeigt. Eben weil die "internationale" Linkskehrtwendung deutlich einfacher für den Hund zu erlernen ist. Meine Meinung . BTW, "meine" Obi-Leute bekommen idR bereits am ersten Tag zu hören, dass ihr Hund rückwärtsgehen lernen soll. Und zwar als eine der ersten Übungen überhaupt. Mache ich mit meinen jungen Hunden auch so. Damit erübrigt sich das Thema "Gymnastizität".Viele Grüße
Cindy -
Dankeschön für die Erklärung. Das Eindrehen in die GS kann Maja seit Ewigkeiten, weil das so eine Kleinigkeit war, die uns mal im Junghundekurs gezeigt wurde. Fuß laufen an sich ist auch kein Problem, eigentlich ist nichts ein Problem, nur die Linkskehrtwende. Ich habe morgen Nachmittag mal ein wenig Zeit, in der ich mal gucken werde, wie Maja reagiert, wenn ich versuche, sie sich rumdrehen lassen.
Zum Thema rückwärtslaufen: Maja macht daraus so eine Art rückwärtsspringen. Wie bringe ich sie dazu, tatsächlich rückwärts zu laufen?
Danke, dass ihr alles so ausführlich erklärt!
Liebe Grüße, Henrike
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Ich würde das mit ihr als Trick einzeln (fernab vom Heelwork) erarbeiten. Also Rückwärtsgehen, Rückwärts einparken usw.
Je normales es für sie wird, auch mal rückwärts zu arbeiten, desto einfacher fällt es ihr.
Face z.B. lernt grade rückwärts robben - total süß und wieder ein weiterer SChritt für ihr Hinterhandgefühl. Wobei sie heute im Training dann keine Positionswechsel aus dem Platz raus in Steh oder Sitz machen wollte - sie ist immer rückwärts weg gerobbt :kopfwand:
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Da ich selber Obedience mache und Obediencetrainer bin, würde ich gerne wissen, woher ihr die Info habt, dass die Linkskehrtwende im Obedience nicht erlaubt ist? Ebenso würde ich gerne wissen, woher ihr wißt, dass der Hund auf der Hinterhand drehen soll. Ich höre das immer wieder, wer sagt das?
Ich habe mein Obediencetrainerseminar bei Uwe Wehner gemacht, und hier wurde das nie erwähnt. Steht auch nicht in der PO. Von einem Obediencespezialisten weiß ich, weil ich nachgefragt habe, dass die Linkskehrtwende ebenso richtig ist im Obedience, wie die Linksdrehung. Also, woher habt ihr diese Infos?
Übrigens mache ich in Obedienceprüfungen immer die Linkskehrtwende und habe deswegen noch nie Abzug bekommen! Es kann nicht jeder Hund auf der Hinterhand drehen, zum Beispiel weil sie sehr groß sind.
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@ Schopenhauer:
Zitatauch im Obedience ist die "deutsche" Linkskehrtwendung erlaubt. Sie wird nur idR von denen, die nur Obedience machen, nicht gezeigt.
ZitatEs kann nicht jeder Hund auf der Hinterhand drehen, zum Beispiel weil sie sehr groß sind.
Der Hund dreht ja nicht auf der Hinterhand, er schwenkt den Hintern rum. Warum sollte ein großer Hund das nicht können? Lucy z.B. ist auch groß, macht es aber problemlos. Aufgebaut habe ich es auch, wie Pebbels und Yane.
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@schopenhauer
wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe geschrieben, dass im Obedience die "deutsche" Linkskehrtwendung durchaus auch erlaubt ist. Steht sogar in der PO explizit drin. Sie wird nur häufig nicht gemacht.Der Hund dreht korrekterweise NICHT auf der HInterhand, sondern auf der Vorderhand. Aber dazu muss er seine Hinterhand BEWEGEN. Das ist eine Sache, die muss ein Hund erst mal lernen. Und das kann sogar ein grosser Hund lernen. Wenn ich mir da bsp. Sabine Friedrich's Captain in Erinnerung rufe, der garantiert alles andere als ein kleiner Hund war. Und selbst mein überdimensioniertes Trampeltier kann das. Sieht zwar nicht schön aus, dafür selten. Und bei ihr sieht eine "deutsche" Linkskehrtwendung noch weniger schön aus.
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Ich habe manchmal den Eindruck, daß sogar grade große Hunde das gut können, da die oft irgendwie ein besseres Körpergefühl haben. Warum das so ist, weiß ich nicht, vielleicht weil sie sonst öfter anstossen würden?
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Zitat
In allen Prüfungen bis auf Obedience sind beide Arten des Kehrt erlaubt. Laut Prüfungsordnung ist nur vorgeschrieben, dass die Kehrtwendung vom Hundeführer als linksum zu zeigen ist, vom Hund ist nicht die Rede!Die "Obedienceler" halten die Linksumkehrt für den Hund für einfacher, da er die ganze Zeit im "Fuss" und am Fuss bleibt (bei der Kehrtwendung darfst Du an der Prüfung kein Kommando geben!).
Ich weiß jetzt nicht, ob hier ein Kommunikationsproblem vorliegt, aber hier steht doch: außer im Obedience.
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@schopenhauer
EINE Person hat geschrieben, dass man im Obi keine "deutsche" Kehrtwendung machen darf, nicht MEHRERE. Insofern ist
Zitatwürde ich gerne wissen, woher ihr die Info habt, dass die Linkskehrtwende im Obedience nicht erlaubt ist?
wohl nicht korrekt.
Zumal ich längst VOR DIR geschrieben habe, dass im Obi beide Varianten der Kehrtwendung erlaubt sind. -
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