Spaniel oder Retriever?

  • Kann mir jemand erklären,w elches die entscheidenen Charakterunterschiede zwischen einem Spaniel und einem Retriever sind?
    Insbesondere wenn man den englischen Springer mit einem Flat- oder Golden vergleichen würde?
    Wenn ich die Rassebeschreibungen lese, kommen mir diese beiden Rassen immer so ähnlich vor(vom Charakter , nicht von der Optik)

  • Generell sind beides recht familientaugliche Hund - also Golden Retriever und Springer Spaniel - wenn Du aus der "passenden" Zucht kaufst. Den Flat Coated halte ich dagegen eher für tauglich, wenn Du bereit bist viel mit dem Hund zu arbeiten.


    Der Unterschied von Golden und Spaniel ist eigentlich ganz einfach. Der Golden ist ein Hund, der ursprünglich nach dem Schuss eingesetzt wurde. Seine Leidenschaft ist also der Apport von bereits totem Getier. Das darf er grundsätzlich nur unter Kommando. Er arbeitet recht "nah" mit seinem Mensch zusammen.


    Der Spaniel dagegen ist ein Hund, der in erster Linnie vor dem Schuss arbeitet. Er durchstöbert selbstständig eine Fläche und scheucht dabei Wild hoch. Er soll in diesem Augenblick selbständig arbeiten und nicht ständig beim Besitzer "nachfragen".


    Im Grunde sind sich die beiden Rassen schon ein wenig ähnlich. Beide sind als Familienhunde ganz gut zu halten, wenn man konsequent erzieht und auch ein für später regelmäßige rassetypische Beschäftigung einplant.


    Dann sollte man allerdings nicht gerade einen Welpen aus einer jagdlichen Leistungszucht nehmen :wink:


    Hier findet man Golden Retriever-Züchter:
    http://www.drc.de/
    http://www.golden-retriever-club.de/


    Und hier für den English Springer Spaniel:
    http://www.jagdspaniel-klub.de/
    http://www.spaniel-club-deutschland.de/
    http://www.jagdgebrauchsspaniel.de/


    Viele Grüße
    Corinna

  • Corinna hat Recht, es besteht eine recht grosse Ähnlichkeit - vermutlich unter anderm weil der britische Jäger diese Charaktereigenschaften schätzte und danach selektierte. Der grösste Unterschied ist wie schon gesagt, dass der Spaniel nicht nur nach (er ist auch ein Apportierer), sondern auch vor dem Schuss - ursprünglich zum Buschieren, also im Nahbereich.


    Daher will beim Spaniel unbedingt auch die Nase beschäftigt werden. Diese starke Orientierung an der Nase ist der grösste Unterschied, der mir aufgefallen ist beim Wechsel von Flat auf Springer. Möglicherweise sind die Springer auch noch etwas bewegungsfreudiger und extrovertierter als die Golden, aber das kommt auch auf das Einzelexemplar an. Der English Springer soll unter den Spaniels der am wenigsten sture sein - weiss nicht, ob da was dran ist.


    NB: In D gibt es so viel ich weiss zwar jagdlich geführte English Springer, aber auch diese sind nicht aus den echten Arbeitslinien, da auch sie dem FCI-Standard entsprechen müssen.

  • Heißt dass denn automatisch, das sich beim einem englischen Springer das Anti-Jadgtraining schwieriger gestaltet , als bei einem Golden?
    Ich habe halt Goldenerfahrungen und ich finde , es ist nicht so schweirig, dem Golden freilauftauglich im Wald zu bekommen.(was auch andere Goldenbesitzer sagen)

  • Zitat

    Diese starke Orientierung an der Nase ist der grösste Unterschied, der mir aufgefallen ist beim Wechsel von Flat auf Springer.


    Setzt der Springer die Nase wohl noch mehr ein als der Flat?


    Oh je, das wäre ja krass für Otto-Normal-Hundeführer :gott:


    Ich muss sagen, dass ich persönlich kein Quäntchen mehr im Alltag bewältigen könnte, als das,
    was mein Hund an Nasenaktivität zeigt.


    Meine Freundin steht immer fassungslos davor, wenn wir gemeinsam mit den Hunden laufen.


    Sie weiss definitiv, dass ein Flat für sie viel zu anstrengend wäre.


    Hinzu kommt das manchmal überschäumende Temperament natürlich auch noch.


    Die Golden, um auf Shiera's Frage zu antworten,


    die ich kenne, sind in der Regel bedeutend ruhiger.


    Es ist aber so, wie Corinna es schon schrieb.


    In deinem Fall eher kein Hund aus der jagdlichen Leistungszucht.

  • So langsam bin ich mir ziemlich sicher das mein Zweiter ein Golden wird.
    Ich möchte halt Sport und Freizeit miteinander verbinden , aber auch mal "Pause "machen ;-)) können.
    Ich glaube Springer und Flats sind mir zu viel Action.
    Mein Ziel ist halt Obedience, aber die meiste Zeit gehe ich doch spazieren und möchte mit meinen Hund dabei allerlei machen (apportieren ,Spiele , kleine Kunststücke)

  • Zitat

    Heißt dass denn automatisch, das sich beim einem englischen Springer das Anti-Jadgtraining schwieriger gestaltet , als bei einem Golden?
    Ich habe halt Goldenerfahrungen und ich finde , es ist nicht so schweirig, dem Golden freilauftauglich im Wald zu bekommen.(was auch andere Goldenbesitzer sagen)


    Das muss nicht sein - die Show-Springer sind etwas gesetzter als die Working Springers. Ich meinte damit nur, dass reines Apportiertraining einen Springer nicht unbedingt in dieselbe Begeisterung versetzt wie einen Retriever - für sie ist meist das Suchen und Finden der faszinierendere Teil, Bringen ist eher lästige Pflicht - man könnte währendessen ja was interessantes erschnüffeln.... :p Aber auch das kann der fiese Mensch zu seinen Gunsten recht einfach nutzen!


    Alle der (wenigen) Springer, die ich kenne, laufen im Wald normalerweise frei. Das geht, weil sie a) einen gut sitzenden Rückruf haben und b) am liebsten mit Herrchen gemeinsam etwas unternehmen. Da kommt der von den Briten so sehr erwünschte Will to Please ins Spiel, der auch die ESS auszeichnet.


    Auch Rhian, die als Welsh Springer mit weniger Will to Please ausgestattet ist, läuft im Wald frei. Dafür kann sie mit 21 Monaten nur wenige Tricks - ich habe mich auf Rückruf und Stoppsignal (für Spaniels idealerweise Sitz!) konzentriert. Eigentliches Antijagdtraining habe ich nur gemacht, als das Interesse an Vögeln erwacht ist - da haben wir konzentriert für etwa 2 Monate an der Schleppleine an Krähen geübt. Seither reicht eine Kombination von toll belohntem Rückruf und spannenden Spaziergängen. Da schaut so mancher Goldie-Besitzer dumm aus der Wäsche, wenn er seinen Hund sucht.....


    Wenn Du mit einem Golden auf der gleichen Wellenlänge warst und daher gut klar kamst, sollte ein Wechsel zum Springer nicht schwierig sein. Mach Dich auf ein höheres Grundtempo gefasst, und verstärkte Ablenklung durch die Geruchsorgel, aber das lässt sich alles durch den einfühlsamen Nicht-Jagdhundspezialisten händeln. Es sind tolle Hunde - ich habe ganz bewusst eine Rasse gesucht, die vom Wesen her den Retrievern ähnlich ist!



    @ Britta: Ich meinte eher durchschnittliche Flats, wie ich sie selber geführt habe und aus meiner Umgebung kenne, nicht Deinen Jagdbomber!! :D Nach Deiner Beschreibung würde Bonny sofort als Ehren-Springer aufgenommen, was die Nasenaktivität betrifft. :roll: Die Meinen haben keine Spuren aufgenommen (tut mein Welshie auch nicht) und lebendes Fleisch - NEIN DANKE (da wär ich bei Rhian allerdings nicht so sicher)! ;)

  • Mein erster Hund war ein Cocker-Spaniel und ich muss sagen, bei ihm hat die Genetik des Stöberhundes derartig zugeschlagen (und wir als Ersthundebesitzer waren ein wenig mit seinem völlig ignoranten Verhalten und seinem Dickkopf überfodert ;)), dass ich persönlich einen Spaniel nicht unbedingt wieder bei mir erziehen lassen möchte.


    Dahingegend habe ich Retriever zwar auch als durchaus sehr arbeitsliebende Hunde kennengelernt, die aber, wenn ausgelastet, nicht unbedingt ihren HH auch mal zu gerne aus den Augen verlieren. :D

  • Du hast nicht geschrieben ob du den Hund als Jagdhund oder als Begleithund führen willst. Wenn du ein Otto Normal - Hundeführer bist, würde ich dir auf jeden Fall einen Retriever empfehlen!!! Aus Erfahrungen im Bekantenkreis weiss ich das Spaniel ein ganzes Stück selbstständiger und somit auch eigensinniger sind als einRetriever. Und falls das dein Ersthund ist, würde ich dir auf jeden Fall eine Retriever - Hündin empfehlen. Aus eigener Erfahrung kann ich da eine Labrador - Retriever - Hündin nur empfehlen. Sehr gelehrig, sehr geführig, kein problem mit Katzen, Hühnern oder Hasen beim Gassigehen!!! Oder als Jadggerbrauchshund einfach spitze zum apportieren!
    Falls du aber einen Jagdgebrauchshund suchst ist der Spaniel ein fast aus der Vergessenheit geratener, vollwertiger Jagdhund.
    Du musst einfach abwägen für was du den Hund einsetzen oder halten wilst!
    Ich hoffe ich konnte dir mit meinem Beitrag irgendwie helfen, und wünsche dir auf jeden Fall viel spaß mt deinem Hund.

  • Ehrlich gesagt bin ich nicht so interessiert an Fährtenarbeit, ich mag aber auch kein Dummytraining.Da ich Armbehindert bin, kann ich sowieso nicht werfen.
    Ich mag Agility, Obedience und Docdancing.


    Es wäre mein zweiter Hund.
    Jack ist jetzt knapp 7.


    Ich bin aber schon etwas ehrgeizig , nicht übermäßig, aber mal das eine oder andere Turnier möchte ich schon.
    Deswegen habe ich mich letztendlich auch gegen einen Eurasier entschieden .
    Der Golden passt schon ziemlich perfekt zu mir und Jack, aber ich bin eben immer am überlegen , ob es nicht noch eine zweite Rasse gibt , die passen könnte.
    Aber da hatte ich schon mal zu geschrieben und ganz viele tolle Vorschläge bekommen.
    Der englische Springer ist eine gute Alternative.
    Setter (alle Sorten) finde ich auch traumhaft schön,aber ich glaube ich wäre den übermäßigen Jagdttrieb nicht so gewachsen.
    Hovawarte finde ich auch hübsch,aber ich wollte keine Wachhund und Hütehunde mag ich von der Art nicht so.

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